CarsharingRadar 41|2018 – car2go fährt in Paris rein elektrisch

car2go: 400 Smart EQ ab Anfang 2019 in Paris


Paris – Automessen gelten schon lange nicht als das, was sie einst waren: Eine Premierenshow für automobile Highlights. Überraschungen? Gab es seit dem Ford GT in Detroit nicht mehr. Nun kam aber Daimler mit einer Sache um die Ecke, mit der so kurz vor der Fusion von car2go und DriveNow niemand mehr gerechnet hatte: Dem Start von car2go in Paris. Gut: Die Ausweitung eines bestehenden Carsharing-Projekts in einer neuen Stadt erzeugt bei Weitem nicht das Nachbeben vom Formate eines Ford GT. Aber das Vorhaben ist konsequent, weil rein elektrisch.


Ab Anfang 2019 schickt Daimler 400 elektrische Smart fortwo in die französische Hauptstadt. Damit wird Paris nach Stuttgart, Ansterdam und Madrid zum vierten Standort, an dem car2go rein elektrisch fährt. Europaweit ist es der 15. Car2go-Standort, weltweit kann man car2go in 26 Städten nutzen. Nach den 400 Smarts zum Start werden „einige hundert“ mehr folgen, gab car2go-Chef Olivier Reppert auf dem Pariser Automobil-Salon bekannt.

Wenn Autofahrer die wahren Kosten kennen würden, würden sie DriveNow nutzen

Berlin – Was kostet ein Auto? Diese Frage stellen sich wenige Autofahrer. Sie wissen, wie viel KFZ-Steuer und Versicherung überwiesen werden müssen. Sie können anhand des Verbrauchs die Tankkosten abschätzen. Leasingrate, Kredit? Kaufpreis? Haken dran. Auch diese Kosten sind nachvollziehbar. Dennoch ist DriveNow-Chef Sebastian Hofelich der Ansicht, dass die „die tatsächlichen Kosten eines privaten Autos“ unterschätzt würden, weil sie kaum ein Nutzer nachrechne. Daher fällt der Verzicht aufs eigene Auto – und damit der Umstieg auf einen „neuen Mobilitätsmix“ schwer.


„Bis zu 650 Euro“ könne man sparen, so Hofelich im Tagesspiegel.Wer sich dieses Potential vor Augen hält, könnte die eigene Hemmschwelle weit tiefer ansetzen und das eigene Auto vor der Haustür abschaffen. „Das ist ein Plädoyer für die Abschaffung des eigenen Autos – in urbanen Räumen“, sagt Hofelich – Markige Worte vor dem Hintergrund, dass DriveNow eine 100%-ige Tochter von BMW ist. Und Marketing für die eigene Firma. Klar ist aber auch, dass Carsharing auf dem Gesamtfahrzeugmarkt kaum eine Rolle spielt. Die Zulassungszahlen für Carsharing liegen im Promille-Bereich. Die kurzen Nutzungszeiträume und die hohen Einkaufspreise der Carsharingautos machen einen wirtschaftlichen Betrieb ohne Subventionen schwierig.



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Bild: Daimler