CarsharingRadar 38|2018 – Porsche Host startet in den USA

Mal eine Turo im Porsche machen

Los Angeles/ San Francisco – Es bringt nichts, um die leere Brieftasche herum zu reden: Porsche fahren war teuer, ist teuer, wird aber nicht exklusiv bleiben. Denn Porsche selbst sucht nach Lösungen, die „Faszination Sportwagen“ (Zitat aus dem Porsche Newsroom) allen Menschen nahe zu bringen, die sich für Porsche interessieren. Dazu gehört neben umfangreichen Merchandising, Motorsport und "Storytelling" eben auch das Fahren eines Porsches. Dazu gibt es in den USA bereits das Abo-Modell „Porsche Passport“, bei dem man während der Vertragslaufzeit unterschiedliche Modelle fahren kann. Audi, Volvo und Mercedes testen ähnlich Modelle, Mercedes sogar hier in Deutschland.


„Porsche Host“ entsteht in Zusammenarbeit mit Turo. Das ist ein etablierter Carsharing-Service mit Sitz in San Francisco, der Autos von Privatpersonen vermittelt. Solche Anbieter des sogenannten „Peer-to-peer Carsharings“ gibt es auch in Deutschland. Porsche sind aber bei Tamyca (zwischenzeitlich CarUnity von Opel) rar gesät bis praktisch nicht vorhanden. Für Porsche Host werden Porsche Enthusiasten speziell geschult. Sie haben als Markenbotschafter den Auftrag, den Mietern eine „Porsche-typisches Premiumerlebnis“ zu bieten. Übersetzt heißt das: Für die anvisierte Mietdauer von einem Tag bis zu einem Monat steht der Porsche-Besitzer dem Mieter als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Mieter gewährleistet zusammen mit Porsche ein einwandfreies Auto und eine persönliche Übergabe. Diese wenig digitale Lösung hat sich das Porsche Digital Lab mit Sitz im Silicon Valley ausgedacht. Als Pilotprojekt startet Porsche Host am 8. Oktober 2018 und soll als weiterer Feldversuch der Digitalisierung von Porsche dienlich sein.

Stationär vs. Freefloating: Unterschiedliche Studien – unterschiedliche Ergebnisse

Berlin – Im aktuellen Carsharing großer Anbieter gibt es zwei Systeme. DriveNow, car2go oder auch Driveby teilen ihrer Flotte ein festgelegtes Geschäftsgebiet zu. Innerhalb dessen Grenzen dürfen die Autos frei abgeholt und abgestellt werden. Beim stationären Carsharing wie z.B. von teilAuto oder Hertz 24/7 werden die Kurzzeitmietwagen selbsterklärend an Stationen abgeholt und müssen dort wieder abgestellt werden.


Zwei Studien untersuchten jeweils unabhängig voneinander beide System und kamen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Kurz: Freefloating Carsharing belastet den Stadtverkehr zusätzlich. Stationäres Carsharing hilft, diesen zu entlasten. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet hier die Studien zum Nachlesen:


Carsharing-Studie Bremen zum stationären Carsharing: KLICK.

Share-Studie über Freefloating-Carsharing: KLICK.

Mietwagen abstellen, Fahrrad mitnehmen

Oberursel – Es gibt Mietwagenstationen direkt am Flughafen, mitten in der Innenstadt und am Allerwertesten der Heide – meist in Form eines wunderbar angebundenen Gewerbegebiets, fußläufig in drei Stunden erreichbar. Ein extremes Beispiel, das verdeutlichen soll, dass Mietwagen zwar praktisch, am Ende des Mietvertrages aber doch wieder zur Station zurück müssen.


In vielen Städten gibt es aber neue Mobilitätsdienste, die diese Kurzstrecken für Pendler überbrücken können. Raus aus dem Mietwagen, rauf aufs Fahrrad. Avis Deutschland und Nextbike schließen daher eine Partnerschaft, die den Bedarf an kurzen Wegen decken soll. Die Zusammenarbeit von Avis Deutschland und Nextbike sieht Maßnahmen auf beiden Seiten vor. Nextbike-Kunden bekommen „bis zu 15% Rabatt“ auf Mietwagen bei Avis. Nextbike-Bikes werben für die Autovermietung und Nextbike darf im Gegenzug Fahrradstationen in „unmittelbarer Nähe“ zu bestimmten Avis-Mietstationen einrichten – sonst wäre das Ganze auch sinnfrei. Am Tarifmodell von Nextbike ändert sich für Avis-Mieter nichts. Die ersten 30 Minuten fährt man ein Nextbike ohnehin kostenlos.


Euch ist ein neuer Carsharing-Anbieter aufgefallen, über den wir noch nicht berichtet haben oder ihr seid selbst Gründer eines Carsharing-Angebots? Mailt uns einfach eure News und Informationen an [email protected]. Wir nehmen eure Meldungen gerne in unser Carsharing-Radar mit auf.


Bild: Porsche