BMW 325d vs. 525d vs. 730d



  • Der Vergleich


    Man mag mich, auch wenn ich noch nicht einmal eine Ü30-Party besuchen dürfte, in dieser Hinsicht altmodisch nennen und, auch wenn manch jemand mit dem grünen Daumen seine Nase rümpfen wird, ein angenehmes Langstreckenfahrzeug hat für mich mindestens sechs Zylinder. Natürlich ist der Verbrauch eines 320d unschlagbar und auch damit ist auf der Autobahn zügiges vorankommen mehr als zufriedenstellend möglich, aber erst ein kultivierter, laufruhiger Sechszylinder, ein solch erhabenes Kraftwerk unter der Motorhaube, bringt diese Souveränität mit, welche ein Langstreckenfahrzeug ausmacht.



    Die Kontrahenten


    Vergleicht man hier nicht Äpfel mit Birnen? Haben 325d, 525d und 730d überhaupt mehr gemeinsam als das BMW-Emblem?! Der Blick unter die Motorhaube verrät: In allen drei Sechszylinder-Basisvarianten werkelt der BMW N57 Dreiliter-Reihensechszylinder-Dieselmotor, im 325d und 525d in der Variante D30UL mit 204 PS, im 730d in der Variante D30OL mit 245 PS.





    Der Auftritt


    Der sportlichste Auftritt gebührt dem 3er, die Linie des E90 ist die kantigste von allen drei. 18-Zoll-Alus und die beiden matt geschliffenen Endrohre stehen für sportliche Kompromisslosigkeit. Der 5er vereint Sportlichkeit mit Eleganz wie kaum ein anderes Fahrzeug, die Formensprache ist runder als beim 3er, die Linie flach und langgezogen. Am F10/F11 kann man sich kaum sattsehen. Der 7er wirk fast brav neben den beiden Kontrahenten, elegant ist er trotzdem, keine Frage, aber sportlich? Einzig die bullige Motorhaube verrät, dass dort auch ein Zwölfzylinder zu Werk gehen kann. Aber der Anspruch des 7ers ist auch ein anderer, ein sehr schönes Auto!



    Der Innenraum


    Hochwertig wirken alle drei. Der 3er ist BMW-typisch aufgeräumt, alles wichtige ist da, die Haptik ist gut, allerdings erinnert das Cockpit des 3er immer wieder an die nun vergangenen Zeiten des E60/61. Im 5er merkt man sofort, dass man in der F-Baureihe angekommen ist, das Cockpit ist ein wenig zum Fahrer hin ausgerichtet, alles wirkt qualitativ auf höchstem Niveau. Gegen den 7er verblasst jedoch auch der 5er. Egal, wo der Blick hinfällt, überall ist Leder, die Nähte sind dezent inszeniert, viel mattes Aluminium und Holz, welches wirkt, als wäre es nicht lackiert sondern von Hand gebeizt. In Verbindung mit der weiß/schwarzen Lederkombination ein Traum!





    Der Komfort


    Im 3er nimmt man auf harten Sportsitzen platz, im 5er und 7er hingegen auf den wesentlich angenehmeren BMW Komfortsitzen. Das Fahrwerk des 3ers ist sportlich und straff, 5er und 7er überlassen dem Fahrer durch das Adaptive Drive die Wahl der Fahrwerksabstimmung. Die Integralaktivlenkung im 5er und 7er gestalten Kurven und Spurwechsel noch unmerklicher für die Passagiere. Wer hat also die Nase vorn? Ganz klar: der 7er. Der 5er ist eben „nur“ eine gehobene Business-Limousine, im 7er hingegen fühlt man sich wie ein Pilot in einem Jumbo-Jet. Das Adaptive Drive auf Comfort, der Komfortsitz in angenehmer Postion gleitet man erhaben mit 180 km/h über die linke Spur. Für alles nur erdenkliche gibt es ein Assistenzsystem, welches den Fahrer sanft aber bestimmt auf jeden kleinen Fehler aufmerksam macht, wenn man das möchte. Das ist entspanntes und komfortables Fahren.



    Der Motor


    Anfängliche Zweifel, die Basis-Sechszylindervarianten in 5er und 7er könnten nicht ausreichend motorisiert sein, um Autos von dieser Größe und Gewicht angenehm zu bewegen, sind schnell ausgeräumt. Drehmoments jenseits von 400 Nm sorgen für ordentlichen Vorschub, der 30d kommt wunderbar mit dem 7er zurecht, dem subjektiven Empfinden nach sogar besser als im 530d GT. Der 3er ist spritzig, natürlich sind alle drei nicht mit den Top-Motorisierungen vergleichbar, aber Spaß machen auch die Einstiegs-Sechser‘!



    Der Verbrauch


    BMW Dieselmotoren sind eben State of the Art. 8,3 l auf 100 km im 325d und 8,6 l im 525d sind gut, 9,6 l im 730d sind dagegen eine Ansage an die Konkurrenz. Dass man den 7er trotz Geschwindigkeiten von 180 bis 220 km/h auf der Autobahn mit ,was‘ einstelligem vor dem Komma bewegen kann, hätte ich nicht gedacht.



    Das Fazit


    Drei Fahrzeuge, mit denen sich lange Strecken Autobahn vorzüglich meistern lassen, wer‘s sportlich mag, wählt den leichten 3er, wer‘s sportlich und komfortabel haben will, wählt den 5er und wer erhaben dahingleiten will, wählt den 7er. Und wer alles gerne hat, wechselt einfach ab... :)





  • Sehr schön.
    Für den Alltag würde mir der 3er schon reichen. Und dafür wäre mir der 7er dann zu groß.
    Gesetzt den Fall, ich müsste wählen: 55 tsd oder so für den 3er ausgeben, dann spar ich locker 30 bis 40 tsd im Vergleich zum 7er.
    Wenn ich dann doch mal weiter weg mus (Urlaub) dann halt XDAR ;)

  • der 530 d schlägt bei mir bis jetzt alles was ich gefahren bin macht riesig spass und der 320 wäre ein auto was ich mir auch privat bei genug kleingeld kaufen würde, super verbrauch und leistung ausreichend.
    dein einzigen 7er den ich bis jetzt gefahren bin war der Hybrid und der war einfach nur lecker. und hatte den selben verbrauch super, wie der 530d diesel bei vollgas in jeder lage. find den vergleich klasse schön geschrieben, sowas könnte es öfters geben :D