Avis und neue Diesel

  • Hallo Zusammen

    Kann es sein das Avis kaum noch neue Diesel hat ?

    Alle Autos die die neue Zulassung EU-AC haben sind alles Benziner zumindest die ich an unserer Station wahrnehme.

    Der Avis Mitarbeiter sagte mir das nach und nach alle Diesel verschwinden werden ist das tatsächlich so ? Immerhin wird die Dieseloption ja weiterhin Angeboten.


    Liebe Grüße

  • Ja, werden immer weniger. Das sagen aber auch andere Vermieter, z.B. Enterprise. Liegt an der Unbeliebtheit der Diesel, wegen der Händler die nicht wieder zurücknehmen/kaufen. Damit werden die Investitionskosten zu hoch und man ordert dann eben eher Benziner.


    Ausnahme scheint bis jetzt noch der Bereich Oberklasse (Gruppe F bzw. LDAR/PDAR/XDAR) zu sein, wo es nach wie vor einen relativ hohen Dieselanteil gibt. Deswegen kann ein Aufpreis auf diese Klasse durchaus Sinn ergeben, wenn man den Großteil über die Spritkosten wieder reinholt. Upsell vor Ort kann dabei sinnvoller sein, weil man dann sichergehen kann, auch wirklich einen Diesel zu erhalten, Oder ein guter Draht zur Station ;)

  • Sehe die Entwicklung in F/P da nicht so. Der Dieselanteil in diesen Klassen ist ebenso extrem gesunken. Gibt fast nur noch 3er Benziner.


    Dass es in L noch "besser" ist, liegt momentan nur an den Massen an eingeflotteten Audi A6, die alle Diesel sind. Wären die nicht, wäre der Anteil an 530i/540i im Vergleich zu den letzten Jahren astronomisch hoch.

  • Ja, weil die Umwelthilfe gar nicht mehr im Fokus steht. Die hatten die Autohersteller völlig unterschätzt, da wird wohl einiges geflossen sein, um jene Umwelthilfe nicht mehr so in den Fokus geraten zu lassen.


    Damit wird dem gemeinen deutschen Gebrauchtwagenkäufer zwangsläufig auch der Diesel automatisch wieder etwas schmackhafter gemacht, denn er vergisst schnell seine Dieselparanoia. In der Panikphase Ende 2017/Anfang 2018 war das nicht möglich,

  • Mit der Umwelthilfe hat das aber eher wenig zu tun. Da müssen sich die Hersteller schon selber an die eigene Nase fassen. Jetzt ist ja gerade Mercedes dran und muss ~280.000 Autos zurückrufen. Die Hersteller haben mit ihrer Mauscheltaktik dafür gesorgt, den Konflikt auch im dritten Jahr noch am Leben zu erhalten. Hätten alle in 2015/16 ihre Mätzchen still und leise ausgemerzt, wäre das Ganze gar nicht erst soweit hochgekocht.

    Es setzt sich aber langsam die Erkenntnis durch, dass mit 6d-TEMP eine Norm vorhanden ist, bei der die Diesel auch auf der Straße wirklich sauber sind. Vor allem der ADAC macht da vieles richtig und führt Positivlisten. Leider hat der gesamte VAG-Konzern diese Entwicklung verschlafen bzw. aus Lobbygründen auf die Verschiebung der 6c-Norm gesetzt, was leider nach hinten losgegangen ist. Siehe Ordersperre bei Porsche. Es dürfte noch gute ein halbes Jahr dauern, bis hier alle Fahrzeuge zulassungsfähig sind.

    Die Leasingraten für bestimmte Diesel sind auf jeden Fall gerade auffallend günstig geworden, zum Beispiel für den 1.6 TDI SCR im Polo/Touran/Ateca, oder auch für Volvo V90 D3/D4.

  • Trotzdem: Euro 6d Temp spielt nur bei wenigen Leuten wirklich BEWUSST eine Rolle, die sich einen Gebrauchtwagen kaufen. Die hören nur "Diesel". Gehe bitte nicht von autoaffinen Freunden und Bekannten aus, sondern vom Grossteil der Bevölkerung, die für solche Details keinerlei Interesse zeigen.


    Wer 30-40k für für einen Gebrauchten in die Hand nimmt, der lässt sich sich von einer Dieseldiskussion stark beeinflussen. Und diese wurde nunmal maßgeblich von der Umwelthilfe geprägt. Wer letztendlich daran schuld ist (EU-Vorgaben, Vorgehen der Hersteller etc.), ist dem Verbraucher doch egal. Er will sein Geld nicht in den Sand gesetzt sehen. Die Umwelthilfe sollte hier nur symbolisch für die vorhandene Diskussion stehen. Und da die daraus resultierende Berichterstattung nicht mehr großartig im Fokus steht, können auch aktuelle wieder Diesel in den Gebrauchtwagenmarkt gepumpt werden.


    Leasingraten für Neuwagen spielen für unsere Mietwagenthematik, die ja dann als Gebrauchtwagen verkauft werden, keine Rolle.


    Grüße

  • Ich verfolge lediglich den Markt. Leasingraten sind immer ein gutes Indiz, wie Hersteller und Händler diesen bewerten, denn auch Leasingrückläufer gehen ja als Gebrauchtwagen zurück in den Kreislauf.


    Für den Durchschnittsverbraucher hat VW die Dieseldiskussion losgetreten mit seinen "Schummel"motoren. Die Umwelthilfe haben da deutlich weniger auf dem Schirm, sie war ja auch nicht Auslöser des Ganzen, sondern die Ermittlungen der EPA in den USA. Aber man liest auch öfters mal in Kommentaren, dass Leute die DUH als Schuldige ausmachen. Wie dem auch sei, die Hersteller halten sich selber erfolgreich in den Schlagzeilen, auch ganz ohne Umwelthilfe.


    Fakt bleibt, dass dicke Karren und SUVs mit Benzinern in Sachen Wirtschaftlichkeit nur sehr suboptimal aufgestellt sind. Die letzten zwei Jahre war der Spritpreis ungewöhnlich niedrig, da fiel das nicht so auf. Jetzt ist er wieder gestiegen, und gerade "normale" Autokäufer vernachlässigen oft den Wertverlust als Kostenfaktor und überbewerten den Spritverbrauch.


    Daher kann man davon ausgehen, solange E-Autos noch nicht massenkompatibel sind, wird die prinzipielle Nachfrage nach verbrauchsgünstigen Autos bestehen bleiben. Und sobald die Panik um Fahrverbote verflogen und mit 6d-TEMP breitbandig eine zukunftssichere Alternative vorhanden ist, wird die Nachfrage wieder rasant ansteigen.

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  • Ich behaupte mal, dass die deutsche Umwelthilfe auch ohne VW-Skandal geklagt hätte, da sie gegen die Einhaltung der Grenzwerte in den Innenstädten geklagt haben. Also hätte es so oder so diese Unsicherheit gegeben, Unabhängig von einer "Schuldfrage".


    Deinem letzten Absatz stimme ich zu.

  • Das hätte sie sicherlich getan. Die große Frage bleibt aber: Wenn die Hersteller sich an die Gesetze gehalten und bereits Euro 5-Diesel die Stickoxidwerte mehr oder weniger eingehalten hätten, gäbe es dann in den Städten diese dauerhaften Grenzwertüberschreitungen überhaupt und hätte die DUH dann noch eine Grundlage zum Klagen gehabt?

    Mangels Glaskugel werden wir das aber wohl niemals erfahren ;)

  • Aussage gestern vom Avis-Mitarbeiter am HAM: Dieselanteil ist von ~65% letztes Jahr auf etwa 10% dieses Jahr gesunken. Diesel werden nur noch auf Wunsch rausgegeben und dann Diselgebühr von 10€ berechnet (in der App sind es für den HAM tatsächlich ~7,30€ statt der üblichen 6€).

  • Hier im Rhein Neckar Dreieck gefühlt auch fast nie was dabei!! Und das seit Monaten.


    Aussage:

    Sixt MA, LU

    EC MA, LU, WO


    An der Aussage von Eurowoman scheint aber was dran zu sein, andere Stationen haben offenbar noch genug. Letztes WE Rastplätze entlang A8 waren mindestens 50% DI Anteil! Dank Tankdeckel Aufkleber ja auch bei Vorbeifahrt leicht aufzumachen. ;-)

  • 350d was? E350d? Das kann ich absolut nicht bestätigen, die Zahl der E350d ist vergleichsweise super gering und nimmt sogar eher ab. So in 1-2 Monaten wird es noch viel drastischer aussehen, wenn nicht langsam ein paar neue kommen.

    Ein Faktor ist aber freilich, dass Benziner für einige Modelle im Moment nicht angeboten werden (7er, A8, A6, A7).