Vorwort:
Auch wenn dieses Fahrzeug mittlerweile vielen Forenmitgliedern bekannt sein dürfte, möchte ich meine bisherigen Erfahrungen mit dem Fahrzeug gerne teilen. Viel Lob und Begeisterung habe ich vorraus
über ihn hier im Forum gelesen und getrieben von meiner Vorliebe für kleine, stark motorisierte Fahrzeuge, wollte auch ich endlich Erfahrung mit dem MINI machen. Da der JCW doch recht rar zu sein scheint, schlugen
die ersten beiden Anmietversuche fehl, entweder war er sofort wieder verschwunden oder die Station wollte das Fahrzeug schlichtweg nicht hergeben.. aber wie heißt es so schön, alle guten Dinge sind 3 und so
klappte es nun endlich mal mit dem 231 PS starken Flitzer aus Oxford.
Anmietung:
Aufgrund des schönen Wetters, fand ich mich Freitag abends mit meiner besseren Hälfte auf der Terrasse auf ein Glas Wein ein und las mir, als ich kurz ungestört war, die neusten News im MWT durch. Beim Durchstöbern des
aktuelle Miete Threads stoß ich dann auf den Post von Xperience, in dem er seine aktuelle Errungenschaft
in Form einen thundergrey metallic farbigem MINI John Cooper Works präsentierte. Ich dachte mir, "einfach mal fragen, vielleicht gibt er ihn ja bald wieder zurück" und prompt erfuhr ich, dass das Objekt der
Begierde am Montag zurückkehren sollte. Perfekt, 1 Woche Urlaub standen an und einen potentiellen JCW an der Angel.. Stellte sich nur noch eine Frage: Wie komme ich am besten nach Dresden, um die Spaßkanone in Empfang zu nehmen?
Da erinnerte ich mich, dass es bei Europcar die Möglichkeit der 1€ Miete gab und checkte in diesem Zuge die aktuellen Überführungsmöglichkeiten und stoß auf eine Überführung vom MUC zum NUE - ideal für meine Zwecke, da
1000 km frei sind. Ich spielte eine Reservierung für EOWY ein und gleichzeitig eine Reservierung für den CCMR am DRS und kontaktierte zur Sicherheit noch die Station in Dresden. Nun hieß es warten bis Montag..
Montag früh, 10 Uhr. Ausgeschlafen und voller Vorfreude fand mich an einem DB Schalter ein und erwarb ein Bayern-Ticket, um mich auf den Weg in die Landeshauptstadt zu begeben. Dort angekommen, genoßen wir erstmal
das gute Wetter bei einem Mittagsessen in der Innenstadt. Die Reservierung bei den Grünen hatte ich um 16 Uhr eingeplant und so machten wir uns gegen 14 Uhr auf den Weg zum MUC, um noch Zeit für einen obligatorischen
Rundgang im Parkhaus zu haben. Kurz vor 4 fanden wir uns dann am Counter ein, zog eine Nummer und wartete, bis ich aufgerufen wurde. Es begrüßte mich ein sehr freundlicher RSA, der für die One-Way-Miete schon alles
vorbereitet hatte und löste mir das Rätsel, welches Fahrzeug ich wohl kriegen würde, indem er mir den Schlüssel zu einem silbernen Mercedes Vito 116 CDI AUT überreichte. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, begaben
wir uns ins Parkhaus um den Vito in Empfang zu nehmen. Raus aus dem Parkhaus, auf die BAB Richtung Dresden. Gegen 20.15 Uhr trafen wir 60€ ärmer am DRS ein. Ich begab mich auf den Weg zum Sixt Counter, wo mich eine
freundlichen RSA namentlich begrüßte und mir mitteilte, dass der MINI leider noch nicht da ist und bat mich um etwas Geduld. Gleichzeitig schilderte sie mir, dass die ARWE Mitarbeiter um 21 Uhr Dienstende haben und sollte
der MINI später eintreffen, es nicht mehr möglich wäre, diesen mitzunehmen, da er erst eingecheckt werden muss. Das Bangen ging also weiter, Minute für Minute verstrich, ich ging auf und ab im Terminal und war wie auf heißen Kohlen.
Kurz vor 21 Uhr spähte ich noch einmal ins Parkhaus und sah, wie der JCW gerade eintraf. Freudig stolzierte ich zum Counter, jedoch wurde meine Euphorie dort jäh gestoppt, da eine andere RSA mir mitteilte, dass es schon zu spät wäre..
Enttäuscht wollte ich mich auf dem Weg zum Stern machen, wie ich sah, dass bei den Checkern noch Licht brannte. Viel konnte ich nicht verlieren und somit lief ich dort schnell hin und traf 2 überaus nette Mitarbeiter an, die gerade im Begriff waren,
Feierabend zu machen. Ich schilderte Ihnen meine Anreise für den JCW und sie checkten den MINI für mich doch noch ein, damit ich ihn doch noch mitnehmen kann - mir fiel ein Stein vom Herzen. Nun nur noch schnell zum Counter, und los geht es.
Die am Anfang erwähnte überaus freundliche RSA, machte alles fertig und wünschte mir noch viel Spaß mit dem MINI. Ich bedankte mich sehr ausgiebig und hinterließ bei ihr noch ein Dankeschön für die beiden ARWE-Mitarbeiter in Form einer kakaohaltigen Süßspeise. Nun konnte es endlich losgehen, ich checkte den MINI noch einmal auf Schäden, fand glücklicherweise nichts neues, stieg ein und startete zum ersten mal das 1998 ccm große Herz des Engländers. Wow, was für ein toller Sound dachte ich mir fuhr und mit einem breiten Grinsen Richtung Autobahn gen Heimat...
Das Fahrzeug:
MINI John Cooper Works
Leistung: 231 PS
Drehmoment: 320 Nm
Beschleunigung: 0-100 km/h: 6,3s
Höchstgeschwindikeit: 246 km/h
Die Erstzulassung erfolgte am 15.03.2017 im Zulassungkreis M-KB, somit befindet sich die Knallbüchse schon kurz vor der Ausflottung.. Zur Anmietung hatte er schon etwas mehr als 17000 km abgespult. Obwohl er im März zugelassen wurde, hatte er immernoch
Winterreifen der Marke Dunlop WinterSport 4D, welche jedoch zu meiner Überraschung bei niedrigeren Temperaturen noch sehr gut agieren. Lediglich wenn es wärmer wird, spürt man den Haftungsverlust.. Ich kann leider nicht beurteilen, wie sich ein JCW dagegen
auf SR verhält, jedoch bin ich mit den Fahrleistungen sehr zufrieden bisher.
Austattung ist für mich mehr als ausreichend:
Connected XL Paket (mit Navigation Professional- jedoch ohne Onlinefunktionen)
Panorama-Glasschiebedach
Fahrprofilschalter
Ledersportsitze (welche unglaublich bequem sind)
Head-Up Display
usw..
Gewünscht hätte ich mir lediglich noch das H/K-Soundsystem, aber man kann nunmal nicht alles haben Die Ausstattung komplettiert den Gesamt BLP auf 38.700€. VIN :2F02029
Fahrgefühl:
Maximales GoKartfeeling- so begrüßte mich der Navibildschirm als ich bei der Abholung den Fahrprofilschalter nach links drückte. Was dies bedeutete, durfte ich in den letzten Tagen sehr ausgiebig testen. Es macht einfach einen riesen Spaß den MINI über die Landstraße
zu scheuchen und man merkt, dass das sein Revier ist. Mit welcher Leichtigkeit sich der MINI durch die Kurven bewegend lässt, ist beeindruckend. Die elektronische Differentialsperre an der Vorderachse macht dabei einen tollen Job, indem sie das kurvenäußere Rad ausbremst und die Kraft auf das
kurveninnere legt. So kommt es einen regelrecht vor, als würde der MINI sich selbst wieder in die Kurve wieder ziehen und lässt dadurch kein Untersteuern aufkommen.
Beschleunigen - VROOOM - Verzögern mit der hervorragenden BREMBO Bremsanlage, dabei - BLOP BLOP KNALL BLOP - und wieder das ganze von Vorne an der nächsten Kurve - einfach herrlich.
Dieser Sound macht einfach süchtig und ist mir bisher in keinem Auto so untergekommen. In der Stadt kommt es schon fast etwas prollig rüber und mancher schaut ganz verdutzt, wenn er den
MINI mit solch einem Klang vorbeifahren sieht. Mir gefällts jedenfalls
Das 6-Gang Schaltgetriebe passt perfekt zu dem Wagen. Es lässt sich präzise und schnell schalten und komplettiert jedes Herunterschalten durch automatisches Zwischengas. Ich würde den Wagen
immer so fahren, da ich finde das eine Automatik den Wagen einfach ein Stück seiner Sportlichkeit nimmt und hinderlich für den Fahrspaß ist.
Auf der Autobahn merkt man allerdings, dass er geschuldet durch die kurze Gangabstufung, den kurzen Radstand und den lauten Auspuff, nicht in seinem Element ist. Man kann zwar im Green MODE den Boliden merklich leiser Stellen, aber gänzliches entspanntes Gleiten kommt nicht auf. Er wirkt sehr nervös
und reagiert nahezu allergisch auf jede Spurrille. Vielleicht ist das auch der WR geschuldet, jedoch habe ich bisher keinen Vergleich, wie er sich auf SR verhält. Ein paar Sprints Richtung WR Limit (240 km/h) machen Spaß, jedoch lange Fahrten würde ich eher mit einem anderen Fahrzeug antreten.
Der John Cooper Works ist aufjedenfall kein Kostverächter. Man kann ihn im Green MODE auf der BAB zwar mit 6 l pro 100 km fahren, bewegt man jedoch den Wookie artgerecht, kann man den Verbrauch aber auch gut und gerne auf 12 l katapultieren - ganz zur Freude der örtlichen Zapfsäule. Der kleine Tank
ist hinderlich daran (44 l), dass man auch mal eine längere Strecke zurücklegen, ein bisschen mehr Kapazität hätte es schon sein dürfen.
Insgesamt finde ich den Verbrauch für das Gebotene aber im Rahmen und nicht übermäßig hochgegriffen.
Austattung:
Der JCW wurde ausreichend mit Ausstattung bestückt und genügt meinen Vorlieben vollkommen. Besonders das große Navi mit den importierbaren BMW-Routen und der Spotify Integration, begeistert mich durch Funktion.
Das HeadUp- Display ist eine gute Sache und erleichtert den Fahrbetrieb ungemein. Genauso würde ich das Panorama-Glasdach nicht missen wollen, da es dem MINI durch den Lichteinfall ein ganz anderes Raumgefühl gibt.
Das einzige Ausstattungsmerkmal das ich wirklich gerne hätte, wäre nur das das H/K- Soundssystem zu nennen, da die Standardanlage keinen wirklich guten Sound liefert.
Fazit:
Mir kribbelt es schon wieder in den Hände, als ich den Bericht hier schreibe und durch Fenster der JCW vor der Haustür parken sehe.. Ich halte mein Fazit kurz:
Der MINI ist einfach ein Fahrerauto. Er liebt es sich über Landstraßen zu wüllen und aufzufallen (VROOM BLOP KNALL ). Er hat soviele (für mich!) positive Eigenschaften, was ihn in der kurzen Zeit zu meinem absouluten Favorite gemacht hat. Jederzeit würde ich den MINI nochmal anmieten, bzw.
hoffentlich irgendwann mal selbst besitzen. Einfach ein Träumchen! So nun muss ich los, ich denke mehr muss ich zu dem Fahrzeug nicht mehr sagen...
Vielen Dank fürs lesen und ich hoffe es gefällt euch! Vielen Dank nochmal an Xperience für den nahtlosen Übergang und die pünktliche Rückgabe, die das alles hier erst möglich gemacht hat. Und ganz besonderen Dank natürlich auch an die Sixtstation Dresden Flughafen!
PS: Vielleicht lad ich die Tage noch ein paar Bilder und ein Soundfile vom Auspuff hoch