Die Antwort dürfte relativ ernüchternd ausfallen: So gut wie gar nicht. Viele Schutzmechanismen haben die Autovermietungen schon ausgeschöpft: hohe Kautionsbeträge für teure Fahrzeugklassen über zwei Kreditkarten verteilt, Nachweis von Identität und Wohnsitz, die Angabe kompletter Kontaktdaten und Aufzeichnung durch Überwachungskameras. Und trotzdem können diese Hemmschwellen nicht verhindern, dass Autos erst in eine Miete und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Hoher Schaden durch Mietwagen-Unterschlagung
Große Mietwagenanbieter versichern ihre Mietwagen oft selbst – und bleiben auf den vollen Wiederbeschaffungsmaßnahmen sitzen. Tracking-Geräte zu installieren bringt nur bedingt Fahndungserfolge, werden die Unterschlagungen und anschließende Überführungen doch eher von organisierten Profis durchgeführt. Sie wissen, wo GPS-Tracker sitzen können. Erschwerend für die Vermieter kommt hinzu, dass die Aufzeichnung eines Bewegungsprofils gesetzlich verboten ist. Was bleibt ist die werksseitig angebotene Trackingvorrichtung. In Dresden konnten die Mitarbeiter einer Autovermietung Schlimmeres verhindern. Drei junge Männer wollten Autos ausleihen und waren in der Vergangenheit schon wegen Unterschlagung von Autos auffällig. Die Polizei ermittelte einen Schaden von 140.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft Sachsen klagt die Männer aus Kroatien wegen bandenmäßigen Betrugs an. Auch in Bad Lobenstein konnte eine vermeintliche Unterschlagung verhindert werden. Ein Audi A8 wurde vermisst, der dann aber in der Nähe eines Fitnessstudios geortet werden konnte, wie die Thüringer Allgemeine Zeitung berichtet. Die Fahrerin wurde von der Polizei zur Rede gestellt und offenbarte ein Missverständnis zwischen ihr und ihrem ehemaligen Lebensgefährten: Er wollte den Mietvertrag für das Auto verlängern, schien es aber vergessen zu haben – oder wollte das Auto mit Absicht unterschlagen. Auch hier ermittelt die Polizei weiter. Weniger Glück hatte der Anbieter MotionDrive dem zwei Sportwagen im Wert von fast 500.000 Euro unterschlagen worden waren. Bis heute gibt es keinen Ersatz dafür. Und auch keine Lösung, wie solche Straftaten verhindert werden können. Denn große und teure Auto versprechen auch viel Umsatz und einen hohen Prestigefaktor für die Flotte. Das Risiko des Diebstahls müssen Autovermietungen wohl oder übel eingehen.
Bild: Audi