Ein Witz oder Realität? 1500-1800 € Brutto

  • Ich glaube hier kann man die Lage sehr gut mit den Service angestellten in der Gastro vergleichen: Viel Fluktation durch Studenten/Junge Leute. Dann gibts welche die das als Vollzeitjob betreiben und welche die sich "Hochschlafen" wollen also die Karrierleiter erklimmen seis bei Sixt oder der Konkurrenz.
    aber das sind nur meine Vermutungen

  • Durch diverse Gespräche mit RA´s ist mir lediglich folgendes bekannt:


    Mindestlohn. Wer keine Leistung bringt fliegt. Nur befristete Verräge, außer du bist richtig gut. (mir ist nur ein RA bekannt, der sich eine Feststellung erkämpft hat. Der ist aber auch wirklich gut.


    Verdienen tut man an Verkäufen. Hier halt nach "können" und Stationssituation. An Flughäfen am besten, bei "fast nur Firmenmieten"-Stationen eher wenig.


    Der Rekord für Zuverdienste in einem Monat hat wohl mal eine 20 Stundenkraft am MUC aufgestellt mit irgendwas um die 20000€ (Da waren wohl Scheichs dabei, den es scheiß egal was sie zahlen und sie hatte mehrmals Glück.)
    In großen Flughäfen wie dem MUC und FRA rotieren die RA´s an den Tresen, da die Kunden manche Tresen stärker Frequentieren und dort daher die meisten Verkäufe gemacht werden bzw. die Chance auf Verkäufe höher ist.



    Am NUE zB gibts für die guten RA´s 3500€ an monatlichem zuverdienst.
    In den Stadtstationen ist die Spannweite bei den RA´s mit 250-1600 ziemlich groß.


    Abhängig sind die Zuverdienste aber von X Faktoren, unter anderem der Zufriedenheit der Kunden an der Station, Verkäufe/Mietvertrag und natürlich der Höhe des Upsells bzw. der verkauften Versicherung.

  • Also ich habe mal kurz nach dem Studium mit einem Peraonaler von Sixt ein paar Telefonate geführt, der mich für eine Stelle in München werben wollte. Also nicht RSA, sondern um genau zu sein in der Zentrale in Pullach für eine Stelle, die auch für einen Akademiker gedacht war. Da war er gar nicht begeistert, als ich erst mal 50k Brutto in den Raum stellte. Wenn man jetzt also mal alles zusammen zählt - großes Unternehmen, weltweit tätig, München usw. dann kann man sich ausrechnen, was die in der Station kriegen, wenn sie da schon "knausrig" sind.

  • Gehalt fuer einen Akademiker ist i.d.R verhandlungssache. Ich weiss nicht in welcher Position du eingestellt werden sollst, aber wenn ich mir ein Auto kaufe und der Haendler will BLP fuer haben, sag ich auch nicht direkt ja. Du musst den ja auch ueberzeugen warum du 50k wert bist. Und so zocken auch personaler um den kompromiss aus besten mitarbeiter fuer das geringste geld.

  • Das ist mir schon alles klar ;) Was ich geschrieben habe, war ja auch nur die Kurzfassung der ganzen Sache. Ganz konkret wurde es dann nie, weil die Tätigkeit mir nicht gefiel, aber wie gesagt es waren mehrere Gespräche und da war klar, dass diese Summe nicht realistisch wird. Es ist ja auch nur ein Bsp. aber eben eines das zeigt, dass schon an ganz anderer Stelle gespart wird ;)

  • Oh Mann, 50k als Berufsanfänger ist aber auch der Witz am anderen Ende der Fahnenstange. Die wenigsten sind das wirklich wert. Trotzdem immer wieder herrlich, solche Ansprüche bei Vorstellungsgesprächen zu erden.

  • Hier sind ja einige unterwegs die sich richtig auskennen :rolleyes:


    Und pauschale Aussagen ohne Zusammenhang zur Tätigkeit oder Arbeitsort sind natürlich besonders hilfreich für die Neiddebatte :P

  • Eurowoman.:
    Das hat nix mit Arbeitsort, Tätigkeit oder Neid zu tun. Eher mit Realität, Erfahrung und überzogenen Vorstellungen. Ich kann die Reaktion des Personalers auf alle Fälle nachvollziehen. Klar, die ganze Story kenne ich natürlich nicht. Unabhängig von Branche und Einstiegsgehalt ist das eine Situation, die sich immer wieder abspielt. Das kann man schon pauschalisieren ;)

  • Dann tut es mir leid dich auf den Boden der Realität herunterholen zu müssen,
    Aber bei bestimmten gar nicht so wenigen Berufsgruppen sind Einstiegsgehälter von
    50-70k die Regel und nicht die Ausnahme.

  • Also ich selbst habe nicht studiert, habe aber eine Ausbildung zum Kaufmann für Marktingkommuikation gemacht und bin dann bei einem Berliner Start Up gelandet, nach 3 Jahren war ich dann Projektleiter, weitere 3 Jahre später habe ich dann bei einer größeren Internetfirma gearbeitet und schon ein doppelt so hohes Gehalt bezogen, aktuell arbeite ich bei einer Münchener Consulting Gruppe und mein Job macht mir dazu noch extrem viel Spaß! Es lief bei vielen von meinen Freunden leider ganz anders, ein großteil meiner Freunde hat BWL oder VWL, teilweiße an Hochschulen oder Universitäten studiert 3-6 Jahre lang und so wirklich viel ist da nicht rumgekommen, 3 hatten einen wirklichen überragenden Abschluss gemacht und danach mind. 12 Monate einen Job gesucht und dann trotz schlechtem Gehalt annehmen müssen, ich weiß, dass ein anderer bei einer Leihfirma arbeitet und einer aktuell ein Traineeprogramm bei Porsche absolviert.


    Aber sind wir doch mal ehrlich, sagen wir mal ich studieren jetzt Wirtschaftsingenieurwesen, das ganze dauert mind. 3 Jahre lang, im best case finde ich eine Stelle bei einem großen, deuschen Konzern und verdiene wenn es gut läuft 40k in mind. den ersten 5 Jahren.


    40k / 12 = 3,333€
    3,333€ *0,6 ( S1) = 2k netto.


    Miete in Stuttgart für eine 2 Zimmer Wohnung ~ 600€ warm?
    Auto ~ 400€
    Lebensmittel ~ 400€
    Versicherung, DSL, blabla ~ 150€
    Augegehen am Wochenende ~ 200€


    unterm Strich bleiben da noch: 250€ und davon soll man gut Leben können?


    Leute es ist wirklich Zeit aufzuwachen!

  • Eigenes Auto in einer Großstadt ist für mich ein Luxusgut, sofern man nicht aus beruflichen Gründen eines benötigt und wenn man noch 200 Euro pro Monat fürs feiern als einen Revolutionsgrund ansieht, dann geht's einem noch zu gut. Da geht's anderen wesentlich beschissener !


    Aber das wird langsam Offtopic hier...

  • Also erstmal gibt's auch Berufsgruppen, bei denen ein 6-stelliges Gehalt an Einsteiger gezahlt wird. So z.B. bei großen Kanzleien.


    Andererseits finde ich die "davon soll man leben" können Debatte immer ziemlich lustig, weil sie zeigt, welche Ansprüche junge Leute heutzutage haben.


    Zwei Generationen zurück: Meine Oma ist mit 14 jeden morgen 2 Stunden zu einer Fabrik gestiefelt, hat dort 10 Stunden gearbeitet, und dann 2 Stunden zurück. Gewaschen wurde sich im Waschbecken, warmes Wasser gab es nicht, von ihren ersten paar Gehältern hat sie sich einen Tauchsieder gekauft, damit sie sich im winter, wenn die Leitungen zugefroren waren, waschen konnte.


    Und dann lese ich, dass Auto, DSL und Ausgehen am Wochenende standard sind, und nicht in "Leben" enthalten sind. Da könnte ich echt kotzen, denn die zieht man ja vom netto-einkommen ab, und nur was dann übrig bleibt ist "leben".


    Als ich angefangen habe in Hamburg zu studieren, habe ich von 650€ im Monat gelebt. Geht auch. Klar ist mehr besser aber Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und ein bisschen Demut lernen schadet nicht.

  • Ja, natürlich gibt es Berufsgruppen, wo man auch mit einem 6- stelligen Gehalt anfängt, aber wie viele kennst du, die in beispielsweiße einer großen Kanzlei arbeiten, auf 5k Bewerbungen werden dann 2 ausgewählt.


    Es ist nunmal so, dass wir die "jungen" einfach viel verändern möchten und außerdem macht es wirklich keinen Sinn von der Vergangenheit zu sprechen und darüber zu philosophieren, wie es mal vor 30 oder 40 Jahren gewesen ist, die Welt in der wir leben entwickelt sich weiter und alles was nicht wächst stagniert, genauso wie in der Natur.


    Zum Punkt ausgehen:
    Nagut, aber wenn man nicht ausgeht, wie verbringt man sonst seine Freizeit als junger Mensch? Alleine vor dem Computer? Nein danke!


    Fakt ist einfach, man muss etwas tun und seinen Ar*** bewegen ein Bachelor oder Master Abschluss garantiert einem heutzutage praktisch gar nichts mehr.
    So blöd wie es sich anhört, aber wer heute nicht verkaufen kann, ist morgen nicht mehr viel Wert, den egal wie gut du eine Maschine zusammenbauen kannst, die Buchführung machst oder geeignetes Personal finden kannst, wenn du du dem Unternehmen mehr
    Umsatz bringst, ist man im Unternehmen einfach mehr Wert und da kann jemand von der Hauptschule kommen, der einem Unternehmen 1000k Umsatz bringt und der mit dem Master nicht, dann wird der mit dem Master auch gekündigt ( oft gesehen und gehört)