Vielleicht hat sich jemand mal gefragt, was passiert eigentlich, wenn die eigene Lufthansa Miles&More Gold Business unbefugt verwendet wird.
Ich jedenfalls habe mir genau diese Frage vor einiger Zeit stellen müssen.
Tag 0: Ich stelle durch E-Mail-Benachrichtigung des Card-Control-Services fest, dass mehrere unbefugte Zahlungen vermerkt wurden. Ich habe umgehend die in der E-Mail genannte Telefonnummer angerufen (Airplus) und den Vorfall gemeldet. Die Karte wurde auf der Stelle gesperrt. Es wurde ein Rückruf seitens der Betrugsabteilung am nächsten Werktag angekündigt. Die Sperrung war sofort in der Onlineübersicht vermerkt.
Tag 3: (nächster Werktag) Betrugsabteilung meldet sich wie verabredet. Sie riefen mit einer deutschen Festnetznummer an. Es wurde ganz kurz gefragt, welche Umsätze beanstandet werden. Danach kam gleich eine Einschätzung der Lage / des Zustandekommens des Missbrauchs. Die Kartensperrung und der Auftrag für eine neue Karte wurden noch einmal bestätigt. Eine Gutschrift der vollständigen Summe innerhalb der nächsten 2 Wochen wurde in Aussicht gestellt. Als Voraussetzung wurde das Einreichen folgender Unterlagen gesetzt:
Fax / Brief / E-Mail der Kartenübersicht, sobald betreffende Umsätze dort auftauchen. Die Faxnummer steht auf der Übersicht drauf.
Tag 4: Die Umsätze sind erschienen. Fax wurde mit kurzer Erklärung versendet.
Tag 5: Die neue Karte kommt an. Es gibt eine neue Kreditkartennummer, neue Servicekartennummer und der Sicherheitscode ist auch anders. Im Umschlag lag ein Formular, welches bei Kartenmissbrauch zu verwenden sei. Dieses ausgefüllt mit dem Ausdruck der Umsätze sollte an eine genannte Faxnummer gesendet werden. Hab ich dann mit Hinweis (2. Absendung) gemacht. Neue Kreditkarte taucht in der Onlineübersicht auf. Limit identisch mit der alten Karte. Angefragte Umsätze bleiben auf der alten Karte erhalten und verringern den Verfügungsrahmen der neuen Karte bis zum Kontoausgleich am Monatsende.
Tag 8: Kreditkartenabrechnung (Monatsabrechnung) wurde fällig. Jetzt gab es online einen Punkt, an dem Beträge auf der Endabrechnung markiert und beanstandet werden konnten. Dieser Vorgang konnte vollständig online abgeschlossen werden. Da ich bis hierhin keine Rückmeldung auf die vorangegangenen Faxe bekommen habe, habe ich die Onlinemeldung mit Hinweis (3. Absendung) gemacht. Die Kreditkartenabrechung ist INKLUSIVE der zu beanstandenden Beträge erfolgt.
Tag 11: Gutschrift der fraglichen Beträge in voller Höhe auf das ALTE Kreditkartenkonto mit automatisch veranlasster Überweisung auf das Verrechnungskonto (kostenfrei).
Tag 13: Geldeingang in voller Höhe auf dem Verrechnungskonto. Es kam ein Brief an, in dem die Gutschrift bestätigt wird. Allerdings wird dort auch geschrieben, dass diese wieder zurückgefordert werden kann, wenn sich Hinweise auf Falschangaben ergeben sollten.
Fazit:
Pro:
- Nach 13 Tagen / 9 Werktagen ist der beanstandete Betrag in voller Höhe (insgesamt 4-stellig) wieder auf dem Verrechnungskonto gelandet.
- Es gibt keinerlei Selbstbeteiligung.
- Durch Card-Control ist es mir möglich gewesen innerhalb von wenigen Minuten auf den Vorfall zu reagieren.
Kontra:
- Der Ablauf wurde mir ungenügend genau erklärt. Ich denke, das Formular, welches mit der neuen Karte kommt ist für die Beanstandung ausreichend. Vorher etwas zu schicken ist mMn nicht erforderlich.
- Es gibt keine Rückmeldung, ob Dokumente angekommen sind.
- Wenn zwischen Erkennen des Missbrauchs und der Monatsabrechnung weniger als 2 Wochen liegen muss man in Vorkasse gehen. Alternative wäre, den Einzug platzen zu lassen. MMn keine gute Idee. Wer auf die Idee der spontanen Teilzahlung kommt: vergesst es. Die Umsetzung geschieht erst nach Rücksprache mit der Bank des Referenzkontos und dauert bis zu 4 Wochen.
Bin insgesamt sehr zufrieden!