Fahrzeug: BMW 535dA Touring
Vermietstation: Sixt Bonn Nord/Auerberg
Abgabestation: Sixt Bonn Nord/Auerberg
Gebuchte Klasse: LWAR
Erhaltene Klasse: LWAR
Dauer: verlängertes Wochenende
Preis: ADAC Prepaid (0€ SB)
Kilometerstand bei Übernahme: 21554km
gefahrene Kilometer: etwas über 1200km
Verbrauch: 9,5l (errechnet mit BC-Werten, später mehr dazu)
BLP: 89.310€
Motor: Sechszylinder Diesel; 3l Hubraum; 300PS; 600Nm; bei 250km/h abgeriegelt, während der Miete max 258km/h laut Tacho gefahren; 0-100: 5,7s
Sonderausstattung: HUD, Spurwechselwarnung, akt. Geschwindigkeitsregelung, Soft-Close, Spurwechselwarnung, M-Sportpaket, Navigationssystem Prof. mit Handy-Vorbereitung BT, PDC und Rückfahrkamera, Panorama Glasdach, Gepäckraumpaket, Integral-Aktivlenkung, Adaptive Drive, Akt. Geschwindigkeitsregelung, Sitzheizung vorne, …
Was ich gerne gehabt hätte: Kurvenlicht und eine etwas dunklere Lackierung (wirklich gebraucht hätte ich es nicht)
Reservierung/Abholung:
Schon Anfang August hatte ich für die geplante Hamburg-Reise mit der Familie eine LWAR-Reservierung bei Sixt Bonn Nord/Auerberg eingespielt. Ich fühlte mich halbwegs auf der sicheren Seite, schließlich ist in LWAR (fast) jedes Auto mehr als ausreichend, lediglich bei einer R-Klasse wäre ich enttäuscht gewesen. Im Bemerkungsfeld stand die Bitte einen Diesel bereitzustellen und der Hinweis, dass ein Upgrade am Alter scheitern würde.
Am Tag vor der Abholung bin ich kurz vor 18Uhr zur Station gefahren um mal nachzuhören, ob es mit dem Diesel klappen würde und ob mich ein schöner F11 erwartet.
Kleine Randbemerkung: Meine „Schon gefahren“-Liste wies bis dato noch kein echtes Oberklassen-Fahrzeug auf. (Wenn der 5er in Eurer Definition der oberen Mittelklasse angehört, ersetzt den zuvor genannten Begriff damit) Ich bin zwar schon viele gut motorisierte Autos gefahren (Mini JCW, Audi TTS, Z4 35i), doch da mich in LWAR ein eher komfort-orientiertes Auto erwarten würde, und somit ein anderes Konzept, wäre ich auch über einen 525d mehr als erfreut gewesen. Schließlich ging es darum bequem über 900km Autobahn zu bewältigen und nicht darum Landstraßen mit engen Kurven zu meistern.
Als ich ankam habe ich kurz einen Blick auf den Parkplatz geworfen und sah nur ein Fahrzeug, was meiner Reservierung entsprechen würde:
Einen silbernen 535d Touring.
Ich bin mir nicht mehr sicher, aber es wäre gut möglich, dass mein Herz einen kleinen Sprung vollführte. Die erste Miete bei Sixt und gleich ein solches Schmuckstück?!
Also rein in die Station und die nette RA gefragt, was denn vorgesehen wäre.
„Wir haben einen BMW 535 Diesel Touring mit Automatik für Sie.“ – „Spitze! Vielen Dank und bis morgen!“
Na großartig, das Wochenende sollte gut werden!
Rückgabe:
Kurz und schmerzvoll. Mein eigenes Auto ist doof. So.
Das Auto:
Objektiv betrachtet dürfte das Auto mittlerweile mehr als bekannt sein.
Design:
Gefällt mir persönlich sehr gut. Ob ich mir beim Privatkauf das M-Paket bestellen würde, weiß ich aber nicht.
Ausstattung:
Zu Anfang wohl viel mehr als ich benötigt hätte. Nach kurzer Kennenlernphase aber wenig, das ich hätte missen wollen.
Das HUD, die Spurwechselwarnung und die akt. Geschwindigkeitsregelung waren für mich Neuland, aber haben die Fahrt doch deutlich komfortabler gestaltet, als ich es bisher von Autos kannte.
Wobei ich mir beim Tempomat eine größere Brems- und Beschleunigungsphase wünschen würde. Fährt man auf ein deutlich langsameres Auto auf, so wird zuweilen doch recht ruppig gebremst. So entstandene Differenzen zur Zielgeschwindigkeit werden bei freier Bahn dann auch sehr zügig ausgeglichen. Zu zügig für meinen Geschmack.
Aber, und ich hoffe ich sag das nicht zu häufig im Bericht: Meckern auf beachtlichem Niveau.
Apropo „Meckern aufm beachtlichem Niveau“: Die Erkennung der Geschwindigkeitsbegrenzung arbeitete nicht in allen Fällen fehlerfrei. Ich kenne aber auch niemanden, der das erwarten würde.
iDrive, Navi etc. waren mir aus anderen Modellen bekannt, so fand ich mich dort gewohnt gut zurecht.
Motor/Getriebe/Fahrverhalten:
Stets souverän.
Auch wenn es stimmt, ist es doch weit von der Wahrheit entfernt. Denn es ist viel mehr als das. Es ist Überfluss in seiner aufregendsten Gestalt.
Ich sage es mal so: Ich bezweifle, dass es jemanden gibt, der so viel Kraft braucht. Und das, wenn er Emotionen mal außen vor lässt.
Und deshalb ist der Motor einerseits das Irrationalste an dem Gefährt, andererseits aber das, was einem 22-jährigen „Mann“ fast feuchte Augen beschert.
Ich bin kein Rennfahrer und auch niemand, der es sich zutraut solche Autos dicht an den Grenzbereich heranzuführen. Doch für ein (verlängertes) Wochenende, würde ich mich im Zweifelsfall immer für den großen Motor und gegen die tolle Sonderausstattung entscheiden.
Und aufgrund der oben genannten Charakterisierung meiner „Fahrkunst“ möchte ich auch keine großen Worte über das Fahrverhalten verlieren, da andere hier mit Sicherheit klügere Erkenntnisse weitergeben können.
Ich fühlte mich bei jeder Fahrweise, auch bei nasser Fahrbahn und bei kurzen Abschnitten kurviger Landstraße stets sicher aufgehoben. Belassen wir es dabei.
Der Sound ist selbstredend nicht der eines Benziners, weiß aber ab einer gewissen Drehzahl durchaus zu verzücken.
Die Achtgang-Automatik ist mit ihren drei Modi (Sport+ mal außen vor) in jedem Anforderungsbereich überzeugend.
Verbrauch:
Da bin ich bereits im Verbrauchswerte-Thread drauf eingegangen:
ZitatMein 535dA Touring nach bisher ziemlich genau 900km ein Verbrauch von 8,6l/100km. Fast ausschließlich Autobahn. Dabei waren (wenige) Abschnitte über 200km/h, meist um 170km/h Abstandstempomat bei relativ wenig Verkehr.
Für vier Leute + Gepäck und 300 PS ein durchaus annehmbarer Wert. Wobei ich aufgrund der drei Mitfahrer nicht sportlich gefahren bin.
[…]
Beachtlich fand ich, dass in Baustellen mit Abstandstempomat 110km/h Momentanverbräuche um die 5l/100km drin waren. Also mit viel Mühe kann man den Verbrauch sicher noch ordentlich drücken.
Schlussendlich sind dann noch ca. 300km Landstrasse und BAB mit teilweise weit über 200km/h dazu gekommen. Die wurden (zuvor genullt) mit 12,3l/100km zurückgelegt.
Das ergibt zwar einen Gesamtverbrauch von über 9,5l, verbunden mit dem Spaß und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nie bewusst spritsparend gefahren wurde, ist das aber ein mehr als akzeptabler Verbrauch.
Platzangebot/Sitzkomfort:
Vier Personen und Gepäck waren absolut kein Problem. Die Damen auf der Rückbank haben sich in den großen Sitzen eigenen Angaben zufolge zwar etwas „verloren“ gefühlt, doch wir waren uns alle einig, dass der 5er die Hürde ‚Langstreckentauglichkeit‘ nimmt, als sei sie keine.
Die Komfortsitze vorne empfand ich als überragend. Ich bin noch nie fast vier Stunden am Stück gefahren und durchgehend tiefenentspannt gewesen. Dazu bei sportlicher Fahrt nahezu optimaler Seitenhalt. Ganz großes Kino!
Sonstiges:
Genervt hat die unschlüssige Shuffle-Funktion. Warum die ausgeht, wenn ich ein Lied per Drehrädchen anwähle, verstehe ich nicht. Auch hätte ich ein System bevorzugt, wie ich es von iTunes kenne: Die Liste wird gemischt und dann komplett durchgespielt. Hier war es vermehrt so, dass einige Songs schon das dritte Mal liefen, andere noch gar nicht.
Grundsätzlich ist man mit dem BMW, auch aufgrund des M-Pakets, sicher nicht unauffällig unterwegs. Die Optik und der Sound fallen auf. Das war mir ehrlich gesagt zuweilen unangenehm. So fand ich den Wagen nach dem Verlassen einer Autobahnraststätte auf deren Parkplatz als Foto-Objekt wieder. Da war wohl ein Kenner am Werk, er fotografierte Heckansicht, Frontansicht und Assileiste. (Jemand vom MWT?!)
Dann gab es noch die Eltern eines guten Freundes, die, als ich selbigen Freund am Sonntag abholte, aus dem Haus kamen und mich nach dem Auto fragten. Einerseits schön, wenn das Interesse geteilt wird. Andererseits war mir das ehrlich gesagt etwas peinlich, da ich keinesfalls den Eindruck erwecken wollte mit dem Wagen angeben zu müssen oder ähnliches.
Fazit:
Mir fallen spontan drei weitere Stellen ein, an denen ich mit Copy&Paste „Meckern auf hohem Niveau“ einfügen könnte.
Das sollte deutlich machen, dass sich viele andere Autos ordentlichen strecken müssen, damit man dort ähnlich detailreiche Kritik anbringt.
In allen wichtigen Punkten ist der F11 in dieser Form absolute Spitzenklasse.
Fotos:
(Ich bitte die Qualität zu entschuldigen. Es handelt sich um eine Handykamera. Dazu kam Zeit- und Talentmangel)
Persönliches Fazit:
Mehr als gelungene erste Sixt-Miete. Wird sicherlich nicht meine letzte gewesen sein.
P.s.: Feedback ist gerne gesehen, es ist schließlich mein erster Bericht.