Vermieter: SIXT
Station: Dresden Süd BMW-Niederlassung
gebuchte Klasse: LDAR
erhaltene Klasse: LDAR
erhaltenes Fahrzeug: BMW 530d Gran Turismo
Erstzulassung: 12.05.2010
Kilometerstand Anfang: 385 km
Kilometerstand Ende: 1280 km
gefahrene Kilometer: 895,2 km
Fahrprofil: 50% flott, 50% ruhig; ca. 65 % Autobahn, 15% Stadt, 20% Überland
Leistung: 180 kW/245 PS bei 4000 U/min
Drehmoment: max. 540 Nm bei 1750-3000 U/min
Hubraum: 2993 cm³
Zylinder: 6/Reihe
Vmax: 240 km/h
0-100 km/h: 6,9 sek.
Leergewicht: 2035 kg
Bereifung: Sommerräder Dunlop SportMaxx GT Run-Flat; Mischbereifung 245/45 R19 vorn, 275/40 R19 hinten
Bruttolistenpreis: 76.510 €
Durchschnittsverbrauch: 9,2 Liter/100 km (berechnet)
Mietdauer: 14.05.2010 (Fr) 12:00 - 16.05.2010 (So) 17:00 Uhr
Rate: DEW5U000
Ausstattung:
Metalliclackierung Saphirschwarz Metallic
Leichtmetallräder Sternspeiche 272 mit Mischbereifung, vorn 8 1/2 J x 19 Zoll, hinten 9 1/2 J x 19 Zoll
Leder Dakota Venetobeige / Interieur Venetobeige
Edelholzausführung Esche Maser hochglänzend
Klimaautomatik mit 4-Zonenregelung
Automatische Heckklappenbetätigung
Integral-Aktivlenkung
Soft-Close-Automatik für Türen
Panoramaglasdach
Speed-Limit-Info
Spurwechselwarnung
Navigationssystem Professional mit integrierter Handyvorbereitung Bluetooth
USB-Audio-Schnittstelle
Hifi-Lautsprechersystem
Xenonlicht für Abblend- und Fernlicht mit adaptivem Kurvenlicht
Meine zweite LDAR-Miete überhaupt - und mein zweiter 530d GT. Eigentlich hatte ich eher an ein 120d Cabrio oder an ein 325d Coupé gedacht, aber da dass Wetter sehr viel Niederschlag vorsah und ich dann doch etwas mehr Platz benötigte, sollte es ein schöner 5er werden. Ein neues 120d Cabrio mit Leder-Sportsitzen stand tatsächlich auf dem Hof - nur leider nicht mehr der 535d GT kurze Zeit davor.
Übergabe
Schon 11.45 Uhr traf ich an der Station ein. Der obligatorische Parkplatzrundgang ergab: Keine Spur weit und breit vom mir bereits am Mittwoch versprochenen schwarzen 530d GT. Der einzige GT war ein alter 535i GT, der verwunderlicherweise immer noch nicht ausgeflottet wurde.
Bereits 11.50 Uhr machte ich mich auf dem Weg zum Schalter. Dort kamen gleich die Worte: "Ihr Wagen ist leider noch nicht eingetroffen, der Kunde sollte ihn eigentlich wie vereinbart bereits 11.00 Uhr abgeben. Folgende Optionen kamen dann auf mich zu: Auf den 5er GT warten oder gleich und eben nur ausnahmsweise einen X3 nehmen. Ich begegnete gleich, dass ich durchaus bereit bin, eine halbe Stunde zu warten. Die nette RSA telefonierte mit dem Kunden und fragte nach der Abgabezeit - voraussichtlich wäre das dann 12.30 Uhr der Fall. Ich räumte mir nun etwas Zeit zum Überlegen ein und schaute mir den X3 erst einmal an. Äußerlich war er sehr schick und auch das Interieur konnte überzeugen (Edition Exclusive) - bei einem xDrive35d hätte ich sicherlich nicht lange überlegt. Aber es war nur ein xDrive20d mit Automatik. Da warte ich also lieber, um das Platzabgebot und den Reihensechszylinder des 5er genießen zu können. Zur Sicherheit fragte ich aber noch, ob ich nicht doch den alten 535i GT wählen konnte. Dieser geht aber zur nächsten und letzten Fahrt direkt nach München als Einwegmiete zum Ausflotten. Okay, dann also doch warten!
Bei heißem Kaffee und formschönen BMW fiel das zunächst gar nicht mal schwer, zumal ich wirklich Zeit hatte. Wie angekündigt kam dann 12.30 Uhr der Wagen. Es sollten weitere langweilende 40 Minuten vergehen, ehe ich endlich auch darin Platz nehmen konnte. Innen wurde er zwar grob gesäubert, aber äußerlich nicht - das sah man den Felgen sofort an. Da es geregent hat, habe ich nicht darauf bestanden - es sollte aber zum guten Ton gehören! Auch wenn es weniger dramatisch ist: Im Tank fehlten ungefähr 3 Liter und der Tageskilometerzähler wurde nicht zurückgesetzt (was sonst stets der Fall war).
Aber ich saß endlich im 5er GT und jeder Ärger war verflogen - auch wenn mich dieser Gran Turismo wegen seiner eher dürftigen Ausstattung nicht vollends zufrieden stellt...
Zum Fahrzeug
Exterieur
Meine alte Meinung hat immer noch Bestand: Saphirschwarz Metallic steht dem 5er GT so ziemlich am besten. Damit kann er im sauberen Zustand sowohl ein kräftig-tiefes Schwarz als auch eine nuancierte farbliche Abwechslung durch untergebrachte Farbpigmente aufweisen. Nur leider ist Saphirschwarz eine höchst undankbare Farbe: Bereits nach kürzester Zeit ist jeglicher Dreck sehr gut sichtbar, der Lack bekommt einen ungewünschten matten und staubigen Effekt. Auch Lackkratzer und Steinschäden fallen direkt ins Auge. Da mich die staubigen Pfotenspuren quer über das ganze Fahrzeug gestört haben, war es am Sonntag dann auch Zeit für eine kleine Handwäsche. Und so sauber kann er sich eben wirklich sehen lassen!
Die 19"-Alufelgen im 7-Speichen-Design fügen sich gut in das äußere Erscheinungsbild ein. Die Heckgestaltung muss man mögen - oder auch nicht. Jedenfalls sorgt es für reichlich Abwechslung. Zusammen mit dem ordentlichen Gardemaß von 5,00 Metern in der Länge sowie 1,90 Metern in der Breite sind häufige Blickkontakte garantiert - der 5er GT fällt noch auf. Aus meiner Sicht sind dabei besonders die weißen Angle-Eyes-Lichtringe absolute Blickfänger. BMW hat es damit geschafft, Eleganz, technischen Anspruch und Dominanz wunderbar in Einklang zu bringen. Dazu hier und da noch ein wenig Titan- oder Chromschmuck und der edle Anblick ist perfekt...
Interieur
Innen setzt sich das Ganze fort. Diesmal erwartet mich ein Cockpit, welches mit Ausnahme der Armaturentafel komplett in Venetobeige gehalten ist. Hierzu passen die hochglänzenden Holzleisten in Esche Maser wirklich optimal. Damit ergibt sich ein sehr wohnlicher Charakter, der nicht nur den Fahrer zum Einsteigen einlädt. In diesem Falle wird man auch von dem Geruch frischen Leders erwartet.
Leider folgt soweit die Ernüchterung: Es fehlen die anschmiegsamen und umfangreich verstellbaren Komfortsitze. Das ideal geformte Sport-Lederlenkrad fand auf der Optionenliste leider keine Beachtung. Stattdessen fungiert das etwas zu große und mit einem weniger dicken Lenkradkranz versehene Standard-Volant als fester Halt für den Fahrer. Nur die Blicke schweifen dann gerne auf die liebevoll gestaltete und auf den ersten sowie zweiten Blick überfrachtete Mittelkonsole. Insbesondere in der Nacht ergibt sich - auch dank der optionalen Ambiente-Beleuchtung - ein überaus edler optischer Eindruck. Das ist Oberklasse! Mit der Bedienung diverser Schalter findet man sich als BMW-Fan recht schnell zurecht.
Ob man den elektronischen Automatikwahlhebel nun mag? Mir jedenfalls sagt er nicht nur optisch sehr zu. Im Interieur ist es dem zuständigen Designer gelungen, die waagerechten Linien durch moderne Einschübe aufzulockern und mit modernen Elementen den insgesamt sehr wohnlichen Charakter zu kontrastieren.
Allerdings verschmutzt der Wagen mit der hellen Inneneinrichtung sehr schnell. Wer keine Lederpflege betreibt und auf sauberes Schuhwerk achtet, wird nicht lange diese Neuwagenoptik aufrecht erhalten können.
Karossiere/Platzangebot
Hier macht sich das große Maß und der überaus großzügige Radstand von 3,07 Metern (identisch mit dem BMW 7er F01) positiv bemerkbar. Sowohl vorn als auch hinten ist Kritik über Platzmangel absolut deplatziert. In der Breite als über dem Kopf ist immer genug Luft - auch mit dem optionalen Panoramadach. Eben jenes bringt bei hintergeschobener Blende viel Licht in den Fahrgastraum.
So viel Platz vorhanden ist, so sehr fehlt er im Gepäckabteil. Mit nur 440 Litern erreicht er nicht einmal das Maß des sehr viel kleineren 3er. Allerdings hat man immer noch die Möglichkeit, die Fondsitze (assymetrisch geteilt) umzuklappen. Dann warten 1700 Liter auf möglichst sauberes Ladegut - damit der in Venetobeige verkleidete Kofferraum nicht so schnell verdreckt. Ob nun groß oder klein: Es bleibt die freie Wahl der Öffnungsart. Das Twin-Door-Prinzip im Stile des Škoda Superb der zweiten Generation ist eines der hervorstechenden Merkmale des 5er GT - aber nicht gerade das beste davon. Die Idee dahinter ist nicht schlecht: Sofern nur kleine Gegenstände beladen oder entladen werden müssen, bleibt der Innenraum zugfrei. Das Maß dieser Öffnung ist jedoch nicht gerade groß bemessen. Ein jedes Stufenheck lässt sich komfortabler beladen.
Die Heckklappe dagegen macht das Beladen jedoch leicht.
Eben mal auf und zu ist wegen der elektrischen Betätigung aber nicht einfach drin. Positiv: Die Öffnungshöhe der Heckklappe lässt sich - z.B. für knapp bemessene Garagen - in mehereren Stufen einstellen. Aber bereits die zweithöchste Öffnungshöhe ist kopfnussgefährdend. Als praktisch erweist sich die Komfortschließfunktion der Heckklappe sowie (optional) die Soft-Close-Automatik der Türen. Auf den letzten Zentimetern werden die Türen komplett herangezogen. Leider ließen sich die Fondtüren nur sehr sperrig verschließen, da es bereits noch vor dem Eingreifen der Soft-Close-Automatik einen nicht ergründbaren Widerstand gab, der nur mit höher Kraft überwunden werden konnte.
Einen groben Kritikpunkt des 5er GT muss ich natürlich auch jetzt wieder ansprechen: Mit der Übersichtlichkeit ist es nicht gut bestellt. Etwas Gewöhnung erfordert die Heckkamera, da sie das aufgenommene Bild gespiegelt an den Fahrer weitergibt. Zum Abschätzen von Abschätzen dient auch schon das PDC auf recht gute Weise, zumal die Darstellung im Navi-Bildschirm tadellos ist. Einparken fiel mir mit dem 5er GT nicht viel schwerer als mit deutlich kleineren Fahrzeugen. Allerdings sollte man trotz der Handlichkeit nie die Größe unterschätzen, Parklücken werden sehr schnell sehr klein...
Antrieb/Fahreigenschaften
Doch einfach nur am Straßenrand stehen, ist ohnehin nicht die Stärke des 5er GT. Der vibrationsarme 3 Liter große Reihensechszylinder-Diesel mit neuester Common-Rail-Technologie (2000 bar Einspritzdruck) ist für die Langstrecke wie geschaffen und damit macht der Name des 5er Gran Turismo außerordentlich Sinn. Dass BMW gute Motoren bauen kann, ist bekannt - vor allem jene in 6-Zylinder-Reihenform. Insbesondere bei den Dieseltriebwerken spielt die bayrische Marke nun die Vorreiterrolle: Kaum ein anderer Wettbewerber kann Fahrspaß mit Wirtschaftlichkeit so gut mit einander in Harmonie bringen. Bei jeder Lastanforderung dringt aus dem gut gefüllten Motorraum unter der wohlgeformten Haube ein tiefes Grummeln, welches Lust auf mehr macht. Diesem Motor lauscht man gern. Also: Radio aus, Panoramadach öffnen. Dumme Idee! Denn bereits ab 70 km/h dringt ein lästiges Wummern des Fahrtwindes ans Ohr. Also Dach wieder zu. Was man dann hört, ist wegen der sehr guten Dämmung nur dezent zu vernehmen - natürlich hat auch das etwas Anziehendes. Das Geschwindigkeitsgefühl der Passagiere schwindet dahin - man merkt sclichtweg nicht, wie schnell man mit dem Wagen unterwegs ist, während er innen vor Ruhe und Gelassenheit strotzt. Perfektioniert wird dies durch den gezügelten Durst des modernen Dieseltriebwerks. Bei ruhiger Fahrweise sind zwischen 7 und 8 Liter kein Ding der Unmöglichkeit. Der von BMW angegebene und im NEFZ ermittelte Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern ist nur bei langsamer Fahrt auf der Autobahn oder auf der Landstraße einzuhalten. Nichtsdestotrotz: Mag man es etwas zügiger, bleibt mit dem 70 Liter Tank immer noch eine angemesse Reichweite. Zugegebenermaßen fällt eine ruhige Fahrweise auch sehr schwer: Der Motor spricht insbesondere im Sport-Modus sehr gut auf Gasbefehle an und spielt bereits ab 1700 U/min ausgesprochen lässig mit den über 2 Tonnen Kampfgewicht. Die Drehfreude hat erst bei 4500 U/min ihr Ende - dazwischen ist dank satten 540 Nm (von 1750 bis 3000 U/min) immer genug Kraft am Rad.
Selbst im lang übersetzten 8. Gang sind bei hohen Geschwindigkeiten noch gute Durchzugswerte erreichbar. Wer will, bringt den 530d GT im 7. als auch im 8. Gang auf die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Auch bei dieser Geschwindigkeit liegt der große BMW sicher in der Hand. Die Lenkung bietet genau so viel Rückmeldung, wie nötig ist - aber auch wenig genug für einen entspannten und leicht entkoppelten Fahreindruck. Trotz des langen Radstands und des hohen Leergewichtes bleibt dem 5er GT dank der Integral-Aktivlenkung ein relativ handlicher und kurvenwilliger Charakter zu attestieren. Die Geradeauseigenschaften sind dennoch optimal. Von Antriebseinflüssen in der Lenkung ist beim Heckantrieb natürlich nichts zu spüren. Der ab März 2010 verfügbare xDrive-Allradantrieb könnte bei dessen eingeschränkter Traktion auf feuchter Fahrbahn aber durchaus von Vorteil sein...
Um dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, den Wagen an seine Wünsche anzupassen, hat BMW 4 vorgewählte Fahrprogramme zur Verfügung gestellt: Comfort, Normal, Sport und Sport+. Leider ist meine Ansicht nun nicht mehr so positiv wie im Bericht zuvor, da ich diesmal gezielt einen komfortablen Fahreindruck suchte. Im Comfort-Modus spricht das Fahrwerk viel zu schwammig an, jegliche Unebenenheit wird sinusförmig aufgenommen und nur langsam gedämmt. Auch im Normal-Modus bleibt dieser schaukelige Eindruck spürbar. Da greife ich also gerne zum Sport-Modus, der dem Gran Turismo ein direkteres Fahrgefühl beschert. Unebenheiten äußern sich hier in kurze Stöße, das Schluckvermögen kurzer Querfugen ist begrenzt. In diesem Fahrprogramm für ambitioniertere Fahrer werden Drehzahlen über 2000 U/min unsinnigerweise aber lange gehalten, so dass ich entweder wieder zum drehzahlsenkenden Comfort-Modus greife oder selbst Hand anlege.
Und das geschieht mit dem Joystick wunderbar: Den Hebel einmal nach links gezogen und schon funktioniert die 8-Stufen-Automatik wie eine Tiptronic - nach vorn wird zurückgeschalten und rangezogen wird nach ungefähr einer halben Sekunde eine höhere Fahrstufe eingelegt. Wahre Automatikfans können diese Funktion natürlich gerne ignorieren.
So schön die Spreizung und Abstufung der 8-Stufen-Automatik auch ist: Perfekt ist sie nicht. Beim Anfahren geht viel Moment im Wandler verloren. Beim Abbremsen bleiben gewisse Schaltruckler nicht aus und im Kickdown wird zu zögerlich heruntergeschalten. Wegen der geringen Laufleistung räume ich der Automatik aber allgemein einen Lerneffekt ein.
Technik/Bedienkomfort
Die Möglichkeiten des Navi Professional sind mit einem Wort: umfangreich! Damit lassen sich diverse Einstellungen unternehmen und Informationen ablesen. Natürlich hat es BMW auch verstanden, ein vernünftiges Navigationssystem zu implantieren, dessen Kartendarstellung diverse Varianten zur Wahl stellt. Die leider nicht extrem genauen Navigationshinweise werden im LCD Panel, welches die Rolle des Kombiinstrumentes spielt, dargestellt oder optional bei Orderung des Head-up-Displays in der Windschutzscheibe. Letzteres fehlte leider im Fahrzeug, obwohl es nicht nur Spielerei ist und für höhere Sicherheit sorgt. Der Blick wandert aber auch mit diesem Extras oft und gern auf den großen Navi-Bildschirm, dessen Darstellung ansprechend und klar gestaltet wurden.
Die Bedienung von Tempomat oder Automatik wirft keine Fragen auf, so dass das romandicke Bordbuch im klimatisierten Handschuhfach verweilen kann. Wer mit der Darstellung des innovativ beleuchteten Panels für Drehzahl und Geschwindigkeit nicht klar kommt, sollte schleunigst einen Augenarzt aufsuchen. Wer den 5er GT bedienen möchte, sollte natürlich gut mit dem iDrive-System zurecht kommen. Als hilfreich erweisen sich hier die zusätzlichen Tasten rund um den Controller, welche schon mit wenig Übung blind zu treffen sind.
Wer will, kann seinen 5er mit Extras wie Spurwechselwarnung oder Speed-Limit-Info ausstatten. Ersteres warnt vor Fahrzeugen im Toten Winkel - und darüber hinaus. Lässt man es aktiviert, wird man in der Stadt beim Spurwechsel oft durch Lenkradvibrieren und ein leuchtendes Warndreieck am Seitenspiegel an dieses sonst sehr hilfreiche System erinnert. Durchaus brauchbar ist auch die Speed-Limit-Info. Wie der Name schon sagt, werden aktuell geltende Geschwindigkeitslimits dem Fahrer signalisiert. Dies geschieht überraschend zuverlässig und wertet auch Zusatzschilder wie "bei Regen" aus. Bei freier Fahrt erscheint verständlicherweise das Lieblingsschild der meisten Fahrer. Das System hat dennoch einen kleinen Makel: Es reagiert teilweise um 3 bis 5 Sekunden verzögert. Natürlich muss man dazu sagen, dass diese Systeme den Fahrer nur unterstützen sollen. Auf jeden Fall sollte man es BMW positiv anrechnen, dass diverse Optionen - ob nun immer sinnvoll oder nicht - zur Verfügung stehen. Am Ende summiert sich der Listenpreis dann aber auf einen Betrag, den auch monetär wohlhabendere Leute bedenken müssen.
Fazit
In der Oberklasse stellt der 5er Gran Turismo immer noch das Non-Plus-Ultra dar. Seine Schwächen werden von den überdeutlichen Stärken gut in den Schatten gestellt. Trotz des gewagten Designs kommt man schnell auf den Geschmack und schätzt die luxeriösen Vorzüge, die die Passagiere in einem 7er wähnt - nur hier bleibt mehr Budget für notwendige Extras. Im Fahreindruck ergibt sich ein ausgewogener Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort, wobei es trotz der Fahrprogramme bei einem akzeptablem Kompromiss bleibt.
Natürlich ist der 530d GT für mich immer noch ein Wagen, den ich auch ein drittes Mal wählen würde. Allerdings darf es für mich in LDAR nun gerne ein F10 sein - oder eben der 535d GT, der mit 300 PS und mächtigen 600 Nm nicht an einer gewissen Souveränität zweifeln lässt.