Tesla Model Y | Elektrisch im Abo von Deisenroth

  • Da meine Silvesterparty heute leider wegen einer leichten Erkältung ausfallen muss nutze ich die Chance und schreibe nach 23 Tagen mal meinen versprochenen Fahrzeugbericht zum Tesla Model Y Performance:


    Vorwort/Disclaimer:

    Der Tesla ist nach dem BMW i3 mein zweites Elektroauto welches ich selber bewegen darf. Ich bin lediglich im ID.3 und eUP! mitgefahren, so dass ich hier keinen sinnvollen Vergleich zu den Mitbewerbern habe. Auch habe ich entgegen vielen hier im Forum eine neutrale Haltung zum Tesla CEO und werde daher nur das Fahrzeug bewerten und keine Strafpunkte für firmen politische Themen verteilen. Zudem bin ich stark pro-amerikanisch und habe eine gewisse Schwäche für Produkte aus den USA, versuche den Bericht hier aber trotzdem neutral und nüchtern zu verfassen.


    Zum Tesla Model Y wurde hier schon sehr viel gesagt, ich werde daher nur auf die, aus meiner Sicht, herausragenden positiven und negativen Punkte eingehen.


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    Design:

    Zugegeben fand ich bis auf das Model 3 Elektroautos und insbesondere SUVs allgemein ziemlich hässlich, so auch das Model Y.

    Allerdings ist zu meiner Freude mein Modell in der einzig akzeptablen Konfiguration bestellt worden. Schwarzer Lack, schwarze Fenster, schwarze (hübsche) Felgen, rote Bremssättel! So löst er bei mir tatsächlich positive Emotionen aus, auch wenn ich ein Model 3 in der selben Konfiguration immer noch eindeutig bevorzugen würde.


    Der Innenraum ist einer der besten die ich jemals gesehen habe und das meine ich vollkommen ernst! So ein wunderbar minimalistisches Design, es gibt quasi nichts außer einen großen Bildschirm. Genau so wie in meiner Wohnung! :love:


    Die Verarbeitung ist hervorragend. Ich habe im Vorfeld sehr viel negatives gelesen und kann das nicht nachvollziehen. Sämtliche Materialien fühlen sich hervorragend an und auch auf Kopfsteinpflaster klapperte bei meinem Modell überhaupt nichts. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück, wüsste jedenfalls nicht was es hier zu kritisieren gäbe. Ja, in einer S-Klasse gibt es Fensterheberschalter aus Metall, aber das ist nochmal eine ganz andere Preisklasse.


    An die fehlende Instrumententafel habe ich mich nach circa 15 Minuten Fahrt problemlos gewöhnt und sie danach auch nie wieder vermisst.

    Die Geschwindigkeitsanzeige ist sehr gut aus dem Augenwinkel erkennbar, ansonsten wüsste ich gar nicht was mich die allermeiste Zeit während meiner Fahrt noch interessieren würde. Aber auch hier gibt es gegenteilige Meinungen wie beispielsweise von Dauerpendler , der Ansatz passt offenbar also längst nicht für jeden.


    Software:

    Ich war extrem positiv überrascht wie gut die Auflösung und Geschwindigkeit des Displays ist. Von der Bedienung ist es absolutes iPad Feeling.

    Alles ist selbsterklärend, übersichtlich und schnell auffindbar, dazu richtig hübsch und ansehnlich designed. Mir fehlte keine Einstellmöglichkeit.


    Was ich allerdings besonders hervorheben möchte ist der Totwinkelassistent. Das ist die beste Lösung die ich bisher gesehen habe, denn es leuchtet nicht einfach nur ein Licht im Display sondern bei jedem Blinkervorgang wird auf der jeweiligen Seite die Rückkamera aktiviert! DAS ist einer der besten Innovationen unter den Sicherheitsfeatures die ich seit langer Zeit erleben durfte. Nie wieder Radfahrer und Passanten in engen, unübersichtlichen Einmündungen und Kreuzungen übersehen. Nie wieder Angst auf der Autobahn zu haben einen Mottorradfahrer im toten Winkel nicht sehen zu können. Nie wieder den Kopf verrenken. Ich weiß nicht ob ihr meine Begeisterung teilen könnt, aber mir hat es das Autofahren so viel leichter und angenehmer gemacht dass ich es einfach mal ausführen musste.


    Weiterhin super finde ich beim Einparken die Anzeige der Abstände in Zentimeter und auch die Rückfahrkamera gehört definitiv zu der besseren Sorte.


    Für die allermeisten ist es wahrscheinlich auch nicht erwähnenswert, aber für mich ist die Tesla App ein absoluter Segen. Endlich muss ich keinen Schlüssel mehr mitschleppen und suchen. Das iPhone ist sowieso immer am Mann, mehr braucht man nicht mehr! Dies hat auch immer zuverlässig funktioniert.

    Natürlich kein Alleinstellungsmerkmal aber auch längst noch nicht bei jedem Fahrzeug üblich, genau so wie die diversen Steuerungsmöglichkeiten in der App. Bei -16 Grad aufstehen, in der App auf "Defrost Car" klicken und nach dem Frischmachen ganz entspannt in ein aufgetautes und vorgewärmtes (Inklusive Lenkrad und Sitz) Fahrzeug einsteigen ist ein sehr angenehmer Komfort.


    Apropos Wärme: Bei meinem Tesla funktionierte die Heizung zum Glück hervorragend und war auch deutlich schneller als bei den meisten Verbrennern die ich bisher bewegt habe.


    Updates kommen regelmäßig und bringen oft neue Features mit. Mal ist es nur ein neuer Sound für die "Furzkissen App" und manchmal wird der Energiemonitor plötzlich viel detaillierter oder ein Track-Mode erscheint in den Einstellungen. Ich bin froh dass auch andere Hersteller zumindest erkannt haben dass es völlig aus der Zeit gefallen ist für ein Softwareupdate die Werkstatt aufsuchen zu müssen und habe absolut kein Verständnis bei denen die im Jahr 2022 immer noch Modelle herausbringen wo dies erforderlich ist.


    Ansonsten gibt es in der "Spielekiste" App allerlei unnützes Zeug, mal mehr (Lichtshow, Spiele) und mal weniger (Furzkissen, Santa und Romantikmodus) lustig. Die Spiele habe ich aber gerne mit Freunden zusammen gespielt, während wir am HPC zwischengeladen haben. Das funktionierte genau so ruckelfrei wie auf einer Spielekonsole. Für die Hardcore Gamer lassen sich sogar Controller anschließen ^^


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    Fahrverhalten:

    Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe noch nie ein SUV mit so einem hervorragenden und sportlichen Fahrverhalten bewegt. Und ich hatte auch noch nie ein Fahrzeug welches in jeder Lage eine wirklich herausragende Traktion hatte. Egal ob die Straße verregnet, verschneit oder sogar vereist ist. Selbst wenn man das Gaspedal (völlig idiotisch) voll (!) durchtritt gibt es nicht den Hauch eines Traktionsverlustes. Die Software muss hier offenbar so intelligent und schnell steuern können, dass man wirklich absolut idiotensicher immer Vollgas geben kann wenn man es denn drauf anlegen will. Ich habe das mehrfach getestet und war immer wieder erstaunt.


    Ansonsten scheint das Fahrzeug ziemlich gut gedämmt zu sein, lediglich die Abrollgeräusche der Winterreifen härt man aber einer gewissen Geschwindigkeit.


    Die Leistung und Beschleunigung ist einfach nur krass. Während vwfreakjonny das Fahrzeug schnell langweilig wurde muss ich gestehen, dass ich nach jedem Ortsausgangsschild ein fettes Grinsen im Gesicht habe. Es ist wirklich wie eine Fahrt auf einer Achterbahn, mir macht das unfassbar viel Spaß!

    Dass ich dabei in einem über 2 Tonnen schweren SUV sitze kann ich immer noch nicht glauben.


    Den fehlenden Sound empfand ich (ebenfalls gegenteilig) als einen echten Segen. Besonders innerorts ist es so unfassbar entspannt nichts zu hören. Dazu kommt, dass ich dank der hervorragendem Abstimmung des "One-Pedal-Driving" die Bremse bisher nur 2x in echten Gefahrensituationen auf der Autobahn betätigen musste. Natürlich, ein V8 oder V12 löst auch bei mir sehr positive Emotionen aus, aber auf die Geräusche der kleineren Motoren kann ich persönlich wirklich sehr gut verzichten.


    Vor allem weil das Soundsystem deutlich schönere Geräusche produzieren kann. Typisch amerikanisch ist es selbst auf den Werkseinstellung betont basslastig, aber der Sound wird selbst auf der vollsten Lautstärke nicht verzerrt.

    Allerdings vermisst man dann auch die Massagefunktion der Sitze nicht mehr :) Ja, ein Burmester oder B&W ist nochmal besser, aber man sollte immer im Hinterkopf behalten dass es sich hier um kein aufpreispflichtiges System handelt und da ist es wirklich deutlich (!) besser als alle Standardsysteme der meisten anderen Hersteller.


    Laden und Verbrauch:

    Ich mach es kurz: Ich bin immer vorschriftsmäßig aber trotzdem sehr spaßorientiert gefahren und komme damit bei Minusgraden auf einen Verbrauch von etwa 19 kWh / 100 Kilometer. Jetzt bei den wärmeren Temperaturen zwischen 8-11 Grad komme ich auf einen Verbrauch zwischen 15 und 17 kWh / 100 Kilometer. Ich halte das angesichts der Tatsache dass wir hier von einem 2 Tonnen+ SUV sprechen für einen phänomenalen Wert.

    Das Laden am HPC (immer Aral Pulse) erfolgte bei Minusgraden immer mit einer Ladeleistung zwischen 120 und 180 kW, bei wärmeren Temperaturen standen auch schon 200+ kW auf dem Display. Supercharger nutze ich aus Preisgründen überhaupt nicht. Meistens lädt er an der heimischen Wallbox mit 11 KW. Meine längste Strecke ohne Laden lag bei 440 Kilometer. Eine Kostenaufstellung werde ich nach Abgabe im Verbrauchsthread posten.


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    Negative Dinge:

    Die Regen- und Lichtsensoren sind im Dunkeln eine absolute Katastrophe. Ständig stellt der Lichtassistent das Fernlicht innerorts ein und blendet viel zu spät ab. Hier kann man ihn wenigstens ausschalten und manuell mit dem Hebel schalten. Beim Regensensor sieht das leider ganz anders aus. Oft sprang er an obwohl es gar nicht geregnet hat oder stellte bei leichtem Regen die vollste Stufe ein, dann hat er auch trotz strömenden Regen überhaupt nicht reagiert.

    Und leider ist es nur sehr umständlich hier die Scheibenwischer manuell über das Display zu steuern und die drei Intervallstufen dort wirklich nicht gut abgestimmt. Ich habe dann bei jedem gewünschten Wischvorgang manuell den Knopf am Hebel gedrückt und kam mir vor wie in einem Oldtimer wo das wahrscheinlich auch mal erforderlich war. Anstatt den 20. Sound fürs Furzkissen sollten die Entwickler lieber hier mal dringend ein Softwareupdate nachreichen!


    Der Fahrspurassistent/Warner lässt sich nicht dauerhaft aktivieren und nervt ständig rum. Für mich unverständlich wer sowas überhaupt braucht und vor allem warum man ihn nicht einfach dauerhaft ausschalten kann.


    Das induktive Ladepad hat bei meinem iPhone fast nie funktioniert. Keine Ahnung ob dies an meinem Fahrzeug lag oder ein generelles Problem bei Tesla ist.


    Die Leistung ist zu stark. Das ist kein Witz, ich habe nach kurzer Zeit angefangen zumindest innerorts nur noch im Modus "lässig" zu fahren, weil es mir oft nicht möglich war StVO konform unterwegs zu sein. Zwischen geschwindigkeitstreu und Führerscheinentzug liegen sonst nur wenige Millimeter auf dem Gaspedal.


    Bei Temperaturen unter 14 Grad hat das Display öfters mal erst nach mehreren Anläufen auf meine Eingaben reagiert.


    Ich habe es nicht geschafft die Navigation dazu zu bringen Routen mit anderen Ladesäulen als Supercharger zu konfigurieren. Als Workaround habe ich dann die alternativen Ladesäulen manuell als Zwischenstops eingetragen, aber eigentlich müsste es ein leichtes sein die Software so anzupassen, dass man auch die Säulen anderer Anbieter in die automatische Routenplanung zu berücksichtigen. Hoffe dass wird hier im Rahmen eines SW Updates nochmal nachgereicht.


    Insgesamt war das Model Y Performance einer der besten Fahrzeuge für mich seit langem und hat mir sehr viel Freude und schöne Momente bereitet.

    Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr abgeben :)


    Bitte entschuldigt die wenigen Bilder, aber meistens sah wegen der Wetterlage der Tesla so aus:


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    Ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen und freue mich über Fragen und Rückmeldungen! :)

  • Danke, den Punkt habe ich vergessen. Die Schilderkennung kannst du genau so vergessen wie den Regensensor.


    Aber auch einen positiven Punkt möchte ich noch ergänzen: Die Mittelarm lehne ist richtig schön amerikanisch breit, mag für viele bescheuert klingen aber ich liebe es mich da halb drauflegen zu können ^^

  • Danke für den Beitrag!


    Ich würde, ohne es detailliert geprüft zu haben, behaupten, dass der Tesla überhaupt keine Schildererkennung hat.

    Mein Eindruck ist, dass hier nur die im Navi hinterlegten Werte angezeigt werden.

    Es verhält sich 1:1 wie in meinem VW T6, der laut Ausstattungsliste auch keine Schildererkennung hat, aber fleißig Geschwindigkeitsinformationen anzeigt. Während der Dienstwagen die Option besitzt und bei temporären Begrenzungen klar im Vorteil ist.

    Zurück zum Tesla: Da ich nicht erwarte, dass er die Funktion Schildererkennung hat, war es für mich auch kein negativer Aspekt.

    Sollte im "Prospekt" aber stehen er hätte diese Funktion würde ich die Umsetzung als Katastrophal bezeichnen.


    Zum Thema "Toter Winkel" möchte ich ergänzen, dass mir die farbliche Auflösung nicht so richtig gut gefällt. Irgendwie immer etwas zu dunkel und braunstichig. Trotzdem mag ich die Funktion sehr gerne, auch wenn man sich ein wenig entscheiden muss, ob man nun den Schulterblick macht, oder auf das Display guckt. Wenn man fix ist, schafft man vielleicht auch beides.


    Das Thema Ladesäulen in der Routenplanung hat mich auch beschäftigt:

    Ich vermute, dass Tesla gezielt nur die Supercharger anbietet, um das eigene Ladenetzwerk mit Umsatz zu versorgen.


    Unabhängig von der Routenplanung würde es mich auch nicht wundern, wenn andere Säulenbetreiber nur für die Auffindbarkeit im Navi eine Gebühr zahlen müssten.

    Hintergrund: Wenn ich die Ladesäule nicht explizit als Schnellladesäule im Navi anwählen kann, wird die Batterievorkonditionierung nicht gestartet. Im "Winter", wenn man es eilig hat ist die Funktion essentiell und kann die Auswahl des Laders beeinflussen. Eine nicht richtig vorbereitete Batterie wird bei niedrigen Temperaturen keine schnelle Ladung zulassen. Einen "Knopf" zum Starten der Konditionierung gibt es nicht.


    Frage an TALENTfrei: hatte Dein Fzg, noch Parksensoren? "Mein" Model 3 hat keine mehr. Gefühlt hat es mich nicht gestört.

    Einmal editiert, zuletzt von Der Pate ()

  • Verbräuche selbst berechnet oder laut BC?


    Hier hatte zum Model 3 ja mal jemand geschrieben, dass der BC nur den Verbrauch für den Antrieb anzeigt, die anderen Verbraucher aber außen vor lässt, deshalb die Frage.

  • Hast du den Autopiloten mit Absicht außen vor gelassen? Hatte der DS Tesla ähnlich den Sixt-Fahrzeugen auch "nur" den Basis-AP?


    Die aktuelle Firmenpolitik ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Erst das Radar, nun die Ultraschallsensoren.

    Wenn man also jetzt 54k+/-Förderung fürn ModelY ausgibt, nochmal 3.800 bzw. 7.500€ für den vermeintlichen USP drauflegt bekommt man das: Umstellung auf Tesla Vision

    Zitat

    Während dieser Umstellung sind die u.a. folgenden Funktionen bei Auslieferung von Tesla Vision-Fahrzeugen, die nicht mit Ultraschallsensoren ausgestattet sind, vorübergehend eingeschränkt oder inaktiv:

    • Einparkhilfe: Warnt Sie vor Objekten in der Umgebung, wenn das Fahrzeug <8 km/h fährt.
    • Autoparken: Manövriert automatisch in Parklücken parallel oder quer zur Fahrtrichtung.
    • Herbeirufen: Erlaubt ferngesteuertes Vorwärts- und Rückwärtsfahren Ihres Fahrzeugs über die Tesla App.
    • Smart Herbeirufen: Navigiert Ihr Fahrzeug über die Tesla App zu Ihrem Standort oder Einstiegsort Ihrer Wahl.

    Bildschirmfoto 2023-01-01 um 19.35.04.jpg


    Bei Bestellung:


    Bildschirmfoto 2023-01-01 um 19.28.57.png

    Das ist frech. Ich bin gestern ein Tesla Vision Fahrzeug gefahren. In der Stadt waren die cm-Angaben vom Parkpilot gold wert.

    Ampel- und Stoppschilderkennung hatten bisher auch alle Basis-AP Fahrzeuge, welche ich bewegen durfte?

    City-Lenkassistent: Wer mal länger als 10km einen gefahren ist wird vielleicht der gleichen Meinung sein wie ich: nah ist ein sehr dehnbarer Begriff.


    TL:DR: Autopilot-Aufpreis = Scan vom feinsten (offensichtlich zumindest hierzulande)

    Einmal editiert, zuletzt von Kami ()

  • Und das "demnächst" bei Tesla ein ähnlich dehnbarer Begriff ist, ist ja nun auch nichts neues mehr. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Emare212 ()

  • Hatte 2022 auch das Vergnügen einen Model Y ein Wochenende lang zu bewegen. Punkte sind ähnlich.

    Mittleres Display und fehlenden Tacho habe ich mir vor dem Wochenende viel schlimmer vorgestellt als es dann tatsächlich war. Vor allem da die Sprachsteuerung sehr gut funktionierte.


    Deine negativen Punkte teile ich uneingeschränkt, das ganze Spurhalteassitent, Tempomat "Autopilot" Dingens haben bei mir nur sehr langsam funktioniert. Der automatische Spurwechselassistent mag in USA funktionieren, für die

    mitteleuropäische Autobahn ist er aber viel zu langsam.


    Der Totewinkelwarner, ist nett. Bild ist mir aber am Schirm zu weit unten, und am Ende find ich es seltsam das man zum Beispiel links abbiegen möchte aber die Totewinkelkamera mittig das BiId anzeigt. Man wendet also den Blick von der gewünschten und tlw schon eingeschlagenen Fahrtrichtung ab. Es wurde halt nachher einfach "dazu programmiert" und das sieht man.


    Automatisch einparken funktionierte bei uns super.

    Das Auto klebt auf der Straße.


    Extrem negativ habe ich die Plastiksitze (aka veganes Leder) im Kopf, vor allem mit Blick auf den Preis.

    Warum es hier kein Textil, echt Leder oder zumindest Sitzbelüftung als Option gibt verstehe ich nicht.

    Der Sitz war auch, wegen der angedeuteten Schale, zu sehr gebogen. Meine Frau, welche etwas kleiner ist störte das sehr. Ich fand die Sitze nur ein bisschen steif und heiß/schwitzig. Wir hatten das Auto aber auch im Sommer. Klima und Co hatten wir natürlich an, ohne geht es nicht. Man sitzt ja permanent im "Glashaus".

    Wir haben es bei einem 60k+ Auto nicht verstanden, ein Blick zu Mercedes zeigt wie gute einfache Sitze funktionieren können. Oder anders, wir sind in einem Golf schon besser gesessen. Aufgrund der Textilsitze klebt man zum Beispiel mit einem kurzen Kleid oder Hose nicht so am Plastik im Sommer.


    Technisch sicher ein Top Auto. Im Detail erkennt man aber schwächen die es bei anderen Autoherstellern in dieser Klasse nicht gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von emga ()

  • Ich würde, ohne es detailliert geprüft zu haben, behaupten, dass der Tesla überhaupt keine Schildererkennung hat.

    Mein Eindruck ist, dass hier nur die im Navi hinterlegten Werte angezeigt werden.

    Es verhält sich 1:1 wie in meinem VW T6, der laut Ausstattungsliste auch keine Schildererkennung hat, aber fleißig Geschwindigkeitsinformationen anzeigt. Während der Dienstwagen die Option besitzt und bei temporären Begrenzungen klar im Vorteil ist.

    Zurück zum Tesla: Da ich nicht erwarte, dass er die Funktion Schildererkennung hat, war es für mich auch kein negativer Aspekt.

    Sollte im "Prospekt" aber stehen er hätte diese Funktion würde ich die Umsetzung als Katastrophal bezeichnen.

    So wie ich den Tesla erlebt habe und laut ein paar Internetberichten hat er tatsächlich eine Schildererkennung, welche nur einfach katastrophal funktioniert. Liegt anscheinend daran, dass sich Tesla mit dem Weltmarktführer "MobileEye" verstritten hat und jetzt sein eigenes Ding durchzieht.

  • Spannend wie schnell Tesla doch Funktionen einbaut / ändert, ein paar Updates und eigene Eindrücke:


    Das Totwinkel-Kamerabild lässt sich im Bildschirm in verschiedenen Stellen anzeigen, einfach das Bild woanders hin ziehen. Hier erlebte ich etwas ganz besonderes: Mein Fahrzeug war zwischenzeitlich in der Werkstatt (beim Lack war ich penibel), zurückbekommen habe ich es mit den neuen Kameras. Das Bild ist nun extrem scharf und selbst in dunklen Ecken einwandfrei ausgeleuchtet, die "bräunliche" Verfärbung schiebe ich auf die "Nachtsicht", sieht in meiner iPhone Kamera auch so aus, wenn es dunkel ist.


    Sämtliche Ladesäulen sind nun im Navi integriert, da warst du wohl noch ohne Update, lief bei mir zumindest schon im Dezember. Interessant ist wann sie aufgenommen bzw. gestrichen werden, alles für das Tesla-Erlebnis.

    https://teslamag.de/news/tesla…-wenn-funktionieren-55558


    Das Soundsystem finde ich Klasse, meine Ohren sind definitiv schlechteres gewohnt. Burmeister in einer C Klasse oder HK im 7er sind für mich jedenfalls nicht besser... Ich bilde mir aber ein mit Apple Music (seit dem letzten Update integriert) bei neuer Musik Verbesserung zu hören. Auch wenn Dolby Atmos nicht aktiv beworben wurde, klingt es nach Kino. Das gleiche Lied von Spotify klingt etwas dumpfer, könnte aber Placebo sein, bin nicht sehr audiophil.


    Der Fernlichtassi kommt mir seit Neustem auch deutlich fixer vor, vor allem beim Abblenden. Erinnert mich immer ein wenig an Thors Hammer #V90. Ich hatte es seit einem Monat seltener deaktiviert und keine Lichthupen mehr vom Gegenverkehr kassiert.


    Zur schlechten Schildererkennung fällt mir nur eins ein, die letzte Generation wurde gedribbelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Karol ()

  • Ich war gestern Kopilot. Immer gemessen daran, dass der Wagen so viel kostet wie ein X3 oder ähnliches mit nicht zu viel Kram drin, bin ich ziemlich begeistert. Der Wagen ist geräumig, der Kofferaum sogar sehr und Pannen bei der Verarbeitung sind nicht offensichtlich aufgefallen. Die Bedienung muss man mögen, aber es ist immerhin kein neuer Audi.


    Dass der Autopilot Kram so gehyped ist, wundert mich nach allem, was ich weiß und gesehen habe. Ich wette, für Mercedes wäre diese Performance 2019 Grund für zahlreiche Rückrufe gewesen - und das bei Autos, die gar keinen AP haben sollen. 😅


    Anderseits: Darum, dass das ein Hersteller da auch mit Radar und Ultraschall verkacken kann, geht's bald in meinem Bericht über ein Auto zum halben Preis. Auch in schwarz. Aber sicher etwas weniger Kontrovers. ;)