Sixt sieht hohe Nachfrage nach Auto-Abos

Was ist ein Auto-Abo und was kostet es?

  • meist teurere, dafür flexiblere Alternative zu Leasing
  • meist monatlich kündbar, oft aber auch mit relativ kurzen Laufzeiten wie 6 oder 12 Monate
  • All-inclusive-Leistungen: nur tanken, den Rest übernimmt der Dienstleister (z.B.: auch Like2Drive, Conqar o.ä.)
  • Wichtig: Bei vielen Anbietern, auch Sixt+, nicht immer Neuwagen
  • Auto-Abo bei Sixt wird mit Autos aus der Vermietflotte bedient
  • Auto-Abo bei Sixt+ löst einen normalen Mietvertrag aus

Der Trendreport bestätigt, was sich das Management von Sixt schön überlegt hat: Autoabos liegen im Trend. Online statt Autohaus, Kurzfristige Mobilität statt langfristiges Ans-Bein-Binden, eine Rate statt versteckter Unterhaltskosten: Autoabos scheinen trotz teurerer Raten im Vergleich zu klassischem Leasing oder dem Gebrauchtwagenkauf anzuziehen - wobei der Großteil des Automarkts nach wie vor den gewohnten Weg des Besitzes geht.

Sixt sieht positive Resonanz auf das Autoabo

Konstantin Sixt gibt sich in einer Pressemeldung überzeugt vom Abo-Modell. Die positive Resonanz (der Kunden, der eigenen Mitarbeiter, von wem eigentlich?) auf das Auto Abo Sixt+ zeige, dass man die richtige Strategie verfolge.


Wenn es das Ziel ist, die sowieso vorhandene Mietflotte in möglichst vielen Produkten dem Kunden anzubieten, dann ja - dann geht die Strategie auf. Ist die Strategie, den Kunden wirklich etwas neues zu bieten? Dann nein - hier fehlt in der Praxis die Transparenz, die andere, auf Abos spezialisierte Anbieter bereits mitbringen. Sixt packt seine Mietwagenflotte nicht nur ins klassische Mietgeschäft. Sondern nutzt die Autos sowohl fürs Carsharing als nun auch für Langzeitmieten unter dem Deckmantel eines Auto-Abos. Das freut die Aktionäre. Denn jede dieser Ideen erhöht die Auslastung der Flotte.


Win-win also? Nicht ganz. Denn bei Sixt+ gibt es keine Neuwagen im Abo - was man als Kunde durchaus erwarten kann, wenn man mehr zahlt als die Summe der Einzelposten in einem vergleichbaren Privatleasing eines Neuwagens. Will man einen Neuwagen, kostet das extra.

Die Banalität optionaler Zusatzleistungen

Kommt es zur Buchung eines Autoabos bei Sixt+, erkennt man schnell die Kreativität der Macher. Für selbstverständliche Dinge müssen Kunden tiefer in die Tasche greifen. Für Auslandsfahrten, Komfortoptionen oder die oben angesprochene Neuwagen-Option zum Beispiel. Dabei sind monatlich nur 500 Kilometer inklusive, macht im Jahr 6.000 Freikilometer - andere Abomodelle bieten mindestens die doppelte Kilometerleistung standardmäßig.


Ja, ein Skoda Octavia o.ä. kostet zunächst nur 499,- monatlich. Enthalten sind viele Dinge, die der normale PKW-Fahrer separat begleichen muss: Wartung, Reifen, Vollkasko, Teilkasko, Haftpflicht, KFZ-Steuern oder die GEZ-Abgabe. Doch mit einigermaßen wettbewerbsfähigen Inklusivkilometern (12.000 p.m.), einer eigentlich selbstverständlichen Auslandsoption, einer eigentlich selbstverständlichen Ersatzwagengarantie, wie üblich einem Zusatzfahrer und wettbewerbsfähigen 500 Euro Selbstbeteiligung landet man bei 729,93 und verdoppelt damit fast den Mietpreis.


Diesen Preis kann man noch ausbauen. Mit dem Komfortpaket und der Neuwagenoption müssen gut 809,- monatlich überwiesen werden. Aktuell gibt es noch 199 Euro Cashback für die Erstattung der Startgebühr, wenn man mindestens 6 Monate am Stück ein Abo bei Sixt mietet. Apropos Komfortoption: Die hier aufgeführten Extras wie Freisprecheinrichtung oder Sitzheizung haben die meisten Mietwagen ohnehin an Bord. Bei der Neuwagen-Option gibt Sixt sich einen Spielraum von 14 Tagen. Das heißt, man kann Pech haben und ein Auto abbekommen, der schon zwei Wochen als Mietwagen gefahren ist - da können eine Menge Kilometer zusammenkommen. Noch ein Haken bei Sixt+: Man bucht wie bei Mietwagen üblich nur eine Fahrzeugklasse. Will man ein bestimmtes Fahrzeug, wie zum Beispiel den VW Golf, muss man Klassen mit Fahrzeuggarantie buchen. Das kostet, man ahnt es bereits, Aufpreis: 449,- kostet die "Golf o.ä. -Klasse", 539,- der Golf Diesel als "garantiertes Premiummodell".


Ob das Sixt-Abo tatsächlich etwas für das eigene Mobilitätsverhalten sein kann, muss man ganz genau durchrechnen - und mit anderen Finanzierungs-, Leasing- oder spezialisierten Abomodellen vergleichen.

    Kommentare 2

    • Finde durch die teuren Zusatzbausteine das Angebot uninteressant und 500km sind ein Witz!

    • Es gibt halt doch eine Parallelwelt zu den Mitgliedern dieses Forums, welche bereit ist solche Angebote soo positiv zu antizipieren.