Von 2010 bis einschließlich 2012 wurden - ob wissentlich oder nicht - falsche Bilanzen bei Hertz erstellt. Für diese falschen Angaben muss das Unternehmen nun starke Einschnitte erleben, deren Konsequenzen vorerst nicht abzusehen sind. Über das wahre Ausmaß der Situation kann erst Mitte 2015 nach der finalen Veröffentlichung der korrigierten Zahlen Auskunft gegeben werden.
Wirtschaftlich keine guten Zeiten
Hertz global befindet sich in einer Restrukturierungsphase. Zur Mitte des letzten Jahres wurde der Vorstand getauscht und das Headquarter von New-York nach Florida gelegt. Ziel war die Bündelung von Ressourcen und damit verbundene Einsparziele. Hohe Kosten für die Flotte treiben in Deutschland rote Zahlen vor sich her. An den Kosten für die Mitarbeiter kann es jedenfalls nicht liegen, dass es Hertz hierzulande nicht gut geht. Die Zentrale in Eschborn ist praktisch nicht mehr besetzt, die Arbeitsplätze wurden als weitere Sparmaßnahme ins Modell „Homeoffice“ übertragen.
Insgesamt starker Rückgang bei Buchungen
Hinzu kommt die Abkehr einiger Kunden von der gelben Autovermietung. Laut einem Bericht des Handelsblattes beklagt Hertz einen Rückgang der Buchungen über Reiseportale. Der starke Dollar schlägt sich ebenfalls auf die Bilanzen nieder, die voraussichtlich um 153 Millionen Dollar niedriger ausfallen als zunächst veranschlagt. Mitte 2015 rechne man mit der finalen Veröffentlichung der korrigierten Geschäftszahlen. Bis dahin müssen weitere Sparmaßnahmen und eine attraktive Angebotspolitik greifen, um Kunden neu zu gewinnen und „Heavyuser“ nicht zu verlieren.