Straßenverkehr, StVO und Bußgeldkatalog, die Diskussion

  • Warum soll ich für irgendetwas jetzt plötzlich 70 Euro bezahlen wenn es seit Jahrzehnten 35 kostet?

    Weil Dinge nunmal teurer werden. Mein Anwohner Parkausweis hat auch jahrelang 30/Jahr gekostet, wird jetzt wohl allerdings auch in ansehbarer Zeit angehoben werden auf 60€.


    Praktischerweise arbeitet eine Bekannte von mir in der entsprechenden Abteilung im Verkehrsamt und auf Nachfrage, warum jetzt diese Erhöhung kommt, meinte sie "das liegt daran, das die letzte Erhöhung stattfand, als es noch die D-Mark gab. Hätte man das einfach in kleineren Staffelungen über die Jahre gemacht, wäre es besser gewesen. Aber mit den 30€/Jahr konnte man schon lange nicht mehr die Kosten auch nur Ansatzweise decken."

  • Die kosten der Anwohnerparkausweise steigen aktuell überall. Einer hats vorgemacht und die anderen machen es natürlich nach. Bei uns in der Stadt steigt der Preis von 25 Euro auf 300 (!!!!) pro Jahr. Tut mir leid das ist keine Inflation sondern einfach nur Abzocke.

  • ich darf alle Daten eingeben, per Paypal bezahlen und das Ding zuhause ausdrucken.


    da ist gar kein Beamter involviert.

    Bei uns geht man ins Bürgerbüro und wartet erst einmal bis sich die Dame von ihrem Kaffee trennen konnte und einen bedient. Dann wird nett gefragt warum man denn schon wieder ein neues Auto fährt (Sie scheinens ja zu haben!). Dann wird nochmal gefragt ob die Adresse im Ausweis noch aktuell ist, und beliebige Geschichte von kranker/verstorbener Verwandten kann auch noch rausgekramt werden. Während dem Reden fällt das Arbeiten leider schwer deswegen muss das Ausstellen des Ausweises leider ein paar Minuten warten.


    Also kurz. Ich geb kurz einen Zettel und meinen Ausweis rein und sag ich hab keine Zeit und es liegt Geld hinterm Ausweis. Am nächsten Tag ist dann alles erledigt und ich habe zumindest weniger meiner eigenen Lebenszeit verschwendet.



    Ein Bußgeld ist kein Liter Milch oder ähnlich wo es einen Preis zu verhandeln gibt.



    Wenn dank Inflation aber irgendwann ein Brötchen mehr als das Bußgeld kostet dann hat es ja seinen Sinn verloren. Es ist eine Maßnahme die demjenigen der grade einen Verstoß geleistet hat ein wenig weh tun soll und ihn zum nachdenken anregen soll.

    30 € tun bei den meisten ganze 5 Minuten weh und das wars.

    Einmal editiert, zuletzt von datotho ()

  • Die kosten der Anwohnerparkausweise steigen aktuell überall. Einer hats vorgemacht und die anderen machen es natürlich nach. Bei uns in der Stadt steigt der Preis von 25 Euro auf 300 (!!!!) pro Jahr. Tut mir leid das ist keine Inflation sondern einfach nur Abzocke.

    Anwohnerparkausweise sind was ganz anderes als Bußgelder. Man will mit den Preiserhöhungen verhindern, dass sich Haushalte 2 Autos in die Stadt stellen und es keine Parkplätze mehr gibt.


    Bußgelder sind quasi eine Erziehungsmaßnahme oder auch Strafe, die müssen weh tun, sonst ist kein Lerneffekt da. Dein Gehalt steigt ja auch immer wieder mal an und entsprechen müssen auch die Bußgelder steigen, sonst sinkt der Lerneffekt einfach. Sieht man ja bei manchen hier.


    Für was bezahle ich eigentlich KFZ Steuer?

    Wer baut denn die Straße, auf der du fährst. Du?

    Einmal editiert, zuletzt von Kami1 ()

  • Abgesehen sind es keine Dinge/Waren, die etwas kosten. Es sind Strafen, die von der Gemeinschaft = Politik festgelegt werden. Da über Inflation oder Steigerung zu sprechen ergibt keinen Sinn. Wer sich meint mit 35 oder dann 70€ freikaufen zu können, zeigt wie wichtig es ist, dass die Strafen für Wiederholungstäter steigen sollten.


    Ich fahr auch nicht perfekt und wurde auch schon geblitzt und hab Mal ein Ticket beim Parken bekommen, aber ich hab das dann auch eingesehen, dass ich mich halt nicht an die Regeln gehalten habe und entsprechend Strafe zahlen muss.


    Und Anwohnerparkausweise sind richtiger weiße teuer. Da nehmen nämlich Leute dauerhaft Platz der Öffentlichkeit ein, der eigentlich allen gehört und zum Beispiel für ein Kaffee, für ein Spielplatz oder zum Fahrradfahren fehlt. Deshalb sind die Kosten dafür meiner Meinung nach auch zu gering.

  • cram

    Zum 252 Mal jetzt:


    Wir haben keine extrem steigenden Unfallzahlen oder sonstiges die eine Erhöhung der Bußgelder in irgendeiner Form rechtfertigt. Schon gar nicht in einer Zeit in der viele Bürger eh schon in einer angespannten finanziellen Situation sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von cmcs2014 ()

  • Wir haben keine extrem steigenden Unfallzahlen oder sonstiges die eine Erhöhung der Bußgelder in irgendeiner Form rechtfertigt. Schon gar nicht in einer Zeit in der viele Bürger eh schon in einer angespannten finanziellen Situation sind.

    niemand wird gezwungen, sich nicht an die geltenden Ordnungen zu halten und seine finanzielle Situation damit noch weiter anzuspannen...

  • Es ist eine Maßnahme die demjenigen der grade einen Verstoß geleistet hat ein wenig weh tun soll und ihn zum nachdenken anregen soll.

    30 € tun bei den meisten ganze 5 Minuten weh und das wars.

    Genau darin liegt ja auch der Sinn einer Ordnungswidrigkeit, die mit einem Verwarngeld geahndet werden kann. Der Gesetzgeber selbst drückt damit aus, dass der begangene Verstoß nicht so gravierend ist, um ihn mit stärker zu sanktionieren.


    Das gleiche Prinzip findet sich auch im Strafrecht, etwa durch die Differenzierung zwischen Verbrechens- und Vergehenstatbeständen. Natürlich kann ich zukünftig auch eine einfache Körperverletzung mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr belegen, damit der Täter die rechtlichen Folgen seiner Handlung auch "zu spüren" bekommt, was allerdings vollkommen außer Verhältnis zu der zu sanktionierenden Tat stehen würde.


    Die (Strafrechts)wissenschaft ist sich jedenfalls schon länger einig, dass ein Strafen um des Strafens willen alleine als Strafzweck nicht sachdienlich ist.

  • Na klar, tun wir es als Bagatelle ab, mit 70 durch einen Ort zu fahren, wo das Kind mit 50 schon durch die Gegend fliegt. Da reichen 30 Euro. Sorry, ganz vergessen. Wenn die Leute es nicht von selbst in den Schädel bekommen, sich an 30 oder 50 zu halten, dann muss man es halt über das Portemonnaie versuchen. Und dabei geht es nicht darum, wie die Unfallstatistik mit Personenschaden aussieht, sondern darum, dass Regeln auch ernst genommen werden sollen. Wer nimmt den bitte in D da Rücksicht drauf? Die Leute kommen doch sogar rüber, solang noch Pedal to the metal geht. Die einzigen, die sich rigoros antizyklisch verhalten, sind die Niederländer. Zuhause fahren wie ne getrieben Sau aber in Deutschland scheint dann das Getriebe defekt zu sein.


    Ihr tut so, als wäre die Strafe verzehnfacht worden. Die deutschen sind immer noch die billigsten Temposünder. Wie man sich so künstlich über sowas erzürnen kann hat schon fast was von Klaus Kinski.