Holland: Autofahrer zahlen ab 2012 pro Kilometer Kfz-Steuer

  • Die Höllander machen mal wieder den Anfang und da es in der Bild steht, lesen es unsere Politiker bestimmt auch :D
    Bin mir sicher, am Montag kommen dann die ersten Vorschläge für Deutschland ;)


    Quelle Bild.de:


    Niederländische Autofahrer werden von 2012 an Kfz-Steuer für jeden gefahrenen Kilometer zahlen. Dafür
    entfällt eine 25-prozentige Steuer beim Neuwagenkauf und die jährliche
    Kfz-Steuer. Die Regierung in Den Haag, die den Systemwechsel am Freitag
    beschloss, verspricht sich davon weniger Staus, weniger schwere Unfälle
    und einen Rückgang der C02-Emissionen. Der Fahrer eines
    Durchschnittsautos muss demnach für jeden zurückgelegten Kilometer drei
    Cent zahlen. Autos mit hohem Spritverbrauch und schwere Fahrzeuge
    werden mehr zahlen müssen. Zudem wird es teurer, während des
    Berufsverkehrs zu fahren. Erfasst werden sollen die Fahrdaten per GPS.




    Sollte dies so auf Deutschland übertragen werden, heißt das.....Für einen kleinen Zweitwagen, wie Corsa oder Polo, der zur Zeit ca.20€ Kfz- Steuer im Jahr kostet, wäre die "Ich zahl drauf"-Grenze schon bei 650km im Jahr erreicht.. :thumbdown:

  • wo ist denn der unterschied, ob man kilometer besteuert oder die mineralölsteuer raufsetzt? der effekt ist der gleiche, nur das bei variante eins noch einen haufen andere firmen bezahlt werden müssen..... :thumbdown:
    total schwachsinnig in meinen augen.

  • Was für eine bescheuerte Regelung...wahrscheinlich versprechen sie sich vorallem eins: Die Menschen steigen auf Öffentliche Verkehrsmittel um,sprich Bus/Bahn,Fahrrad usw. - somit weniger Umweltverschmutzung.


    Hauptsache das Auto nicht viel bewegen! Unglaublich,hoffe das setzt sich in der Zukunft nicht auch bei uns durch :|
    Leute die viel Beruflich unterwegs sind und auf den "Firmen"wagen angewiesen sind werden es sich wohl zweimal überlegen ob sie mit dem Auto oder doch lieber Zug fahren.

  • Sehr nette Idee mit den öffentlichen VMs, aber leider ist unser deutsches Netz nicht so hervorragend wie das niederländische.
    Wenn ich mit der Bahn zur Arbeit will kann ich 3,5h früher losfahren um halbwegs pünktlich anzukommen. Der Rückweg braucht mindestens genauso lang. Natürlich nur unter der Voraussetzung dass der Zug auch fährt und nicht irgendwo wieder ein Problem auf der Strecke ist.
    Mit dem Auto fahre ich ca 35-40 Minuten.


    Gegen eine Neureglung hab ich ja prinzipiell nichts, aber es bringt nix mehr Geld zu kassieren, aber das eingenommene Geld für völlig falsche Zwecke wieder auszugeben !

  • Sollte dies so auf Deutschland übertragen werden, heißt das.....Für einen kleinen Zweitwagen, wie Corsa oder Polo, der zur Zeit ca.20€ Kfz- Steuer im Jahr kostet, wäre die "Ich zahl drauf"-Grenze schon bei 650km im Jahr erreicht.. :thumbdown:


    Ich halte nichts von der Idee an sich, allerdings kann das Konzept natürlich nicht ohne Anpassung auf Deutschland übertragen werden. In Holland sind die Kfz-Steuern schon jetzt höher als hier (zumindest habe ich es so dem heise-Forum entnommen), insofern kann das natürlich nicht verglichen werden.


    wo ist denn der unterschied, ob man kilometer besteuert oder die mineralölsteuer raufsetzt? der effekt ist der gleiche, nur das bei variante eins noch einen haufen andere firmen bezahlt werden müssen..... :thumbdown:
    total schwachsinnig in meinen augen.


    Ich vermute mal, dass vermieden werden soll, dass Bewohner in grenznahen Regionen bevorteilt werden.

  • Was für eine bescheuerte Regelung...wahrscheinlich versprechen sie sich vorallem eins: Die Menschen steigen auf Öffentliche Verkehrsmittel um,sprich Bus/Bahn,Fahrrad usw. - somit weniger Umweltverschmutzung.


    Hauptsache das Auto nicht viel bewegen! Unglaublich,hoffe das setzt sich in der Zukunft nicht auch bei uns durch :|
    Leute die viel Beruflich unterwegs sind und auf den "Firmen"wagen angewiesen sind werden es sich wohl zweimal überlegen ob sie mit dem Auto oder doch lieber Zug fahren.


    Tut mir leid, aber wenn du wirklich glaubst das es den Politikern um die Umwelt geht, dann siehst du das völlig verkehrt. Diese Sachen wurden abgesprochen mit dem Finanzministerium, sie sagen zwar das ihre Einkünfte gleich bleiben, aber wenn das so ist, warum sollten sie dann die ganze Mühe von einem neuen System machen? In Holland ist der algemeine Tenor das der Staat sich einfach nur mehr Geld krallen will.


    Per GPS? Also bekommt jedes Fahrzeug ein OnBoard Gerät?


    Yup, wird mich also interessieren wie sie mit Ausländischen Fahrzeugen umgehen werden. :)


    Sieht wohl so aus... und so ganz nebenbei, ein weiterer Vorteil für den Staat, ist die Überwachung des unmündigen Bürger. :D Die Wissen dann wie oft man mit dem Auto bei MCD war. :116:


    Datenschutzrechtlich ist die Sache noch sehr undeutlich, es ist aber wohl schon geplannt das Finanzamt, Polizei, Zoll, ohne weitere Probleme Zugang zu den Daten bekommen werden.


    Ich wette es gibt eh die ersten Klagen seitens Datenschutz und schwupps ist es wieder eingetütet im Archive der Steuerideen.....


    Siehe oben, ich hoffe es auch.


    Ich halte nichts von der Idee an sich, allerdings kann das Konzept natürlich nicht ohne Anpassung auf Deutschland übertragen werden. In Holland sind die Kfz-Steuern schon jetzt höher als hier (zumindest habe ich es so dem heise-Forum entnommen), insofern kann das natürlich nicht verglichen werden.



    Ich vermute mal, dass vermieden werden soll, dass Bewohner in grenznahen Regionen bevorteilt werden.


    Letztendlich wird auch die Luxussteuer (BPM) auf Auto's abgeschafft, aber das weil es von der EU muss. Darum versucht das Staat sich das Geld jetzt wieder zu holen, aber dann in einer Art die nicht gegen EU-Regeln verstößt. Ergo, der Staat spielt ein sehr schmutziges Spiel.

  • Also prinzipiell ist die Idee einer "leistungsbezogenen" Steuer ja nicht schlecht. Aber da werden natürlich eindeutig Vielfahrer benachteiligt. Ich fahr 20tkm im Jahr mit meinem Privaten (+Mietwagen-KM, ob das jetzt viel is oder net spielt erstma keine Rolle) und zahle 327€ Steuern im Jahr (Diesel). Nach dem Modell würde ich 600€ bezahlen, also fast das doppelte. Das die Steuer bei Neuwagen wegfällt nützt mir nix da es als Privatmann wenig da man eher dazu neigt gebrauchte zu kaufen wegen Wertverlust. Auch interessant wäre wie dann Speditionen und Mietwagen abgerechnet werden. Mal davon abgesehen hätt ich keine Lust das die Regierung jeden meiner gefahrenen Kilometer aufzeichnet!

  • wo ist denn der unterschied, ob man kilometer besteuert oder die mineralölsteuer raufsetzt?

    Bei einer Heraufsetzung der Mineralölsteuer werden Alterntivantriebe z.B Strom & Gas nicht erfasst. Da das System auf die Zukunft ausgerichtet sein soll und künftig vermutlich mehr Fahrzeuge nicht mehr mit Benzin oder Diesel fahren werden oder deutlich sparsamer sein werden, hätte das möglicherweise sinkende Einnahmen zur Folge?


    Grundsätzlich finde ich den Ansatz ja nicht schlecht. Ob die Niederländer nun allerdings mehr oder weniger als jetzt fürs Autofahren bezahlen werden, kann ich nicht beurteilen.


    Wirklich interessant (für die Umwelt) wird so ein Konzept doch erst, wenn Mineralölsteuer und KFZ-Steuer abgeschaft werden dafür aber dann jeder gefahrene Kilometer nach Schadstoffausstoß gestaffelt berechnet wird. Aber auch hier wird es Gewinner & Verlierer geben.


    Zum Datenschutz: Die GPS-Überwachung finde ich sehr problematisch. In Zeiten wo fast alle "zivilisierten" Staaten unter einem Antiterror-Verfolgungswahn leiden, ist zu befürchten, dass es einen Datenschutz nicht geben wird. Schon alleine für die Abrechung müssen die Strecken doch gespeichert werden. Kein System ist unfehlbar und wenn ich nun meine Rechnung anfechte, muss doch jemand beweisen, dass ich tatsächlich die berechnete Strecke gefahren bin. Sprich die Daten sind da und wenn es die Situation "erfordert" -da bin ich mir ganz sicher- wird man die Daten auch benutzen. Dies reicht für mich aus, ein solches System abzulehnen.


    Im Grunde ist das eine allgemeine Straßenmaut. Interessant ist, dass u.a. Motorräder ausgenommen werden.


    Grüße

  • makli: Wie kommst Du darauf, dass die Gebühr auch für Fahrten außerhalb der Niederlande erhoben wird?
    Zwar schreiben inzwischen einige Nachrichtenseiten, dass die Gebühr für ALLE zurückgelegten Kilometer geht. Aber es ist leider gang und gäbe, dass Journalisten heutzutage die Meldungen ein wenig umdichten (und somit der Inhalt unrichtig wiedergegeben wird).
    Gibt es eine verlässliche und ausführliche Quelle? Holländisch kann ich leider nicht - und alles deutschsprachige sind nur Abwandlungen des dpa-Textes.


    Grüße


    Dirk


    EDIT: ein Vorteil der GPS-gestützten Erfassung der zurückgelegten Kilometer ist ja GERADE der, dass man außerhalb des (hier niederländischen) Staatsgebietes die Zählung der Kilometer aussetzen kann. So verstehe ich das zumindest.


  • EDIT: ein Vorteil der GPS-gestützten Erfassung der zurückgelegten Kilometer ist ja GERADE der, dass man außerhalb des (hier niederländischen) Staatsgebietes die Zählung der Kilometer aussetzen kann. So verstehe ich das zumindest.


    Oder bis auf die niederländischen Antillen auszuweiten...
    edit: Sorry Wikipedia klärt mich gerade auf das die Antillen 2010 den gleichen Status wie Aruba erhalten sollen :106:

  • Ich habe das aus meine Zeitungen. Vielleicht kann vP den Parlamentstext übersetzen... Aber das war die Quintessenz, weil die Beispielrechnung inklusive eines Skiurlaubes in Österreich angewendet wurden.

  • Danke Makli, für Deine Antwort. Du hast Recht ... und auch doch wieder nicht ;)


    Ich hab einen weiterführenden Artikel dazu gefunden:
    http://www.az-web.de/sixcms/de…18943&_wo=Lokales:Euregio


    Dort heißt es u.A.

    Zitat

    Anders als zunächst gemeldet, sollen Fahrten von Niederländern im Ausland nicht berechnet werden.


    Und ganz ehrlich, eine Berechnung für Fahrten im Ausland halte ich auch für rechtlich angreifbar.
    Denn womit hätte die Regierung argumentieren sollen? Wenn es um die Reduzierung der Verkehrsbelastung in den Niederlanden geht, kann man nicht Fahrten im Ausland besteuern ;) Ebenso hätten GPS-Erfassungs Gegner ein weiteres Argument: wenn eh alle Kilometer bezahlt werden müssen, braucht man kein GPS. Da würde ein nicht manipulierbarer Kilometerzähler genügen ...


    Grüße


    Dirk


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    EDITH:


    hier noch von gaanz offizieller Seite:

    Zitat

    Road tax (MRB) and purchase tax (BPM) will be abolished. These will be replaced by a charge per kilometre travelled in the Netherlands, from motorways to roads in residential areas.


    und das gleiche auch in Deutsch (unten am Ende der gleichen Seite):

    Zitat

    Die niederländische Kfz-Steuer (MRB) und Anschaffungssteuer (BPM) werden abgeschafft. Diese werden durch einen Betrag ersetzt, der für jeden in den Niederlanden gefahrenen Kilometer, ob Autobahn oder Hauseinfahrt, berechnet wird.


    Quelle: http://www.verkeerenwaterstaat…ewillenduppayingless.aspx


    So .. jetzt sind wir alle schlauer 8)

    Einmal editiert, zuletzt von dmo ()

  • Anmerkung: Nach dem folgenden Satz bin ich wirklich gespannt, ob sich vlt. der ein oder andere einen Old-Timer zulegt, um viele Kilometer zu fahren :rolleyes:


    Zitat

    Behindertenfahrzeuge, Landbautraktoren, Kraftfahrzeuge mit eingeschränkter Geschwindigkeit, Taxis, Oldtimer von vor 1987 und alle Busse des öffentlichen Verkehrs bleiben wie gehabt freigestellt.

  • Danke, jetzt sind wir schlauer. ich geh auber davon aus, dass diese Idee vor dem Europäischen Gerichtshof gekippt wird. Um eine Nachweisbarkeit und Einspruchsmöglichkeit der Beiträger und der Erfassung zu geben muss ich Kennzeichen udn Wegstrecke Dokumentieren und da wirds dann schnell sehr eng mit dem Datenschutz..