Audi A6 C8 Stärken & Anfahrschwächen | Sixt Wien

  • Was ist denn nun mit der Anfahrschwäche? Nach den Erzählungen hier müsste man ja fast glauben, dass das Ding nicht vom Fleck kommt. Ich kann diesen Eindruck zwar teilen, aber so ein Drama, wie es einige hier darstellen - ist es nun wirklich nicht.

    Hat man eigentlich mal thematisiert, was der Grund hierfür ist? Hab am WE mit einem Kumpel gesprochen, der tatsächlich bei Audi als Inscheniööör arbeitet und beim C8 Abgasstrang mitentwickelt hat. Tatsächlich ist es kein Bug, sondern ein Feature. Audi ist nämlich mittlerweile peinlich darauf bedacht, die Abgasnormen auch tatsächlich einzuhalten (warum bloß? ;)) und befeuert erst den Kat, um ihn auf Temperatur zu bringen, damit er dann unter Last möglichst effizient filtert. Deswegen die gefühlte "Gedenksekunde", so zumindest lt. meinem "Insider". 8)

  • Das erklärt eventuell die oftmals höhere Drehzahl, aber doch nicht die Gedenksekunde. Ich hatte gelesen, dass das Mild-Hybrid-System dafür verantwortlich ist. Immerhin betrifft es die Motoren ohne Mild Hybrid auch nicht.


    Warum und wieso erschließt sich mir aber auch nicht, immerhin sollte es ja das Gegenteil erreichen.

  • Also ich verstehe das so, dass die Gedenksekunde ja deshalb notwendig ist, weil das Kat-Material eben erst auf Temperatur kommen muss.


    Ich sehe ihn am WE wieder und kann da ja bei Bedarf ja nochmal nachbohren ^^

  • Aber dann würde die Gedenksekunde ja wegfallen können, wenn der Kat schon warm ist.

    Ich hab hier mal gelesen, dass der Mitteldruck in den unteren Drehzahlen gesenkt werden mussten, um die NOx-Emissionen in den Griff zu kriegen. (War die Verbrennungsmotoren-Vorlesung also doch zu was gut...)

  • Ich muss sagen das ich den A6 50TDI auch aufgrund dieser Anfahrschwäche privat nicht kaufen würde, ich hatte letztens den 530d im vergleich, das war ein Unterschied wie tag und nacht, viel agiler und nicht so ruckig. Auch ein E350d kommt viel besser weg. (Hatte den A6 50TDI jetzt mindestens 4mal)

    Beim A6 ist es einfach total nervig wenn der nicht aus dem knickt kommt, unmöglich gelöst für ein Auto dieser Preisklasse, da darf sowas nicht passieren. Vom Interieur finde ich ihn cool und spacig, auch die Optik finde ich geil, vorallem mit Optikpaket Schwarz und S-Line.

    Ich bin mal gespannt auf weitere Motoren wie einen größeren Diesel und Benziner und wie diese sich verhalten..

  • Aber dann würde die Gedenksekunde ja wegfallen können, wenn der Kat schon warm ist.

    Ich hab hier mal gelesen, dass der Mitteldruck in den unteren Drehzahlen gesenkt werden mussten, um die NOx-Emissionen in den Griff zu kriegen. (War die Verbrennungsmotoren-Vorlesung also doch zu was gut...)

    So ist es, es dauert ein paar Minuten bis hinten die Temperatur angekommen ist, woran die Gedenksekunde aber eigentlich nichts ändern dürfte.


    Ich würde auch sagen, dass sie die Emissionen im unteren Drehzahlbereich nicht in den Griff bekommen haben und deshalb erstma die Gänge sortiert werden und gewartet wird bis Ladedruck da ist, bevor die Kraftstoffmenge richtig erhöht wird. In Kombination mit Pieeet seiner Theorie mit dem E-Verdichter sogar sehr realistisch. Mit dem E-Verdichter könnte man ja wesentlich schneller den Ladedruck erhöhen, was gerade beim starken Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen sehr helfen würde die Schadstoffe zu verringern. Wenn man dann noch die WLTP Umstellung mit ins Bild holt und dort mehr aus niedrigen Drehzahlen beschleunigt wird als beim alten Testverfahren kann das schon zu diesem Ergebnis führen. :thumbup:

  • Ich muss sagen das ich den A6 50TDI auch aufgrund dieser Anfahrschwäche privat nicht kaufen würde, [...]

    Beim A6 ist es einfach total nervig wenn der nicht aus dem knickt kommt, unmöglich gelöst für ein Auto dieser Preisklasse, [...]

    Wobei es da finde ich auch stark drauf ankommt, wieviele Autos man wie regelmäßig fährt.

    Bei Motor-Talk ließt man im Moment zunehmend, dass die Leute mit der Anfahrschwäche klar kommen.

    Wenn man aber frequent immer andere Autos fährt, fällt einem das sicher deutlich stärker auf, als wenn man dauerhaft nur den A6 bewegt.

    Ich selber bin den A6 bisher einmal gefahren und würde den Wagen trotzdem kaufen, ich fand es jetzt nicht "weltbewegend".

  • Also ich weiß ja auch net, ich bin Ihn gefahren und fand es jetzt nicht so übel wie Ihr beschreibt.


    Dann fahrt mal 116i dann wisst Ihr was ne Gedenksekunde ist.


    Ich persönlich würde Privat aber auch eher nen C7 fahren, ist für mich das stimmigere Auto.

  • Übrigens gibt es noch eine weitere Variante der Frontgestaltung beim C8.

    Die mit den gestohlenen Lampen und Sensoren.

    Das ist mir tatsächlich mit einem Sixt C8/50 Limo passiert...

    Ich werde an anderer Stelle bei Gelegenheit berichten.

  • Auch wenn es vielleicht etwas OT ist, interessiert das Thema Anfahrschwäche beim aktuellen 50 TDI in sämtlichen Modellen sicherlich einige:

    Das von ATom genannte "Feature", um den Kat auf Temperatur zu bekommen, gibt es schon seit knapp 20 Jahren und nennt sich Kaltlaufregler. Auch hat das ganze nichts mit der (Mild-)Hybridisierung - wie von timber gemutmaßt - zu tun.


    Der EA897 Motor - wie er intern genannt wird - existiert in seiner Bauart mit nahezu identischen Anbauteilen bereits seit 2010 und wurde dort mit 204 bzw. 245PS im A5/6/7 etc. verbaut

    Beim EA897 evo (der Motor ist hier für die meisten vmtl. im A6 C7 Facelift/PA und A4 B9 präsent gewesen) wurde 2014 eine Abgasnachbehandlung im bzw. am motor integriert (mittels AdBlue/SCR-Kat). Das ganze stammt gewissermaßen aus Zeiten vor dem Dieselskandal und hat seine Euro6 Norm nur mittels der Abschaltorrichtung erreicht.


    Der "alte" 272PS (bzw. auch der 286PS 50 TDI, der kurzzeitig im A8 ohne WLTP Zulassung verbaut wurde), der sein maximales Drehmoment bereits bei 1.250 upm erzeugt hat, wurde zu der Zeit während/vor dem Dieselskandal entwickelt und modifiziert. Deshalb ist die gesamte Hardware drum herum (v.a. die Abgasnachbehandlung) dafür ausgelegt, mit der Schummelsoftware zu laufen. Fährt das Fahrzeug mit sauberer Software, schafft es die NOx Grenzwerte nicht mehr.


    Nun hat Audi im A8 den 50 TDI aktualisiert (wohlbemerkt ohne jegliche Kommunikation, ich zumindest habe keine wahrgenommen) und im neuen A6/A7 und A4 Facelift gebracht. Der Grundmotor bleibt immer noch der EA897, nun allerdings mit einer auf den WLTP optimierten Software. Gleichzeitig müssen natürlich die NOx Werte stimmen. Audi kappt unten herum das Drehmoment, da hohes Drehmoment bei geringer Drehzahl hohen Druck erzeugt und dabei die NOx Werte massiv steigen würden. Die veraltete Abgasnachbehandlung wurde beibelassen und wäre vollkommen überfordert. Für den Kunden keine schöne Lösung, für Audi aber scheinbar die einzig mögliche. Ansonsten hätten sie einen vollkommen neuen Motor entwickeln müssen.

  • Ich las aber, dass der A8 keine so starke Anfahrschwäche vorweist. Wie kann das sein, wenn es der gleiche Motor und die gleichen Maßnahmen sind?

    Weil der noch nach der 6c-Norm eingestuft war, also ohne RDE und WLTP.
    EDIT: Seit September 2018 hat der A8 auch den 897evo2-Motor mit denselben Leistungsdaten.


    So wie SightWalk es beschreibt, hatte ich das ja auch schon mal zum Thema A6 und 897evo2 ausgeführt. Audi hat beim evo die Abgasnachbehandlung - vermutlich aus Kostengründen - zu klein ausgelegt und kann den hohen NOx-Ausstoß im unteren Drehzahlbereich nicht ausreichend wegfiltern. Ein E-Lader würde dabei leider gar nichts helfen, weil der hohe Mitteldruck das Problem ist, und der geht durch den E-Lader ja nicht weg, sondern liegt nur noch schneller an.


    Deswegen fahren sich die Motoren von Mercedes und BMW auch deutlich besser, weil man dort offenbar die Abgasnachbehandlung ausreichend groß dimensioniert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Flomac ()

  • Das klingt doch dann mal nach einer fundierten Aussage! Was für nen Schwachsinn hat dann mein "Audianer" verzapft? Werde ihm deinen Post mal unter die Nase halten, mal sehen was er dazu sagt! :106:

    "Ach, im Internet steht doch eh nur Unsinn!"