Interessant, ja. Aber durch die Ermöglichung von kürzeren Reisezeiten bei z.B. Wochenendausflügen wird ja auch eine Erhöhung der Lebensqualität erreicht, bzw. verzichte ich heute aufgrund der unzureichenden Infrastruktur aus Ausflüge, die ich eigentlich gern machen würde. Daher finde ich eine künstliche Verknappung der Infrastruktur zur Unterdrückung von Reisewünschen nicht besonders zielführend.
Ein gutes Beispiel ist der Flugverkehr, durch die Billigflüge wurde natürlich massiv Verkehr induziert - der spiegelt sich aber darin wieder, dass Reisen für viele Leute erschwinglicher geworden ist, man viel mehr Reisen und kulturellen Austausch erreicht als noch vor 30 Jahren und man dadurch in einem vereinten Europa näher zusammengerückt ist. Auch ist die Lebensqualität dadurch in meinen Augen massiv gestiegen. Wenn ich jetzt die Abflüge pro Stunde am Flughafen stark reguliere, geht natürlich der Verkehr wieder zurück, Reisewünsche werden unterdrückt, weil natürlich nicht jeder für 500 Euro nach Paris oder London fliegen kann oder möchte.
Genauso kann und möchte nicht jeder nen Wochenendausflug machen wenn er dann 2 Stunden im Stau steht. Ich sehe es daher eher umgekehrt: Induzierten Verkehr gibt es eigentlich nur bei unterdimensionierter Infrastruktur. Wenn ich z.B. auf dem Dorf wo die Straße eh schon immer leer ist nun eine zweite oder dritte Spur baue, wird dadurch keiner mehr fahren. Für mich ist induzierter Verkehr sicherlich aus verkehrsplanerischer Sicht ein sinnvolles Konzept vor allem wenn es um die Aufkommensberechnung und Dimensionierung geht. In der praktischen/persönlichen Sicht ist es aber eigentlich nur die Auflösung von "erzwungenem" Verzicht und daher schon fast begrüßenswert.