Grundsätzlich empfangen Autovermietungen zwei Arten von Kunden. Die einen mieten regelmäßig und vor allem für berufliche Zwecke. Die anderen werden gelegentlich begrüßt. Diese Kunden bezahlen ihren Mietwagen selbst und suchen neben dem für sie rentablen Preis auch ein Stück Faszination. Gerade Menschen, die das erste Mal ein Auto mieten, lassen sich von schönen Aufmacherfotos locken, zeigen doch die Beispielbilder in der Regel begehrte Autos in gehobenen Ausstattungen.
4 Tipps und ein Trick für den Mietwagenschalter
- Tipp 1 - Die richtigen Erwartungen haben: Nichts entäuscht im Moment der Mietwagenabholung mehr als die folgende Tatsache, mit der der „Rental Agent“ Dich begrüßen kann: „Tut mir leid, ihre gebuchte Klasse ist nicht verfügbar.“ Das kommt vor. Der Autobestand in einer Mietwagenflotte wechselt bei den großen Autovermietungen fast täglich. Ein Unfall bringt die Planung durcheinander oder ein anderer Kunde nimmt den eigentlich verplanten Wagen vor Ihnen mit. Grundsätzlich gilt: Autovermietungen sind dazu da, mobil zu halten. Weniger um automobile Wünsche zu erfüllen.
- Tipp 2 - Alle Karten dabei haben: Nach Betreten der Mietwagenstation folgt in der Regel ein schematischer Ablauf. Bei der Begrüßung sagt der Kunde, dass auf seinen Namen ein Auto reserviert sei. Der „Rental Agent“ findet sie im System und fragt nach dem Führerschein, dem Zahlungsmittel (ganz wichtig für die Kaution!) und ggf. zum Datenabgleich nach dem Personalausweis. Also gilt: bevor es zu Haustür rausgeht, noch einmal checken, ob alle Karten vollständig sind.
- Tipp 3 - Die gebuchte Klasse kennen: Während des Anmietprozesses wird der „Rental Agent“ mitteilen, welches Auto in der Garage oder auf dem Parkplatz wartet. Idealerweise entspricht das Auto der gebuchten Klasse. Falls nicht, sollte der Mitarbeiter so fair sein, dies zu erwähnen – damit reagiert werden kann. Bei knapper Fahrzeugverfügbarkeit werden unwissende Kunden mit klassenähnlichen Autos „abgespeist“. Hier kann darauf bestanden werden, ein Upgrade auf die nächst höhere Kategorie zu bekommen. Im MietwagenTalk-Wiki pflegen unsere Nutzer immer wieder aktuelle Modelle ein, die gerade in den Flotten der Autovermietungen vorhanden sind.
- Der Trick - Keine zusätzlichen Leistungen aufquatschen lassen: Das Auto ist ausgewählt, der Schlüssel liegt schon auf dem Tresen. Jetzt könnte es eigentlich ganz schnell gehen, oder? Nicht ganz. Denn die Mitarbeiter der Autovermietungen sind dazu angehalten, dem Kunden weitere Leistungen zu verkaufen. Diese können zugegebenermaßen recht praktisch sein. Doch wenn bereits bei der Buchung im Internet alle gewünschten Versicherungen angeklickt wurden, werden sie jetzt auch nicht mehr gebraucht. Die Frage nach einem Navigationsgerät kann verneint werden. Ab der Premium-Kompaktklasse (z.B. bei Sixt CPMR) sind die Wegfinder größtenteils vorhanden. Reifen- und Glasversicherungen können ebenfalls eingespart werden. Im MietwagenTalk steht, warum.
- Tipp 5 - Mietvertrag und Auto überprüfen: Jetzt schnurrt der Thermodrucker den Mietvertrag heraus und der "Rental Agent" kann um eine Unterschrift bitten. Hier sollte ein genauer Blick über alle Punkte des Mietvertrags fliegen. Stimmen alle Punkte – insbesondere der Preis - mit der Reservierung? Falls ja: „drunter den Willi“ und endlich ab zum Auto. Doch auch hier sollten noch einmal 5-10 Minuten für den gründlichen Check des Mietwagens vergehen. Gibt es Schäde, die auf dem Mietvertrag noch nicht aufgeführt sind? Sofort nachtragen! Sind Warnweste, Warndreieck, Verbandskasten, Fahrzeugpapiere und Eiskratzer in der Winterzeit vorhanden? Falls nicht, sofort nachfragen! Der Tankstand sollte auch so hoch sein, wie er auf dem Mietvertrag steht.
Das hört sich nach einem komplizierten Weg mit vielen Fallstricken an. Doch keine Angst: Autos zu mieten kann richtig Spaß machen. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. In diesem Sinne frohes Mieten und eine noch schönere Fahrt.
Bild: schwerunterwegs