Liebe Gemeinde,
zum Einstand habe ich mir fest vorgenommen, einen Erfahrungsbericht über meine letzte Miete zu schreiben, welche uns so eine grosse Freude bereitet hat. Allerdings fehlt mir hierfür grade die Stimmung.
Zur Vorgeschichte:
Gebucht war SWMR mit 850€ SB und Dieselgarantie für insgesamt 7 Tage bei SIXT in Lörrach.
Erhalten haben wir (Freundin und ich) FWAR, ohne Upsell, und zwar einen BMW 320d Touring xDrive M-Paket, mit 8-Gangautomatik. Ein absolut geiles Auto, was für unsere Tour durch die BRD geeigneter nicht hätte sein können. Als Fahrer war ich eingetragen und nur ich habe das Fahrzeug folglich bewegt.
Als wir dem RSA erzählt haben, dass wir Langstrecken geplant haben, hat er uns noch zu einer günstigen Scheiben- und Reifenversicherung (T&G) geraten, welche wir dann auch abgeschlossen haben.
Bei Anmietung hatte der Wagen 7500km, ohne (!) Vorschäden. Da ich ein aufmerksamer (oder auch nicht so aufmerksam, wie sich später herausstellte) Leser in diesem Forum bin, haben wir daher besonders bei der Übergabe auf Schäden kontrolliert. Gefunden haben wir nichts, auch nicht im Innenraum.
So waren wir knapp 2000km unterwegs, um Freunde und Familie zu besuchen. Und die Reise war perfekt - wir haben im Schnitt 6l verbraucht, das intelligente Navigationssystem hat uns vor langen Staus bewahrt und die Sitze waren sehr bequem. Ich denke, dass das der feuchte Traum jedes Familienvaters ist, jedenfalls kann ich mir das Fahrzeug gut als Familienauto vorstellen.
Die Abgabe:
Wir fuhren das Auto auf den Hof und der Checker erwartete uns bereits. Wir plauderten noch ein wenig über das schöne Fahrzeug, schweren Herzens gab ich den Schlüssel ab.
Der Checker überprüfte Tankstand, Kilometerstand und den allgemeinen Zustand im Innenraum, der tadellos war. Auch von aussen inspizierte er den Wagen, keine Schäden. Zum Schluss kniete er sich allerdings nochmal hin, um alle vier Felgen zu prüfen - er habe die Anweisung bekommen, hier besonders hinzuschauen.
Und dann der Schock – ein Kratzer in der Felge hinten rechts auf der Beifahrerseite, ca. 2-3cm lang, ohne jegliche Spur am Reifen. Diejenigen, die das schon mal erlebt haben, kennen das Gefühl. Negation, Unverständnis und ein Menge Fragen. Er fragte uns, ob wir wissen, wie das passiert sei und wir konnten beim besten Willen keine Antwort darauf geben. Er fotografierte den Schaden, schliess das Protokoll also ab und ich unterschrieb.
Eingetragen im Protokoll ist nun: Alufelge hinten, Beifahrerseite, Kratzer, <5cm (bis Grundierung). Der Checker beruhigte uns und sagte, dass eventuell gar keine Schadensmeldung kommt. Falls aber doch was kommen sollte, würde es teuer werden, da es sich um eine M-Felge handelt.
Die Fotos habe ich angehängt. Sie stammen von der App, höher aufgelöst gibt es sie leider nicht.
Meine Frage an die Community:
Wir haben uns bereits damit abgefunden, dass wir zahlen müssen, schliesslich muss der Schaden während unserer Miete aufgetreten sein.
Mehrfach kann man hier in diesem Forum aber lesen, dass die Rechnungen, die SIXT ausstellt, deutlich zu hoch sind und angepasst werden können, sodass sie verhältensmässig sind. Die Felge muss zum Beispiel auf keinen Fall ausgetauscht werden. Auf dem Fuhrpark in Lörrach stehen mehrere Premium-Fahrzeuge mit komplett rasierten Felgen, die trotzdem weitervermietet werden.
Wie sähe nun die Strategie aus, um den eventuell anfallenden Betrag zu minimieren?
Die Erkenntnis:
Bei allen Mieten im In- und Ausland ist mir noch nie ein Schaden aufgekommen. Daher auch der Geiz beim Versicherungsabschluss.
Für mich persönlich steht jetzt aber fest, nie wieder ohne 0€ SB zu buchen. Die Angst und der Stress, dass etwas passieren könnte bzw. jetzt eine Rechnung kommt, sind die paar Euros, die man sparen könnte, wirklich nicht wert.
Zurecht wird hier im Forum gepredigt, sich ausreichend gegen Schäden abzusichern. Auch wenn man glaubt, ein guter Fahrer zu sein und dadurch keine Schäden verursacht, wird man eines besseren belehrt, wenn es einen selber trifft.
Für die, die also kurz vor einer Miete stehen - denkt noch einmal über eure Versicherung nach.
Viele Grüsse und danke für euren Input,
Werner Kampmann