Erfahrungsbericht Mietwagen-Überführungsfahrer

  • Also von all den Haftungsfragen, die ich mir so stellte, war die einer eventuell explodierenden Tankstelle die aller letzte.

    Meine Überlegungen gingen eher so in die Richtung: Nachdem ich nun 2 km von der Station entfernt den geparkten Transporter gefunden habe, renn ich jetzt nochmal zurück, um einen Schaden nachtragen zu lassen? Um dann wieder 2 km zum Transporter zu laufen? Oder fahr ich bei denen vorbei, mit dem Risiko, dass sie den Schaden nicht nachtragen, weil ich den Transporter schon bewegte?

    Ach komm, Scheiß drauf, direkt zum Ziel, denen wird das schon nicht auffallen.



    Allerdings lief es meist nicht so gut mit den Übernachtungen und so kam es oft vor, dass man im Auto schlief. Waren zwar oft California, aber das war eben nicht das Wahre.

    Wie machtest du das? Bei den T5/T6 gab es für mich immer drei Varianten:

    - Fahrersitz nach hinten

    Vorteil schnell, Nachteil: Pedale stören und man liegt nicht komplett

    - auf die Rückbank

    Vorteil schnell und man liegt, Nachteil: man liegt geknickt

    - Sitze hinten raus und mit Schlafsack auf den Boden

    Vorteil man lieht richtig und man hat viel Platz, Nachteil: dauert die Sitze auszubauen und man muss paar mal beim einbauen rumfluchen


    Anfangs schlief ich öfter in den Autos auf Kombitouren. Da war das ein cooles Gefühl, auf der Autobahn zuhause zu sein. Später versuchte ich, das um jeden Preis zu vermeiden und schaffte es ganz überwiegend ins eigene Bett.

  • Ganz ehrlich, im Auto schlafen, ist das allerletzte wenn man nicht grade einen Camper hat. Und der Lärm der Autobahn ist auch nicht grade fördernd für ein guten Schlaf. Unterwegs im Hotel schlafen, oder eben zu Hause. Selbst wenn ich im Nachtzug fahre, nehme ich ein Schlafwagenabteil.


    Gibt es bei Überführungen Zeitvorgaben? Oder kann man auch gemächlich mit ausreichend Pausen die Strecken fahren?


    StarCar bietet auch Überführungen für lau an. Aber wenn ich das richtig lese, muss man selbst den Kraftstoff bezahlen? Clevere Idee die Kunden arbeiten zu lassen.

  • peak///M

    Kam ganz auf das Modell an:


    Multivan 2-2-3

    Zweite Reihe zusammen schieben und Sitze umklappen (Rückenlehne vorklappen) und dann ging es einigermaßen. Hatte ja meist nen Kissen oder ne dünne Decke dabei.


    Transporter 9-Sitzer

    Auf die Rückbank gelegt, war aber weniger Bequem.


    California:

    Die hatten Praktischerweise nen Bett dabei.


    Am besten schlief ich mal in einem Umgebauten Crafter. Der hatte jeden Müll an Bord, der einem das Leben in der Wildnis erleichtert. Super bequemes Bett, Kaffeemaschine und Zusatzheizung.
    Für die Fahrt hatte ich etwas über einen Tag Zeit. Da hab ich dann auch getrödelt. Bin zwar den Direkten Weg gefahren, aber hab in Städten Pause gemacht, die ich vermutlich nie wieder besuche. Und wenn man in der Pfalz ist, auswacht und dann die tolle Umgebung sieht, entschuldigt das ein wenig, für den sonst eher hektischen und chaotischen Umgang als Fahrer.

  • California:

    Die hatten Praktischerweise nen Bett dabei.


    Am besten schlief ich mal in einem Umgebauten Crafter.

    He, einen mit Bett hatte ich nie! Umgebaute Crafter hatte ich, aber die hatten Werkzeugschränke hinten drin.


    Welche Fragen sich mit stellt, darf bspw. ein 23 Jähriger dann trotzdem XDAR überführen? Gibt es da überhaupt Einschränkungen?

    Bei den Altersbeschränkungen kann es sein, dass ein Vermieter das so sieht wie NiklasSt. Es kann aber auch so wie im Fall von Euroocar sein, dass die Altersbeschränkungen übernommen wurden. Wobei ich mir vorstellen kann, dass sie bei XDAR ne Ausnahme machen, das ist quasi Tagesgeschäft. Anders wird es dann bei drn Selection-Modellen, wobei es von denen derzeit ja sowieso weniger gibt als früher.

    Ich kam damit garnicht im Berührung, weil ich als Mieter sowieso hätte alles fahren können. Ich hörte aber Geschichten, wo ein Transferfahrer von sonstwo mit dem Fernbus anrückte, nur um ein Selection-Fahrzeug zu überführen. Da er zu jung war, musste er aber wieder abziehen.

    Gibt es bei Überführungen Zeitvorgaben? Oder kann man auch gemächlich mit ausreichend Pausen die Strecken fahren?

    Es gibt Zeitvorgaben, aber man kann mit ausreichend Pausen fahren. Man hat meist so zwei, drei Tage Zeit für die Erledigung des Auftrags.

    Bei den Vermietern darf man das Fahrzeug in der Regel aber nicht über Nacht beahlten. Wenn man also wandelndes Autohaus spielt, muss man zusehen, die Schlüssel alle noch am gleichen Tag loszuwerden. Außer man hat das abgesprochen oder einem wurde sogar angeboten, mehrere Tage brauchen zu können.

    Bei den Leasingrückläufern war das weniger ein Thema. In jedem Fall muss man mit den Kilometern aufpassen, aber da konnte man ein Fahrzeug auch paar Tage behalten, sofern man in dem im Auftrag angegebenen Zeitraum blieb.

    Für Besorgungen und Ebay-Kleinanzeigen-Abholungen entlang der Strecke bieten sich Fahrten an, die über zwei senkrecht verlaufende Autobahnen berechnet wurden, zum Beispiel über A4 ostwärts und dann A9 nordwärts. Da konnte man dann im Dreiecksgebiet, im Beispiel nordwestlich vom Hermsdorfer Kreuz, Bundesstraße fahren und etwas in diesem Gebiet anfahren, ohne die km zu überschreiten.

    Eine deutliche Überschreitung der km fiel den Auftraggebern sofort auf und es wurde dann der Grund dafür erfragt.

  • Sehr coole Insights.


    Aber das scheint mir ein System zu sein, wo Beides, Mensch und Maschine/Auto, auf Dauer auf Verschleiß gefahren wird. Ich fahre phasenweise beruflich recht häufig die ICE-Strecke Düsseldorf-Berlin - Bahnfahren macht mich so unglaublich müde jedes Mal (egal ob 1./2. Klasse).


    Zur Optimierung noch Mitfahrgelegenheiten mitzunehmen wäre wohl haftungsrechtlich ein Problem, weil man gewerblich unterwegs ist, oder?


    Ist es denn wirklich so, dass das Überführen auf eigener Achse günstiger ist, als der Hängertransport?

  • peak///M Hast du damals für die Anmeldung des Gewerbes für das Amt spezielle Unterlagen benötigt? (z.B. Reisegewerbekarte) Oder füllt man nur den „Wisch“ aus und gibt ihn ab?

    Habe es mir die letzten Tage auch mal angeschaut/überlegt und man braucht tatsächlich nichts spezielles. Einfach die 2 Seiten Gewerbeantrag ausfüllen und "Kleinunternehmerklausel" ankreuzen. Anschließend bekommt man von der Gemeinde unterlagen und registriert sich beim Finanzamt. :117:

  • Habe es mir die letzten Tage auch mal angeschaut/überlegt und man braucht tatsächlich nichts spezielles. Einfach die 2 Seiten Gewerbeantrag ausfüllen und "Kleinunternehmerklausel" ankreuzen. Anschließend bekommt man von der Gemeinde unterlagen und registriert sich beim Finanzamt. :117:

    Ich glaube von Finanzamt bekommt man automatisch Bescheid oder bin falsch?

    Es hängt davon ab wegen der Kleinunternehmerklausel, je nachdem was man vor hat..

  • Ich glaube von Finanzamt bekommt man automatisch Bescheid oder bin falsch?

    Es hängt davon ab wegen der Kleinunternehmerklausel, je nachdem was man vor hat..

    Das natürlich, allerdings bräuchte man zur Anmeldung bei ONLOGIST eine Steuernummer und die Unterlagen vom Finanzamt.
    Da das ganze seit 01.01. wohl verpflichtend über ELSTER läuft und nicht mehr in Papierform möglich ist, geht es schneller wenn man sich bei erhalt der Unterlagen seitens der Gemeinde einfach selbst dort registriert und auf den Verifizierungsbrief wartet.

  • mit Online-Funktion des Ausweise kann man das direkt online beantragen, ansonsten geht es über die örtlichen Behörden. Bei mir verging von Freitagabend Brief bei der Behörde (mit Antrag) bis Eingang des Führungszeugnis 4 Arbeitstage. Und das unmittelbar vor Weihnachten. Es hat also Vorteile, dass Behörden kein Home Office machen. :-D