Mobilität der Zukunft. Weniger Autos in den Städten, mehr ÖPNV und Fahrräder?

  • die Pariser fahren halt maximal Peugeot 308 und wollen die am Straßenrand parken können.

    Und wenn da etwas größeres daherkommt, dann sind da mal schnell 2 Parkplätze weg. Das ist schon nachvollziehbar.


    Aber da wird halt politisches Kalkül einer grünen Bürgermeisterin durchgespielt. Warum sollte das in Frankreich anders sein als in Deutschland.


    Fremde Autos müssen in einer Tiefgarage parken, Pariser mit Anwohnerparkausweis auf der Strasse.

    Da man das offensichtlich so nichts ins Gesetz schreiben kann, regelt man es über die Preise. Problem erledigt.

  • Ein Interview aus der Taz mit einer Forscherin zu der Debatte. Übel aufgestoßen ist mir der Teil.


    Zitat

    Der öffentliche Raum in Städten ist sehr begrenzt. Durch das Parken verschwenden wir diesen Raum letztendlich sinnlos, im großen Stil. Wir verderben unsere städtische Umwelt. Fahrzeuge stehen im Schnitt 23 Stunden am Tag nur rum.


    Ich teile diese Kritik bekanntlich im Kern, aber es hat einen Grund, warum diese Fahrzeuge heute parken. Teilweise, weil der ÖPNV keine Alternative ist und man keine sichere Abstellmöglichkeit für sein (E-)Bike hat. Diese so getätigte Aussage wird sicher nicht dazu beitragen die Akzeptanz der Verkehrswende zu erhöhen.

  • Also in Großstädten kann man das Argument mangelnder Alternativmobilität in Zeiten von E-Scootern, Leihfahrrädern, Uber, Carsharing, ÖPNV und co nicht mehr gelten lassen. Niemand muss mehr zwingend mit dem Auto in die Innenstadt fahren. Wenn doch, kann man das ja machen, aber muss halt entsprechend hohe Gebühren in Kauf nehmen. Viele Städte haben sich den Umbau zu autofreien Innenstädten auf die Fahne geschrieben und das ist voll okay finde ich. Paris geht da schon länger voran, daher ist die neue Regelung nur konsequent.

  • Naja ein Großteil des Verkehrs dürfte ja nicht Innerstädtisch sein sondern Umland <> Stadt. Und diese ganzen Lösungen wie P+R sind meistens schon sehr zeitraubend und unangenehm.

    Wenn Parkraum wirklich soooo ein Problem ist, warum fördert man dann nicht mehr Tiefgaragenplätze?

  • Also in Großstädten kann man das Argument mangelnder Alternativmobilität in Zeiten von E-Scootern, Leihfahrrädern, Uber, Carsharing, ÖPNV und co nicht mehr gelten lassen. Niemand muss mehr zwingend mit dem Auto in die Innenstadt fahren. Wenn doch, kann man das ja machen, aber muss halt entsprechend hohe Gebühren in Kauf nehmen. Viele Städte haben sich den Umbau zu autofreien Innenstädten auf die Fahne geschrieben und das ist voll okay finde ich. Paris geht da schon länger voran, daher ist die neue Regelung nur konsequent.

    Es geht eher um die Anwohner, wo eine Alternative nicht möglich ist. Ich spreche da aus Erfahrung.

  • Autos raus aus den Städten. Das ist klar und nur eine Frage der Zeit.

    Es gab Zeiten in Deutschland, da war das Parken im öffentlichen Raum die Ausnahme und nicht die Regel. Zeiten, in denen die Zulassung für ein Auto explizit an den Besitz eines privaten Stellplatzes gekoppelt war. Was heute wie eine radikale Idee erscheint, war bis in die 1960er Jahre in Deutschland geltendes Recht. Und ist es in Japan wieder. Tokio lässt nicht unbegrenzt Autos zu. Wer ein Auto anmelden will, muss einen Parkplatz vorweisen können. Das aus europäischen Metropolen gewohnte Bild von Autos, die auf der Strasse parken, gibt es nicht. Parkplätze sind andererseits meist sehr eng, was wiederum kleine Autos praktischer macht.


    Jxeq21Y8NFX-CMII.116.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Pinspot ()

  • warum fördert man dann nicht mehr Tiefgaragenplätze

    Warum sollte man denn ausgerechnet Tiefgaragenplätze fördern? Wäre es nicht besser das Geld in Ausbau und Sicherheit des ÖPNV zu stecken? Gerade im Radio wieder gehört, dass das Deutschlandticket bisher nicht wie erhofft den Effekt hat, den Individualverkehr deutlich zu reduzieren. Hauptargument: Unzuverlässigkeit der Öffentlichen. Wenn das so sein sollte, dann sind doch Tiefgaragen nicht die Lösung.

  • Weil es offenbar der Wunsch der Bürger ist, ihren Wohnort und Einkaufsort mit dem Auto und nicht mit anderen Verkehrsträgern zu erreichen. Selbst wenn bei mir vor der Haustür der Bus 2x die Minute fahren würde, wäre das in Anbetracht meiner Destinationen und meiner Vorlieben und Abneigungen nicht interessant.

  • Weil es offenbar der Wunsch der Bürger ist, ihren Wohnort und Einkaufsort mit dem Auto und nicht mit anderen Verkehrsträgern zu erreichen.

    Wohl eher dein Wunsch (?) und vielleicht auch mein Wunsch aber das ist doch nicht allgemeingültig. Der Unterschied zwischen Innenstadt/Außenbezirke sowie Stadt/Land spielt da doch auch eine Rolle.

  • Mein Wunsch sowieso, der ist ja erfüllt. Ich hab ja nen TG-Platz, weil ich mein Auto sowieso nicht draußen stehen lassen wollen würde. Am Ende eine Preisfrage. Wenn die Nachfrage bei 100 Euro im Monat zu groß ist, verlangt man eben 120 oder 150, irgendwann werden die Leute rausgepreist. Aber wenn es einen Mangel an Parkplätzen gibt, heißt das doch im Umkehrschluss, dass eine hohe Nachfrage von Bürgern gibt, die ihre Fahrzeuge gern parken wollen. Auch in der Innenstadt gehts ja vor allem drum, dass man das Auto für Einkäufe nutzen möchte und für die Fahrt aus der Stadt raus. Wenn ich am Wochenende zu den Eltern fahren oder +1 nach Holland zu ihrer Arbeit, dann hilft es recht wenig, wenn der Bus aus dem Wohngebiet in die Innenstadt fährt.

  • Nach Barcelona ziehen auch Städte in NRW nach. Duisburg, Düsseldorf und Dortmunddie Mitnahme von E-Rollern im ÖPNV. Absurderweise wird in Dortmund, die Mitnahme von E-Bikes nicht verboten, weil sie einer anderen DIN-Norm unterliegen. Das sie bei Manipulation auch eine enorme Brandgefahr bergen, zeigt die Stadt London, wo viele Wohnungsbrände durch Akkus ausgelöst wurden.


    Nicht nur die Zeitenwende passiert als erstes in der Mentalität, sondern auch die Verkehrswende. Die privaten E-Roller sind die perfekte Ergänzung zum ÖPNV, da so die die letzte(n) Meile(n) zum Ziel zurückgelegt werden können, anstatt die ganze Strecke mit dem Auto zu fahren. Hin 2 km mit dem E-Roller, mit dem ÖPNV weiter und dann nochmal 2,5 km mit dem E-Roller.


    Hoffentlich wird hier schnell eine politische Lösung gefunden, denn technisch sind diese Geräte bei der richtigen Nutzung sicher.

  • hier zum Glück noch nicht.

    Wobei ich es dann tatsächlich erstmal drauf anlassen kommen würde.


    Wurde seit Mai 2023 bei rund 2-3x wöchentlich pendeln noch nie kontrolliert.


    Mich würde ja interessieren, wie oft es tatsächlich zu Problemen mit den Dingern kam in den Öffis.


    Für mich persönlich ist es wirklich die perfekte Ergänzung zum pendeln. Ich komm fix und stressfrei 3 km zum Bahnhof, kann damit quasi bis in die Bahn reinfahren (das Rad müsste man erst zeitaufwendig absperren) und am Ziel nochmal 1 km damit bis ins Büro. Da bräuchte ich vor Ort dann ein zweites Rad: Feierabend hab ich genau 12 min vom Büro bis zum Bahnsteig. Bis man den PC ausschaltet, noch irgendwas fertig macht, sich verabschiedet und das Büro verlässt vergehen ja auch paar Minuten. Das würde ich zu Fuß nicht schaffen. Und selbst hinfahren und dann dort absperren wäre dann schon sehr eng.

    Plus: Rad kann geklaut werden. Mit in den Zug nehmen geht nicht, weil da müsste ich täglich extra zahlen.


    So komm ich aktuell pro Monat auf Pendelkosten von ca. 30€ plus/minus

  • Die Vorteile im Alltag und der Verkehrswende haben aber primär erstmal nicht mit dem Gefährdungspotential, insbesondere in U-Bahnen und deren Tunnelsystemen sowie den abgeschlossenen Wagen ohne Fluchtmöglichkeit zu tun.



  • Mich würde ja interessieren, wie oft es tatsächlich zu Problemen mit den Dingern kam in den Öffis.

    In UK kam es zu einem Brand, der durch einen E-Scooter verursacht wurde. Warum der E-Scooter in Brand geriert, kann ich nicht sagen.

    Aus Deutschland ist mir kein Fall bekannt.

    In den USA gibt es viel mehr Brände mit den Akkus von E-Bikes als bei uns, weil dort meist Billigteile verbaut werden, die nicht sicher sind.


    Pixelfehler

    Im Prinzip schon. Es gilt abzuwägen, was höher zu bewerten ist. Das Risiko durch einen Brand oder der Vorteil durch das Verkehrsmittel für die Gesellschaft.


    Hier muss dringend eine politische Lösung her, denn technisch ist es schon heute schon lösbar.

  • Von mir aus sollten die blöden Dinger ruhig ganz verboten werden in Städten. So wenige Fahrer von den Dingern sich an die Regeln halten und ständig über den Bürgersteig oder Fußgängerampeln fahren, das ist echt grausig.

  • Die Abwägung ist ja klar vorhanden. Nahezu überall wo es Ü-Bahnen gibt, gibt es auch Mietangebote von E-Scootern. Somit kann bzgl. Verkehrswende beides perfekt kombiniert werden.

  • Von mir aus sollten die blöden Dinger ruhig ganz verboten werden in Städten. So wenige Fahrer von den Dingern sich an die Regeln halten und ständig über den Bürgersteig oder Fußgängerampeln fahren, das ist echt grausig.

    Moment mal, gleiche Argumente gibt’s doch immer wegen der Radfahrer, die sich nicht an Regeln halten


    (und da wird ja immer ein Kennzeichen gefordert, die Scooter haben eins und das hilft also auch nix)


    Was ich damit sagen möchte: diese Deppen hast halt leider immer und überall