CarsharingRadar 04.2017 | Streit um Parkplätze

Die aktuellen Carsharing-News kompakt gebündelt

Von Halteverboten und Straßenecken im Carsharing

Berlin – Dieser Artikel könnte sehr kurz sein. Denn eigentlich ist es selbstverständlich, sein Auto nicht dort zu parken, wo es nicht erlaubt ist. Punkt, Ende, Aus? Wenn die Welt nur so einfach wäre – die Parkplatzsituation in großen Städten ist es nicht. Carsharing kann aber nur in den Metropolen erfolgreich sein. Genau dort, wo viele Menschen wohnen, die Carsharing oft und regelmäßig nutzen. Dieser Annahme erliegen allerdings etliche Carsharingnutzer und zahlen am Ende drauf. Nämlich für die Abschleppkosten. Denn die reichen car2go, DriveNow oder Multicity natürlich an die Verursacher weiter. An den- oder diejenige, der oder die das Auto zuletzt bewegt und im Parkverbot, zu nah an Bürgersteigen oder an Straßenecken abgestellt hat. Und das wird teuer. Bis zu 199 Euro rufen die Abschleppdienste für das Versetzen des Fahrzeugs auf. Doch dabei bleibt es nicht. Je nach Carsharing-Anbieter kommen noch bis zu 100 Euro Bearbeitungsgebühren hinzu. Jetzt könnte man den einfachen Ratschlag an Carsharing-Nutzer geben, für ihre Autos einfach richtige Parkplätze zu suchen. Aber die Minuten ticken auch dann weiter, wenn man das dritte Mal um den Block fährt. So bleibt manchmal nur das illegale Parken in Halteverboten, an Straßenecken oder in Einfahrten hineinragend – alles in der Hoffnung, der nächste Nutzer lässt nicht lange auf sich warten.

Neues Carsharinggesetz nachteilig für privates Carsharing

Berlin – Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat es nicht leicht. Kaum ist im vergangenen September das neue Carsharinggesetz verabschiedet worden, meckern jetzt die ersten Unternehmen über die ungerecht verteilten Vorzüge der Neuregelungen. So bemängelt Drivy-Chefin Paulin Dementhon gegenüber der „Welt“, dass die vor allem die Parkpltazreglung Anbieter wie car2go und DriveNow bevorzuge. Das Vorgehen sei Drivy gegenüber unfair. Aktuell dürfen Gemeinden lediglich solchen Carsharing-Anbietern Parkplätze und andere Sonderbehandlungen zukommen lassen, die über eine eigene Flotte verfügen. Das Konzept von Drivy sieht keine eigenen Autos vor. Hier werden Privat-PKW verliehen. Immerhin ist Drivy kein kleines Licht am Carsharing-Himmel. Immerhin 40.000 Autos sind Unternehmensangaben zufolge auf der Plattform gemeldet. 1,2 Millionen Kunden hätten sich schon bei Drivy registriert. Noch hat Frankreich den Status als größten Markt für den Anbieter. Das soll sich aber ändern – Deutschland soll zur Nummer 1 werden. Mit Vergünstigungen aus dem Carsharinggesetz wäre dieses Vorhaben noch einfacher.

Allianz wird Versicherungsgeber von car2go

Berlin – Auch Carsharingautos müssen versichert werden, Carsharingautos werden schlechter behandelt als private PKW. Bei car2go gipfeln die Überlegungen, bessere Versicherungspakete für ihren Fuhrpark anzubieten, in einer Partnerschaft mit Allianz Worldwide Partners. "Mit car2go haben wir einen starken Partner gefunden, um unser Versicherungsangebot im Carsharing-Bereich auszuweiten und zudem unsere Vorreiterrolle im Segment der 'New Mobility' zu untermauern. Wir wollen unseren Kunden innovative Services und einen passgenauen Versicherungsschutz bieten, egal wo und wie sie sich bewegen." sagt Matthias Wünsche in einer gemeinsamen Erklärung von Allianz und car2go. Was das heißt? Europaweit wird die Haftpflichtversicherung für die Carsharing-Autos von car2go aus einer Hand abgewickelt. „Dabei besteht der Versicherungsschutz aus einem europaweiten Programm, das individuell auf unser Geschäftsmodell zugeschnitten ist.“ ergänzt Thomas Beermann, car2go Geschäftsführer.