Fahrzeug: BMW 120d Cabrio
Vermietstation: Sixt „irgendwo in NRW“
Abgabestation: Sixt „eine andere Station irgendwo in NRW“
Gebuchte Klasse: ILMR + Upgrade Voucher
Erhaltene Klasse: ITMR
Dauer: 1 Woche (geplant waren 2 Wochen)
Preis: ADAC + Flughafenzuschlag
Kilometerstand: 5673
gefahrene Kilometer: 1150
Verbrauch: 6,3l laut BC
BLP: ~ 49000€ laut Konfigurator
Motor: Vierzylinder Diesel; 2l Hubraum; 177PS; 350Nm; 222kmh Vmax nach Datenblatt, während der Miete nur bis 200kmh ausgefahren; 0-100: 8,1s
Sonderausstattung: Saphirschwarz metallic; Leder Boston Schwarz; M Leichtmetallräder Doppelspeiche 207 M; M Sportpaket; Paketkombination Advantage + Comfort in Verbindung mit M Sportpaket; Connectivity Paket; Innovationspaket; Navigationssystem Professional etc pp. Also ziemlich volles Haus. Sportsitze, PDC vorne und hinten, Freisprecheinrichtung, Multifunktionslenkrad, Kurvenlicht und Fernlichtassistent, Xenon, USB, Aux, Klimaautomatik, Windshot, Komfortzugang, Start-/Stop uvm.
Reservierung/Abholung:
Die Anmietung war ziemlich umständlich und kompliziert, da ich ohne vorherige Reservierung am Donnerstag ein gut ausgestattetes 120d Cabrio haben wollte. Die Details erspare ich euch, letztendlich waren viele Telefonate, Bemühungen und ein Changeover im Spiel. Man kann nur immer wieder feststellen, dass wenn man den RSAs nett kommt und sie es wollen und gut drauf sind, Mietwagenberge versetzt werden können. An dieser Stelle bedanke ich mich einfach bei den Sixt Stationen CGN, Bochum Implant und Bonn Implant. Und die meisten hier können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie verbreitet Mietwagentalk unter den RSAs ist Letztendlich verlief alles also genau so wie ich es wollte. Bis auf den Flughafenzuschlag, auf ihn hätte ich gut verzichten können.
Das Auto:
Austattung:
Wie gesagt, ziemlich volles Haus, das auch relativ hohe Ansprüche erfüllt. Komfortzugang ist eine ziemlich coole Sache, doch man muss es gut kennen, um sich nicht zu blamieren. Einfach nervig fand ich das Verhalten der Zündung. Man weiß eigentlich kaum, in welchem Zustand das Auto gerade ist und was passiert, wenn man mehrmals den Start-Knopf drückt. Drei Tasten wie „Standby“, „Zündung“ und „Motorstart“ wären mir deutlich lieber.
Motor/Getriebe/Fahrverhalten:
Motor: Flop. Getriebe: Flop wegen des Motors. Fahrverhalten: Top, da unabhängig vom Motor.
Naja. Ich bin es selber schuld. Ich habe mich bewusst für das 120d entschieden, da die Spritkosten bei einem 125/135i mehr als doppelt so hoch ausfallen würden. Und das hätte bei den geplanten 3000km doch einiges ausgemacht.
Die grundsätzliche Meinung, dass Diesel nicht zum Cabrio passt war mir natürlich bekannt. Doch die geschmeidigen VW-Triebwerke gewohnt, bin ich davon ausgegangen, dass es doch nicht so schlimm werden kann. War es aber.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich wirklich angenehmes, weiches Fahren erleben können. Auch wenn ich mich darauf konzentriert habe sanft anzufahren, hat es nie geklappt. Die ersten 2 Gänge sind einfach viel zu kurz, die Leistungsentfaltung einfach ekelhaft ungleichmäßig. Aber auch an sportliches Anfahren war nicht zu denken, denn das sieht einfach schnell spackig aus und klingt auch so. Wäre da nicht das Ruckeln beim Anfahren, könnte das Auto noch als angenehmer Cruiser mit ausreichend Leistung durchgehen, so aber war das Auto absolut sinnfrei für mich. Die einzige Sache, die mir gefallen hat war das Turbopfeifen. Das würde ich so auch gerne bei einem Sechszylinder-Benziner hören. Doch alles außer des Pfeifens war enttäuschend. Ich habe noch nie einen Diesel erlebt, der aus einer langsamen Kurve nicht im zweiten Gang rauskommt. Was das Runterschalten in den Ersten bedeutet ist dann ja klar.
Auf YouTube gibt es sogar Donut- und Driftvideos vom 120d. Wie man auf solche Ideen kommt weiß ich nicht. Bereits das Anfahren hat in mir jegliche sportliche Ambitionengekillt.
Auf der Autobahn hat man dann in den höheren Gängen genug Leistungsreserve für Überholvorgänge und um gut auf der linken Spur mitzukommen. Die Angeleyes und das M-Paket sorgen sogar für Respekt. Dass hinten 120d steht weiß man ja von
vorne nicht.
Trotz allem war die eigentliche Leistung natürlich ausreichend. Ein Kumpel, der über's Wochenende einen 335i hatte, war auch erstaunt, wie relativ gut ich dranbleiben konnte.
Unabhängig vom Motor ist das Fahrverhalten spitze. So wie es sich gehört. Vorne lenken – hinten die Kraft spüren. Die Federung ist perfekt für das Cabrio, mit gutem Feedback sportlich und gleichzeitig komfortabel.
Verbrauch:
Betrug 6,3l auf der gesamten Strecke. Zu viel meiner Meinung nach. Dafür, dass meistens nachts in der Stadt gefahren wurde und viele Landstraßen, sowie Autobahn mit Tempomat auf max. 120kmh. Über 150kmh bin ich nur 30km gefahren.
Platzangebot:
Würde ich als gut bezeichnen. Mittellange Strecken kann man auch gut mit drei oder gar vier Erwachsenen bewältigen. Auch die ganzen Ablagen sind bequem, der Kofferraum akzeptabel und verändert sich bei offenem Dach auch kaum.
Sonstiges/Cabrioeigenschaften:
- Über die Cabrioseite des Autos kann man sich nicht beschweren. Ob mit oder ohne Windshot, Fenster hoch oder runter, Sitzheizung an oder aus, könnte man sich das Cabriogefühl gefallen lassen. Wenn da nicht der Motor wäre.
- Der Vergleich zum Mini bezüglich der Wahrnehmung von außen fällt sehr schwach aus. In der ganzen Woche habe ich nur von einem älteren Pärchen auf dem Supermarktparkplatz "Och, guck dir den Mal an, so ein 1ser Cabrio wäre doch bestimmt auch schön" gehört. Eher unangenehm war auch, dass sich südländische Mitbürger mit dem Auto identifizieren konnten und sich nach umgedreht haben. Schwarz, M-Paket und Angeleyes eben. Sieht ja fast aus wie ein voll krasses Dreier-Cab aus.
- Der Wagen an sich sieht top aus. Das M-Paket und Facelift machen wirklich einiges aus. Nur einen Diesel mit M-Logos vollzupappen empfand ich als lächerlich. Man kann ja die Optikpakete anbieten, aber so eine Diesel-M-Kombination gehört verboten.
- An dieser Stelle höre ich einfach Mal auf. Man könnte bisschen weitermachen und paar Gedanken rüberbringen, aber das Auto motiviert einen nicht dazu.
Fazit:
Das Auto ist also nach einer Woche zurückgegangen. 50% hat der Motor ausgemacht, in den ich mich einfach nicht verlieben konnte und 50% das Wetter. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis hat einfach kein Sinn ergeben. Die Sonne richtig genießen konnte ich nur am Freitag für 3 Stunden, die Ray-Ban blieb die ganze Zeit in der Ablage. Kann auch sein, dass deswegen mein Eindruck so schlimm ausfallen ist, aber jetzt hoffe ich einfach, dass Sixt die Miete richtig verbucht und freue mich schon auf nächstes Wochenende, welches hoffentlich sonnig wird und mit einem 125/135i oder Cooper S Cabrio deutlich mehr Spaß machen wird. Dass man auch bei 14° bestens Cabrio fahren kann, habe ich nach drei Abenden auf jeden Fall gelernt. Aber ohne Sonne wird es schnell langweilig.
Die Fotos sind Schnappschüsse. Ich hatte keine Zeit und Lust richtige Bilder zu machen. Deswegen nur die Bilder vor der Abgabe. Das Kennzeichen ist wie immer eine wilde Zahlenkombination.
Die Seitenlinie mit offenen Fenstern und ohne Windshot gefällt mir am besten. Schade, dass ich das Auto so nicht fahren konnte.
Auch geschlossen ein guter Auftritt. Der Regensensor funktionierte bestens...
Das Manko des Wagen; Das schnell abzubauende Windshot (für das es leider kein Fach im Kofferraum gibt); Der Kofferraum mit praktischen Spanngummis, die aber leicht rausfallen und die GEPÄCKRAUMABTRENNUNG, nach der ich Ewigkeiten gesucht hab als ich das Dach aufmachen wollte nachdem ein Kumpel sie aus Versehen eingeklappt hat.
Die guten Sitze mit aufblasbaren Seitenstützen. Wenn man die Luft rauslässt, meint man Darth Vader im Auto zu haben...
Hinter der Skisack.
Die üblichen Instrumente. Grottig fand ich die Musiksuchfunktion. Wenn man die Suche nach einem Interepreten o.ä. nicht braucht, wie kommt man zu der Zufallswiedergabe des gesamten USB-Sticks wieder zurück?!
Was man nie mischen sollte!
Die süßen Angeleyes, Xenon inkl. Kurvenlicht und die bereits hier im Forum angesprochenen netten Rückleuchten. Die Fernlichtautomatik ist zwar nett, funktioniert aber nicht immer. Und letztendlich macht man sich mehr Gedanken drüber als ohne.
Die Anlage war grottig. Ich vermute es war nicht Mal das Hifi-System verbaut. Jedenfalls nicht geeignet für Ludovico Einaudi, keine Mitten, überspitze Höhen und Tiefen bei jeder Einstellung. Alptraum im Vergleich zum Mini mit Harman-Kardon.
Da ich den Bericht teils zum zweiten Mal tippe, möge man mir die Rechtschreibfehler verzeihen.
Danke für die Aufmerksamkeit.