Hallo zusammen,
meinem Freund und mir ist leider folgendes Missgeschick unterlaufen: Über Billigermietwagen.de haben wir vor knapp zwei Wochen einen Mietwagen bei Autoleggio Maggiore in Catania für ca. 240 € angemietet. Da er viel mehr Auslandsfahrerfahrung hat, hatten wir ausgemacht, dass er der (Haupt-)Fahrer ist. Da nur ich eine Kreditkarte besitze, haben wir mich als Bezahlende hinterlegt. Uns ist natürlich aufgefallen, dass drin stand "Hauptfahrer muss Kreditkarteninhaber sein", aber beim Bestenwillen war uns nicht bewusst, dass NUR so "angeblich" kein Vertrag zustande kommen könne. Wir wollten es beim Bezahlvorgang "testen" und dachten, wenn dies tatsächlich nicht gehen würde, würde dies sicherlich abgelehnt werden. Doch es wurde akzeptiert. Die Möglichkeit mich als Zweitfahrer zu hinterlegen, hatte ich auch gesehen, aber ich wollte nicht unnötig 80 € aus dem Fenster schmeißen, wenn wir dies in der Praxis gar nicht anwenden wollten. Wir dachten uns, sofern dies je doch ein Problem werden sollte und dies tatsächlich nur so gehen würde, würden wir es eben vor Ort entsprechend anpassen lassen.
Am Tag der Ankunft dann folgendes Horrorszenario:
Wir kamen in der Halle in der diverse Autovermietungen ihren Sitz hatten an und mussten ca 1,5h warten bis wir an der Reihe waren. Der erste Eindruck von Maggiore war schon sehr negativ. Zuerst bediente ca. 30min ein Mann mit Aviskennzeichnung die Kunden bis irgendwann der Maggiore Mitarbeiter auftauchte der schon einen genervten und unmotivierten Eindruck machte. Parallel durchforstete ich die Rezensionen von Maggiore und war schockiert über die negativen Erfahrungen. Im Gespräch mit einem etwas älteren deutschen Ehepaars vor uns meinte, dass sie öfters Probleme hätten ihre Fahrzeuge rechtzeitig zurückzuerhalten und man teilweise Stunden auf das gemietete Fahrzeug warten müsse. Als wir an der Reihe waren, hatte uns der Herr auch gesagt, er macht soweit alles fertig und dann müssen wir draußen warten, bis wir einen Anruf erhalten werden. Er bat um die Vorlage des Vouchers, KK, Ausweises. Als er feststellte, dass Hauptfahrer und KK-inhaber nicht identisch ist, meinte er, er kann das Fahrzeug nicht herausgeben. Wir waren im Schock - sowas haben wir nicht erwartet!
Ich fragte nach, ob es nicht möglich sei, mich dann eben als Zweitfahrer zu hinterlegen, dies verneinte er. Bzw. mich als Hauptfahrer und meinen Partner als Zweitfahrer. Dann fragte ich, ob wir dann nicht einfach einen neuen Vertrag abschließen könnte, das verneinte er ebenfalls. Auf meine Frage, was wir dann tun sollten, meinte er, sei ihm egal hier gibt es genügend weitere Autovermietungen er kann nichts machen - wie kann das denn bitte sein?! Es kommen doch auch spontan Kunden zu Autovermietungen und dann geht es doch auch - dann halt zu anderen Konditionen die man ggf. verrechnen könnte. Diese Person war überhaupt nicht willig zu helfen. Ich hatte ihn noch gefragt, ob wir das Geld wenigstens zurückerhalten würden, meinte er "ja" oder er wollte uns einfach abwimmeln.
Im Enddefekt haben wir dann 2h später über eine andere Autovermietung Abduma ein Fahrzeug für 450 € mieten müssen. Das war das günstigste Angebot was wir von 5 Autovermietungen auf die "Schnelle" einholen konnten. Das war dann wohl der Preis den wir zahlen mussten für unser Unwissen.
In der Ferienwohnung angekommen, habe ich das Drama FTI/Billigermietwagen.de geschildert. Diese meinten, dass wir das Geld nicht zurückerhalten werden, da es unser Versäumnis wäre und verwies auf die Mietbedingungen in denen unter "KAUTION" nur folgendes stand: "Zahlbar: mit Kreditkarte, Kreditkarteninhaber muss der Hauptfahrer sein. Kreditkarten Pin benötigt. Erlaubte Kreditkarten: American Express, Diners, Discover, Visa, Mastercard".
Bei Hinterlegung der Kaution mit EC oder Bar steht ausdrücklich "nicht möglich" - warum kann man dies nicht so klar auch bei obigem Fall schreiben?!
In den AGBs ist folgendes zu finden:
"Zur Autorisierung der Kaution kann die Eingabe einer PIN erforderlich sein. Die Karte muss immer auf den Namen des Hauptmieters ausgestellt sein.
VisaElectron, Maestro oder andere Debitkarten sowie sog. „Prepaid Kreditkarten“ werden im Regelfall zur Hinterlegung der Kaution im Regelfall nicht akzeptiert – selbst wenn sie zur Zahlung des Entgelts bei der Buchung genutzt werden konnten. Wenn Sie eine solche Karte zur Hinterlegung der Kaution nutzen wollen, lassen Sie sich die Akzeptanz der Karte bitte vorher schriftlich vom Veranstalter und der lokalen Vermietstation bestätigen und legen Sie diese bei der Abholung vor, da andernfalls die Übergabe des Mietwagens verweigert werden kann."
Ich finde es wirklich eine Frechheit da zum einen nirgendwo explizit drin steht, dass ansonsten kein Mietvertrag zustande kommt und zum anderen dass 2020 so ein Zahlvorgang der eine solche Konsequenz mit sich trägt, entsprechend abgewickelt werden kann. Wie kann es sein, dass ein solcher Voucher unantastbar ist wie eine Urkunde? und man nachträglich nichts mehr ändern kann?!
Die werden ganz sicher keinen Schaden haben, dass wir das Fahrzeug nicht genommen haben. Dies wurde sicher anderweitig weitervermietet.
Ich überlege mir gerade ernsthaft die Kreditkartenabrechnung der 240 € rückgängig zu machen. Bzw. im Anschluss ggf. eine finanz. Einigung zu erzielen. Was meint ihr dazu? Ich möchte halt vermeiden, dass sie dann anwaltliche Schritte in die Wege leiten und noch mehr fordern.
VG und Danke für's Lesen
Goonie