Man muss im Leben mal was ausprobieren. Eine Zigarre, einen guten Wein, die ein oder andere weibliche Erfahrung sollte auch gesammelt werden, wichtiger aber, viel wichtiger: Autos. Umso besser, dass es mit BMW on Demand eine Möglichkeit gibt, vorhersehbare Mietwagenentscheidungen zu fällen. Ich buche, was ich möchte. Ich bekomme, was ich verdient habe.
Die Abholung in der BMW Welt erwies sich als äußerst lohnend. Neben dem dringend nötigen Kaffee am Morgen, gab es auch noch eine kleine Mitfahrt mit dem BMW M5 Safety Car. Vielen Dank an die freundlichen Mitarbeiter hierfür. In der Tiefgarage durften wir dann vier wunderschöne BMW entgegennehmen, die alle wie gebucht bereitstanden. Für mich gab es das 135i Coupé. Auch wenn ich es schon einmal hatte, war die Lust auf das handgerissene Luder einfach wieder voll da. Und ihr wisst: Lust sollte in jedem Fall befriedigt werden.
Wer sich fragt, was an den 306 PS im 1er Coupé so bemerkenswert ist, dem rate ich zu einem Kaltstart in der Tiefgarage. Was die zwei kleinen Röhrchen da hinten rauslassen, ist einfach nur: herrlich, ohrenbetäubend und herzerweichend. Da kann das 6er Coupé optisch noch so schön sein, in diesem Moment gehörte die ganze Bühne dem kleinen Roten. Apropos Außenfarbe – ich finde sie wirklich toll. Das ist und bleibt natürlich Geschmackssache, aber in den Zeiten der grauen Farbabstufungsvielfalt, macht der rote Lack wirklich was her. Von innen ergibt sich, auch dank des fehlenden Holzes, ein stimmiges Bild. Für die Momente, in denen das Auto steht, war die Harman&Kardon Soundanlage mit an Bord. Ansonsten spielt hier nur die eine Musik.
Zur Abstimmung des Autos auch noch ein, zwei Takte. Man fährt straff, die Lenkung ist super direkt und die Gangschaltung ist ein Traum. In meinen Augen fehlt es sich hier an absolut gar nichts. Auch die Traktion bei eingeschneiten Landstraßen geht in Ordnung, natürlich sollte man bei voller Beschleunigung nicht erwarten, dass das Heck stramm an seinem Platz bleibt. Aber wenn man schon nicht zum Skifahren kommt, dann ist ein spaßiges Kurvenräubern mit dem 135i Coupé ein definitiv ernstzunehmende Alternative. Das röhrende und blubbernde kleine Luder macht so einen riesen Spaß, dass die verschneite Landschaft in der deutsch-österreichischen Grenzregion eine reine Randerscheinung bleibt. Voll im Saft - auch das Auto.
Dank den schnieken Endgeschwindigkeitsbegrenzern in Gummiform reicht der 4. Gang dann eigentlich auch aus. Nummer und 5 und 6 bleiben so auch nur das, was sie sind: Nummern auf dem M-Rührstab des 1er Coupés. Allenfalls zur Optimierung des Geräuschpegels im Innenraum, habe ich den Rührstab ab und an in die Verlängerung geschickt.
Unsere Strecke verlief von München aus in Richtung Bad Tölz, von dort aus weiter in Richtung Bayrischzell und am Sudelfeld vorbei. Anschließend mit kurzem Schlenker durch Österreich weiter in Richtung Ramsau und Berchtesgaden bis schließlich nach Salzburg. Zurück ging es dann über die Autobahn, wobei die 210er WR da natürlich einiges nehmen. Nicht, weil ich permanent 250 fahren muss, aber doch, weil ich es nicht kann, wenn ich es möchte. Besonders beeindruckend fand ich den Verbrauch des Coupés der diesmal rund 4 Liter niedriger Lag (10,5 Liter im Schnitt). Was fehlende Traktion und einige nicht erklommene Passstraßen so alles ausmachen können …
Zu den anderen Autos möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, da ich sie nicht gefahren bin. Einzig der 640d hätte mich gereizt, aber aus dem 1er wollte ich dennoch nicht aussteigen. Den 535i kenne ich selbst recht gut, der Sound ist im Vergleich zum 1er nur ernüchternd. Klar, er möchte ja auch gar nicht so voller Krawall sein. Der 535d GT war ziemlich gut ausgestattet mit Fond-Entertainment und anderen Spielereien, allerdings ohne aktive Geschwindigkeitsregelung. Bei der Traktion merkt man ihm seine mehr als 2 Tonnen Leergewicht, in diesem Fall positiv, an.
Zum 640d könnte ich viel erzählen, besser noch wäre ein Bild vom Gesicht des Fahrers gewesen. Das Auto hat restlos überzeugt, Optik, Leistung und Verbrauch stimmen hier einfach. Dafür muss man hier auf den Klang eines 6-Zylinder Benziners verzichten, aber das ist natürlich Verzicht auf höchster Ebene.
Bei gleichem Streckenprofil über etwas mehr als 400 Kilometer (85% Landstraße / 10% Autobahn / 5% Stadt) ergaben sich bei den vier Autos folgende Verbräuche:
BMW 135i: 10,5 Liter
BMW 535i: 10,8 Liter
BMW 535d GT: 9,4 Liter
BMW 640d: 8,9 Liter
Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, das seine solche Tour richtig Spaß macht – wenn man die richtigen Fahrer dabei hat. Dementsprechend eine Danke von mir an alle Beteiligten. Die Autos sind allesamt ein Traum, allerdings ein Traum, den man ab und an dann doch mal leben kann. Das einzige, was etwas gefehlt hat, war ein xDrive-Modell von BMW. Da hätte man an diesem Tag wohl so manch stärker motorisiertes Modell altaussehen lassen können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Euer Feedback ist, wie immer, absolut erwünscht!