Focus Online: Der Führerschein ist künftig schon bei acht Punkten weg

  • Im Grunde kommt man dann besser weg mit der neuen Regelung, da die Vergehen alle einzeln nach zwei/drei Jahren verjähren.
    Sprich es ist völlig egal, wenn ich nach 8 Monaten wieder mit 22km/h zu viel geblitzt werde, weil dann beide Vergehen unabhängig von einander verfallen.


    Wenn ich bedenke, dass die massivsten Vergehen mit 7 Punkte bestraft wurden und mann nach dreimaligen Begehen (bei 18 Punkten) den Schein abgeben musste, kann man jetzt viermal rückwärts auf der Autobahn fahren bis die Pappe weg ist.

  • Und genau da fällt meiner Meinung nach der erzieherische Sinn der Punkte weg. Man kann immer und immer wieder gegen die Verkehrsregeln verstoßen mit dem neuen System, ohne dass der Führerschein weg ist (regelmäßig alle 2 bzw. 3 Jahre, da ja alte Punkte nach diesen Fristen verfallen). Die Kumulierung ergab eine immer länger dauernde "Erziehungsmaßnahme" in der der Fahrer sich zusammenreißen musste, um nicht weiter Punkte aufzubauen und die Verfallsfrist für alle Punkte zu verlängern.

  • Das Argument von Drivator finde ich recht überzeugend, gibt ja genügend Idioten die nicht auf die Straße gehören... Noch hinzufügen möchte ich, dass ich es schade finde, dass für Alkohol oder Drogenfahrten oder sonstige ähnliche massive Vergehen nun so gewertet werden, wie bei rot über die Ampel fahren. Ich hab derzeit zwar 0 Punkte, aber generell ist es mir doch egal, ob ein Drongenfahrer 5 oder 7 Punkte bekommt, hauptsache dafür muss er richtig bluten. Das "ich" nun wegen zu schnellem Fahren eher gebremst werde, find ich daher relativ schade. Das mit der Kummulation finde ich allerdings recht gut (praktisch für mich - aber ich bezeichne mich auch nicht als idiotischen Raser etc.).

  • Das mag sein, aber ab einer gewissen Höhe funktioniert die Warnwirkung der Strafe erst.


    Bestes Beispiel ist die Schweiz.


    Sehr sehr empfindliche Strafe und sehr enge Kontrollen = Auf Autobahnen sieht man nur noch sehr wenig Verkehrsteilnehmer die schneller als Limit fahren.


    Also verdient der Staat daran auch nicht mehr, sondern hat das Ziel von Geschwindigkeitskontrollen erfüllt.


    Und unsere Strafen sind im vergleich ein Witz.

  • Zitat

    Wenn man einen ausländischen Führerschein hat, können einem dann in Deutschland auch Punkte angerechnet werden?

    Zitat

    vonPreußen: Nein, aber die Strafen sind höher und es kann ein Fahrverbot für D ausgesprochen werden.

    Soll sich da was im neuen System ändern oder bezieht ihr euch auch auf die jetzige Regelung? Denn da habe ich das so verstanden, dass jeder über 14-Jährige -egal ob Deutscher oder Ausländer- Punkte sammeln kann. Von anderen Bußgeldern für Ausländern weiß ich nichts.

  • Solange die +20 km/h punktefrei bleiben, ist es mir egal, ob das System umgestellt wird. Gespannt bin ich aber auf die Geldstrafen, was z.B. mit den 30 Euro außerorts passiert.


    Interessant wird auch die Überleitung. Mein Tilgungsdatum ist der 26.11.2012. Dann würde die Überliegefrist noch ein Jahr laufen. Mal sehen, ob ich dann zum Jahresende vielleicht doch schon richtig punktefrei bin.

  • Artikel bei sueedeutsche.de

    Zitat

    Völlig unklar ist, wie bei einem Systemwechsel mit den bisherigen Punkten umgegangen wird. Vielleicht lässt Ramsauer ja alle auf einen Schlag verfallen. Mit so einer Generalamnestie würde er eines auf jeden Fall erreichen: Die Herzen der Raser würden ihm zufliegen.

    :8o:
    Wobei alles andere nicht funktionieren würde... Eine Umrechnung der alten Punkt ein die neuen sehe ich rechtlich kritisch. So wie ich das sehe, sind die Punkte ja mit den Bußgeldbescheiden/Verfahren rechtsgültig verknüpft und die Bestrafungen/Auflagen können nicht einfach rückwirkend -ggf für den Betroffenen nachteilig- geändert werden.

  • Nachtrag: In der Tagesschau sagt Ramsauer, dass er Hoffnungen auf eine Amnestie enttäuschen muss. Auf sueddeutsche.de habe ich aber noch das gefunden:

    Zitat

    "Berlin (dpa) - Angesichts der geplanten Reform des Flensburger Punktekatalogs hat der Verkehrsgerichtstag für den Systemübergang eine Amnestie für Verkehrssünder empfohlen. Verkehrsgerichtstagspräsident Kay Nehm sagte der «Rheinischen Post», es könne nur so funktionieren.

    Ich hab zwar keine Punkte, aber wenns wirklich so eine Amnestie geben wird, wird das schon lustig.

  • vonPreußen: Nein, aber die Strafen sind höher und es kann ein Fahrverbot für D ausgesprochen werden.


    Falsch. Auch derjenige, der seinen Wohnsitz im Ausland hat, kann Punkte sammeln. Ab 18 Punkten wird dann hier für eine. Gewisse zeit ein Fahrverbot ausgesprochen. Wegen einer Geschwindigkeitsübertretung wird aber kein Fahrverbot für D ausgesprochen. Man muss aber die doppelte Strafe bezahlen. Ich habe es selbst schon erlebt!