Hallo zusammen,
ein Quartal nach meinem Versprechen kommt nun Teil 1 meiner Reise durch Südamerika:
Gemietet wurde vom 05 04.09.2023 Abends bis zum 10.09.2023 Abends am LIM ein Toyota Land Cruiser Prado, welcher klassengerecht bedient wurde.
Die Anreise erfolgte mit Lufthansa vom MUC nach Rio und weiter mit LATAM zum LIM.
Den Aufenthalt in Rio kann ich nur empfehlen, und der 11(?)-stündige Direktflug mit LH war sehr angenehm:
Der Vogel - dürfte ein A340 gewesen sein?:
Kurzer Eindruck aus Rio
Nun zum eigentlichen Teil der Reise - es sollte das erste Mal nach Südamerika gehen.
Die Überlegungen gestalteten sich schwierig, da neben Peru noch Argentinien und Chile bereist werden sollten (folgen später), aber das Überschreiten der Landesgrenze nicht immer möglich war.
Letztlich folgte die Teilung der Reise, wobei Peru separiert wurde, bei nur 5 6 Tagen wurde folgendes Program absolviert - wer die letzten Berichte aus den USA und Kanada verfolgt hat, weiß dass Kilometer keine Rolle spielen und alles machbar ist
Die Karre - machte erstmal einen guten Eindruck - aber Bremsen so lala, Reifen fast ohne Profil und quietschten bei jeder Kurve, keine PS, aber was soll's er hat uns (3 Erwachsene, 3 Koffer, 3 Rucksäcke) nicht im Stich gelassen und ans Ziel gebracht.
Übergabe erfolge recht problemlos, mit Hinweis man kann das Auto noch nicht übergeben, da man ja 20min vor der Zeit da wäre...
An einem Flughafen, wie überraschend.
Nachdem wir nachts durch gruselige, verlassene, teils abgesperrte Straßen auf der Autobahn - ohne Landeswährung und die Möglichkeit die Maut mit Karte zu bezahlen oder Spanischkenntnisse - stadtauswärts, an jeder Mautstation nett von den Mitarbeitern und der anwesenden Polizei durchgewunken wurden (dies wird in Chile noch zum Problem werden), saß der Schock bei mir nach dem Aufwachen im Hostal, welches wir nur nach Durchqueren eines Kontrollpunktes in der Stadt gegen um 2 erreicht haben, tief bei diesem Anblick - wo bin ich nur hingefahren
Was soll's, weiter geht's zu den Nazca-Linien, wo eine kilometerlange Straße uns bereits einige Hundert Kilometer bis hierher gebracht hat:
Es folgt eine sehr triste Fahrt in Richtung Süden, bei der uns mehrfach Verpflegung angeboten wurde, wir wilde Überholmanöver beobachteten, oder selbst durchführten, und die Maut nun in Sonnen bezahlt werden konnte - später war das nicht mehr nötig, da die Mauthäuschen wegen Protesten gegen den inhaftierten Präsideten in anderen Regionen kurzerhand abgefackelt wurden
Pinkelpause, ja wo eigentlich?
Tankstop - Sprit war sehr günstig, Verbrauch aber sicher höher - und Aufstocken des Proviants:
Ziemlich hoch kommt man hier! Der höchste Punkt der Reise waren knapp 4.700m, welche mir trotz fehlender Akklimatisation (keine Zeit für so einen Quatsch!) keinerlei große Probleme bereitete:
Es folgte ein kurzes Intermezzo nach Bolivien, um einen Stempel von Peru zu bekommen, da dieser am Flughafen nicht gestempelt wird.
Auf knapp 4.000m Höhe ging es bei einem schönen Tropengewitter mehrfach zu Fuß hin und her, da man sich hier um alles selbst kümmern muss.
Ich holte mir etwas Bargeld am Automaten als Andenken und tausche es im nächsten Kiosk in Münzen, während die örtliche Gang Einkäufe erledigte:
Mitten in der Nacht kommen wir in Puno an, wo wir aufgrund der engen Gassen unser Hostal nicht erreichen können:
Kein Problem, da wir immer vor Ort gebucht haben und nie enttäuscht wurden, außer im Dschungel, wurden wir ein paar Straßen weiter fündig, und durften direkt vor dem Hotel parken - das andere Auto waren ebenfalls Touristen aus Deutschland:
Normales Frühstück, mit Koka-Tee gegen die Höhe:
Während die Anderen schliefen, nutzte ich die Zeit durch die sehr gepflegte Stadt (4.000m) zu hetzen für Bilder, mir ging es tatsächlich gesundheitlich wie in Deutschland:
Diese Dinger waren überall, und der absolute Horror - fahren in der Stadt mit 100km/h war hier ebenso wenig ein Problem, wie das Fahren über rote Ampeln:
Es sollte in Richtung Cusco, der Hauptstadt der Inka, gehen, wo uns der Weg auf einer Höhe von weiterhin 4.000m an diesen Bergen, welche bis zu 6.000m hoch sind, entlang führte:
Cusco - Viva el Peru - fantastisch hier!
Auf unserem Weg, wurde es nun gebirgiger und es folgten die ersten Erdrutsche von denen wir noch einige sehen sollten:
Eine menschliche Ampel:
Nun sollte es mit dem Zug zum Machu Pichu, eines der 7 Weltwunder, gehen, wo man nicht anders hin kommt.
Die letzten Meter wurde der Bus genommen, da Alle zu faul waren zu wandern - und die Zeit!:
Geparkt wurde das Auto am Bahnhof, tief im Busch, damit keiner die Möglichkeit hat durch den Kofferraum etwas zu klauen - gut es war eh nur Wäsche:
Weiter geht es auf die schönste Straße, die ich bisher gefahren bin und unbedingt noch einmal fahren möchte, die 28B.
Im Tourismus-Büro wurde gewarnt, dort wäre Militär wegen Drogenbanden, und es wäre nicht sicher dort zu fahren. Nun ja, es war ziemlich entspannt dort:
Dieser Check-Point brachte aber den ganzen Plan durcheinander.
Nachdem ich nachts einem Einheimischen gefolgt war, welcher aber im nächstgrößeren Ort davor ins Hostal ging, trafen wir nachts um 23Uhr nur auf Taschenlampen und Geschrei, und verziehten uns lieber 2h Retour in die wohl schäbigste Unterkunft der ganzen Fahrt, welche wir nach nur 5h wieder verließen.
Ursprünglich sollte es weiter auf der 28C durch den Dschungel und über den Fluss gehen, was ich aber wegen fehlender Zeit und fraglicher Überraschungen verworfen habe.
Alle Militärpolizisten, waren tagsüber überaus freundlich und hilfsbereit, auch an der Polizeistation im Ort, wo wir nach dem Weg fragten
Es folgte wieder ein großer Erdrutsch, wo sogar die Straße komplett neu geführt wurde, samt neuer Brücke.
Ich war doch überrascht, dass dies in dem Land funktioniert:
Nach nur 5 Tagen endete das Abenteuer schon wieder, und ich möchte unbedingt wieder zurück in den Dschungel.
Kurz vor Lima, wurde das durchaus verdreckte Auto per Hand und sehr gründlich von kolumbianischen Flüchtlingen gewaschen, während wir im Restaurant um die Ecke Abendessen waren.
Passend mit Mercedes aus Stuttgart
Weiter ging es von hier mit Aerolineas Argentinas nach Buenos Aires, wo demnächst Teil 2 der Reise folgen wird.
Mehr zum Auto, kann ich leider nicht berichten, dazu bin ich nicht affin genug. Sollte es Fragen geben, versuche ich diese aber wie immer gerne zu beantworten.
Falls es euch zu trist war, bitte ich um Entschuldung.