How to | Ungerechtfertigte Gebühr bei Ordnungswidrigkeit zurückbekommen

  • Europcar hatte mir im Januar eine Bußgeldbearbeitung in Rechnung gestellt und auch direkt von meiner Kreditkarte abgezogen. Der damalige Widerspruch nach dieser Anleitung wurde wie bei vielen anderen auch abgelehnt.

    Bis heute kam von der Bussgeldstelle kein Bescheid zu mir in den Briefkasten.

    Europcar beharrt trotzdem auf ihre 30€, Sie haben den Bescheid ja „bearbeitet“, kann ich ja nicht nachvollziehen.


    Macht es Sinn dagegen Einspruch einzulegen?

    Kannst auch gleich einen gerichtlichen Mahnbescheid beantragen. Ist ggf. effizienter als Chargeback, da dies mit ein paar Klicks erledigt ist. Bitte aber auf das Prozessrisiko achten.


    An deinem Fall zeigt sich die Frechheit der Bearbeitungsgebühr. Man muss zahlen, obwohl es überhaupt keinen Bescheid der Bußgeldstelle gibt.

  • Ich bin gerade mit MILES am diskutieren.

    Kurz zum Sachverhalt: Ich habe beim Abstellen des Wagen leider ein temporäres "absolutes Halteverbot" Schild übersehen.

    Der Wagen wurde dann am nächsten Morgen abgeschleppt, weil er Dachdecker behinderte.


    Erfahren habe ich dadurch per Mail, in welcher Miles mir einen Scan eines Anhörungsbogens mitsandte, meine Daten haben Sie entsprechend weitergegeben. Dazu wurden dann direkt 50€ Bearbeitungsgebühr für den Abschleppvorgang von der Kreditkarte abgebucht.

    2 Tage später kam dann eine erneute Mail von MILES, dieses Mal mit dem Scan des Bußgeldbescheids (40€), auch hier wurden entsprechend die Daten weitergegeben und dafür direkt eine Bearbeitungsgebühr von 19,50€ abgebucht.


    Dass ein Abscheppvorgang evtl. mehr Kosten bei MILES verursacht als ein Bußgeldbescheid will ich nicht bestreiten, aber zwei Mal eine Bearbeitungsgebühr für letztendlich denselben Vorgang zu berechnen finde ich schon sehr frech.

    Etwas versteckt im Impressum habe ich dann auch eine Telefonnr gefunden, sonst kann man MILES nur per Kontaktformular (bzw. im weiteren Verlauf dann Mail) kontaktieren. Der Mitarbeiter konnte aber auch nichts dazu sagen, stimmte mir aber zu, dass das ja eigentlich ein Vorgang ist und er das Weiterleiten würde mit der Bitte um Kulanz bzgl. der zweiten Gebühr.

    Am nächsten Tag kam dann eine nichtssagende Mail, in welcher nur erläutert wurde, dass die 19,50€ die Bearbeitungsgebühr für Strafzettel sei.


    Ich habe dann gestern die erste Mail rausgeschickt, Punkt 12.8 in den MILES AGB ist ziemlich ähnlich wie bei Sixt formuliert.

    Heute dann die Antwort:

    Ich habe jetzt nochmal die zweite Mail hinterhergeschickt, sehe aber wenig Erfolgschancen. Dazu weiß ich nicht, ob sich das bei der Bearbeitungsgebühr für den Abschleppvorgang nicht anders verhält, ich wäre aber auch schon zufrieden, wenn die zweiten 19,50€ gestrichen werden. Gefühlt berechnet MILES einem noch jedes einzelne Dokument welches die zu einem Vorgang erhalten, das kann ja nicht sein.


    Das ganze wird sowieso schon teuer genug, 40€ Bußgeld + Verwaltungspauschale (30€?) + Abschleppkosten (mind. 150€?).

    Naja, selbst schuld, aber ohne entsprechende Versicherung werde ich aber auch nicht dagegen vorgehen...

  • Ohne es jetzt im Detail zu wissen würde ich sagen, dass die Bearbeitungsgebühr für den Abschleppvorgang nichts mit der Datenweitergabe des Strafzettels zu tun haben dürfte sondern für den Aufwand für Miles, das Fahrzeug bei dem Abschleppdienst wieder auszulösen. Da muss ja jemand hin, die Rechnung bezahlen und das Fahrzeug auslösen.

  • [...]

    Das ganze wird sowieso schon teuer genug, 40€ Bußgeld + Verwaltungspauschale (30€?) + Abschleppkosten (mind. 150€?).


    Es gilt auch für die grundsätzliche Gesamtkalkulation zu bedenken:


    Mit dem offiziellen Gebührenbescheid könnten zu den reinen Abschleppkosten (der oben genannte Preis dürfte ungefähr hinkommen bzw. leicht darunter liegen) auch vor allem Amtshandlungsgebühr (ca. 85 EUR) und Gemeinkostenzuschlag (ca. 60 EUR) obendrauf kommen... Die Circa-Angaben können womöglich Bundesland spezifisch unterschiedlich ausfallen.

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  • Es gibt Neuigkeiten, schneller als gedacht. Man muss MILES lassen, dass sie sehr schnell im Support sind.

    Eben bekam ich zwei automatische Emails über die Rückerstattung der beiden Gebühren. Kurz darauf kam dann auch noch eine persönliche Antwort eines anderen Mitarbeiters auf meine 2. Mail, die aber nicht mehr Info gab.

    Zitat

    Sehr geehrter Herr XXX

    vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
    Die Bearbeitungsgebühren habe ich soeben auf das von Ihnen hinterlegte Zahlungsmittel erstattet.
    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
    Mit freundlichen Grüßen
    XXX

    Ich habe dann schnell die App gecheckt, als nettes Dankschön gab es einen Perma-Bann dazu. Auf Nachfrage, ich hatte den Service an sich ja gerne und oft genutzt, kam dazu nur folgendes:

    Zitat

    Sehr geehrter Herr XXX,
    vielen Dank für Ihre Nachricht.
    Ohne Ihre Zustimmung zu unseren AGB können wir Ihnen unseren Service leider nicht anbieten. Wir haben daher Ihren Account permanent gesperrt.
    Wir wünschen Ihnen alles Gute.
    Mit freundlichen Grüßen
    XXX

    Fühle mich ein bisschen wie im Kindergarten, aber gut, sollen Sie halt machen, gibt ja zum Glück noch mehr Carsharing Dienste. Bin happy, keine 70€ zu zahlen, so kann ich dann wenigstens wieder bei ShareNow weiter auf die tollen Statusvorteile für Diamond Member warten, die bestimmt "soon" kommen werden :109:


    Meinen ersten Kommentar zum Perma-Bann verkneife ich mir lieber, der hätte hier sowieso nicht stehen bleiben dürfen. :D



    Noch dazu:

    Ohne es jetzt im Detail zu wissen würde ich sagen, dass die Bearbeitungsgebühr für den Abschleppvorgang nichts mit der Datenweitergabe des Strafzettels zu tun haben dürfte sondern für den Aufwand für Miles, das Fahrzeug bei dem Abschleppdienst wieder auszulösen. Da muss ja jemand hin, die Rechnung bezahlen und das Fahrzeug auslösen.

    Das weiß ich natürlich auch nicht im Detail, ich würde aber denken, dass das Fahrzeug lediglich umgesetzt wurde.

  • Noch dazu:

    Das weiß ich natürlich auch nicht im Detail, ich würde aber denken, dass das Fahrzeug lediglich umgesetzt wurde.

    Naja irgendwer bezahlt dafür, bevor das Fahrzeug bewegt wird. :/

    Vermutlich wird das Ordnungsamt den Halter also Miles verständigt haben und die haben das Abschleppen/Umsetzen veranlasst.

  • Klassischer Fall von Sixt bei mir. Wie sollte ich weiter vorgehen?


    Meine bisherige Mail an Sixt:

    Die Antwort von Sixt folgte zugleich:


  • Die zweite hier bekannte Mail hinterherschicken

    Hab ich ja eigentlich schon in die erste mit eingebaut. Somit gibt´s keine wirkliche Zweite. Oder übersehe ich etwas? Hab den Thread 2x durch, allerdings nur am Handy.


    Ist ein Mahnbescheid ansonsten der richtige Weg?

    Einmal editiert, zuletzt von Pixelfehler ()

  • Hab ich ja eigentlich schon in die erste mit eingebaut. Somit gibt´s keine wirkliche Zweite. Oder übersehe ich etwas? Hab den Thread 2x durch, allerdings nur am Handy.


    Ist ein Mahnbescheid ansonsten der richtige Weg?

    dann schicke trotzdem die zweite einfach nochmal. Die lesen sich das doch nicht wirklich durch. Die werden nach der zweiten keine Lust mehr haben und dir das Geld „aus Kulanz, weil uns Ihre Zufriedenheit am Herzen liegt“ zurückzahlen.

    Wir bekriegen Textbausteine mit Textbausteinen 🤓


    (ich rede von der zweiten Mail von antonneu in #1)

  • Auch die zweite Mail wurde abgelehnt.


    Eigentlich will ich gar nicht mehr dass aus Kulanz darauf verzichtet wird.

    Hat jemand einen guten Anti-Sixt Anwalt zur Hand?

    2 Mal editiert, zuletzt von Pixelfehler ()

  • Auch nach der dritten Mail kam direkt die nächste Absage:


    Sehr geehrter Herr XXX,

    der zusätzliche Aufwand ist uns durch die Anfrage der Behörde entstanden. Die Mieterdaten haben wir am 04.07.2022 an die Behörde gesandt.

    Eine Rückerstattung der Aufwandspauschale erfolgt nicht.

    Bei allen Fragen sind wir wie immer gern für Sie da.

    Freundliche Grüße

  • Puh, da scheint Sixt wohl in letzter Zeit ganz andere Saiten aufzuziehen. Löschung des SH-Discounts etc, Eintreibung dieser unsinnigen Gebühr... Anwalt ist immer eine gute Idee. Außerdem kannst du einen Mahnbescheid beantragen, der allerdings ein Prozessrisiko birgt, wenn Sixt widerspricht.

    Einmal editiert, zuletzt von blitzbub ()