[Reisebericht] Endlich wieder über'n Teich - Durch den Westen der USA (und darüber hinaus) - Ein nachträgliches Reisetagebuch für einen nachgeholten Urlaub

  • Hallo zusammen,


    nun ist es also wieder Zeit für einen Reisebericht bzw. genauer ein Reisetagebuch. Mir hatte die Art des Urlaubsbericht beim 500e Abenteuer wirklich gefallen, und anscheinend dem ein oder anderem hier im Forum ebenfalls. Und wer kennt es nicht, über die Zeit vergisst man leider immer mehr schöne Momente, aufregende Kleinigkeiten und lustige Anekdoten eines Urlaubes, daher lese ich auch gerne später nochmal meine Ausführungen hier und schwelge in Erinnerungen. In der Hoffnung, dass uns der MWT noch einige Zeit als u.a. Erinnerungsspeicher erhalten bleibt :206:


    Es ist also nicht ganz uneigennützig wenn ich euch im folgenden mitnehmen möchte auf meine kleine Rundreise durch den Westen der USA im letzten September/Oktober. Wir waren in 5 Bundesstaaten unterwegs, es bleibt also noch einiges für die Zukunft :)

    Vorwort

    Eine schwierige Geburt

    Nun aber erstmal in die Vergangenheit: Ins Jahr 2019. Im Frühjahr ging es das erste Mal über den Teich, in diesem Fall an die Ostküste. Es bot sich an, war mein Bruder aktuell als Au-Pair drüben. Es ging über New York nach Washington DC und Philly, dort besuchten wir die Gastfamilie. Anschließend ging es dann noch nach Florida in die Disney Parks und auf die Keys. Am Ende war es ein toller Urlaub und so stand fest, es sollte im Frühjahr 2020 wieder in die Vereinigten Staaten gehen. Dieses Mal an die Westküste, denn mein Bruder verlängerte nochmal um ein knappes Jahr, dieses Mal in der Bay Area. Auf einem spontanen einwöchigen Besuch im Sommer 2019 lernte ich bereits einmal kurz San Francisco und die Bay Area kennen, somit stieg die Vorfreude auf 2020 weiter an.

    Naja, 2020 rückte näher, die Reise wurde konkreter und alles festgezurrt und gebucht. Es sollte über San Francisco bzw. die Bay Area nach Las Vegas gehen, von dort dann als Roadtrip über den Grand Canyon nach Page, Arizona zu den hiesigen Canyons und dem Lake Powell. Dann weiter über den Bryce Canyon und Zion National Park zurück nach Vegas, insgesamt 2,5 Wochen.


    Dann kam 2020 und die Vorfreude wurde im Keim erstickt. Kommando zurück, alles stornieren was geht, zum Glück gab es fast überall das Geld zurück, lediglich Southwest schrieb uns die Inlandsflüge lediglich als Guthaben gut, aber besser als nichts. Um den Urlaub war es natürlich schade. Aber die Idee und Sehnsucht blieb im Hinterkopf und so sollte es 2023 dann nachgeholt werden.

    Umgeplant

    Wir springen ins Frühjahr 2023 und die Planung für einen 3 wöchigen Aufenthalt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten beginnt. Der Zeitraum ist schnell geklärt, dieses Mal soll es der Indian Summer werden, also Ende September/Anfang Oktober. Da mein Bruder nun natürlich längst zurück war, blieb auch vom ursprünglichen Plan nicht mehr viel erhalten. Da wir alle bereits in SFO waren, fiel der Aufenthalt hier zunächst weg. Ich hatte mir bereits seit längerem vorgenommen, einmal mit dem Auto auf den Pikes Peak zu fahren, so ergriff ich die Chance und konnte nach einiger Zeit meine Mitreisenden überreden. Las Vegas blieb erhalten und auch Page mit dem Antilope Canyon und Lake Powell war gesetzt. 3 Wochen Urlaub, eine Menge Geld und dann keinen Badeurlaub? Das stieß auf Gegenwind, zurecht. Und so reifte eine Idee: Es gab doch noch den Staat ganz im Westen, also eigentlich schon darüber hinaus: Hawaii! Preislich hielten sich die Flüge im Rahmen und so wurde nochmal umgeplant, Page blieb mit einem Tag vertreten, aber viele Canyons und National Parks in der Gegend mussten weichen. Dort waren meine Mitreisenden bereits gewesen und auch ich bin mir sicher, dass ich dort noch einmal einfacher hinkommen werde als auf Hawaii. Wir machten uns also ein wenig Schlau und es wurden 5 Tage auf Maui und 4 Tage auf Oahu. Zum Abschluss dann noch ein kurzer Stopp in SFO, eigentlich mehr um nicht direkt vom schönen Hawaii-Wetter ins herbstliche Deutschland zurückkehren zu müssen, Luxusprobleme ^^


    So stand der Plan und die Flüge, Unterkünfte, Mietwagen und z.T. Attraktionen wurden gebucht. Zuerst 3 volle Tage nach Colorado, anschließend erstmal 3 Tage nach Las Vegas, dann ein 2-Tagesausflug nach Page, Arizona. Zurück in Vegas dann nur für eine Nacht und ab geht's auf Maui, nach 5 Tagen dann Inselhopping auf Oahu. Nach 4 Tagen in Honolulu dann zurück aufs Festland nach San Francisco. Hier nochmal 2,5 Tage "abkühlen" und den Urlaub ausklingen lassen, dann zurück nach Hause.

    Wieder nicht?

    Die Vorfreude stieg und stieg, der Spätsommer rückte näher. Anfang August 2023, nur noch gute eineinhalb Monate. Und dann ist es überall in den Nachrichten: Hawaii brennt, insbesondere Maui erwischt es hart. Es wird am Ende der tödlichste Waldbrand seit mehr als 100 Jahren in den USA sein und die traurige Bilanz: Mindestens 115 Todesopfer, eine dem Erdboden gleichgemachte Stadt Lahaina und unzählige Menschen die in diesen Tagen alles verloren. Sorry für den Stimmungskiller, aber an diesem Ereignis gibt es absolut nichts zu beschönigen, man kam aber nun mal leider auch nicht daran vorbei.


    Der gesunde Menschenverstand sagt einem an diesem Punkt: Nach so einem schrecklichen Ereignis kann man diesen Ort nicht besuchen und dort Urlaub machen, Katastrophentourismus ist nichts an dem wir uns beteiligen wollen! Es hatte schließlich auch einen Grund, dass die dortigen Behörden dringend von allen nicht unbedingt nötigen Reisen auf Maui abrieten, man möchte sich natürlich nicht am Leid anderer ergötzen oder gar Rettungs- oder Aufräumarbeiten behindern.


    Einige Tage später kam zum Glück eine erste "gute" Nachricht, die Brände sind gelöscht. Für Lahaina kam jede Hilfe zu spät, aber es war gelungen eine weitere großflächige Verbreitung des Feuers zu verhindern. Die Aufräumarbeiten liefen an, die Bilder die man im Fernsehen sah, waren kaum realisierbar. Wir kamen zu einer - im Vergleich zur Situation vor Ort lächerlichen - "Krisen" Sitzung zusammen und überlegten wie es nun weitergeht. Der Beschluss: Erstmal abwarten, parallel fragten wir bei der Unterkunft an wie es bzgl. einer Stornierung der Wohnung ausschaut (eigentlich nicht möglich). Die Antwort: Es wäre natürlich möglich aufgrund der Umstände man bat uns aber darum, doch nochmal darüber nachzudenken, denn Maui lebt größtenteils vom Tourismus, ein Teufelskreis bei einem solchen Ereignis. Tatsächlich wurden immer mehr Stimmen lauter, die Urlauber darum baten, auch weiterhin Maui zu besuchen und zu unterstützen, und auch die Warnungen der Behörden wurden zurück genommen.


    Ein "Geschmäckle" blieb natürlich und so waren wir uns lange nicht sicher, was wir tuen sollten. Letzten Endes entschieden wir uns nach weiteren Überlegungen und stetigem Verfolgen der Entwicklung dafür, am ursprünglichen Plan festzuhalten, aber einen Bogen um den westlichen Teil der Insel mit Lahaina zu machen um keine Arbeiten zu behindern und auch gar nicht erst ansatzweise in die Nähe von Katastrophentourismus zu kommen. Letzten Endes ging es für uns auch erst Anfang Oktober dorthin, also nicht am Anfang der Reise.


    Und so rückte der Abflug immer näher und es konnte losgehen...

    Kapitel 1: Anreise

    Tag 1: Abflug, Ankunft, Mietwagen

    Nachdem uns British Airways im Vorfeld mit einer leicht anderen Abflugzeit und Flugzeugauswahl "beglückte", ging es an einem Donnerstag Ende September dann endlich los.

    Pünktlich brachte mich die S-Bahn an diesem Morgen zum Düsseldorfer Flughafen. Ich war ca. 30 Minuten vor meinen Mitreisenden und 2 Stunden vor Abflug vor Ort, und machte mich daher direkt auf zum British Airways Check-In in der Erwartungshaltung, dass dort wie üblich einiges los sein wird. Weit gefehlt, ich konnte zügig meinen Koffer loswerden und nachdem es eine halbe Stunde später bei den Mitreisenden dann ebenfalls schnell ging, saßen wir eine Stunde vor Abflug in einem Café im Sicherheitsbereich und checkten nochmal die letzten Infos bzgl. unseres Anschlusses in London und der Ankunft in Denver am frühen Abend lokaler Zeit.


    Pünktlich hoben wir im verregneten Düsseldorf ab, 1,5 Stunden später dann einmal ein schöner Blick auf London bevor unser A320 kurze Zeit später pünktlich in Heathrow aufsetzte.



    Das Gepäck wurde durchgecheckt, also gab es für uns in London in den 3,5h Layover erstmal nicht viel zu tun als uns etwas zu Mittagessen zu suchen. Nach etwas schlendern fanden wir schließlich einen Platz in einem Ramen-Restaurant. Nachdem wir gesättigt waren ging es dann einige Zeit später zum Gate, zur Überraschung ein Bus Gate. Irgendwann ging es dann endlich zum Flieger, statt wie ursprünglich geplant wurde der Flug nicht mit einem A350 sondern einer 777 durchgeführt. Für mich persönlich eher enttäuschend, British Airways als Fluglinie bzgl. Customer Service, Service an Bord etc. genau wie die 777 im Vergleich zum A350. Aber entgegen dem MWT-Standard flogen wir auch weder First noch Business. ;)



    Nach knapp 9 Stunden näherten wir uns Denver und aus dem Fenster sah man bereits die Weiten des Landes.



    Wenig später landeten wir mit etwas Verspätung am DEN und dann hieß es schnell sein, um an der Immigration nicht länger als nötig warten zu müssen. Es war bereits 18 Uhr Ortszeit, also 2 Uhr deutscher Zeit, und ich war seit 6 Uhr deutscher Zeit auf den Beinen. Der Immigration Officer sah mir das offensichtlich an und stellte mir keinerlei Fragen. Einmal Pass zeigen, Blick in die Kamera, Fingerabdruck und es hieß "Welcome to the United States", Esta war natürlich vorher beantragt und bestätigt worden, auch innerhalb von Minuten. Die Koffer warteten bereits und so ging es zügig zu Hertz.


    Nein, ich habe es nicht vergessen, wir sind hier im Mietwagen-Talk.

    Bereits vorab hatte ich Buchungen über den ADAC bei Hertz an allen Stationen unserer Reise eingespielt. Dank kostenloser Stornierung konnte ich so auch immer wieder günstigere Preise mitnehmen und neu buchen ohne das Risiko einzugehen, den Tag an dem der Preis steigt zu verpassen und dann teuer buchen zu müssen. So buchte ich in den Wochen vor der Reise insgesamt einige Male neu bis ca. 2 Wochen vor Mietbeginn die Preise stiegen.


    Bei Hertz hatte ich dank eines netten MWTlers 1 Jahr Presidents Circle Status ergattern können, der hier dann auch zum Tragen kam, auch wenn das garantierte Upgrade bei SUVs offiziell leider ausgeschlossen ist. Dank Ultimate Choice an vielen Airports sollte aber eventuell etwas möglich sein. Aufgrund 3 großer Koffer, 3 Handgepäckkoffer, Rucksäcken und 3 Personen sollte es auch etwas mit Platz werden. Buchung über ADAC war gesetzt: deutlich günstiger als Hertz direkt, dazu immer inkl. SB0, UNL und Zusatzfahrer. Die Preise mit Mitgliedschaft waren nochmal günstiger, sodass ich die Jahresgebühr für die Mitgliedschaft mit der ersten Buchung raus hatte.


    Am DEN war dann FFAR gebucht, Chevy Tahoe o.ä. Zur Landung war laut Carfirmation Mail bereits ein Nissan Armada geblockt mit der Angabe der Parkplatznummer. Nachdem uns der Shuttle am Rental Car Center absetze, empfand ich das Design, naja gewöhnungsbedürftig und irgendwie sollte es auch einfach ein V8 sein wenn man schon mal hier ist und die Klasse bucht. Also schnell rein und problemlos auf einen Tahoe getauscht. Der schluckte unser Gepäck dann wie erwartet problemlos, und los ging es Richtung unseres AirBnbs in Colorado Springs, ca. eine Autostunde von Denver entfernt.



    In Colorado Springs grummelte dann der Magen, so entschlossen wir uns noch einen kurzen Stopp zum Essen einzulegen und landeten beim nächsten Five Guys. Der Burger war gut und es fühlte sich ein wenig nach Ankommen an, denn ich realisierte so langsam, jetzt ist Urlaub, jetzt ist Amerika.

    Gegen 22 Uhr erreichten wir dann bereits im Dunkeln unser AirBnb in Colorado Springs, luden noch schnell die Koffer aus und richteten uns ein, bevor wir ins Bett fielen.

    Kapitel 2: Colorado

    Tag 2: Colorado Springs, Garden of the Gods

    Am nächsten Morgen waren wir alle recht früh auf den Beinen, Jetlag kickt. Immerhin bis 7 Uhr konnte ich schlafen. Der Morgen begrüßte uns dafür mit diesem tollen Blick aus dem Wohnzimmerfenster. Ja, das ist er, der Pikes Peak.



    Der erste Weg ging in die Küche, kurze Zeit später setzte ich mich mit einem Heißgetränk in den Garten und las mir die Hinweise zur Unterkunft und Umgebung der Gastgeberin durch.



    Zunächst einmal mussten wir ein paar Sachen für das Frühstück besorgen und so ging es in den nahegelegenen Walmart Neighborhood Market, also ein nicht ganz so großer Markt, hat gut gepasst, wir brauchten ja keinen Wocheneinkauf. So kauften wir das nötigste +X für die nächsten Tage und machten uns Zuhause erst einmal ein gutes Frühstück. Dabei galt es dann einen Plan für den Tag zu überlegen. Nach etwas Recherche stand fest: Wir wollen es erstmal entspannt angehen lassen und ankommen. Also mal ein bisschen durch Colorado Springs fahren und uns den "Garden of the Gods" anschauen, einen öffentlichen Park - es könnte genauso gut ein Nationalpark sein - mit erstaunlichen Gesteinsformationen am Rande von Colorado Springs, am Fuße des Pikes Peak.


    Also ging es gegen 12 Uhr los, angekommen am Besucherzentrum wurde mir nochmal bewusst wo wir sind, denn ein Q7 wirkte auf dem Parkplatz plötzlich wie ein kleines Auto.



    Im Besucherzentrum gab es allerlei Infos zum Park und den Möglichkeiten ihn zu erkunden. Man kann in mehreren Schleifen durch den Park fahren, parken und dann zu vielen Punkten kurze oder längere Strecken gehen, zudem gab es einige Picknickplätze. Wir machten uns ein wenig vertraut, schauten uns noch einen kurzen Film zur Entstehung der Gesteinsformationen an (war spannender als es klingt, Entertainment können die da drüben), schlenderten durch die verschiedenen Themenbereiche u.a. zu den hier lebenden Tieren und verstauten noch ein kleines Souvenir aus dem Shop. Dann ging es noch auf die Terrasse mit einem schönen Blick auf den Park bevor wir unsere Erkundung starteten.




    Also zurück zum Tahoe und in den Park. Parallel lief über das Handy eine kostenlose Travelstorys Audiotour, quasi unser eigener Tourguide der uns über GPS Punkte immer ein paar interessante Informationen zu dem gab, woran wir gerade vorbei rollten. Nach kurzer Zeit parkten wir den Wagen und machten uns zu Fuß auf zum Durchgang zwischen den beiden großen Gateway Rocks, vorbei an einigen Kletterern liefen wir ca. 1 Stunde um und durch die Sandsteinformationen. Wer mehr zur Entstehungsgeschichte wissen möchte, dem hilft eventuell das letzte Bild. Auf Bild Nr. 1 und 3 kann man oben auf dem Felsen die "Kissing Camels" entdecken (am besten Bilder öffnen).



    Nachdem es am Morgen noch ein wenig frischer war, waren es am frühen Nachmittag nun Temperaturen um die 25°C und direkte Sonneneinstrahlung, man darf nicht vergessen, dass Colorado Springs auf einer Höhe von 1840m liegt. Wieder am Auto angekommen, war die Klimaanlage auf jeden Fall sehr angenehm, wenn auch nicht auf amerikanische Gefriertemperaturen eingestellt. Es ging weiter durch den Park zu einem kleinen Trail der zu den "Siamese Twins" führte. Mit knapp über 1km Länge und vielleicht 100 Höhenmetern ein eher kleiner Rundgang der in ca. 45min absolviert werden konnte. Da wir alle keine großen Wanderer sind, ein schöner Spaziergang mit der passenden Länge. Oben angekommen wurde klar, woher die Formation ihren Namen hat. Dazu gab es nochmal einen schönen Blick auf den im Hintergrund thronenden Pikes Peak.



    Bevor wir den Park verließen ging es noch zum "Steamboat Rock" und "Balanced Rock", die Straße führt genau zwischen beiden hindurch. Der "Balanced Rock" sieht besonders spektakulär aus, ein 10m hoher, knapp 700t schwerer Block Sandstein, der auf einer kleinen Auflagefläche "balanciert". Mittlerweile wurde ringsum die Basis, auf welcher der Block liegt, eine Schicht aus Zement hinzugefügt, um Schaden durch Touristen zu verhindern, tragend ist dieser Zementmantel allerdings nicht.



    Nachdem wir den Park am Südausgang verlassen hatten, ging es noch ein wenig durch Colorado Springs bevor wir gegen 17 Uhr wieder an unserem temporären Zuhause ankamen. Ich setzte mich mit einer kalten Cola auf die Bank vor dem Haus und schaute auf die Bergkette, hinter welcher die Sonne langsam unterging, während ich ein wenig an einer Route für den nächsten Tag bastelte. Nachdem die Sonne vollständig hinter den Gipfeln verschwunden war, wurde es auch schnell etwas kühler und im T-Shirt wurde es ein wenig zu kalt.



    Nachdem die Route feststand ging es zu einem kleinen gemütlichen italienischen Restaurant in der Hauptstraße von Colorado Springs, welches uns empfohlen wurde. Nach kurzer Wartezeit im klassischen, authentisch italo-amerikanisch eingerichteten und gut besuchten Lokal fand sich ein Tisch auf der Veranda für uns. Wieder merkte ich, dass ich in den USA bin, denn um Bier zu bestellen musste erstmal der deutsche Führerschein überprüft werden, ich weiß nicht, wann ich danach zuletzt in Deutschland gefragt wurde ^^

    Dafür gab's dann ein gutes Birra Moretti und leckere Pasta Alfredo. Am Ende ging es gut gesättigt nach Hause, wo wir dann auch recht schnell ins Bett fielen, es galt noch ein wenig Schlaf nachzuholen und morgen stand einiges an.

    Tag 3: Royal Gorge Bridge, Phantom Canyon Road, Cripple Creek, Manitou Springs

    Nach einem gemütlichen Frühstück ging es los Richtung Süden, geplant war die folgende Tour. Zuerst zur Royal Gorge Bridge in der Nähe von Cañon City, von da aus über die Phantom Canyon Road nach Cripple Creek. Dann einmal um den Pikes Peak nach Manitou Springs. Ursprünglich hatte ich geplant vorher noch auf den Pikes Peak zu fahren, das lies sich zeitlich aber nur schwer realisieren und hätte etwas mehr Stress bedeutet, also wurde das auf den nächsten Tag verschoben.



    Nach dem ersten Stück Interstate aus Colorado Springs ging es auf einen kleineren Highway, und hier machten sich wieder die Weiten des Landes bemerkbar. Auf Fotos schwer einzufangen, beeindruckt es in echt deutlich mehr.



    Angekommen an der Royal Gorge Bridge, begrüßte uns am Parkplatz zunächst eine alte Lokomotive, bevor wir den Eintrittspreis löhnten und uns auf den Weg zur Seilbahn machten. Ganz schön teuer, aber dafür kann man damit nicht nur auf die Brücke sondern auch die Seilbahn nutzen. Natürlich bleibt es Amerika, d.h. vieles ist stark kommerzialisiert. So ist die nach wie vor höchste Brücke der USA über die Royal Gorge Schlucht in deren Tal 291m weiter unten der Arkansas River fließt, 1929 als Vergnügungspark entstanden, der Baugrund war quasi "Just because I can", benötigt wurde eine Brücke an dieser Stelle nicht.



    Man muss ihnen aber lassen, sie konnten es wirklich. In weniger als einem halben Jahr erbaut und ohne Tote oder Verletzte, was in der Zeit leider noch weit verbreitet war. Dazu gab es weitere Attraktionen wie eine Seilbahn über die Schlucht, eine Standseilbahn hinunter zum Fluss, eine kleine Eisenbahn sowie ein "Skycoaster", in dem man sich über die Kante der Schlucht "schwingen" lassen kann. Bei einem Brand 2013 wurde allerdings ein Großteil der Attraktionen zerstört, die Brücke selbst nahm kurioserweise kaum Schaden und konnte zusammen mit neuen Attraktionen (höchste Zipline der USA, neue Seilbahn) bereits 1 Jahr später wiedereröffnet werden. Seitdem darf man allerdings nicht mehr mit dem PKW über die Brücke fahren, darüber laufen ist aber sowieso schöner.

    hochkant


    Wir sind zunächst mit der Seilbahn, made in Österreich, auf die andere Seite gefahren, haben die Aussicht auf die Brücke genossen und furchtlosen Besuchern des Skycoasters zugeschaut, bevor wir über die Brücke zurückgelaufen sind. Das schwankt schon ein bisschen und es geht auch ganz ordentlich runter in die Schlucht. Unten führt eine Eisenbahnlinie entlang des Flusses, über die es in den frühen Jahren der Eisenbahn wohl recht viele Kämpfe zweier Unternehmen gab, typisch in Wild-West-Manier, so viel ist von dem kurzen Infofilm zur Historie der Brücke noch hängengeblieben.


    Nachdem wir den Park verlassen hatten ging es zunächst nach Cañon City wo wir uns in einen schönen Park mit Picknicktischen setzen und unser Proviant aßen, schließlich war bereits Mittagszeit. Anschließend fuhren wir wieder nach Norden, hier hatte ich mir extra die Phantom Canyon Road rausgesucht, bei Maps gesehen und für gut befunden. Eine Schotterpiste durch die Berge und entlang eines Flusses mit kleinen in den Stein geschlagenen Tunneln, Engstellen und viel Natur nach Cripple Creek, einer alten Goldgräberstadt südwestlich des Pikes Peak. Der weiße Tahoe war danach nicht mehr ganz so weiß ;)



    Das Ganze waren ca. 2 Stunden Offroadfeeling - für mich Spaß, für die Mitfahrer eher Stress aufgrund der engen Stellen, in denen dann natürlich immer Gegenverkehr kommt. Aber die Natur ist einfach schön und großteils unberührt, das hat was für sich: anhalten, in die Ferne blicken, die Ruhe genießen, abschalten. Schließlich kamen wir "oben" wieder in der Zivilisation an, vor Cripple Creek kamen wir noch an einigen alten, stillgelegten Goldminen vorbei, die an den alten, aber noch stehenden Fördertürmen erkennbar waren. Zudem lag der einzige Tagebau, in dem hier noch aktiv Gold gefördert wird auf dem Weg. Die Landschaft war demnach davon geprägt und weniger schön, sah etwas aus wie bei uns hier in Garzweiler, nur kleiner und mit Bergen.



    Cripple Creek ist eine kleine alte Goldgräberstadt, ehemals Geisterstadt und heute Glücksspielstadt auf gut 2900m Höhe und hat eine ganz interessante Geschichte. Die Kurzform: Ende des 19. Jahrhunderts wurde richtiges Gold gefunden, was den letzten großen Goldrausch in Colorado auslöste, bereits zuvor wurde zwar auch schon Gold gefunden, was sich aber als gezielte Täuschung herausstellte, indem ein wenig Gold in wertloses Gestein geschossen wurde. Später gab es noch Streitigkeiten zwischen den Minenarbeitergewerkschaften und Betreibern, sodass letzten Endes die Nationalgarde anrücken musste, wodurch das Ganze am Ende weiter eskalierte. Als in den Minen immer weniger gefördert wurde, verließen fast alle Bewohner die Stadt und Cripple Creek wandelte sich zu einer Geisterstadt. Seit Ende der 1990er wurde dort allerdings das Glücksspiel erlaubt, wodurch sich mittlerweile viele Casinos und "Resorts" niedergelassen haben, viel in alten Gebäuden, teilweise aber auch recht betonklotzige Neubauten. Seitdem leben dort auch wieder knapp 2000 Einwohner und die Stadt zieht viele Besucher an. Es gibt neben der "alten" Hauptstraße mit ihren Gebäuden auch eine historische Schmalspurbahn, wir hatten überlegt mit dieser eine Runde zu drehen, uns letzten Endes aber doch dagegen entschieden.



    Was ich dort merkte: Man muss den europäischen Anspruch von "historisch" und "alt" ein wenig beiseite schieben, denn "alt" in Bezug auf eine Stadt ist hier eben noch deutlich jünger als bei uns, so sind viele Gebäude bzw. Fassaden entlang der Hauptstraße um 1900 entstanden, das mag uns vielleicht erstmal gar nicht so besonders vorkommen.


    Für uns ging es nach etwas Schlendern recht schnell weiter Richtung Norden, dieses Mal auf ausgebauten Straßen wieder Richtung Colorado Springs zu unserem nächsten Ziel Manitou Springs. Dabei mussten wir quasi einmal um den Pikes Peak herum, was nochmal ein paar Blicke von der anderen Seite auf den Gipfel ermöglichte.



    Manitou Springs ist ein kleiner, eher touristischer Ort am Fuße des Pikes Peak und in der Nähe des "Garden of the Gods". Direkt durch den Ort fließt ein kleines Flüsschen. Von Manitou Springs aus kann man theoretisch auf den Pikes Peak wandern, oder man nimmt die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehende Zahnradbahn auf den Gipfel. Wir schlenderten ein bisschen durch die Gassen und über die Hauptstraße, aus viel mehr besteht der Ort auch nicht.



    Bereits gegen 18 Uhr setze die Dämmerung ein. Wir kamen gerade wieder in unserem AirBnb an und machten uns direkt daran, unser Abendessen vorzubereiten. Es gab leckere Steaks vom Grill, die wir am Vortag in der riesigen Steakabteilung des Walmarts ausgewählt hatten. So ließen wir den Tag ausklingen.

    Tag 4: Pikes Peak und ein bisschen Outlet Shopping

    Für den letzten vollen Tag in Colorado Springs hatten wir uns noch den Pikes Peak aufgehoben, den ich unbedingt fahren wollte. Am Morgen begrüßte uns erneut ein schöner Blick aus dem Wohnzimmer auf den "Garden of the Gods", der wunderschön von der Sonne angeleuchtet wurde.



    Nach dem Frühstück fuhren wir zum Startpunkt des 31km langen und mautpflichtigen Pikes Peak Highway. Wahrscheinlich kennen viele den Pikes Peak durch das legendäre Bergrennen "Race to the Clouds", bei dem u.a. der Audi Quattro eine Rolle spielte. Von JP Performance und Audi gibt es ein sehr schönes Video dazu, welches ich jedem empfehlen kann (ich hoffe es ist noch online). Seit 2011 ist die Straße nun nicht mehr Schotter sondern durchgehend asphaltiert, aber nicht minder atemberaubend. Seit 1915 geht es hier bis auf 4302m zur Spitze des Pikes Peak hinauf, oftmals ohne Leitplanken.

    Am unteren Ende angekommen stellten wir uns in die Schlange der Besucher am Mauthäuschen. Als Orientierung noch eine kleine Karte des Pikes Peak Highway.



    An der Reihe wurde wir gefragt, ob wir wüssten, wie man das Getriebe in den "L" Gang versetzt um bergab zu fahren, dazu einigen Fahranweisungen, Hinweise und zuletzt die Frage ob wir genug Sprit hätten. Zielsicher beantwortete ich dies mit ja, der Tahoe zeigte zu diesem Zeitpunkt noch 100mi Reichweite an, eigentlich sollte der Tank mindestens halbvoll sein, hmm. Der Mitarbeiter meinte 60mi müssten reichen und lies uns nach zahlen der Maut passieren. Long Story short: Nein, wir sind nicht liegen geblieben, aber mit Tanken vorher wäre es definitiv entspannter gewesen, so wanderte immer wieder ein prüfender Blick auf die Restreichweite, welche der Tahoe mit den Höhenmetern schneller auffraß als mir lieb war. Am Ende passte es doch ohne jemals wirklich kritisch zu werden, vor allem bergab braucht man quasi nichts sondern gewinnt wieder etwas berechnete Reichweite. Aber nächstes Mal: Vorher tanken! :106:



    Zunächst ging es für uns zum ersten Stopp, dem Crystal Creek Reservoir, einem wichtigen Wasserspeicher für Colorado Springs und umliegende Gemeinden. Entlang der Route auf den Pikes Peak wird auch immer wieder die Legende von "Bigfoot" aufgegriffen.



    Weiter ging es in immer schwindelerregendere Höhen, die Straße ist dabei teilweise auch wirklich recht steil und man sieht nur noch Himmel vor sich, in Kombination mit der fehlenden Leitplanke ist das schon ein besonderes Gefühl.



    Nach der Baumgrenze geht es dann in Serpentinen weiter durch die Geröllmassen, weiter oben liegt dann auch schon Schnee und die Landschaft verwandelt sich nochmal mehr zu einer Mondlandschaft. Dafür wird die Aussicht über die gefühlt endlosen Weiten Colorados immer besser.



    Auf 4302 Meter angekommen gibt es eine moderne Gipfelstation mit einem kleinen kostenlosen Museum zur Historie des Pikes Peak und natürlich auch einen Souvenirshop samt kleinem Restaurant/Café. Zudem findet sich die Ruine des ursprünglichen "Summit House". Hier oben kommt auch die Zahnradbahn aus Manitou Springs an. Von oben hat man eine gute Aussicht in jede Richtung. In der einen Richtung ist unten in der Ferne Colorado Springs und der "Garden of the Gods" zu erahnen, in der anderen Richtung blickt man auf die vom Bergbau geprägten Berge und Täler, irgendwo dazwischen liegt Cripple Creek. Am Horizont in weiter Ferne kann man die Kette der Rockies erkennen.




    Nachdem wir den Ausblick genossen, uns etwas umgeschaut und ausgeruht hatten (die Höhenluft verträgt nicht jeder gleichermaßen gut, bei mir resultierte das zwischendurch leider in Nasenbluten), ging es in "L" wieder den Berg herunter. Hierbei schaltet der Wagen nicht selbstständig hoch, sondern "Lockt" den Gang quasi. Meistens blieb ich im 1. Gang der bis knapp 25mph reichte, auf flacheren oder weniger kurvigen Abschnitten rollte man auch gut im 2. Gang vor sich hin. Das generelle Speedlimit auf der gesamten Strecke sind 30mph an welches sich eigentlich auch alle halten. Insgesamt war ich ganz froh über den V8, denn der bremste uns ganz gut auf dem Weg nach unten und ich musste selten die Fußbremse nutzen. Bei Glen Cove, nach dem steilsten Stück, gibt es einen verpflichtenden Bremsencheck mit Thermometer durch einen Mitarbeiter.



    Ein Wagen vor uns wurde tatsächlich beanstandet und zu einer Zwangspause verdonnert, bei uns war alles im grünen Bereich, wir durften weiter. Wieder unten angekommen hatten wir beschlossen, den Rest des angebrochenen Tages damit zu verbringen, uns ein wenig in einem der typischen Outlets einzudecken. Also ging es nochmal 45 Minuten Richtung Denver nach Castle Rock, und zuerst zu In-N-Out, meinem Lieblingsburgerladen - den ich soweit östlich im Westen gar nicht erwartet hatte. Nachdem der leckere und frische Double Double verzehrt war, schlenderten wir durch das Outlet. Grundsätzlich muss man sagen, dass man auch hier merkt, dass das Preisniveau angezogen hat, oftmals ist es nicht mehr günstiger als in DE, und die Angebote sind mäßig (Auf das 2. Teil 50%, dafür normale Preise). In manchen Shops gibt es dann aber doch noch klassische Outlet Angebote und wirklich günstige Preise, bei Under Armour oder Columbia war das z.B. der Fall. So ergatterte ich zwei Paar neue Sneaker zu einem guten Preis. Lustig war dann noch, als wir an der Kasse nicht die Box der Schuhe haben wollten, der Mitarbeiter dann entgegnete, dass wir die Schuhe dann aber nicht mehr umtauschen könnten. Ich glaube so schnell bin ich sowieso nicht wieder dort, als dass das relevant wäre ;)



    Auf der Rückfahrt hieß es dann ein letztes Mal die Weiten neben der Interstate bestaunen, bevor es am letzten Tag wieder ein leckeres, selbst gekochtes Abendessen gab, und wir den letzten Abend in Colorado ausklingen ließen. Insgesamt waren wir rückblickend wirklich froh, den vergleichsweise kurzen Abstecher nach Colorado gemacht zu haben, ein wirklich schönes Fleckchen Erde und von allen Destinationen dieses Urlaubes wahrscheinlich die, die man vorher am wenigsten auf dem Schirm hatte und die einen im Nachhinein dadurch am meisten beeindruckt hat. <3

    Tag 5: Bye Bye Colorado, Hello Vegas, Baby!

    Am nächsten Morgen nochmal ein letzter abschließender Blick auf unsere Unterkunft, und eine kleine Runde durch Colorado Springs, dann ging es über die Interstate Richtung Denver, zum Flughafen.



    Denver als Flughafen war sehr angenehm, nicht zu voll, Prozesse die gut funktionieren und auch schön eingerichtet, das hat gut gefallen. Die Brücke über das Vorfeld fand ich ebenfalls cool.



    Geflogen sind wir dieses Mal mit Southwest, und konnten so auch unser Guthaben verbrauchen, denn die Codes zur Einlösung der Gutscheine funktionierten bei Buchung nach wie vor, obwohl diese laut Bedingungen in der Ursprungsmail nach 3 Jahren abgelaufen wären. Eine freudige Überraschung, generell hat mir Southwest als Airline super gefallen. Aber auch ziemlich ungewohnt: Es fängt schon beim Online Check-In an. Normalerweise mache ich den sehr spät wenn ich keinen festen Sitzplatz habe, damit die Chance steigt, dass man weiter vorne landet. Bei Southwest war es dagegen schlecht erst am Vorabend einzuchecken obwohl der Check-In bereits Mittags öffnete. Denn hier gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dabei wird einem nicht ein direkter Platz zugewiesen, sondern die Position an welcher man in den Flieger steigen darf. Beim Boarding gibt es dafür extra eine Vorrichtung mit Nummern wo man sich aufstellt. Nr. 1-60 ca., und dann Gruppe A,B,C. A1 = 1. im Flieger, C60 = Letzter. Im Flieger herrscht freie Platzwahl. Für Geld kann man auf die vordersten 15-30(?) Plätze der Warteschlange upgraden, was wir dann auch mit dem Restguthaben machten. So wurden es gemütliche Plätze am Notausgang für den zweistündigen Flug nach Las Vegas. Auch der Service ist dann anders, so gibt es kostenlos ein Getränk und ein paar Cracker. Dabei läuft es quasi wie im Restaurant und die Flugbegleiter gehen einmal durch's Flugzeug und nehmen alle Bestellungen auf, bevor dann wenig später serviert wird.


    Unterwegs gab es nochmal einen letzten schönen Blick auf die Ausläufer der Rocky Mountains. Den Rest der Zeit vertrieb ich mir mit dem wirklich guten Entertainment von Southwest mit vielen aktuellen Filmen, welches man über das Handy aufrufen kann.



    To be continued...next Chapter: Nevada/Arizona


    Ich hoffe, euch haben die Eindrücke gefallen und ich konnte etwas von den Emotionen transportieren, weiter geht es dann im nächsten Kapitel des Reisetagebuchs mit Las Vegas und dem Ausflug nach Page.


    Zu guter Letzt nochmal ein wenig "Ontopic":

    Die Rückgabe bei Hertz am DEN war gewohnt einfach, Auto in die Return Lane, da kam sofort eine Mitarbeiterin, einmal den KilometerMeilenstand und Tank abgelesen, all good, Protokoll kam dann auch recht schnell als Mail. Insgesamt haben wir in den 4 Tagen 524 Meilen zurückgelegt, mit einem Durchschnittsverbrauch von 19,8mpg und durchschnittlich 34,4 mph. Umgerechnet macht das 843km und 11,9l/100km bei 55,4km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Finde ich für ein Schlachtschiff wie den Tahoe und die Strecken durch und auf die Berge ganz ordentlich, ich hätte mit mehr gerechnet. :118:


    PS: Wie immer ein One-Take....wer also Fehler findet, darf sie behalten :107: Irgendwie wird es auch immer sehr spät bzw. früh während ich solche Texte verfasse (naja ich verkaufe es als "Training" für den Superbowl :120:)


    :60::206:

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  • Ein toller Bericht. Da bekommt man glatt Lust, auch mal wieder die Staaten zu besuchen.


    Aber seit wann ist denn der Armada kein V8 mehr?

    Meines Wissens schlummert da doch immer noch der 5.6l V8 unter der Haube. Oder wurde der zwischenzeitlich in Rente geschickt?

  • Aber seit wann ist denn der Armada kein V8 mehr?

    Meines Wissens schlummert da doch immer noch der 5.6l V8 unter der Haube. Oder wurde der zwischenzeitlich in Rente geschickt?

    Der Armada hat den gleichen Motor wie der Nissan Titan Pickup drin - still the good´old 5.6 V8 wie auch die großen Infinitys

    Den Wechsel auf Tahoe kann ich verstehen - irgendwie sehen die Nissans immernoch recht preiswert aus von Innen



    Toller Bericht, danke dafür :60:

  • Es war unterhaltsam diesen Bericht zu lesen und ich freue mich schon auf die weiteren Teile.


    kleine Anmerkung zum Walmart Neighborhood Market: In meiner Auffassung nach ist das Lebensmittelangebot nahzu mit den regulären Walmarts identisch, lediglich die nicht-Lebensmittel-Auswahl ist stark eingeschränkt. Dieser Bereicht nimmt ja auch die größte Fläche in den regulären Walmarts ein.


    Rund 20 mpg finde ich übrigens beeindruckend für den Tahoe.

  • Ok, here we go again :)


    Vorab noch ein paar Anmerkungen:

    Ihr habt recht, im Armada steckt scheinbar nach wie vor der V8, bei meiner schnellen Google Suche im Shuttlebus zum Rental Car Center hatte ich irgendwie V6 gelesen. Letzten Endes hätte ich aber wahrscheinlich trotzdem getauscht, es sollte irgendwie dann auch ein typischer Ami mit V8 werden, und optisch finde ich den Nissan auch einfach nicht ansprechend :)


    peak///M Ja, ich würde den Markt von der Größe mit einem Real/Globus/Kaufland vergleichen. Also schon noch größer als der normale Aldi/Rewe/Lidl.

    Kapitel 3: Las Vegas

    Tag 5: Hallo Las Vegas

    Und damit wieder zurück ins Geschehen. Es ist Montag Nachmittag, Tag 5 des Urlaubs, und wir sind gerade am Harry Reid International gelandet: Vegas, Baby!


    Vielleicht sollte ich für dieses Kapitel einmal vorausschicken, dass ich weder Party- noch so richtig Glücksspielmensch bin, ups. Gegen eine Runde Poker, Black Jack etc. spricht nie etwas, aber mit diesen Automaten kann ich absolut nichts anfangen und Casinoabende wo man sich dann extra schick machen muss, sind auch nicht unbedingt meins. Generell spiele ich wenn dann rein aus Spaß und habe irgendwie nicht das Bedürfnis, da mein Geld zu riskieren. Warum Vegas kann man dann natürlich berechtigterweise fragen. Ja, gute Frage. Gesehen haben wollte ich es trotzdem mal, und die Lage mitten in der Wüste mit dem großen Flughafen ist dann eben auch prädestiniert als Ausgangspunkt für Ausflüge und Roadtrips zu den beeindrucken Canyons, National Parks etc. in der Gegend.


    Aber zurück. Am Flughafen angekommen wurde man natürlich standesgemäß begrüßt, direkt erstmal überall Spielautomaten. Nicht überraschend, hatte ich doch genau das erwartet. Also erstmal etwas zurechtfinden und schauen wie wir zu unserem Hotel kommen. Erst sollte es der Bus werden, an sich ist die Anbindung okay, aber auf Umsteigen mit den ganzen Koffern hatte wir wenig Lust, wie sich auf späteren Fahrten herausstellte, war es ein guter Einwand. Also fix die Lyft App installiert und darüber eine Fahrt bestellt, 20$ günstiger als Uber, na dafür lohnt es sich doch. Also los zum Abholpunkt in eines der Parkhäuser wo extra eine ganze Etage für Uber/Lyft Drop off/Pick up eingerichtet wurde. Das ganze war gut ausgeschildert und klappte problemlos, ca. 10 Minuten später ein bisschen Tetris gespielt und nach 20min waren wir am Hotel.


    Einquartiert hatten wir uns im Luxor. Wichtig war uns am Strip (ja gut, zentral ist das Luxor jetzt auch nicht...) und preiswert. Das Luxor war überraschend günstig (man soll ja noch genügend Geld fürs Casino haben ;)), natürlich ist es auch nicht mehr das Neueste, aber darüber kann ich gut hinwegsehen. In die Bemerkung hatten wir vorab schon geschrieben, dass es gerne ein Zimmer Richtung Strip werden darf. Ich wollte auch irgendwie gerne in die Pyramide, auch wenn die Zimmer in den beiden "Anbautürmen" wesentlich moderner sind. Aber wenn man schon mal in einem Hotel wohnt was eine Pyramide ist, wollte ich das auch mitnehmen, es muss nicht immer alles rational erklärbar sein :106:



    Die Schlange an der Rezeption sah schlimmer aus als sie es war, die Leute waren auf Zack und wir kamen zügig an die Reihe. Es wurde wie gewünscht ein Zimmer zum Strip, Etage 14, immerhin ungefähr in der Mitte und nicht unten. :)



    Generell ist das ganze schon irgendwie bekloppt, aber das sollte ich noch öfters in den nächsten Tagen feststellen. In der Pyramide gibt es unterschiedlichste Shops/Restaurants/Bereiche. Das Casino ist dabei im Erdgeschoss und wenn man irgendwo hinmöchte, muss man natürlich dadurch, klar. Ansonsten ist aber auch alles gebaut, dass man sich verläuft und am besten niemals den Weg aus dem Casino findet. Ist uns auch ein paar Mal passiert. Nach dem Beziehen des Zimmers wollten wir uns einmal den Pool anschauen, nach 30min rumirren fanden wir ihn dann, obwohl wir eigentlich wussten in welche Richtung wir mussten. Da es aber bereits kurz nach 18 Uhr war, wurde er gerade geschlossen. Die Zeiten finde ich etwas unglücklich, denn wettertechnisch hätte man auch gut den frühen Abend dort verbringen können, nun ja.


    Erstmal raus und ein bisschen den Strip erkunden, Ziel war u.a. etwas zu essen und spätestens um ca. 20:30/21 Uhr wieder im Hotel zu sein. Um Richtung Norden den Strip langlaufen zu können, ist es sinnvoll vom Luxor erstmal die kostenlose Hochbahn zu nehmen, welche zwischen Excalibur - Luxor - Mandalay Bay pendelt. Gesagt, getan, die Bahn fährt vorne an der Sphinx und brachte uns zunächst zum Excalibur. Hier starteten wir unsere Fußsafari.



    Was man sofort merkte und ich auch vorab bereits gelesen hatte, waren die vielen Baustellen/Brücken/Masten/Tribünen die alle auf das bevorstehende Formel 1 Rennen hinwiesen. Schon bekloppt, da muss man überall Tribünen bauen, Lichtmasten und Betonmauern aufstellen, Bäume entfernen und den Strip komplett neu asphaltieren. Ich bin ja großer Formel 1 Fan, aber ob das so sinnvoll war? Genug Geld wird wohl es gebracht haben...


    Zunächst ging es über eine der vielen Fußgängerbrücken rüber zum New York New York. Die vielen Fußgängerbrücken über den Strip sind wirklich sinnvoll, so muss man nicht dauerhaft an Ampeln warten, zumindest als Fußgänger. Leider waren die Rolltreppen oftmals defekt, sodass alle auf eine kleine Treppe ausweichen mussten.



    Wir schlenderten am New York New York entlang, über einen nachgebauten Teil der Brooklyn Bridge und weiter nordwärts. wechselten beim Park MGM auf die andere Seite und schauten uns einmal das Hard Rock Café an. Alles blinkt, leuchtet und möchte Aufmerksamkeit. Selbst ganz normale Läden wie das Dennys, ein ABC Store oder Ross sind hier eben nicht normal. Also erstmal weiter, wir wollten zumindest bis zum Bellagio kommen, ca. 1 Meile von unserem Ausgangspunkt am Excalibur entfernt.



    Damit wir nicht ewig entlang eines Bauzauns, hinter dem die nächste riesige Mall gebaut wird, vorbeilaufen mussten, wechselten wir erneut die Seite. Ganz interessant ist, dass hier viele Wege ans Ziel führen. Man kann oftmals oben weiterlaufen, oder aber unten auf dem normalen Bürgersteig. Dazu kann man natürlich durch die "Malls" der Casinos laufen, wenn man lieber 16°C statt der recht angenehmen 22/23°C draußen bevorzugt. Da es sich oben doch am schönsten laufen ließ, gingen wir dort weiter, am Planet Hollywood vorbei bis zum Paris, welches gegenüber des Bellagio mit seinen berühmten Fontänen liegt.



    Am "Turm" des Bellagio angekommen, bewahrheitete sich, was ich bereits durch Zufall online gelesen hatte: Direkt vor dem Bellagio, genauer gesagt im Becken wurde eine Tribüne gebaut, weswegen diese Seite für Fußgänger gesperrt war und auch der Blick auf die Wasserspiele, die alle 15min stattfinden, verdeckt war. Wir sind also erstmal mit der Rolltreppe auf die 1. Etage des Turm gefahren, von dem man weiter ins Casino gehen könnte. Auf dem Turm ist eine Art Veranda und wir konnten nach etwas warten einen Platz an der Seite ergattern, von wo aus man das Ganze Schauspiel verfolgen konnte. Das war der erste Moment in Vegas den ich wirklich genossen habe, einfach etwas altmodischer und eleganter als alles ringsherum, wirklich schön.



    Nach 5 Minuten war es dann vorbei und der Magen fing an sich bemerkbar zu machen, schließlich lag das Frühstück schon einige Zeit zurück und die kleineren Snacks am Flughafen in Denver hielten auch nicht ewig. So traten wir unseren Rückweg an und schauten wo wir hingehen könnten.

    Am Ende wurde es das Oliver Garden neben dem Hard Rock Cafe. In der dritten Etage gelegen waren die Fenster von außen natürlich LED Anzeigen, nichtsdestotrotz konnte man ein bisschen raus sehen. Es gab leckere Pasta und Free Refill Getränke. Das war mir etwas suspekt. Man zahlt einmalig die 5$ oder was das kostet und bekommt dann dauerhaft Nachschub. Einerseits nett, doof nur, wenn man mal etwas anderes trinken will oder einfach gar nichts neues mehr will. So gab es für mich als ich fertig war mit Essen nochmal ein neues Getränk, dabei wollte ich das aktuelle eigentlich nur noch leer trinken. Zurücknehmen ging dann nicht, so blieb es eben stehen, unnötig. Alles in allem waren wir aber zufrieden mit unserer Wahl, den Rest Pasta nahmen wir dann noch mit und dann schnell los, es war mittlerweile bereits 20:30 Uhr und wir mussten zurück.



    Wir hatten die Michael Jackson One Show by Cirque du Soleil im Mandalay Bay gebucht, bereits einige Monate im Voraus und nicht gerade günstig. Das Ganze startete um 22 Uhr mit Einlass ab 21:30 Uhr und wir mussten noch einmal kurz ins Hotel, bevor wir dann mit der Tram rüberfahren konnten. Mit etwas Stress kamen wir aber noch pünktlich und es gab an der Bar zunächst ein paar - recht stark gemixte - Cocktails bevor wir zu unseren Plätzen gingen.

    Die Show war wirklich absolut genial, auch wenn es teuer war, das Geld war's wert. Natürlich durfte man keine Fotos oder Videos machen, aber die vielen verschiedene Akrobatiknummern zusammen mit den Showelementen waren pures Entertainment! Dazu auch viel moderne Technik, so wurde z.B. mit einem projizierten "Lichtschatten" von Michael Jackson zusammengetanzt, als würde sich dort ein echter Mensch über die Bühne bewegen, beeindruckend.


    Nach der erfolgreichen Show schlenderten wir dann noch durch die unterirdische Mall zwischen den beiden Casinos zurück ins Luxor.

    Tag 6: Stratosphere Tower, Freemont Street

    Am nächsten Morgen ging es zunächst ins "Pyramid Café", eines der Restaurants im Hotel, in welchem man Frühstücken kann. Ich orderte Scrambled Eggs mit Bacon und Hash Browns, dazu Pancakes. Die Portion war dann auch übermäßig groß und hielt den ganzen Tag an.

    Danach sollte es dann zum Stratosphere Tower gehen, um mal einen schönen Überblick zu bekommen. Da "The Strat" allerdings am Nordende des Strips beherbergt ist, war es zu weit um zu Fuß zu laufen. Wir entschieden uns für den "Deuce". Eine Doppeldeckerbuslinie, die den Strip hoch und runter fährt. Quasi ein Hop On Hop Off Bus ohne horrenden Hop On Hop Off Zuschlag, denn das 24h Ticket kostete uns pro Person lediglich 8$, fair.


    Also einmal zur Haltestelle vor dem Hotel, die gen Norden lag aber natürlich auf der anderen Straßenseite. Tatsächlich kam man aber auch gut ohne Ampel über die Straße, alles andere hätte einen Umweg von mind. 10/15 Minuten bedeutet. Während wir in der Mittagssonne warteten, konnte man nochmal schön auf das Luxor schauen, welches ein wenig nach hinten weg vom Strip versetzt ist.



    Leider ist der Deuce kein Geheimnis mehr und entsprechend voll werden die Busse vor allem an den Stationen in der Mitte des Strips. Dazu kommt der Bus eben auch nicht schneller voran als alle anderen, und auf dem Las Vegas Boulevard bedeutet das auch mal 1 Meile in 20 Minuten. Unsere erste Fahrt war leider nicht von Erfolg gekrönt, noch 2 Stationen vom Ziel entfernt hatte jemand im unteren Teil wohl seinen Mageninhalt nicht mehr in sich halten können. Also wurden alle rausgeschickt, der Bus kehrte ins Depot zurück und wir sollten auf den nächsten Bus warten. Wie gut das klappt, wenn ein Bus/eine Bahn ausfällt und sich dann alles in die spätere Verbindung quetscht sieht man ja schon bei uns in Deutschland regelmäßig, das ist in Vegas nicht anders.



    Also beschlossen wir den restlichen Weg zu Fuß zu gehen, auch wenn es sich noch ganz gut zog, und im oberen Teils des Strips alles ein bisschen weniger seriös/glamourös und auch sicher wirkt. Am Tag aber alles noch entspannt. Unterwegs sah ich noch das obige Schmuckstück, einen Alfa 4C :love:



    Bevor man hochfahren darf, muss man US-typisch erstmal durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, dann wird man vom Fahrstuhl abgeholt und ist recht schnell auch schon oben. Mit 350m Höhe ist der Stratosphere Tower tatsächlich der höchste freistehende Aussichtsturm der USA. Oben kann man nicht nur die Aussicht genießen sondern auch verschiedene Fahrgeschäfte (Freefall Tower, "Katapult" über den Rand der Plattform, Skyjump nach unten) besteigen oder an der Bar den ein oder anderen "Cocktail with a view" genießen. Eine Etage darunter gibt es noch ein Restaurant, welches sich um die eigene Achse dreht, hat man wohl heimlich vom Rheinturm abgeschaut ;)



    Pünktlich zu unserer Reise wurde auch "The Sphere" fertiggestellt, eine Halle u.a. für Konzerte in Form einer riesigen Kugel, die mit knapp 58 Mio. LEDs bestückt ist und offiziell zum Venetian Casino gehört. Das Ding läuft tätsächlich 24/7 mit irgendwelchen Animationen etc. und ist ein beeindruckendes und gleichzeitig wieder so beklopptes Stück Technik. Ein Großteil der Technik kommt dabei übrigens aus Deutschland. Die Eröffnung sollte am kommenden Freitag Abend im Rahmen eines (von mehreren) U2 Konzerts stattfinden, also nur noch wenige Tage bis dahin.



    Nachdem wir ein wenig die Aussicht genossen hatten, war es bereits nach 15 Uhr und die Cocktail Happy Hour hatte begonnen. Nach zwei Cocktails ging es dann wieder abwärts - zum Glück nur physikalisch - und zurück zum Luxor, wir wollten noch einmal in den Pool springen. Das gelang auch, und so entspannten wir noch knapp 1,5h am Pool, bevor nochmals entlang des Strips weiter geschlendert wurde, im Dunkeln hat das schon ein ganz anderes Flair.



    Dann sollte es noch weiter zur Freemont Street Experience nach Downtown LV gehen. Downtown Las Vegas gilt nicht unbedingt als sehenswert oder schön, aber die Freemont Street wurde wohl komplett neu gestaltet, natürlich mit riesigem LED-Dach, Zipline usw., also ging es mit dem Deuce dorthin.

    Die Fahrt durch die oft leeren und dunklen Straßen gegen 21:30 Uhr war ein bisschen unheimlich, hier und da trieben sich komische Gestalten rum.

    Um die Ecke gebogen und zack, alles leuchtet mal wieder, so wurde man dann am Anfang der Freemont Street "abgeladen". Bunt, grell, laut und recht viele Menschen die sich unter dem riesigen LED-Dach versammelten.



    So gingen wir einmal vom einen Ende zum anderen, für mich war das aber absolut nichts. Ich mag es nicht, wenn Leute mich bedrängen oder mir krampfhaft irgendetwas andrehen wollen, und genau das passierte eben dauerhaft. Ich fühlte mich einfach nicht besonders wohl, dabei wirkte es jetzt nicht unsicher oder sonst etwas. Zwar wirkten einige Personen eher unseriös, aber das war nur mein subjektiver Eindruck. Generell wirkte es aber trotzdem verruchter als der Strip selbst. Mir reichte es dann dementsprechend schnell und es ging wenig später mit dem Bus zurück, dieses Mal erneut zum Strat, denn mit unserem Ticket vom Tag, konnten wir auch nachts nochmal hoch, das lohnte sich dann umso mehr.



    Der Stratosphere Tower liegt quasi genau auf der Grenze zwischen Las Vegas und Paradise (u.a. dem Strip), auch hier ist sonst wenig los und auf der Straße fühlte man sich nicht ganz so wohl, viel Obdachlosigkeit, viele Drogenabhängige, nicht gerade schön dort dann wieder auf den Bus zu warten, der sich auch besonders viel Zeit lies. Für mich war also der Ausflug nach Downtown eher ein Reinfall, 1 Stunde Busfahrt hin und her vom Strat nur um vor Ort dann eigentlich so schnell wie möglich wieder weg zu wollen. Als der Bus dann endlich kam, fuhren wir zunächst bis zum Caesars Palace.



    Nach kurzen schauen bogen wir dann gegenüber in einen schönen Innenhof des Flamingo Casinos ein, in welchem ein In-N-Out beheimatet war. In dieser Art Seitengasse war es etwas ruhiger als auf dem Strip selbst und schön hergerichtet. Die Burger schmeckten auch um 0 Uhr noch genial gut wie immer und halfen die letzten Stunden zu verdauen. Der Blick auf den "High Roller" ein Riesenrad war auch nicht schlecht, hier war die Welt für mich wieder in Ordnung.



    Später ging es dann noch zurück zum Hotel und wir fielen ins Bett, am nächsten Tag musste ich etwas früher raus...

    Tag 7: Mietwagen, Hoover Dam, Flyover, Rooftop Bar, "Eiffelturm"

    ...denn es ging zum Flughafen, den Mietwagen für die kommenden Tage und den Ausflug nach Page holen. Zuerst wurde gefrühstückt, dieses Mal im Buffet Restaurant, das war solide, aber preislich auch nur lohnenswert wenn man mehr gegessen hätte als ich. Dann machten wir uns zu zweit auf, also kehren wir mal kurz in die Mietwagenwelt zurück: Gebucht war IFAR bei Hertz um 9:30 Uhr morgens, also ging es mit dem normalen Bus zum Flughafen. Dort angekommen dann direkt den Bereich für Presidents Circle Member um sich ein Auto auszusuchen. Was man direkt merkte: Man musste schnell sein, denn wenn etwas tolles von den Checkern abgestellt wurde, war schnell jemand dort der sich das Auto sicherte. Der Bereich war ca. zur Hälfte gefüllt, viele normale Dodge Charger, dazu kleinere SUVs. Die großen SUVs wurden mit Absicht nicht in diesem Bereich geparkt, wäre zu schön gewesen. Nach etwas Probesitzen und Kofferraum anschauen blieben wir zunächst bei einem schwarzen RAV4, der aber schon viel erlebt hatte, wirklich nehmen wollte ich den nicht. Wenn es nach mir mir gegangen wäre, wäre es der Hemi geworden aber zu dritt mit dem Gepäck war das schwer zu argumentieren ^^



    So siegte dann letzten Endes die Vernunft, und als ich schon im RAV4 saß, rollte noch ein weiterer, weißer mit weniger Meilen herein. Also nochmal schnell gewechselt und dann auf zur Schranke und los, wir hatten sowieso schon wieder viel zu viel Zeit hier vertrödelt. Wenig später machten wir uns dann wieder vollzählig auf den Weg zum Hoover Staudamm, keine Stunde entfernt. Der RAV4 (bei Hertz in Q4 eingruppiert) erledigte seine Sache souverän und glänzte mit gutem Verbrauch und angenehmen Fahrkomfort, ein Toyota eben, nichts besonderes, aber solide.


    An der Ausfahrt zum Hoover Dam gab es dann erstmal einen Security Checkpoint wo ein Blick ins Auto geworfen wurde und wir gefragt wurden ob wir Waffen oder Drohnen dabei hätten. Tatsächlich hatte ich meine kleine Mini Drohne dabei (maximal unnötig im ganzen Urlaub, denn überall wo es interessant gewesen wäre, war es verboten). Netterweise wurde ich aber nur darauf hingewiesen, dass ich diese nicht nutzen soll und wir durften weiter.



    Der Hoover Dam ist schon ziemlich beeindruckend, alleine von der Größe der Staumauer. Wir machten dann noch die kleine Führung durch die Katakomben mit (natürlich mit vorheriger Sicherheitskontrolle). Für die große Führung gab es leider keine freien Plätze in nächster Zeit, aber auch die kleine Tour war schon sehr interessant.



    Nach Abschluss der ca. 30 Minütigen Tour schlenderten wir noch ein wenig durch die Ausstellung über Historie, Bau, Technik und weitere Fakten des Damms, bevor wir auf der Terrasse einen Blick in die Tiefe wagten.



    Anschließend fuhren wir über die Staumauer nach Arizona und hielten auf einem der Parkplätze mit Aussichtspunkt über die Nordseite der Staumauer.



    Ein beeindruckendes Bauwerk, aber auch irgendwie erschreckend, wie weit unten das Wasser im Vergleich zu früher steht. Für uns ging es noch weiter zu einem kleinen Aussichtspunkt über einen Teil des Lake Meads, der auf der Strecke lag, bevor wir zurück nach Vegas fuhren und nochmal ein wenig am Pool entspannten.



    Abends ging es dann nochmal in Richtung Hard Rock Cafe, zu Flyover. Einer Attraktion, wie man sie z.B. auch in Disney Parks findet. Man sitzt auf überdimensionierten Hollywoodschaukeln vor einer großen, gewölbten Leinwand. Diese fahren zum Beginn dann ein wenig nach vorne, sodass man im Raum "hängt". Wir sind in diesem Fall über "Americas West" geflogen, wirklich tolle Bilder, und es fühlt sich erstaunlich realistisch an obwohl man keine 3D Brille trägt. Aber dadurch, dass Wind und Wasserspritzer simuliert werden und sich alles entsprechend bewegt wird man doch "mitgenommen". Uns hat das ganze super gefallen, sodass wir am nächsten Tag zum reduzierten Preis wiederkamen um virtuell Island zu besuchen. Kann ich nur wärmstens empfehlen, tolle Bilder, man merkt da steckt liebe zum Detail drin und die Leute die die Filme erstellt haben, hatten Bock drauf.



    Anschließend ging es im Nebenhaus zu Brewdog, einer Brauerei, auf die Rooftopbar. Das Bier war gut, das Essen lecker, die Aussicht mit weniger Lärm u.a. durch den Verkehr sehr angenehm.



    Als Abschluss und Abschied von Las Vegas hatten wir für diesen Abend ein Ticket für die Aussichtsplattform des Fake-Eiffelturms gelöst und traten daher nun den Weg zum Paris Casino an. Innen ist das Casino ein Nachbau von Pariser Straßen mit einem gemalten Himmel an der Decke, verrückt. Hier empfand ich aber auch das Casino zum ersten Mal recht einladend, denn es war quasi unter "freiem" Himmel und es gab deutlich mehr Tische als z.B. im Luxor. Nach etwas suchen fanden wir schließlich den Eingang zum Turm, dazu muss man zunächst auf eine nachgebaute Brücke innerhalb des Casinos, die einem zum Aufzug führt. Das ist schon verrückt, da baut man mitten in der Wüste den Eiffelturm nach. Und das traurige ist wahrscheinlich, dass einige denken, das wäre der echte. :S



    Auf der Plattform war natürlich recht viel los, der Trick war hier zu warten, bis die Show des Bellagio endete und dann die 10min zur nächsten Show am perfekten Spot auszuharren und sich nicht abdrängen zu lassen. So hatte ich einen super Blick auf die Fontänen und hier oben hörte man auch die Musik zu welcher die Fontänen "tanzen", ein schöner Anblick. Generell war die Aussicht ringsherum wirklich atemberaubend schön, ein wirkliches Highlight zum Abschluss der Zeit in Las Vegas.




    Auf dem Rückweg wollten wir dann noch die Monorail zum MGM nehmen, nur musste man erstmal ewig durch die unterirdischen Malls und Verzweigungen laufen um dorthin zu gelangen. Wir waren bestimmt 15 Minuten innerhalb des Paris unterwegs. Angekommen im MGM Grand setzte sich dieser Trend fort, und statt dem nächsten Ausgang verliefen wir uns irgendwie im Casino und standen am Ende dann vor dem goldenen MGM Löwen, hätte schlechter laufen können ;)



    Danach kannten wir dann den Weg und die Tram brachte uns schnell vom Excalibur zurück zum Luxor und wir fielen müde ins Bett.

    Kapitel 4: Page, Arizona

    Tag 8: Fahrt nach Page, Horseshoe Bend

    Im Hotel gab es dann noch ein letztes Mal Frühstück, was allerdings etwas unterbrochen wurde, weil wir um 11 Uhr aus dem Zimmer mussten und daher die Koffer zwischendurch rausholen und unten beim Gepäckservice verwahren lassen mussten. Bis ich dann wieder im Restaurant war, war mein Essen leider kalt, naja, eigene Schuld.


    Kurze Zeit später holte ich dann das Auto aus dem Parkhaus, fuhr vor und wir bekamen unsere Koffer. Nach etwas hin und her probieren und umklappen der Hälfte der Rückbank war alles verstaut und mit einem kleinen Stopp im nächstgelegen Supermarkt um die Wasservorräte aufzufüllen machten wir uns auf die ca. fünfstündige Fahrt nach Page, Arizona. Nach dem Stau in Las Vegas wurde die Straße irgendwann immer kleiner und die Autos weniger. Hier fuhr dann auch jeder irgendwie Speedlimit + X und so hängte ich mich mit recht großem Abstand hinter einige andere Autos und hielt die Augen offen nach am Rand oder in der Mitte geparkten, unauffälligen Autos. Tatsächlich kamen wir an dem ein oder anderen vorbei, und einer fuhr auch etwas nach uns auf unsere Fahrbahn und holte langsam auf. Meine Anspannung war unbegründet, ging es für ihn nur zum nächsten Autohof. :S



    Wir machten noch einen Tankstopp in St. George und kehrten bei Chick-fil-A ein, wo wir mehr als positiv überraschend vom herausragend schmeckenden Hähnchen waren. Auch sonst war die Filiale schön aufgemacht und das Essen war schnell fertig, quasi das wichtigste. Gut gesättigt ging es weiter, nach einem kurzen Stück Interstate dann auf einem kleineren Highway die letzten 2,5 Stunden durch viel Nichts und einige kleinere Orte wie z,B. Kanab, bis der Lake Powell und Page dann am Horizont auftauchten.



    Als wir ankamen war bereits 17:45 Uhr und die Dämmerung brach an. Wir beschlossen schnell in unserem Holiday Inn Express einzuchecken und direkt zum Horseshoe Bend aufzubrechen, um dort den Sonnenuntergang zu sehen. Der Parkplatz dafür war zum Glück nur knapp 10 Minuten entfernt und so beeilten wir uns. Um 18:15 Uhr kamen wir dort an, parkten und machten uns direkt auf den 15-minütigen Fußweg vom Parkplatz runter zum Aussichtspunkt über die markante Schleife des Colorado River unter unseren Füßen, die wie ein Hufeisen aussieht. Die Sonne fing bereits an, unter dem Horizont zu verschwinden. Aber wir kamen noch rechtzeitig, und hat sich das gelohnt. Die untergehende Sonne hauchte der gesamten Szenerie mit dem rot-orangenen Sandstein eine wunderschöne Stimmung ein.



    So blieben wir noch einige Zeit und beobachteten die Sonne unter- und den Mond aufgehen, ein schöner Moment.



    Nachdem die Sonne dann gänzlich untergegangen war, war es auch schnell stockdunkel, und alle mussten den Schotterweg zurück zum Parkplatz zurück, hatte ein bisschen was von Abenteuer. In der Ferne sah man die Lichter von Page leuchten, ansonsten eine Dunkelheit wie man sie heutzutage in den bzw. um die Städte oftmals nicht mehr erlebt, komplett ohne Lichtreflektionen von Städten die den Nachthimmel erleuchten.


    Für uns ging es dann noch auf die Suche nach einem Restaurant um den Abend ausklingen zu lassen und wir wurden bei einem Mexikaner mit den "Best Margaritas in Town" fündig. Und ja, die waren wirklich gut, und stark, und groß, ui. Das Essen war aber auch wirklich lecker und kam auch schon kurze Zeit nach unserer Bestellung.



    Anschließend gab es dann noch eine Runde Cocktails zum mitnehmen und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel.

    Tag 9: Lower Antilope Canyon, Lake Powell, Rückfahrt nach Vegas

    Am nächsten Morgen mussten wir vergleichsweise früh raus, um 9:15 Uhr startete unsere Tour durch den Lower Antilope Canyon. Also ging es nach dem rudimentären "Frühstück" auf ins Navajo Gebiet und zu unserem Touranbieter, wo wir die Tour bereits Monate im Voraus gebucht hatten.

    Vor Ort waren dann auch alle auf Zack, und so wurden pünktlich um 9:15 Uhr die Gruppen aufgeteilt, Rucksäcke etc. sind übrigens nicht erlaubt im Canyon. Über Metalltreppen und Leitern klettert man hinunter in den Canyon.



    Wir hatten einen sehr jungen Navajo als Gruppenführer der uns mit vielen Infos zum Canyon, aber auch zur Kultur und Sprache der Navajo versorgte. Und auch die richtigen Einstellungen für den Pro Modus auf dem Telefon kannte er, damit der Canyon schön ins Bild gesetzt werden kann.



    Die Bilder wirken einfach nicht wie von dieser Welt, und in echt ist es mindestens genauso beeindruckend, man läuft durch eine recht enge Spalte mit diesen ausgewaschenen Wänden und das Licht fällt wunderschön hinein. Am Ende krachselt man aus einer kleinen unscheinbaren Spalte im Boden wieder an die Oberfläche. Und dort findet sich dann auch noch ein Abdruck, der angeblich von einem Dinosaurier stammen soll, auf den sie vor Ort ganz stolz sind. Ob das wirklich so ist, oder man einfach gerne noch das "Dino"-Paket mitnehmen möchte vermag ich nicht zu beurteilen. :)



    Nachdem es nun erst Mittag war, wir aber noch nicht zurück nach Las Vegas fahren wollten, verschlug es uns noch in eine der Marinas am Lake Powell, wo ich mich spontan dazu entschloss den See ein wenig mit einem Jetski zu erkunden, eine Premiere für mich. Günstig war es nicht, dazu muss man gefühlt alles mögliche Unterschreiben und die Anmietung glich der Abholung eines Mietwagens mit Schadenskontrolle etc., ich war also voll in meinem Element.



    Nachdem mich ein alter Veteran dann mit dem Jetski vertraut machte und mir noch einen Tipp gab wo es in der begrenzten Zeit (2h) hingehen könnte, machten wir uns zu zweit mit ordentlich Respekt auf den Weg. Der Respekt blieb bestehen, wandelte sich dann mit der Zeit aber auch zum Großteil in Spaß um. Das ist schon toll, wenn dann mal ein Boot ankommt und man die Wellen mitnehmen kann. Dazu fuhren wir dann in den Navajo Canyon, ein wirklich großer, langer, mit Wasser gefüllter Canyon.


    (unsere Marina war die am Antelope Point, der Navajo Canyon ist rechts davon, wir kamen in 1h ca. bis zur Hälfte)


    Diese Felswände links und rechts verleihen dem ganzen schon ein ganz besonderes Gefühl, und auch die Ruhe im Canyon. Ab und zu traf man auf ein Boot oder Jetski, aber die meiste Zeit hatte man den Canyon für sich alleine. Unser Ziel war eigentlich ein kleiner Strand tief im Canyon, aber den erreichten wir leider nicht aufgrund der Zeit. Wir drehten also um, und hatten auf der Rückfahrt nochmal mehr Spaß mit den Wellen auf dem sonst recht ruhigen See.



    Die letzten 5-10 Minuten verbrachten wir in der Nähe der Marina wo wir als Abschluss nochmal die Wellen der großen (Haus-)Boote und Yachten kreuzten als diese aus dem Hafen beschleunigten, das hat nochmal ordentlich Spaß gemacht, aber wir waren danach dann auch Klatschnass, aber das war's wert! 8)


    Ausgepowert ging es dann die knapp 5 Stunden nach Las Vegas zurück, wo wir bereits im Dunkeln ankamen und in unser kleines Hotel neben dem Strip "Ellis Island" eincheckten. Auf dem Weg kamen wir noch direkt an der Sphere vorbei, die an diesem Abend feierlich von U2 eröffnet wurde.



    Nach dem Beziehen des Zimmers für die kurze Nacht, musste das Auto noch zurück zum LAS. Die Rückgabe war ähnlich entspannt wie in Denver. Abstellen, es kommt jemand der Meilen und Tank abließt, eine Unterschrift, dass alles passt und fertig. Der Toyota konnte vor allem mit der Effizienz punkten, am Ende waren es 692mi mit 33,7mpg, umgerechnet 1113km und 7l/100km. :118:


    Wieder im Hotel, ging es nur noch rüber ins hoteleigene Restaurant samt eigenen, kleinen Mini-Casino. Während wir warteten beobachtete ich das volle Casino, viele kleine Tische, eigentlich alles Analog, nicht zu vergleichen mit den großen, aber irgendwie war es mir sympathischer und mehr "Vegas-Glücksspielfeeling" als ich in den ganzen Tagen vorher hatte. Dann bekamen wir einen Tisch im Restaurant und aßen noch schnell zu Abend, nichts besonderes aber solide. Ohne weitere Umwege ging es ins Bett, der Wecker stand auf unbarmherzigen 04:30 Uhr, denn unser Flug nach Hawaii sollte bereits um 7 Uhr abheben.

    Tag 10: Bye Bye Vegas, Aloha Maui

    Nachdem wir relativ gut aus dem Bett kamen, die letzten Dinge verstauten und auscheckten, kam das bestellte Lyft pünktlich und brachte uns in 15 Minuten zum Flughafen. Geflogen wurde mit Hawaiian, die Gepäckaufgabe in Eigenregie funktionierte ohne Probleme.

    Dafür mussten wir an der Security einige Zeit anstehen, ca. 30 Minuten, und natürlich Schuhe aus, Gürtel raus, alles mögliche raus usw.

    Letzten Endes waren wir ca. 1 Stunde vor Abflug im Sicherheitsbereich und fuhren mit dem Zug zum korrekten Terminal. Im dortigen Diner gab es dann erstmal ein solides Frühstück bevor wir uns zum Gate aufmachten und zügig im Flieger saßen, ein A321. Auf dem 5h Flug konnte ich noch einiges an Schlaf nachholen, und so landeten wir um 10 Uhr Ortszeit auf Maui, Hawaii.

    To be continued....


    Am Ende haben für mich in Las Vegas dann doch noch die schönen Momente überwogen, aber nochmal unbedingt dorthin muss ich ehrlicherweise nicht, höchstens als Start-/Endpunkt für einen oder mehrere Roadtrips in die Canyons und National Parks.

    Page bzw. hauptsächlich die Umgebung und Natur dort haben mir dagegen wahnsinnig gut gefallen, dort würde ich jederzeit wieder hin. Ich fand auch die Hausboote auf dem Lake Powell interessant, aber ich glaube das wird dann doch schnell langweilig, und kostet dafür aber wahrscheinlich ein Vermögen. Dann lieber nochmal das Jetski... :)


    :60::206:

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  • Sehr schön, vielen Dank. Im ersten Teil habe ich dann noch noch einige weiße Flecken bei mir entdeckt, die ich nochmal besuchen müsste. Ich war zwar schon in Denver, aber wir sind damals nur von Grand Junction aus dort hin geflogen, und ein anderes Mal sind wir durch die Berge in Colorado nach Aspen und entlang des I-70 nach Vail gefahren und dann in den Rocky Mountains National Park. Grand Sand Dunes, Montrose, Gunnison, Black Canyon usw... aber Pikes Peak, Garden of the Gods usw. scheint auch einen Besuch wert zu sein. Colorado ist ein sehr schöner Bundesstaat und neben Utah gefällt es mir dort mit am besten.


    Im zweiten Teil sehe ich viele bekannte Orte. Ich weiß noch, dass ich damals in Las Vegas unglaublich viel gelaufen bin, auch wenn ich eigentlich nur am Strip war, aber durch diese ganzen Casinos sind das teils so gigantisch lange Umwege und Strecken, das habe ich echt unterschätzt. Wir waren damals 2x im Venetian (das fehlt auf den Bildern!), einmal im MGM und einmal im New York New York. Im letzteren haben wir ein Upgrade auf eine "Players Suite" bekommen mit Whirpool, riesiger Bose Soundanlage am Fernseher usw. das hatte schon was von Hangover.


    St.George, Kanab, Page, alles Namen die positive Erinnerungen hervorrufen. Sogar im Holiday Inn Express in Page waren wir damals, als unser Mietwagen kaputt ging haben wir sogar bis zur Reparatur kurzfristig eine zweite Nacht buchen müssen. Im Antelope Canyon war ich damals mit dem Licht sehr überfordert, was das Fotografieren angeht, wir waren die letzte Gruppe abends, es wurde schon etwas dunkler, aber dadurch um so interessanter und mystischer. Hatte damals noch meine alte DSLR (EOS 30D) und die Smartphones waren noch nicht so weit, daher sind die meisten Bilder nicht so toll geworden wie deine.


    Der Bericht macht richtig Lust auf die nächste Reise, ich glaube ich könnte Monatelang einfach nur mit einem Pickup-Truck durch die geniale Landschaft reisen, ohne großes Ziel.

  • Schöner Bericht bisher, da kommen viele Erinnerungen hoch.


    Pro Tipp zum Free Refill (das doch fast überall in den USA standard ist :/): noch einmal als 'to-go Cup' was mitnehmen. Kostet meistens wenig bis nichts extra und man hat gerade auf Road Trip erstmal noch was zu trinken im Auto.

  • Habe nicht weitergelesen nach "Weder First noch Business geflogen".

    Spaß beiseite. Toller Bericht und ich hab direkt Lust auf einen Trip nach Amerika!

    Vielen Dank für deine Mühen!

  • Nachdem ich die letzten Tage bzw. Abende verhindert war, habe ich heute Abend Zeit gefunden, so geht es hier endlich weiter. :)

    Kapitel 5: Maui, Hawaii

    Tag 10: Ankommen auf Maui

    Pünktlich um 10 Uhr setzte der Flieger am Kahului International auf Maui auf, bereits aus dem Fenster sah man die anders aussehende Vegetation und wusste: "Südsee-Urlaub" (jaja, offiziell liegt Hawaii zu weit nördlich des Äquators für "Südsee").



    Also ausgestiegen, und auf zum Gepäckband. Dort fiel bereits die sehr angenehme offene Bauweise des Airports auf. So ist man quasi draußen, es gibt keine festen Türen, sondern viele offene Durchgänge wodurch die angenehm warme Luft ins Gebäude strömt. Im Bereich der Kofferbänder spielte ein Band typisch hawaiianische, sehr entspannte, Musik während sie dazu auf einer kleiner Bühne tanzten, das Feeling kam sofort rüber.


    Doch zunächst musste das Gefährt für die nächsten Tage abgeholt werden, und so ging es zu Fuß zum Rental Car Center. Wir hätten auch die kleine, auf altmodisch verkleidete, Tram nehmen können, aber die 10min laufen an der frischen Luft auf einem schön angelegten Weg taten nach den 5h im Flieger recht gut. So ging es zu Hertz, wieder direkt in den Presidents Circle Bereich, gebucht war über den ADAC SFAR, genommen haben wir dann einen Dodge Durango. Ich fand das Design mit dem großen Leuchtband hinten immer cool, bin das Modell bisher aber nie gefahren, sieht man in Europa auch seltener. Die Kofferflut verschwand ohne große Probleme im großen Kofferraum, dazu sehr angenehm, zwei sehr große Verstaufächer im Kofferraumboden, ich nehme an, hier wären optional die zwei zusätzlichen Sitze der 3. Sitzreihe untergebracht. Ich war froh über die zusätzlichen, nicht von außen einsehbaren Ablagefächer, gut wenn man mal wieder im Nirgendwo parkt.



    Dann ging es erstmal zu unserer Unterkunft, einem AirBnB in einem Apartmenthaus in Kihei, quasi direkt am Strand mit Blick auf's Meer.

    Nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten, ging es zunächst runter zum Pool, ein bisschen entspannen.



    Anschließend schauten wir uns noch ein wenig in Kihei um und aßen in einem schönen Restaurant eine Art verspäteten Mittagssnack, ich hatte hervorragendes Sushi, hier merkt man den asiatischen Einfluss auf Hawaii, welches ziemlich genau mittig im Pazifik liegt. Hawaii-typisch laufen Hühner etc. frei herum und verirren sich dann auch mal auf ein Sonnensegel und man hat beim Essen ein wenig Paranoia, dass gleich alles Gute von oben kommt :106:



    Nach dem Essen dann noch kurz in den Supermarkt, wieder das nötigste für's Frühstück und Abendessen kaufen, so gab es dann später zuhause noch ein leckeres selbst gekochtes Abendessen bevor wir müde in die Betten fielen. Das mit dem Schlafen fiel allerdings etwas schwer, denn das Apartment hatte keine Klimaanlage, das hatten wir doch tatsächlich übersehen. Dafür Deckenventilatoren + einige Zusatzventilatoren für jedes Zimmer. Bei nachts noch gut 20-25°C und der hohen Luftfeuchtigkeit waren die auch bitter nötig. Am Ende gewöhnte man sich etwas daran, und arbeitete mit dem was man hatte, d.h. morgens lüften, dann Fenster und Blenden zu und erst abends wieder auf. Dafür habe ich dann gut mit offenem Fenster geschlafen und musste den Ventilator nicht die Nacht über laufen lassen und unnötig Lärm verursachen. :)

    Tag 11: Strand, Tommy Bahama, mehr Meer

    In den nächsten Tag starteten wir mit einem gutem Frühstück auf dem Balkon mit Blick auf's Meer, mittlerweile ein Sonntag, wer wie ich auch immer die Wochentage über die Zeit im Urlaub aus den Augen verliert. Danach ging es dann auch einmal über die Straße zum Strand, wirklich schön angelegt, mit vorgelagertem Park im Schatten der Bäume. Dazu Bänke Richtung Meer und Picknicktische mit teilweise Grills im Park verteilt. Ca. 5m tiefer dann der schmale Strand, mit kristallblauem Wasser und feinem Sand. :love:




    Nach einer willkommenen Abkühlung und anschließendem Entspannen auf einer der Bänke in der Sonne mit Blick auf's Meer ging es zurück ins Apartment, duschen und umziehen. Dann fuhren wir in eine naheliegende Mall in Wailea, einem Ort, an dem auch mehrere Resorts inkl. Golfplätze stehen und an dem das Geld definitiv locker sitzt. In der schön aufgemachten Mall setzen uns zunächst ins Restaurant von Tommy Bahama, einer lokalen Kette von Restaurants und Klamottenläden in einem. Die Cocktails und das Essen waren wirklich lecker, vor allem das selbstgemachte Brot mit einer Art Aioli war extrem lecker und frisch. Natürlich sah man von der Dachterasse auch wieder Palmen überall, das trägt einfach zum Urlaubsfeeling bei.



    Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die Mall und ich kaufte mir neben einer angenehm dünnen, kurzen, typisch Hawaiianischen Hose (eher Schlabberlook) noch sehr bequeme "Latschen". Perfekt für Hawaii, denn in normalen Sneakern geht man bei den Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ein. Die Latschen (OOFOS) trage ich auch nach wie vor gerne, dank echter Sohle und wirklich guter Polster sehr bequem und eine komplett andere Liga als normale Flip-Flops.

    Zudem sahen wir diese interessanten Exponate in einer Galerie der Mall.



    Zum Abschluss ging es dann noch ein Stückchen weiter südlich ans Ende der Straße zum Maluaka Beach, dort sahen wir die Sonne im Meer verschwinden, ein wunderschöner Anblick.




    Nachdem die Sonne untergegangen war, ging es zurück zum Apartment, und anschließend noch lecker essen, natürlich nicht ohne über eine der vielen freilaufenden Katzen zu stolpern. Nach dem Essen ließen wir den Abend dann auf dem Balkon mit Meeresrauschen ausklingen, so lässt es sich aushalten ;)



    Tag 12: Road to Hana, Turtles, Lava Tube

    Nachdem wir die vorherigen zwei Tage eher entspannt und im Zeichen der hawaiianischen Gelassenheit verbrachten, startete am dritten Tag auf Maui, die Inselerkundung indem wir uns auf die "Road to Hana" begaben. An dieser Stelle ein besonderer Dank an cruz-r, der mich vorab mit reichlich Hawaii POI versorgte. :118::60:

    Zurück zur "Road to Hana", diese ist eine kleine, enge, recht bekannte Straße entlang der Nordostküste über viele Brücken durch viel Natur und entlang verschiedener Örtchen bis nach Hana, einem kleinen Ort an der Ostküste Mauis. Dabei schlängelt sich die Straße am Fuße des Haleakala im östlichen Teils Mauis entlang. Maui ist geografisch aufgeteilt in einen Westteil mit den West Maui Mountains und einen Ostteil mit dem großen Haleakala Krater. Beide Teile werden durch eine schmale "Landbrücke" verbunden. Die Road to Hana, ist dabei quasi Teil der "Ostschleife".



    Den ersten Stopp legten wir am Ho'okipa Beach ein, einem der Spots für Surfer entlang der Nordküste. Wir begnügten uns mit dem Aussichtspunkt von den Klippen auf den Strand, etwa 20 Meter über dem Meer. Dort konnten wir auch eine große Anzahl der für Hawaii typischen Wasserschildkröten beobachteten, die am Strand "anlandeten". Hier merkte man dann einfach wieder, dass Hawaii eine komplett andere Flora und Fauna beheimatet als für uns üblich.




    Weiter ging es dann entlang der Küste bis zu den Twin Falls Wasserfällen die etwas versteckt im Wald liegen. Hier merkte man dann wieder, dass man in den USA ist: Eine Flut von Warnhinweisen vor quasi allem was eventuell vielleicht passieren könnte. :107:



    Nach einem kurzen Spaziergang im angenehmen Schatten des fast eines tropischen Regenwalds gleichenden "Grünen Dachs" den Berg hinauf auf den schön angelegten Wegen konnten wir die Wasserfälle durch das Buschwerk erspähen.



    Nachdem wir uns ca. 1 Stunde dort aufhielten ging es zurück zum Auto und weiter Richtung Osten, schließlich hatten wir noch viel Weg vor uns, und auf der Road to Hana geht es eher gemütlich und gemächlich voran. Immer wieder vorbei an den "Tälern" im Bergrücken, aus denen kleine Bäche über Wasserfälle und durch grüne Landschaften ins Meer fließen. Quasi alle 5 Minuten fährt man an einer neuen schönen Stelle vorbei. Dabei können das vor allem die Beifahrer genießen, denn als Fahrer muss man sich darum kümmern, dass man sich mit dem Gegenverkehr auf den oft einspuren Brücken verständigt wie das Ganze abläuft.



    Nach 9 Kilometern, oder anders gesagt, guten 30 Minuten kamen wir bei unserem nächsten Wegpunkt an, einem Aussichtspunkt über die Nordküste mit der noch relativ "neuen" Halbinsel Ke'Anae, die einen Art Finger aus vergleichsweise neuer Lava an der Nordküste bildet und ziemlich wild aussieht.




    Genau diese Halbinsel, bzw. deren vorderster "Zipfel" war das nächste Ziel auf unserer Erkundungstour und so ging es weiter, vorbei an weiteren schönen grünen Tälern.



    Dort angekommen bildet eine wilde, rohe Ansammlung an erstarrten Lava-Formationen die Küstenlinie zwischen denen sich die Wellen brechen und spektakuläre Bilder erzeugen.




    Von dort hatte man auch einen schönen Blick auf die grüne Nordküste der Insel, die bereits hinter uns lag, die kleine Straße die sich dort entlang schlängelt ist kaum zu erkennen.



    Vor Ort kehrten wir noch bei einem hübschen kleinen Banana Bread Laden ein. Ich hatte vorher nie etwas mit Bananenbrot anfangen können, da ich kein großer Bananenfan bin und mir das eher herzhaft vorgestellt hatte. Nachdem ich dann erfuhr, dass das quasi Kuchen ist, kauften wir zwei frische Brote. Das eine wurde direkt vor Ort mit Blick auf die Landschaft verspeist, das andere als Proviant verstaut, schließlich waren es noch einige Stunden und eine Abkürzung zurück in die Zivilisation gab es nicht. Lecker!


    Einmal in Hana angekommen muss man entweder dieselbe Strecke zurück oder einmal komplett um den Haleakala herum entlang der wenig bevölkerten Rückseite des Kraters. Apropos Zivilisation: Woher weiß man, dass man nicht in DE ist? Selbst an einem solch abgelegenen Ort wie dem Bananenbrotladen nimmt man ausschließlich Kartenzahlung :S


    Also weiter, aufsitzen. Auf dem nächsten Stück Richtung Hana hatten wir einen lokalen Truck vor uns, der ordentlich schnell und hupend um jegliche Kurven schoss, der kannte definitiv die Strecke und wusste wo es eng und/oder kritisch wurde. Interessant wurde es dann, als sich Bus und Truck auf einem schmalen Stück trafen. Für uns war das ganze aber sehr angenehm, so machte er uns den Weg frei und ich konnte entspannt versuchen an ihm dran zu bleiben :106:



    Natürlich weiterhin vorbei an kleinen Bächen und Wasserfällen im sonst so grünen Erscheinungsbild, Natur in einer ihrer schönsten Formen.



    Kurz vor Hana wollten wir eigentlich an den schwarzen Sandstrand, allerdings liegt dieser im Waiʻanapanapa State Park, und das bedeutet man hätte vorher eine Reservierung machen bzw. erwischen und bezahlen müssen um dort hinein fahren zu dürfen. Wir versuchten es spontan mussten am Pförtnerhäuschen aber wieder umdrehen. Ein Zustand den wir auf Hawaii noch öfters erleben sollten und der mich massiv stört. Oftmals ist irgendetwas schönes der Natur zufällig auf dem eigenen Land und zack nimmt man sofort Eintritt dafür. Und ohne vorherige Reservierung kommt man oftmals nicht ran, und diese Reservierungen sind oftmals schon weit im voraus vergriffen, spontan einige State Parks etc. besichtigen? No Chance.... Das ist bei uns zum Glück doch anders.


    Stattdessen fanden wir dann in direkter Nachbarschaft die Hana Lava Tube, eine Höhle die aufgrund von Luftblasen in der heißen Lava entstand. Die Höhle zieht sich dabei von weit oben am Haleakala bis hinunter zum Meer, nur ein kleiner Teil ist bisher erschlossen und den Besuchern zugänglich. Die Erkundung der Höhle war ein kleines Abenteuer, denn wir waren zu dem Zeitpunkt alleine in der unbeleuchteten Höhle, nur mit Taschenlampen bewaffnet. Unten standen immer wieder interessante Infotafeln die verschiedene Aspekte der Höhle beschrieben. Oben gibt es zudem einen recht schön angelegten Garten.



    Nach einiger Zeit ging es für uns weiter Richtung Hana, mittlerweile war es bereits 16 Uhr und die Zeit lief gegen uns. So fuhren wir durch Hana selbst recht schnell durch, viel zu sehen gab es dort meiner Meinung auch nicht, hier ist der Weg das Ziel. Weiter ging es an den Hamoa Beach, der uns vom Betreuer der Lava Tube empfohlen wurde, eine kleine Bucht an der Ostküste, wirklich schön zum kurzen Sprung ins Wasser, auch wenn der Wellengang an diesem Tag recht hoch war und wir uns deswegen nur ins seichte Wasser trauten. Nach der wunderbaren Abkühlung ging es weiter um den Haleakala herum, vorbei an weiteren grünen Tälern. Langsam begann sich die Sonne dem Horizont zu nähern.




    Die Straße änderte sich zudem immer stärker zuerst zu einer schmalen an den Berg geklemmten Schotterpiste bis hin zur gut ausgebauten Strecke durch eine Mondlandschaft mit deutlich weniger Grün auf der Rückseite des Kraters. Zudem ging es stetig weiter nach oben, weg von der Küste, höher am Krater entlang.



    Dazu standen auch öfter mal Kühe auf der ansonsten stockdunklen Straße herum, das hob definitiv den Adrenalinspiegel. Zwischendurch gab es auch immer wieder sogenannte "Cattle Xing", bei denen ich immer an ein deutsches Austauschnetzwerk denken musste, bis bei mir bzgl. des X-ing dann auch endlich mal der Groschen fiel. Dabei schreiben die Amis doch fast alles auf Schildern aus und nutzen kaum Piktogramme wie bei uns. Warum man dann diese vier Buchstaben unbedingt sparen musste ist mir ein Rätsel.



    Bereits im Dunkeln erreichten wir dann wieder Ortschaften und kehrten zurück nach Kihei. Dort gab es noch ein schnelles Abendessen auf dem Balkon und ein weiterer Tag war beendet, dieses mal lang und anstrengend, aber dafür hatten wir vieles gesehen und erlebt. Maui ist eine wunderschöne Insel mit viel unberührter Natur!

    Tag 13: Entspannung und Hoch hinaus: Haleakala

    Am nächsten Tag ließen wir es daher zunächst ruhig angehen und verbrachten den Vormittag und Mittag am Pool und Strand, bevor wir nochmal kurz ein paar Sachen besorgten. Ursprünglich wollten wir wie viele Maui Urlauber zum Sonnenaufgang über den Wolken auf den über 3000m hohen Krater. Aber natürlich braucht man dafür wieder spezielle Reservierungen, die bereits lange im Voraus vergeben wurden. So blieb uns nur den Sonnenuntergang, für den man nur den normalen Pass für den Krater benötigt, aber natürlich wieder 20$ um einfach auf einen Berg zu fahren, naja, immerhin konnte ich das eben online kaufen als wir auf dem Weg dorthin waren.



    Nachdem man nach vielen Serpentinen dann nach einiger Zeit oben ankommt entschädigt das aber für vieles. Oben war es dafür dann auch sehr frisch, von den knapp 25°C unten blieben noch knapp 5°C. Aber man sehe sich diesen Sonnenuntergang an, wie die Sonne im Wolkenmeer verschwindet, traumhaft. Das sahen natürlich nicht nur wir so, sondern allerlei Menschen die sich teilweise mit Campingstühlen oben eingerichtet hatten für das perfekte Foto und Erlebnis.




    Nachdem die Sonne dann schon fast verschwunden war ging es für uns wieder nach unten, in das orangene Licht.



    Als wir unten ankamen war es bereits dunkel und wir aßen noch in einem kleinen italienischen Restaurant im historischen Ort Makawao am Fuße des Kraters zu Abend. Man hätte sogar heimischen Wein bekommen können.



    So ging für uns ein weiterer Tag auf Maui zu Ende.

    Tag 14: Die Westumrundung

    Der letzte richtige Tag auf Maui ging wieder recht früh mit einem guten Frühstück los, kurz darauf brachen wir auch schon auf. Wir wollten nun auch die West Maui Mountains umrunden, eine etwas kürzere Strecke als im Osten. Die Sachen die wir uns anschauen wollten, waren dabei hauptsächlich im Nordwesten und Westen. Wir hatten überlegt ob wir anschließend umdrehen sollen oder an Lahaina vorbei (auf der Umgehungsstraße um den Ort herum die wohl normal befahrbar ist). Wir entschlossen uns schließlich für die schnellere Route um Lahaina herum.



    Zunächst wollten wir zur "Needle" einem markanten Berg in den West Maui Mountains, aber auch hierfür hätte man wieder eine Reservierung gebraucht, um einfach nur dorthin zu kommen, also wieder umgedreht und direkt weiter zum Nakalele Blowhole. Die Straße stand der Road to Hana hierbei in nichts nach, hoch am Berg ging es auf einer einspurigen Straße durch die Berge.



    Auf dem Weg kamen wir noch an einer kleinen, schön eingerichteten Galerie vorbei, die auf einem der Felsvorsprünge entlang der Straße stand.



    Weiter ging es entlang der Nordostküste vorbei an kleinen Örtchen bis zum Nakalele Blowhole, eine etwas interessante Bezeichnung für ein tolles Naturschauspiel.




    Für uns ging es dann weiter Richtung Süden entlang der Ostküste, immer wieder mit schönen Ausblicken über die Klippen und das blaue Meer, immer wieder sah man auch die kleinen Nachbarinseln von Maui. Nächster Stopp war für uns dann der Strand von Kapalua, ein schöner Strand innerhalb einer schönen Anlage in einer ruhigen Bucht.




    Anschließend stoppten wir noch kurz in einer Beach Bar und genossen leckere Cocktails während wir der Sonne beim sinken zuschauten.

    Dann ging es zurück in Richtung Mitte der Insel, vorbei an Lahaina, selbst auf der Umgehungsstraße sah man die Zerstörungen die das Feuer hier anrichtete, schrecklich ;( Lahaina Strong! <3

    Über allem thront das "L" im Bergrücken, etwas was es an mehreren Stellen auf Maui gibt (jeweils mit dem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Ortes).



    Für uns ging es dann ohne Umwege weiter zum McGregor Point auf dem Südostzipfel des westlichen Teils, dem perfekten Spot für einen schönen Sonnenuntergang, den erwischten wir auch noch gerade so. So ging ein letzter Tag auf Maui schön zu Ende.



    Tag 15: Inselhopping nach Oahu

    Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück direkt zum OGG, dem Kahului International Flughafen auf Maui. Unser einstündiger Flug nach Oahu startete um die Mittagszeit und führte uns einmal um Maui herum, so hatten wir nochmal einen schönen Überblick über die Insel aus dem Flieger, eine wahrlich schönes Fleckchen Erde!



    To be continued....

    Als Fazit bleibt: Maui ist ein wundervolle Insel, aber mir fiel auf, dass man vor allem Interesse für die außergewöhnliche Flora und Fauna (auch oder v.a. unter Wasser) haben muss, denn vom Ursprung her ist Maui nicht weit von Inseln wie den Kanaren oder Madeira entfernt, vulkanisch eben. Dennoch bieten der Haleakala und die Road to Hana einzigartige Ein-/Ausblicke. Aber Hawaii ist für uns einfach einmal komplett auf der anderen Seite des Erdballs, wenn man sowieso an der Westküste ist, kann man das auf jeden Fall mitnehmen, nur deswegen 17h im Flieger sitzen, kann man machen , muss man aber nicht. Dafür haben wir in 4h Flugzeit Ziele die bereits 60/70% dessen abdecken können. Dennoch hat mir Maui super gefallen, und vor allem der Aloha-Lifestyle ist etwas was es so bei uns nicht gibt, auch wenn er zum Teil viel kommerzialisiert wird, wie auch viele natürliche Sehenswürdigkeiten. :)


    Zuletzt noch etwas Ontopic: Mit dem Dodge Durango legten wir in den 5 Tagen insgesamt 1020 Meilen mit einem Verbrauch von 19mpg zurück. Das entspricht etwa 1642km und 12,38l/100km, ganz schön viel, dafür, dass das meines Wissens nach nur ein V6 war und kein V8. Ansonsten war das Auto in Ordnung, aber teilweise etwas speziell (Infotainment, Handbremse als Pedal, keine gute Sitzposition, ...). Ich würde ihn so glaube ich nicht nochmal nehmen wenn es Alternativen in der Größe vor Ort gäbe. Der Service von Hertz war dagegen wieder super, Abgabe problemlos und schnell. :118:


    :60::206:

    7 Mal editiert, zuletzt von Emare212 ()

  • Als jemand, der in den letzten 12 Jahren 10x seinen Haupturlaub in den Staaten verbracht hat, weckt dieser Bericht bei mir ganz viele Erinnerungen und dafür ein dickes Danke! Gerade in den roten Steinen und den Rocky Mountains könnte ich immer wieder auf Erkundungstour gehen, aber auch Hawaii hat es letztes Jahr geschafft, dass ich trotz 17-stündigem Flug von einem "Once-in-a-lifetime" zu "Och, ein zweites Mal wäre schon drin" gewechselt bin ^^.

    Insgesamt haben wir in den 4 Tagen 524 Meilen zurückgelegt, mit einem Durchschnittsverbrauch von 19,8mpg und durchschnittlich 34,4 mph. Umgerechnet macht das 843km und 11,9l/100km bei 55,4km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Finde ich für ein Schlachtschiff wie den Tahoe und die Strecken durch und auf die Berge ganz ordentlich, ich hätte mit mehr gerechnet. :118:

    Ich bin auch immer wieder erstaunt wie vergleichsweise sparsam man diese massiven V8 SUV im vergleich zu kleineren amerikanischen Sechszylinder-SUV fahren kann. Ich hatte in der Gegend schon zwei Mal das Vorgängermodell (2015er Tahoe und 2017er Yukon), die mit 21.3MPG über 3433 Meilen und 21.9MPG über 3956 Meilen bewegt wurden.


    Wenn man die Möglichkeit hat viel Vortrieb durch rollen zu generieren und sich bergauf etwas zurückhält, dann kann so ein Auto auch noch ein bisschen mehr. Gut, ein Blick auf die Tankanzeige erklärt die Sparambitionen sehr gut :106:



    Den ersten Stopp legten wir am Ho'okipa Beach ein, einem der Spots für Surfer entlang der Nordküste. Wir begnügten uns mit dem Aussichtspunkt von den Klippen auf den Strand, etwa 20 Meter über dem Meer. Dort konnten wir auch eine große Anzahl der für Hawaii typischen Wasserschildkröten beobachteten, die am Strand "anlandeten".


    Da bin ich jetzt ein bisschen "neidisch", uns haben sich die Schildkröten am Ho'okipa Beach leider nicht zeigen wollen, aber am letzten Tag in Kihei, quasi zum Einbruch der Nacht haben sie sich dann doch noch gezeigt.


    Kurz vor Hana wollten wir eigentlich an den schwarzen Sandstrand, allerdings liegt dieser im Waiʻanapanapa State Park, und das bedeutet man hätte vorher eine Reservierung machen bzw. erwischen und bezahlen müssen um dort hinein fahren zu dürfen. Wir versuchten es spontan mussten am Pförtnerhäuschen aber wieder umdrehen. Ein Zustand den wir auf Hawaii noch öfters erleben sollten und der mich massiv stört. Oftmals ist irgendetwas schönes der Natur zufällig auf dem eigenen Land und zack nimmt man sofort Eintritt dafür. Und ohne vorherige Reservierung kommt man oftmals nicht ran, und diese Reservierungen sind oftmals schon weit im voraus vergriffen, spontan einige State Parks etc. besichtigen? No Chance....


    Mich hat das tatsächlich auch genervt, da es einen ja doch in seiner Spontanität auf sehr wetterumschlägigen Inseln beraubt, aber irgendwo kann ich es auch verstehen, wenn man sieht wie sehr Maui unter Massentoruismus ächzt, irgendwie muss da eine Eindämmung passieren. Allerdings ist das kein hawaiianisches Problem, ich fliege nächste Woche nach Andalusien, was ich da alles vorbuchen musste ist auch nicht mehr feierlich.


    Eine Anmerkung noch zu den Reservierungen: Die kann man problemlos auch noch am Vorabend des Besuches machen, ich hab immer ein wenig nach dem Wetter geschaut und sowohl die I'ao Needle als auch die Akaka Falls auf Big Island mit kurzer Vorlaufzeit gebucht. Das einzig "Unverschämte" fand ich die 10$ Parkgebühr für die Miniparks mit maximal 30 Minuten Besuchszeit, aber die hab ich nie mitgebucht und wie alle anderen draußen vor dem Tor geparkt, was auch niemanden zu stören scheint. Auch einen State Park Pass wie er in vielen Festlandstaaten und auf Bundesebene angeboten wird, wäre definitiv etwas, was ich begrüßt hätte.


    Jetzt bin ich aber gespannt auf die Fortsetzung und welche Inseln ihr noch anschaut und hoffe auf Kauai, die mich doch am Meisten begeistert hat.


    Ach ja, was den Durango angeht, ich hab mir mal den Window Sticker gezogen: Ja, es ist ein Sechszylinder, Basismodell mit Heckantrieb:


  • Leider kam an den vergangenen Abenden immer wieder etwas dazwischen, aber ich habe es nicht vergessen, und möchte hier gerne auch noch die letzten beiden Etappen unserer Reise beleuchten.

    Kapitel 6: Oahu, Hawaii

    Tag 15: Ankommen in Honolulu

    Nun geht es also zurück zum Donnerstag, dem 5. Oktober. Wir kamen überpünktlich am OGG Flughafen auf Maui an. Das war auch nicht verkehrt, denn die Kontrollen dauerten hier etwas, unter anderem auch weil jeder einzeln an einem Spürhund vorbeilaufen musste. Anschließend ging es durch die Security und auch das Gepäck wurde nochmal explizit auf bestimmte Lebensmittel etc. abgesucht, welche nicht erlaubt waren.


    Mit genug Puffer setzten wir uns in "Sammy's Beach Bar" mit Blick auf das Vorfeld und konnten bereits einen Blick auf eine der vielen Boeing 717 von Hawaiian werfen, während wir für Flughafenverhältnisse tatsächlich sehr gute Burger und Cocktails verdrückten. Für mich als Flugzeugfan mit Ausläufern von Aviation Geek etwas besonderes, findet man dieses Modell nicht mehr bei uns in Europa vor, und wahrscheinlich bald auch nicht mehr bei Delta, Qantas oder eben Hawaiian. So ging es dann in einer knappen Stunde von Maui auf Oahu, genauer gesagt nach Honolulu, der Hauptstadt des Staates Hawaii.



    Nach der Landung warteten wir gefühlt ewig auf das Gepäck, dann ging es auch schon zügig ins Mietwagenparkhaus, wieder mal zu Hertz in den Presidents Circle Bereich. Dieser, und auch der 5-Star und Gold Bereich sahen allerdings insgesamt ziemlich mau aus, aber wir wollten auch nicht unbedingt etwas großes oder länger warten. Gebucht war wie üblich über ADAC IFAR, einzige Anforderung: Alle Koffer + Personen passen rein. Geworden ist es dann mangels Alternativen sowie Zeit und Muße dieses Schmuckstück:



    Also nicht der weiße, sondern dieser schicke graue Ford Kuga Escape, naja brachte uns letzten Endes gut und unaufgeregt über die Insel.



    Vom Flughafen ging es zu unserem Hotel in Waikiki Beach, nicht meine Entscheidung und präferierte Art der Unterkunft, doch hier hatte ich dieses Mal kein wirkliches Mitspracherecht. Es sollte dorthin gehen, also ging es dorthin. Auf dem Weg wurde direkt klar, dass Honolulu eine Millionenstadt ist, und auch wenn hier und da noch der Aloha-Vibe rüberkommt, das hier ist etwas ganz anderes als Maui, auch vom Verkehr.


    Nach etwas Stau auf der Interstate (Interstate, ahja :S) kamen wir dann bei unserem Hotel an, wo ich die anderen raus lies und erstmal das Auto in einer nahen Parkgarage mit Dauerparktarif abstellte. So waren es wenigstens nur 60$ für 3 Tage anstatt der üblichen 35-40$/Tag. Auf den 20min Fußweg zurück zum Hotel durch Waikiki und ein paar Parks entlang der Straßen kam dafür dann doch wieder der Hawaii Lifestyle hoch und so schlenderte ich entspannt und gut gelaunt zurück. So waren wir auch bereits eingecheckt als ich am Hotel ankam und ich konnte die Schlange an der Rezeption umgehen. Also ging es zunächst hoch auf's Zimmer, kurz einrichten. Wir hatten ein wenig Glück und bekamen ein Zimmer auf einer der weiter oben liegenden Etagen, der Ausblick hat schon etwas, auch wenn der Charme aufgrund der vielen Hotelklötze verloren geht.



    Anschließend ging es wieder nach unten, ein bisschen die Gegend erkunden. Wir schlenderten also durch den Park in Richtung Strand, alles durchaus schön angelegt mit schönen Bäumen, gepflegten Grünflächen, Sitzgelegenheiten und Picknickstellen.



    Wie auf Maui laufen auch hier immer wieder freie Hühner durch die Gegend. Am Ende des Parks erreichten wir dann auch den großen Strand mit feinstem Sand. Dort verschwand dann auch schon die Sonne im Meer, während viele sie dabei beobachten oder auf einem der vielen Felder Beachvolleyball spielten. Die Strandpromenade war gut besucht, die Stimmung entspannt, so wie man sich das vorstellt.



    Wir schlenderten noch ein wenig an der Promenade entlang, dann machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Abendessen. Entlang einer der mit Hauptstraßen von Waikiki mit entsprechend vielen Besuchern ging es dann ins "Doraku", wo es ausgezeichnetes Sushi und andere japanische Delikatessen gab. Hier merkte man auch wieder, dass Japan nicht mehr ganz so weit entfernt ist. Nach dem Essen schlenderten wir gut gesättigt zurück Richtung Hotel über mit LED Lichtern beleuchtete Straßen und Wege.



    Unterwegs legte ich mir noch ein typisches Hawaiihemd zu, die passenden Latschen und Hose hatte ich ja bereits auf Maui erworben. Bei den Temperaturen zusammen mit der Luftfeuchtigkeit auch einfach der passende Kleidungsstil. So genossen wir noch ein wenig den Abend und gingen dann recht früh ins Bett, denn am nächsten Tag stand viel an, hier hatten wir uns vor ein paar Tagen dann doch noch eine gute Reservierung sichern können.

    Tag 16: Pearl Harbor

    Für uns ein Pflichtbesuch wenn man bereits auf Hawaii ist, und auch einer der Gründe warum wir auf Oahu waren: Das Pearl Harbor Memorial. Für das Memorial selbst braucht man weder Ticket noch Reservierung. Für den Besuch des USS Arizona Memorials wird dagegen eine Reservierung nötig und um die restlichen Attraktionen anzuschauen sind Tickets nötig. Hier konnten wir ein paar Tage vorher auf Maui als wir davon lasen noch einen Slot für diesen Tag um 10:45 Uhr ergattern, den restlichen Besuch muss man dann entsprechend darum planen. So ging es nach einem kurzen, aber guten und umfangreichen Frühstück um 8:30 Uhr los. Wir parkten auf einem der großen Parkplätze, die natürlich nicht kostenfrei, aber mit 10$ für den Tag noch fair bepreist sind. Dann ging es - wie üblich - durch die Security, Rucksäcke waren nicht gestattet und mussten im Auto bleiben oder abgegeben werden.



    Im Memorial muss man sich dann erstmal einen Überblick machen, denn es gibt vieles was man besichtigen kann. Neben der Bootsfahrt zum USS Arizona Memorial mit vorherigem Film über die Ereignisse des 7. Dezember 1941 gibt es eine recht umfangreiche Ausstellung, optional mit gutem und umfangreichen Audio Guide. Dazu kann man mit dem Bus Shuttle auf Ford Island fahren und die USS Missouri, das USS Oklahoma sowie USS Utah Memorial und das Flugzeug/Luftfahrtmuseum besichtigen. Da Ford Island Teil der aktiven Militärbasis ist, geht dies nur mit dem kostenfreien Bus Shuttle vom Memorial aus. Beim Memorial selbst hat man noch die Möglichkeit das U-Boot USS Bowfin und das zugehörige U-Boot Museum zur Pazifikflotte anzuschauen.


    Uns war relativ schnell klar, dass das nicht alles machbar war und so mussten Prioritäten gesetzt werden. Die Ausstellung mit Audio Guide wollte ich mir auf jeden Fall ansehen, ebenso die Missouri. Das Flugzeugmuseum weckte ebenfalls mein Interesse. U-Boote habe ich dagegen bereits schon einige besucht und so wurde das als eher nicht notwendig kategorisiert. Ebenso die weiteren Memorials.


    Nachdem wir uns etwas umschauten ging es dann auch direkt zum Movie Theater von dem man anschließend mit dem Boot zum USS Arizona Memorial aufbricht. Da das Ganze Teil einer aktiven Militärbasis ist, wird das Boot von Soldaten gesteuert und die Stimmung insgesamt ist auch freundlich bestimmt. Aber das passt so auch ganz gut, ist schließlich kein Vergnügungspark und bei den Menschenmassen die die Gedenkstätte jeden Tag besichtigen ist dies wohl auch nötig. Auch, weil man hier quasi ein Massengrab besichtigt, das muss man sich bewusst machen, hier ist Respekt angebracht.


    Der Film brachte einen nochmal auf den Stand was wann an diesem Tag passierte, der sich für die Menschen vor Ort wie die Hölle auf Erden angefühlt haben musste. Es macht nochmal bewusst, was für eine abscheuliche Sache Krieg ist. Und zwar für alle Seiten. Anschließend ging es geordnet zum kleinen Boot mit dem wir zum USS Arizona Memorial übersetzen, welches über dem Wrack der namensgebenden USS Arizona errichtet ist. Unterwegs blickt man auf die USS Missouri die quasi gegenüber der Arizona liegt und ihr salutiert.



    Dort angekommen war die Stimmung entsprechend gedämpft und ernst. Von der Arizona schauen nur noch verroste Enden der Schornsteine und einzelne Aufbauten aus dem Wasser, der Rumpf liegt allerdings nach wie vor auf dem flachen Grund und ist u.a. auch auf Google Earth eindeutig zu sehen. Er dient weiterhin als eiserner Sarg und letzte Ruhestätte für die über 1000 Seeleute die hier ihr Leben ließen.



    Nachdem wir uns etwas dort auf- und inne hielten ging es mit dem übernächsten Boot dann zurück an Land und wir liehen uns jeweils einen Audioguide und erkundeten jeweils einzeln im eigenen Tempo die Ausstellung. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass ich sehr überrascht war, wie "neutral" alles ausgerichtet ist. Vor allem in Amerika hat man ab und zu ja doch das Gefühl, dass der Patriotismus teilweise etwas über die Stränge schlägt, und ich hatte erwartet, dass das angesichts der Ereignisse hier ebenfalls so sein wird - hier zum Teil ja auch zurecht. Aber stattdessen wurde der Fokus eher darauf gelegt, die Ereignisse von allen Seiten zu beleuchten und wiederzugeben. Die Ausstellung hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich habe mir mit dem Audio Guide auch sehr viel Zeit gelassen und mir alles genau angeschaut und auch einfach nur mal den Augenzeugenberichten gelauscht.



    Nachdem die Zeit schon ordentlich vorangeschritten war, wurde es höchste Zeit zur USS Missouri aufzubrechen, denn diese ist nur bis 16 Uhr zu besichtigen, während das Visitor Center bis 17 Uhr offen ist. Also ging es mit dem nächsten Bus auf Ford Island zum Anleger des großen Schlachtschiffs. Seit der wirklich coolen Inszenierung in "Battleship" mit unterlegtem "Thunderstruck" von AC/DC kannte ich die Missouri und war fasziniert von dem Schlachtschiff. Generell bin ich aber auch schon immer interessiert an großem Militärgerät, seien es Schiffe oder Panzer, über 10 Jahre World of Tanks und einige Jahre World of Warships hinterließen Spuren. ;)



    Zurück in der Realität stiegen wir aus dem Bus und gingen sogleich an Bord, mittlerweile war hier auch nicht mehr so viel los und wir konnten spontan direkt an einer kleinen Führung über das riesige Schiff teilnehmen, bevor wir alleine die verschiedenen, authentisch eingerichteten Decks erkundeten.



    Alles ist riesig, man macht unabsichtlich ordentlich Meter während der Erkundung, quasi eine eigene kleine Stadt auf See.



    Nachdem wir dann den letzten Bus zurück nahmen überlegten wir ob es noch Sinn macht, das Luftfahrtmuseum anzuschauen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und den >20.000 Schritten die wir so langsam merkten entschieden wir uns doch dagegen und kehrten zurück zum Memorial. Der Tag war dann auch mehr oder weniger vorbei, auf dem Rückweg fuhren wir noch etwas durch die Stadt anstatt auf der Interstate im Stau zu stehen.



    Abends ging es erneut Essen, dieses Mal aber ein wenig einfacher zur "Waikiki Brewery" mit gutem rustikalen Essen und leckerem Bier, so klang auch dieser Tag aus.

    Tag 17: Oahu Ostumrandung


    Am nächsten Tag sollte es nach dem Programm vom Vortag dann wieder mehr um die schöne Landschaft und Strände von Hawaii gehen, denn auch Oahu kann hier mit einigen interessanten POI aufwarten sobald man Honolulu verlässt.



    Nachdem es am Morgen einmal kurz an den Strand ging, fuhren wir nach dem Frühstück entlang der Ostküste nach Norden und anschließend durch die Inselmitte zurück. Erster Stopp war ein Aussichtspunkt zwischen den Bergen über die Südostküste von Oahu: Nuʻuanu Pali Lookout.



    Weiter ging es durch eine schöne Wohngegend zum etwas versteckten Lanikai Beach.



    Einem der schönsten Strände auf Oahu mit feinstem weißen Sand und türkisblauem Wasser. Dazu nicht zu überlaufen, ein Traum.



    Nachdem wir etwas im Wasser und auf den Handtüchern entspannten ging es für uns weiter Richtung Norden. Wir fuhren entlang der Küste bis zum "Valley of the Temples" Memorial, einem riesigen Friedhof - auf dem man natürlich mit dem Auto fährt.



    Auf dem Friedhof sind Menschen verschiedenster Religionen beerdigt, so steht dort u.a. auch ein nachgebauter buddhistischer Tempel, der "Byodo-In Temple".



    Diesen kann man gegen einen entsprechenden Ticketpreis auch besichtigen, wir begnügten uns hier aber mit der Außenansicht und machten gegenüber des Friedhofs lieber zunächst einen kleinen Stopp zum Mittagessen, auf dem Parkplatz liefen wieder mal lebendige Chicken Nuggets herum:107:



    Gut gestärkt ging es weiter vorbei an grünen Klippen und weißen Sandstränden bis nach Lāʻie, wo wir die Aussicht aufs Meer und eine interessante Felsformation bestaunten.



    Von dort fuhren wir weiter um die nordöstliche Ecke von Oahu bis zur Waimea Bay. Eigentlich wollten auch wir ins Waimea Valley zu den Waimea Falls, allerdings waren wir dafür leider zu spät dran, der Eintritt ist hier nur bis 16 Uhr möglich, natürlich auch nur gegen Bezahlung, naja. Dafür war die Bay an sich auch sehr schön.



    Nächster Stopp nur einige Fahrminuten entfernt, Laniakea Beach, bekannt dafür, dass hier oft Schildkröten zu finden sind aufgrund der steinigen Beschaffenheit des Strands. Und tatsächlich fanden sich einige, die aber natürlich von sämtlichen Menschen für das perfekte Selfie belagert wurden. Zum Glück waren auch Verantwortliche vor Ort, die entsprechende Schutzzonen um die Tiere etablierten, das dürfte immer noch genug Stress sein. Von etwas weiter weg, bekommt man genauso schöne Fotos, warum man dafür unbedingt am nächsten dran sein muss, erschließt sich mir nicht.




    Nachdem wir das Schauspiel ein wenig beobachteten und sich die Sonne bereits Richtung Horizont bewegte, ging es für uns weiter nach Haleiwa in eine schöne Beach Bar auf deren Terrasse wir den Sonnenuntergang bei ein paar kühlen Getränken genossen.




    Nachdem die Sonne untergegangen war machten wir uns auf den Rückweg durch die Inselmitte - mit Halt an einem der vielen Foodtrucks für ein kleines Abendessen - zurück Richtung Honolulu und Waikiki, wo wir den Abend ausklingen ließen.

    Tag 18: Südosterkundung Oahu + Honolulu

    Der letzte ganze Tag Hawaii begrüßte uns freundlich mit bestem Wetter und Ausblick aus dem Hotel.



    Wir entschieden uns für eine eher kleine Route entlang der Süd- und Ostküste zum Diamond Head und einigen anderen interessanten Punkten. Und so ging es wieder nach einem gutem Frühstück los in Richtung Osten entlang an der Küste. Erster geplanter Stopp war der besagte Diamond Head, ein grüner Krater am Rande von Honolulu. Um dort wandern zu können braucht man natürlich wieder eine Reservation. Da wir diese nicht hatten, aber auch nicht die großen Wanderer sind, begnügten wir uns mit einem Aussichtspunkt an der Straße auf den Krater kurz bevor man durch einen kleinen Tunnel ins innere fährt.



    Weiter ging es dann entlang zur Küste in ein Wohngebiet, wo man versteckt zwischen teuren Villen bzw. deren verschlossenen Toren einen kleinen "Weg" den Hang hinunter fand, der auf die großen Felsklippen über der "Splitting Cave" führte. Diese ist eine kleine Ausbuchtung/Höhle in den Klippen die das Wasser der Wellen ab und zu "zurück spuckt", ein kleines Spektakel. Hier machte sich dann auch das einzige Mal in den 3 Wochen Urlaub die mitgebrachte kleine Drohne nützlich, überall sonst wo es interessant gewesen wäre, waren Drohnen explizit verboten, da sind die USA deutlich "weiter" als Europa, kann man gut oder schlecht finden.




    Nachdem wir den Hang wieder hinauf gekrachselt waren ging es weiter entlang der Küste bis zum Aussichtspunkt über eine kleine Bucht und das Halona Blowhole, ähnlich zum Nakalele Blowhole auf Maui.



    Von dort aus fuhren wir noch zum Südostende der Insel, zum Makapuʻu Aussichtpunkt.



    Damit war unsere kleinere Runde zur Südostspitze auch abgeschlossen, die Ostküste weiter nördlich hatten wir ja bereits am Vortag gesehen. So beschlossen wir erneut Richtung Honolulu zu fahren, zunächst zum Punchhole Crater.



    Ein Nationalfriedhof für Veteranen auf einem erloschenen Vulkan in Honolulu von wo aus man einen schönen Blick auf Honolulu mit einigen interessanten Bauwerken und auf Waikiki hat.



    Die Aussicht war tatsächlich schön, man hatte einen Blick auf Downtown sowie das State Capitol, den 'Iolani Palace und die St. Andrew's Cathedral.

    Wir beschlossen im Anschluss noch mit dem Auto ein wenig entlang der Sehenswürdigkeiten von Honolulu zu fahren, hatten aber an diesem Nachmittag tatsächlich wenig Lust die Stadtmitte zu Fuß zu erkunden. So sind ein paar Schnappschüsse aus dem Auto entstanden, während wir zwischen den Gebäuden umherfuhren.



    Als Abschluss des Hawaii Trips ging es am Abend dann nochmal an den Strand und zu "Duke's Waikiki", ein recht bekanntes Lokal mit gutem Essen direkt am Strand. Hierfür mussten wir ca. 1,5h warten, doch die Zeit vertrieben wir uns problemlos in der Bar des Moana Surfrider Resorts mit riesigem Banyan Baum im Innenhof.



    Nach gut einer Stunde kam dann auch die SMS, dass unser Tisch nun verfügbar wäre und so ging es schnell rüber. Das Essen war tatsächlich sehr lecker und das Restaurant ist zurecht eines der bekanntesten am Waikiki Beach. So ließen wir den letzten Abend auf Hawaii entspannt zu Ende gehen und bereiteten uns mental auf das Ende des Urlaubs in wenigen Tagen vor.

    Tag 19: Aloha Hawai'i, Mahalo!

    Am Morgen dieses Montags hieß es Abschied nehmen von den sehr angenehmen hawaiianischen Temperaturen und dem Aloha-Lebensgefühl.

    So ging ich nach dem Frühstück ein letztes Mal das Auto aus der entfernten Parkgarage holen und ich blickte nochmal auf unser Hotel.



    Ich startete den Wagen und begab mich auf den kurzen Weg zum Hotel um den Rest der Reisegruppe einzusammeln. Mein vor Tagen entdeckter neuer lokaler Lieblingsradiosender spielte entspannten Jazz und mit offenen Fenstern schob ich mich durch den dichten Verkehr. Am Hotel angekommen verluden wir im Tetris Style das Gepäck und es ging mit einem kleinen Tankstopp zum Flughafen. Das Auto schnell in den Return und mittlerweile geübt durch den Self-Service Baggage Drop-Off und die Security. Am Gate wartete bereits unser A330 mit dem es die knapp 5,5h nach SFO ging. Am Nachbargate stand dafür noch ein kleines Highlight für mich, eine der drei ANA Turtles. :love:


    To be continued...

    Das Fazit zu Oahu fällt ein bisschen differenzierter aus als das zu Maui. Dennoch ist auch Oahu eine wirklich schöne Insel die mehr zu bieten hat als nur Honolulu und Pearl Harbor. Dennoch hat mich vor allem letzteres tief beeindruckt, und allein deswegen hat es sich schon gelohnt. Aber auch die Natur auf Oahu ist sehr schön und es gibt vieles, was wir in der begrenzten Zeit nicht sehen konnten, u.a. die Westküste oder die ein oder andere Attraktion wo man sich wiederum Reservierungen und/oder Tickets hätte sichern müssen. Das selbe leidige Spiel wie auf Maui, und ja, ich kann die Intention nachvollziehen. Wenn man sonst nicht Herr der Touristenmassen werden kann, ist das durchaus ein sinnvolles System, an das wir uns in der Zeit aber irgendwie nicht richtig gewöhnen konnten und schlicht oft zu spät daran dachten, da wir keine festen, vorab gemachten Pläne für Hawaii hatten. Spontan ist hier eben eher nicht angesagt, was ich dann wieder etwas schade finde, denn ich mag es eigentlich gerne mir am Abend vorher oder beim Frühstück Gedanken darüber zu machen, wie der kommende Tag aussehen soll.


    Nichtsdestotrotz bleibt das sehr angenehme Klima, die wunderschöne Landschaft und das entspannte Lebensgefühl als positiver Eindruck von Hawaii hängen und ich bin weiteren Besuchen definitiv nicht abgeneigt. Wenn es nur nicht so weit weg wäre... Naja vielleicht beim nächsten Westküstenurlaub wieder mit einbinden. Preislich waren die Flüge etc. durchaus im Rahmen und nicht teurer als andere von der Länge vergleichbare Inlandsflüge.

    Würde ich nochmal auf Oahu fliegen? Ja, durchaus, dann aber eher außerhalb von Honolulu unterkommen. Und bevor es nochmal dorthin ginge, reizen mich zuerst die anderen Inseln, ganz vorne mit dabei Big Island und Kauai.


    Zuletzt noch ein paar abschließende Fakten zum Ford Escape aka. Kuga. Für die Inselerkundung und den hektischen Verkehr in Honolulu völlig ausreichend und auch von der Größe noch gerade akzeptabel. Läuft bei Hertz wohl in Q4 wie auch der RAV4, ob das wirklich amerikanischem IFAR entspricht, keine Ahnung ehrlich gesagt, war uns an der Stelle auch nicht wirklich wichtig. Insgesamt legten wir auf Oahu nur 195 Meilen mit 25,3mpg zurück, was 314km bei 9,3l/100km entspricht. Insgesamt war ich zufrieden, auch wenn ich eigentlich immer versucht habe, Autos zu fahren, die es in DE eben nicht so gibt. Klappt eben nicht immer. :)


    Die nächste und letzte Etappe wird sich dann um San Francisco und eine unangenehme Überraschung am Vorabend der Rückreise drehen...stay tuned. 8)

    4 Mal editiert, zuletzt von Emare212 ()

  • Sehr schön. Hawaii fehlt mir noch komplett, aber das macht Lust mal dort aufzuschlagen.


    Die 717 ist schon ein netter Flieger. Hatte ich bei AeBal (Spanair) und AirTran/Delta ein paar Mal. Hatte mir mal zum Spaß gemacht, möglichst alle Flugzeuge der Serie zu fliegen - DC-9-30/40/50, MD-80/81/82/83/87/88/90 und 717 und es auch fast geschafft. Für die DC-9-10/20 bin ich dann doch zu jung.

    Einmal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • So, passend zum Ablauf der Umfrage für den Bericht des Monats, möchte ich diesen Bericht auch finalisieren und mich auf diesem Wege auch nochmal für das Ergebnis der Abstimmung bedanken. :):60::206:

    Kapitel 7: San Francisco

    Tag 19: Der Anfang vom Ende

    Pünktlich um 20:30 Uhr setzten wir an diesem Montag Abend am SFO auf. Es war bereits dunkel und nieselte leicht vor sich hin. Nachdem wir unsere Koffer eingesammelt und uns nochmal kurz wärmer angezogen hatten, ging es mit einem Lyft zu unserem Hotel, dem Holiday Inn Express Golden Gateway an der Van Ness Ave & California St. Nachdem wir eingecheckt hatten, suchten wir uns noch schnell ein Restaurant in der direkten Nachbarschaft zum Abendessen. Wir landeten bei "Victor's Pizzaria", einem kleinen Lokal mit leckerer - wer hätte es gedacht - Pizza. So ließen wir den Abend ausklingen und überlegten uns, wie wir die kommenden 2,5 Tage vor Ort verbringen konnten.

    Tag 20: Ferry Building, Pier 39, Telegraph Hill, Union Square, Market St

    Der Dienstag begann zunächst mit der Suche nach einem geeigneten Frühstücksspot, denn in unserem Hotel gab es kein kostenloses Frühstück. Also konnte man genauso gut auch woanders hingehen. So liefen wir ein wenig durch die Umgebung und nahmen dabei wahr, wie sehr San Francisco als Stadt "abgebaut" hat. Ich war bereits 2019 dort, da war die Armut, Obdachlosigkeit und Drogenproblematik auch schon sichtbar, aber in weit weniger drastischen Ausmaßen. Mittlerweile ist das Ganze deutlich krasser und quasi dauerhaft präsent. Wir hatten bereits im Voraus viel schlechtes gehört, und dennoch erschreckt es einen vor Ort ein wenig. Nichtsdestotrotz sind mir die Tage in SFO insgesamt positiv in Erinnerung geblieben, auch wenn mich in die Stadt wenig erneut zieht, dafür mehr in die Bay Area insgesamt oder als Ausgangspunkt für verschiedenste Roadtrips.


    Zurück zu diesem Dienstagmorgen, nach etwas durch die Straßen laufen kamen wir am "Mymy" vorbei, einem Art Coffee Shop und Brunch Restaurant. Nach kurzem Warten gab es für uns einen Tisch und ein umfangreiches "Frühstück", welches von der Menge locker bis zum Abend vorhielt.



    Anschließend machten wir ein wenig die "Touri-Runde" durch die Stadt, so ging es zunächst Richtung Financial District und Ferry Building. Natürlich standesgemäß mit dem Cable Car. Finanziell gesehen macht das absolut keinen Sinn, denn ein Busticket kostet gerade mal 1,80$, während das Cable Car mit 8 Dollar zu Buche schlägt. Immerhin ist der ÖPNV insgesamt gut nutzbar dank mittlerweile auch mobiler und damit kostenloser Clippercard im Wallet, mit welcher man jegliches Verkehrsmittel zahlen kann, von Bus über Cable Car bis hin zur Bart.



    Entlang der California St ging es vorbei an der Grace Cathedral und der James C. Flood Mansion mit Blick Richtung Downtown mit der Transamerica Pyramid. Wohl dem einzigen Gebäude mit Wiedererkennungswert innerhalb der sonst eher nüchternen Skyline von San Francisco, auch wenn sie nun seit 2018 vom Salesforce Tower in der Höhe übertrumpft wird.



    So quietschten und ratschten wir an Bord des Cable Cars weiter nach unten und kreuzten zunächst die andere Linie an der Powell St, bevor wir vorbei an China Town das letzte Stück hinunter zum Financial District rollten.



    Unten angekommen, standen wir dann zunächst vor der Transamerica Pyramid, doch schon ganz schön hoch wenn man so davor steht...



    Dann liefen wir in Richtung Ferry Building, welches leider in einem Baugerüst versteckt war. Der Blick von der Rückseite über die Bay inkl. Bay Bridge war dennoch sehr schön.



    Für uns ging es dann mit der Straßenbahn weiter zum Pier 39. Natürlich nach wie vor das Touristenzentrum, aber auch einfach schön angelegt. Auch von hier konnte man schön über die Bucht blicken und auch Alcatraz sehen. Da ich bereits 2019 eine Tour über die Gefängnisinsel machte, war das dieses Mal nicht nötig, auch wenn mir die Tour damals sehr gut gefallen hatte. Auch ein paar Seehunde waren am Pier 39 anwesend, aber wesentlich weniger als noch vor ein paar Jahren.



    In der anderen Richtung konnten wir einen schönen Blick auf den Coit Tower auf dem Telegraph Hill erhaschen, flankiert von den beiden höchsten Gebäuden der Stadt. Als nächstes sollte es dann für einen schönen Rundumblick zu eben dem Coit Tower auf dem Telegraph Hill gehen. Wir entschieden uns für den Bus nach oben und anschließend die Treppen nach unten, man muss es ja nicht übertreiben mit dem Laufen ;)



    Vor 4 Jahren war ich ebenfalls hier oben und fand es toll, damals hatte ich mich hier (sogar) noch zu Fuß hochgequält, was mich damals dazu getrieben hatte weiß ich auch nicht (mehr). Nachdem wir oben entspannt aus dem Bus stiegen, gingen wir noch die letzten Stufen zum Turm hoch und genossen ein wenig den Ausblick und die Ruhe die hier oben herrscht.




    Dann ging es wieder abwärts über die Stufen entlang der ruhigen und kleinen, aber dafür umso steileren Sträßchen mit Blick auf die Lombard Street mit ihren bekannten Windungen an einer Stelle.



    Hier genügte uns der Blick aus der Ferne und wir bogen links ab, vorbei an der St. Peter and Pauls Church zum Washington Square, einem schön anlegten Park von der Größe eines Blocks mitten in "Little Italy" in dessen Mitte natürlich eine Statue von - wer hätte es gedacht - Geor... Benjamin Franklin steht :S



    Hier verweilten wir einige Zeit, es war eine sehr angenehme und friedliche Atmosphäre, so wie man sich San Francisco eben vorstellt. So planten wir hier noch kurz unseren morgigen Trip und machten uns dann auf Richtung Union Square und Market Street. Leider konnten die tiefdunklen Wolken den Regen kurze Zeit später nicht mehr zurückhalten und so war der Union Square das Letzte was wir trocken erkunden konnten. Richtung Market Street kamen wir dann noch an einem großen Süßigkeitenladen mit ein wenig provokativer Werbung vorbei, natürlich musste man dort einmal kurz rein. :106:



    Ich konnte mich aber zügeln und gab mich mit einer kleinen selbst zusammengestellten Tüte zufrieden. Anschließend ging es im strömenden Regen nur noch zum Bus und wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Hier fanden wir wieder in direkter Nähe ein schönes Restaurant mit leckerem Essen und so neigte sich auch schon der erste richtige Tag in San Francisco dem Ende entgegen.

    Tag 21: Mit dem Rad über die Brücke

    Der letzte volle Urlaubstag brach an, und wir genehmigten uns dieses Mal nur ein kleines Frühstück im Hotel bevor wir mit dem Bus zu einem der vielen Fahrradverleihe in der Nähe des Golden Gate Parks fuhren, bei dem wir online vorab 3 Räder reserviert hatten. Die Anmietung der Gefährte lief auch schnell und unkompliziert ab. Nach kurzem Einstellen ging es dann zunächst zur Küste und dann Richtung Westen entlang der Marina, natürlich mit einem schönen Blick auf das was uns bevorstand: Die Golden Gate Bridge.




    Doch bevor es uns dorthin verschlug legten wir noch einen kleinen Stopp am "Palace of Fine Arts" ein. Ein toller Ort, wirkt inmitten der normalen Häuser ringsherum ein bisschen fehl am Platz, strahlt aber umso mehr eine Ruhe und Gelassenheit aus.



    Hinter dem Palast beginnt dann der wirklich riesige Golden Gate Park. Die Größe unterschätzt man gerne, aber hier alles mit dem Fahrrad abzufahren bedarf wahrscheinlich mehr als einem Tag. So entschlossen wir uns eher zur Küste zurückzukehren und den steilen Aufstieg hoch zur Brücke auf uns zu nehmen. Ganz schön anstrengend. Mit einigen Fotopausen (die ich auch bestimmt nicht als Verschnaufpausen begrüßte :107:) meisterten wir den "Aufstieg", man unterschätzt irgendwie, wie hoch diese Brücke doch ist.



    Oben angekommen gibt es genaue Regeln wann wer welche Seite in welche Richtung nutzen darf. Das Ganze ist auch umfassend auf der Webseite beschrieben und bekommt man auch bei der Anmietung gesagt. Warum das Ganze überhaupt so wechseln muss erschließt sich mir allerdings nicht. Wer sich einen kleinen Überblick verschaffen will über die quasi selbsterklärenden Regeln kann sich das hier einmal genauer anschauen.



    Als wir dort waren (Oktober, Mittwoch, ~12:30 Uhr), nutzten wir entsprechend den östlichen Sidewalk, den sich Radfahrer und Fußgänger teilen, für letztere gelten natürlich nochmal andere Regeln und Zeiten, warum auch nicht. Generell war ein wenig los, aber noch gut befahrbar. Ab und an entgegenkommenden Radlern Platz machen und die Fußgänger umfahren, also nicht umfahren, sondern natürlich umfahren.:S


    Auch auf der Brücke geht es weiter leicht bergauf, bis wir dann nach einiger Zeit in der Mitte ankamen und es zunächst leicht bergab ging. Wenig später konnten wir dann den Berg hinunter nach Sausalito herunterrollen, hier schob die Masse die ich hochschleppen musste dafür wiederum gut an, und so ging es mit Speed hinunter, dankenswerterweise kam ich unten aber in einem Stück und ohne Abschürfungen an. Wir hielten noch kurz bei einem kleinen Laden in dem generell sehr ruhig wirkenden Ort und deckten uns mit Getränken ein, bevor wir anschließend ein wenig an der "Promenade" entlang radelten und uns schließlich in einem Eiscafé wiederfanden.


    Sausalito empfand ich als wirklich schönes ruhiges Fleckchen in der Bay Area. Natürlich auch etwas touristisch aber deutlich angenehmer als SFO, auch in Hinblick auf die aktuelle Situation drüben. Hier scheint die Welt auf den ersten Blick in Ordnung, natürlich sieht man auch, dass hier das Geld lockerer sitzt.



    Wenig später ging es dann mit der Fähre wieder zurück zur Fisherman's Wharf, wir fuhren also wahrscheinlich die bekannteste Radroute in der Gegend. Den Berg von Sausalito hoch zur Brücke möchte man aber auch wirklich nicht erklimmen müssen, dagegen war die gegenüberliegende Seite Pillepalle.

    Wieder in San Francisco mussten wir dann noch einige Hügel erklimmen um wieder zurück zum Verleih zu kommen, das war anstrengend genug. Dennoch war die Radtour wirklich schön und zumindest für den Kopf entspannend. Kann ich jedem nur empfehlen um etwas aus der Stadt rauszukommen.



    Nachdem wir die Räder abgegeben hatten ging es noch einmal kurz in den - angenehmerweise beheizten - Pool des Hotels bevor wir Abends nach Walnut Creek aufbrachen, denn ich hatte ein Ziel.



    2019 war ich bei Kinder's in Walnut Creek, einer kleinen Kette von Metzgereien die auch verschiedenste, extrem leckere Saucen herstellen, v.a. die BBQ Sauce. Dementsprechend sind es auch Imbisse und bieten einige Fleischgerichte an, so hatte ich damals ein Pulled Pork Sandwich mit leckerem Coleslaw und genialer BBQ Sauce. Und weil das so gut war, war ich damals innerhalb der 7 Tage vor Ort auch direkt zwei Mal dort. Also wollte ich wenn ich nochmal in der Gegend bin, auf jeden Fall auch nochmal dort vorbei, auch um ein paar Saucen für den Import zu besorgen.


    Also machten wir uns auf den Weg und fuhren mit Bus und Bart ca. 1 Stunde bis wir in Walnut Creek ankamen. Dort bestellte ich ein Uber welches uns zum Ziel bringen sollte. So quetschen wir uns dann in einen kleinen alten Corolla mit sympathischem - ich tippe - Studenten, der uns dorthin brachte wo ich damals war. Wir stiegen aus, er fuhr weg und wir realisierten, dass es anscheinend gleich zwei Filialen in Walnut Creek gibt. Denn die vor der wir standen hatte um diese Uhrzeit bereits geschlossen. Es war bereits 20 Uhr, ich war damals beide Male am Tag bzw. frühen Abend dort.


    Ich bestellte also erneut ein Uber, diesmal zur richtigen Filiale, es kam dann derselbe Fahrer, begrüßte uns freundlich und so ging es mit etwas Smalltalk dann dieses Mal zur noch geöffneten Filiale. Wenig später waren wir vor Ort. Mein Pulled Pork Sandwich konnte ich auf der mittlerweile anders gestalteten Karte nicht finden, und bestellte aus Versehen eine Art Endstück eines Baguettes in welches der Coleslaw und das Pulled Pork gestopft werden.


    Ich war natürlich enttäuscht, dass es nicht das war, was ich eigentlich wollte, natürlich war es meine eigene Schuld. Dazu war das Fleisch aber auch leider recht trocken, genauso das Brot. Die Sauce war nach wie vor sehr gut, konnte das Ganze aber auch nicht retten. So war der Ausflug eher ein Reinfall, auch das Essen meiner Mitreisenden war enttäuschend. Immerhin einige Saucen konnte ich mitnehmen, aber insgesamt hatten wir hier einfach Zeit verschwendet, schade. Es war wohl eine Art "Never meet your Idol" Situation, wobei ich glaube, dass wir vielleicht auch eine schlechte Zeit wählten, kurz vor Feierabend. Zudem war ich damals in der anderen Filiale und hatte ja etwas anderes bestellt. Nichtsdestotrotz war dieser Abend eine Enttäuschung, vor allem wenn man sich den ganzen Urlaub darauf freut. Die Ganze Situation krönte dann noch British Airways während wir beim Essen saßen.


    Unser Rückflug über LHR sollte am nächsten Tag um 19:25 Uhr vom SFO abheben, wir hatten extra diesen herausgesucht, denn ich wollte unbedingt wieder mit dem A380 fliegen, in der Eco im Oberdeck. Besser geht es in der Eco gefühlt kaum. Wir hatten auch die entsprechenden Sitze reserviert, die paar Euro wären schließlich gut investiert gewesen.



    Nun ja, nun waren ja bereits die 24h vor dem Flug angebrochen und der Online Check-In sollte offen sein, also schaute ich während des Essens in die British Airways App, dort stand unser morgiger Flug plötzlich als storniert drin. Wenige Minuten später flatterte eine SMS von British Airways rein, dass mehrere Flüge unserer Buchung storniert seien und wir die Änderungen entsprechend akzeptieren sollten. Als Alternative schlug die BA Webseite einen Rückflug am Samstag Abend vor, das war für uns allerdings keine Option.


    Also machten wir uns zunächst auf den Weg zurück zum Hotel. Da es preislich tatsächlich kaum teurer als drei Bart Tickets war, und dazu deutlich schneller nahmen wir das Uber direkt bis zum Hotel, natürlich sichtlich genervt über die aktuellen Entwicklungen. Im Hotel dann also in die BA Hotline gehangen um eine Lösung zu finden, ich kann mir schönere Dinge am letzten Abend des Urlaubes vorstellen. Zunächst wurde uns dann nach etwas hin und her ein Rückflug mit Virgin Atlantic über London angeboten, welcher uns aber mit knapp 1h Layover in London doch etwas zu stressig war. Nach etwas weiterem Hickhack wurde dann ein Flug 2h nach unserer geplanten Abflugzeit mit Lufthansa über MUC vorgeschlagen, der kam für uns dann eher in Betracht. Natürlich konnte man uns nicht sagen, ob wir alle nebeneinander sitzen können bzw. wie denn generell die Auslastung der Maschine aussieht, aber das darf man wahrscheinlich auch nicht erwarten. Immerhin sollte die Rückbuchung der Sitzplatzreservierungsgebühren des BA Fluges bereits ausgelöst worden sein und wir wurden auf den LH Flug umgebucht.


    Wenig später kam dann auch die korrigierte Buchungsbestätigung und der OCI bei LH klappte überraschend reibungslos. Der Flieger war natürlich bereits Rappelvoll, und so mussten wir uns mit drei Plätzen geteilt durch einen Gang in einer der letzten Reihen des Fliegers begnügen, immerhin gab es knapp über 8000 Meilen für den Flug, die habe ich dankend angenommen.


    Damit war für uns der Tag dann auch beendet, mittlerweile war es auch bereits 1 Uhr nachts. Einziger Vorteil der ganzen Aktion: Etwas entspanntere Zeitplanung am Abreisetag, sodass wir tatsächlich noch etwas unternehmen konnten bevor wir abends zum Flughafen aufbrechen mussten.


    Tag 22: Bye Bye America

    Der Abreisetag brach an und offenbarte netterweise nochmal dasselbe schöne Wetter wie am vorherigen Tag mit angenehmen Temperaturen und viel Sonne. So genehmigten wir uns ein kleines Frühstück im Hotel bevor wir dort die Koffer stehen ließen und in den Tag starteten.

    Zunächst ging es wieder mit dem Bus in Richtung Market Street, genauer gesagt zur Mission St. Generell in einem eher "Naja"-Viertel gelegen gibt es dort eine mit vielen Graffitis gestaltete kleine Gasse. Die Graffitis sind tatsächlich schön anzuschauen und bringen auch viele verschiedene Standpunkte zum Ausdruck. Was dagegen eher unschön war, je mehr man in die Gasse lief, desto penetranter wurde der Urin-Geruch, hier zeigte sich San Francisco wieder von seiner anderen Seite.



    Von dort fuhren wir dann zur Powell Street wo wir uns den Cable Car Endpunkt anschauten, an dem die Fahrzeuge gedreht werden, natürlich ein Touri-Hotspot, aber auch interessant zu sehen. Da wir sowieso noch Guthaben auf der Clippercard hatten, nahmen wir das Cable Car bis zur Fisherman's Wharf, von wo aus wir dann ein wenig durch die Straßen schlenderten. Wir streiften durch den schön angelegten Maritime Garden bis zum Ghirardelli Square, einer alten Schokoladenfabrik, der heute viele verschiedene Shops, Restaurants und auch einen Minigolfkurs beheimatet. Zudem kann man dort natürlich verschiedenste Schokoladenkreationen käuflich erwerben.



    Nachdem wir fertig waren genossen wir nochmal den Blick in die Bucht von einer der Bänke des Maritime Gardens, während wir der Musik einiger Straßenmusikers an der nächsten Ecke lauschten.



    Nun gab es noch eine letzte Sache zu erledigen bevor es zurück zum Hotel ging, und dafür mussten wir wieder in Richtung Fisherman's Wharf zurücklaufen. Also machten wir uns auf dem Weg vorbei an einigen Läden mit "interessanten" Sockendesigns.



    Dann gab es bei In-N-Out nochmal den letzten Double Double des Urlaubes, der perfekte Abschluss.



    Anschließend nahmen wir den Bus zurück zum Hotel und ließen uns per Lyft zum SFO fahren. Dabei gab es nochmal einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.



    Mein Fazit zu San Francisco fällt gemischt aus. Einerseits hat sich die Stadt leider wirklich in eine erschreckende Richtung entwickelt, viel Armut, viel Obdachlosigkeit und Drogenabhängige wo man hinschaut. Hiermit ist SFO nicht alleine, es ist eine generelle Entwicklung in den großen Städten der Vereinigten Staaten sichtbar. Das macht mich traurig. Dennoch hat San Francisco auch nach wie vor schöne Ecken, vor allem der Washington Square, Golden Gate Park und Maritime Garden haben mir sehr gut gefallen. Auch die Fahrt mit dem Fahrrad über die Brücke nach Sausalito war sehr schön und das etwas verschlafene Sausalito irgendwie idyllisch. Insgesamt überwiegen für mich die positiven Aspekte und ich habe viele schöne Erinnerungen sammeln können, von denen ich nun zehren kann. In nächster Zeit bleibt SFO für mich aber erstmal nur als Ausgangspunkt für noch anstehende Roadtrips zu verschiedensten Zielen in Kalifornien.

    Kapitel 8: Die Heimreise

    Am Flughafen angekommen war wenig los, und so waren wir schnell unsere Koffer los und durch die Security. Nachdem wir uns noch kurz bei ein paar Drinks in eine Bar gesetzt hatten, ging dann auch bereits das Boarding los und wir bestiegen den A350.



    Die Platzfreiheit war ziemlich eingeschränkt, netterweise kam ein Purser während wir zur Startbahn rollten zu mir, und bot mir an, an den Gang in Reihe 20 mit zufällig freiem Mittelsitz zu wechseln, was ich 20min später nachdem die Anschnallzeichen erloschen auch dankend annahm. Es gibt ihn doch noch, guten Service bei Lufthansa. Man hat aber deutlich gemerkt, dass es speziell an diesem Mitarbeiter lag, denn ein anderes Crewmitglied war dermaßen arrogant und unhöflich zu sämtlichen Passagieren und lästerte während des Steigflugs laut hörbar auf den Crewsitzen hinten über Kollegen etc. Das fand ich tatsächlich erschreckend. Beispiel gefällig? Ein Passagier macht den Flugbegleiter während seines Kontrollgangs durch die Kabine als er bei ihm ist durch kurzen Fingerzeig nach vorn, auf die vor ihm zurückgestellte Lehne des Vordermanns aufmerksam. Der Flugbegleiter reagiert mit einem patzigen "Ja sehe ich, wollen Sie mir jetzt meinen Job erklären oder denken Sie, Sie können ihn besser machen?!", da hab ich dann auch einfach nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Die Essensausgabe von Ihm war ähnlich freundlich. Da war der Purser der mich ansprach dann doch deutlich angenehmer und freundlich(er).


    Ich empfand den Flug insgesamt als recht angenehm, das Essen war in Ordnung, das Infotainment inkl. Filmauswahl sehr gut und ich konnte auch ein wenig zwischendurch schlafen. Meine Mitreisenden weiter hinten empfanden den Flug allerdings als sehr unangenehm durch den geringen Platz bei vollständig zurückgeklappter Lehne des Vordermanns etc. Natürlich wäre der A380 im Oberdeck deutlich entspannter gewesen.


    Der Umstieg in MUC klappte dann an sich problemlos, wir kamen pünktlich an und waren auch früher als nötig am richtigen Gate. Nur war irgendwie noch kein Flieger da. Dieser kam dann mit ein paar Minuten Verspätung aus - ich glaube - Brüssel. Das Boarding ging dann allerdings trotz Überbuchung zügig vonstatten und so saßen wir alle um 18:30 Uhr, zur geplanten Abflugzeit im Flieger. Nur ging es irgendwie nicht los, eine PA des Kapitäns brachte dann etwas Licht ins Dunkle. Wir säßen nach wie vor auf Koffern aus Belgien, denn der MUC konnte bisher kein entsprechendes Bodenpersonal bereitstellen, es könne noch etwas dauern, ob unser Gepäck dafür mitkäme könne er nicht garantieren, aber er versuche es. Nach einer Stunde war dann auch endlich das richtige Gepäck unter unseren Füßen und es ging nach Düsseldorf, wo wir dafür nur ungewöhnliche 10 Minuten am Gepäckband warten mussten. :118:



    Nachdem die Erstattung der Sitzplatzreservierungen von BA natürlich nicht automatisch kam, bemühte ich dann nochmal den Support und schaute auch gleich mal ob man denn nicht mit EU-261 etwas anfangen könnte, schließlich waren wir dank LH nun genau 3h später in Düsseldorf als ursprünglich geplant. Die genauen Regeln kenne ich nicht, aber ich meine 3 Stunden wäre bei Langstrecke die entscheidende Grenze bzgl. Erstattung.

    Im zweiten Anlauf klappte das dann auch und es gab neben den Reservierungsgebühren auch knapp 1000€ für den eigentlichen Flug zurück, fand ich fair und hatte auch keine Lust auf weiteren Aufwand. Ob das nun die volle Summe war, kann ich tatsächlich nicht sagen, kommt für 3 Personen aber grob hin, ich bin zufrieden :)


    Insgesamt war der Urlaub für mich ein voller "Erfolg", ich habe viel gesehen, viel erlebt und es fühlte sich deutlich länger an als 3 Wochen, was mir gut gefiel. Dazu super abwechslungsreich in allerlei Hinsicht. Am meisten beeindruckt hat mich tatsächlich Colorado, auch weil ich dort recht niedrige Erwartungen hatte, die Natur mich aber absolut begeistert hat. Hawaii, insbesondere Maui, war ebenfalls ein Highlight und wirklich schön, aber der Wow Faktor war nicht so groß wie in Colorado. Dafür hat mir der Lebensstil sehr gefallen und natürlich auch die angenehmen Temperaturen und das Meer.

    Auch der Lake Powell und Page mit dem Antelope Canyon sind mir im Gedächtnis geblieben, in diese Gegend möchte ich ebenfalls nochmal, und auch endlich mal die Nationalparks entlang der Route abklappern.


    Und auch der Kühlschrank ist nun um einige Magneten und Erinnerungen reicher. :love:



    :60::206:

    2 Mal editiert, zuletzt von Emare212 ()

  • Danke für den tollen und ausführlichen Bericht. Ich selbst war 20 mal in den USA zwischen 2006 und 2019 und bin dort auch zahlreiche Mietwagen gefahren. Darum mal meine Meinung dazu: Motorenmäßig finde ich den V8 des Armada besser als den des Tahoe, klingt auch etwas besser. Aber klar, vom Design her außen und innen hat der Tahoe die Nase vorn. Aber ganz ehrlich ist der Biturbo V6 des Ford Expedition auch besser als der V8 des Tahoe. Kann ich sehr empfehlen. 😄