Falsches Spiel bei Enterprise?

  • Hallo zusammen,


    ich hätte eine Frage bzw. gerne eure Meinung zu einer im Nachgang zu einer Miete berechneten Gebühr für eine Sonderreinigung.


    Ich habe in der Woche nach Ostern einen VW Tiguan bei Enterprise angemietet, Mietstation in NRW, konkretes lasse ich mal weg, tut aber auch wenig zur Sache.


    Den Wagen habe ich dann am Sonntagnachmittag vereinbarungsgemäß abgestellt, den Schlüssel in die dafür vorgesehene Box eingeworfen. Soweit alles wie vereinbart und gebucht.


    Am folgenden Montag gegen 11:00, also knapp 20 Stunden später ruft mich ein Mitarbeiter der Station an und teilt mir in einem direkt relativ unfreundlichen Ton mit, dass man mir meine Kaution von 250,00 sowie weitere 50,00 Euro als Servicepauschale für eine Sonderreinigung abbuchen würde, da im Fahrzeug geraucht wurde.


    Ich habe diesen Vorwurf von mir gewiesen und den Tatbestand vehement verneint.

    Aussage der Station. Ein Mitarbeiter hätte bei der Reinigung Rauchgeruch festgestellt und das würden sie dann so als gegeben hinnehmen und den Mitarbeitern selbstverständlich vertrauen.


    Zu den Fakten:
    Ich (48), meine Kinder (19 und 17), sowie zeitweise meine Freundin (42) und mein Bruder (52) haben im Fahrzeug gesessen.

    Alle 5 Personen zeit ihres Lebens ABSOLUTE Nichtraucher.


    Woher soll da Rauchgeruch kommen.


    Meine Einwände wurden im Keim erstickt, jegliche schriftliche und mündliche Kommunikation sowohl mit der Station als auch mit der Schaden-Abteilung von Enterprise verliefen im Sande.


    Wie kann man vorgehen?
    EUR 300,00 sind für mich kein Kleingeld, da kann ich nicht drüber lachen.


    Wenn an der Tatsache etwas dran wäre oder dran sein könnte würde ich es ja akzeptieren, aber es hat schlicht und ergreifend nicht stattgefunden.

    Jedenfalls nicht in der Zeit in der ich Mieter war...


    Ich habe auch vorgeschlagen, dass man sich das ganze ja gemeinsam ansehen bzw "anriechen" könnte, denn es ist ja ein relativ subjektives Empfinden ob etwas nach Rauch riecht oder nicht. Ein Kratzer, eine verschrammte Felge oder ein Glasschaden... okay... Foto und man hat einen Beweis. Aber Rauch??? Schwer festzuhalten. Da nützt kein HDR Foto oder Video...


    Auch das wurde von der Station abgewiegelt, es müsse eine Aufbereitung erfolgen.

    Am Folgetag teilte mir ein anderer Mitarbeiter dann aber mit, dass der Wagen bereits in Hamburg wäre, da erneut weitervermietet...


    Ein Schelm, der ein Geschäftsmodell dahinter vermutet... :106:


    Habt ihr Tipps wie ich meine EUR 300,00 wiederbekomme.

    Blöderweise kann ich keine Lastschrift retournieren, da ich die Zahlung mit VISA gemacht hatte und meine Bank einen solchen Kreditkartenumsatz nicht einfach retourniert.


    Besten Dank für sachdienliche Hinweise und moralische Unterstützung... :)

  • Fand ich auch interessant.


    Wie gesagt, es hat nie Rauch/Rauchen stattgefunden, daher eh nicht gegeben und willkürliche Einnahmequelle.


    Kratzer etc. werden ja auch dem letzten Mieter berechnet und dann jeweils vermerkt und (wahrscheinlich) erst repariert wenn das Fahrzeug aus der Flotte genommen wird.

    Vorher muss es ja Geld verdienen und das tut es nur wenn es unterwegs ist...

  • Normalerweise kannst du bei jedem Kreditkartenanbieter über ein Formular Forderungen widersprechen innerhalb einer gewissen Frist. Das sollte insbesondere hinsichtlich der 50 Euro, die deinerseits überhaupt nicht autorisiert wurden, erfolgsversprechend sein, sofern innerhalb der Frist.

  • Wie gesagt, keinen Bock mehr drauf haben die jetzt offenbar schon... aber sie haben eben mein Geld und an das komme ich so ohne weiteres wohl nicht mehr dran...


    Bin also auf Einlenken und Rückerstattung auf die Kreditkarte bzw. (Rück-) Überweisung angewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von wolfi2006 ()

  • Auch niemanden mitgenommen der Raucher ist? Ich habe letztens einen Freund von meinem Sohn mitgenommen im Auto der wohl leider aus einem Haushalt kommt wo noch stark geraucht wird. Ich rieche das am nächsten Tag immer noch im Auto und auch zu Hause. Krass.

  • Die "Sonderreinigung" besteht bei den Vermietern üblicherweise darin, Duftspray wie Smoke-Ex oder Febreeze in die Karre zu sprühen und dann normal weiterzuvermieten. Oder einfach bischen Fenster aufzumachen und das wars.

    Ich finde die Strafgebühr unabhängig davon aber schon richtig so wie sie ist, weil das Auto einfach unbrauchbar ist mit Rauchgeruch. Aber dann muss man das halt auch entsprechend nachweisen können. Wenn du 4 Zeugen hast und ihr alle Nichtraucher seid, dürfte das schwer werden. Zu meiner Zeit bei Europcar haben wir die Gebühr auch nur verlangt, wenn fotografisch Aschespuren nachgewiesen werden konnten oder das Auto wirklich extrem gestunken hat, aber das haben dann RSA und Stationsleiter entschieden. Waren dabei zu 95% Franzosen, die das Auto gemietet hatten.


    Ich würde einfach mal bei der Rechtsschutz anfragen und mir eine kostenlose Erstberatung holen. Das wird sich schon klären, Enterprise würde niemals ein Urteil dazu riskieren.

  • Ich kann mich auch nur Kami1 anschließen. Bei Europcar haben auch wir an unserer Station sowas nur in Rechnung gestellt, wenn Asche im Auto vorgefunden wurde. Stets mit der Aussage: ,,Bilder müssen den Schaden rechtssicher darlegen und Geruch kann nicht fotografiert werden". Auch ich würde an deiner Stelle nochmal nachhaken und mich zu allererst mit deinem Kreditinstitut auseinandersetzen! Halte uns gern auf dem laufenden!

  • Hallo zusammen,

    nach Erstberatung durch die Rechtschutz habe ich eine weitere entsprechende Mail geschrieben, eine Frist von 14 Tagen für die Rückzahlung des Betrages gesetzt und ansonsten die Einreichung von einer Klage angekündigt.


    Gleichzeitig habe ich über meine Bank online eine Rückgabe des VISA-Einzuges losgetreten.
    Das wird aber geprüft und geht (anders als bei einer SEPA Lastschrift) nicht sofort.


    Ich halte euch auf dem Laufenden!

  • Auch hier gilt wieder (wie in den anderen Schadensthreads auch), dass die Beweispflicht für eine Forderung beim Autovermieter liegt und nicht beim Mieter. Die Kautionseinbehaltung und die berühmten Anhörungsbogen und der Ton der eMails sind der Versuch, so zu tun, als sei es umgekehrt, damit man eingeschüchtert glaubt, man müsse irgendetwas abwehren/abwiegeln oder Richtigstellen (und sich schlimmstenfalls selbst reinreiten, was ja oft genug gelingt).


    Die Beweispflicht liegt aber im Rechtsstaat immer noch bei dem, der eine Forderung hat, und "unser Checker hat was gerochen" ist kein Beweis, da muss es schon hinzugezogene Zeugen und Dokumentationen geben, wenn es hart auf hart kommt


    Geld zurückholen von der Bank/Kreditkartenanbieter und Einzeiler: Es wurde nicht geraucht, es besteht keine Forderung. Feierabend.

    Einmal editiert, zuletzt von chrisk75 ()