Hertz krempelt die Ärmel hoch

Denn was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist an den Flughäfen und anderen großen Stadt-Stationen nicht unbedingt der Kern der Arbeit. In der Praxis werden die meisten Mietwagen möglichst schnell wieder aufbereitet und an den nächsten Kunden heraus gegeben. Das Problem dabei: Nicht immer kommen die Fahrzeuge verkehrssicher und in einem akzeptablen Zustand wieder an den Vermieter zurück. Eine ausführliche „To-Do-Liste“ soll bei Hertz nun an den größten Stationen verhindern, dass bei einem schnellen Check-In fehlerhafte Autos den Weg in die Vermietung finden.

„Certified clean & safe“ für mehr Vertrauen beim Automieten

An den teilnehmenden Stationen werden spezielle Reinigungsboxen eingerichtet, in denen jedes Auto an 36 Punkten überprüft wird – und das noch bevor ein Kunde bei der Anmietung diese „Arbeit“ übernehmen muss. Unter den Abschnitt „Clean“ gehört die Reinigung bzw. die Überprüfung der Sauberkeit u.a. von der Windschutzscheibe, den Spiegeln, Lenkrad und Cockpit sowie den Sitzen. Beim „Safety“- Check überprüfen Hertz-Mitarbeiter die Funktionstüchtigkeit aller verkehrsrelevanten Anlagen am Auto. Licht, Scheibenwischer, Bremsen, Ölstand, Tankfüllung, Heizung, Reifen und Motorstatus werden Punkt für abgearbeitet. Falls nötig kann vor Ort direkt eine Ausbesserung erfolgen. Mit diesem Vorgehen möchte Hertz das zuletzt angestaubte Vertrauensverhältnis zu seinen Kunden wieder herstellen. Hier möchte auch der neue CEO ansetzen – Neukundengewinnung und Festigung von Bestandskunden werden die zentralen Themen sein, die als erstes auf dem Bürotisch von John Tague landen werden.

Bei John Tague hält die Zügel in der Hand

John Tague wird der neue CEO von Hertz. Als ehemaliger Präsident und COO von United Airlines bringt er internationale Erfahrung und Weitsicht mit. Seine Professionalität und die Fähigkeit, groß zu denken, wird die Hertz Autovermietung in den kommenden Jahren gebrauchen können. Sein Aufgabenfeld wird vor allem darin liegen, die Zahlen der Hertz Holding zu konsolidieren. Dabei sitzen ihm die Aktionäre im Nacken. Denn zuletzt gab die Aktie im zweistelligen Bereich von 12 % nach. Mark Frissora hat seinem Nachfolger einen schlingernden Riesen hinterlassen. Jetzt gilt es, ihn wieder auf Kurs zu bringen. Denn während sich Erich Sixt freudestrahlend über die Zukunft des Mietwagengeschäfts die Hände reibt, stehen Hertz zunächst schwierige Zeiten ins Haus.


Bild: Hertz