Hallo zusammen, ich möchte noch ein paar Worte zu meiner Miete am vergangenen Wochenende loswerden.
Die Langeweile in der Weihnachtszeit ließ es zu, dass ich mich intensiver mit meinem Sixt-Shareholder-Tarif beschäftigte.
So bemerkte ich 1.) die niedrige Auslastung am ersten Wochenende des Jahres und 2.) den Maserati Quattroporte in der Fahrzeugliste von Sixt. Also fix gebucht und versucht mehr Infos zu bekommen. Meine Anfrage an die Station bezüglich Motorisierung wurde dann mit "3.0 V6 Diesel Fahrzeug mit 275 PS" beantwortet, was den günstigen Kurs in eine andere Relation brachte. Man wäre ja nicht geschädigt und süchtig, sollte einen das schon abschrecken. Also habe ich mich auf die Anmietung gefreut. Die Verkaufsversuche hatte ich ja schon ausführlich erwähnt, entsprechendes Feedback an die Station ging raus, wahrscheinlich gibt es ein Lob an die Mitarbeiter.
Daher zum Auto. Den Quattroporte finde ich seit vielen Jahren begehrenswert. Das aktuelle Heckdesign bei Maserati ist zwar nicht so aufregend, aber da schaue ich nicht oft hin. Von vorne finde ich ihn einfach nur schön. Ich war auch sehr gespannt auf den Innenraum und den Komfort. Und da bin ich auch bereits zwiegespalten. Einerseits machen die verwendeten Materialien wie Holz, Leder und der samtene Himmel einen tollen Eindruck. Gleichzeitig sind die Sitze jedoch keinesfalls einer sportlichen Luxuslimousine entsprechend. Kaum Seitenhalt, keine verlängerbare Beinauflage, das Lenkrad fährt nicht wirklich weit heraus, etc. Langstreckentauglich finde ich das Fahrzeug leider nicht.
Die größte Enttäuschung war (ok, das war absehbar) jedoch der Motor. Beim Start nagelt der Diesel natürlich ordentlich, man schaltet schnell auf den Sportmodus um, so dass künstliches V8-Wummern erzeugt wird, was richtig gut klingt. Dafür ein Daumen hoch. Außen klingt er dabei auch angenehm. Aber das ein (ehemaliger?) Sportwagenhersteller einen so schwachbrüstigen Motor verbaut, ist eigentlich echt traurig. Wenn man auf der linken Spur unterwegs ist, machen selbst viele LDAR-Fahrzeuge mit großem Motor Platz und wundern sich dann, dass man nicht zügig vorbei fährt. Einer der A6-Fahrer kam sich sogar so verarscht vor, dass ich Lichthupe bekam.
EInmal hatte ich jedoch zu viel Leistung auf der Hinterachse, so dass kurz der Hintern wackelte auf der naßkalten Auffahrt einer Autobahn. Konnte ich aber glücklicherweise gut abfangen, sonst hätte der RSA mit seiner SB-Verringerung doch eine gute Idee gehabt. Das ESP tat seinen Dienst vorbildlich. Danach bin ich auch erst mal einige Zeit im I.C.E. Modus gefahren, da hielten sich sowohl Leistung als auch Aquaplanning im Rahmen.
Das 8-Gang-Automatikgetriebe ist ein Traum. Die Schaltvorgänge bemerkt man kaum, es legt immer den richtigen Gang ein, kein wildes Hin und Her Geruckel bei Wechsel der Gaspedalposition. Das hat den lahmen Motor ein Stück weit vergessen lassen und zu angenehmer Fahrt beigetragen.
Die Touchbedienung funktionierte gut, wieso jedoch die Sitzheizung für den Fahrer rechts und für den Beifahrer links angeordnet ist, frage ich mich bis heute. Das Navi ist leider eine mittlere Katastrophe, ähnliches Niveau wie im Jaguar XJ. Vielleicht ein bißchen schneller beim Finden der falschen Route, aber genauso hässliche Darstellung.
Das Soundsystem von Harman Kardon ist positiv zu erwähnen mit seinem guten Klang.
Klimaregelung für die hinteren Passagiere kostet scheinbar auch Aufpreis (oder sie ist sehr gut in den Menüs versteckt). Jedenfalls kam aus den Düsen keine Luft.
Der An-/Aus-Schalter für die klimatisierte Anlage unter der Mittelarmlehne war ebenfalls funktionslos.
Einen Abstandstempomat gab es natürlich ebenso wenig wie einen Spurhalteassistenten. Einzig das adaptive LED-Licht war verbaut. Ich wurde zwar nicht per Lichthupe gegrüßt, allerdings glaube ich dieses wirre Hin und Her der Scheinwerfer dürfte auch den ein oder anderen im Gegenverkehr genervt haben.
Fazit: Man sollte sich nicht vom Namen Maserati blenden lassen. Hier hat man außer dem äußeren Auftritt nicht viel positives. Ein ordentlicher Benziner wird über den Rest ein wenig hinweg trösten, aber nur ein wenig.
Funfact: Die Miete einer S 500 L ist meist einige Euro günstiger und hätte mir wahrlich mehr Freude gemacht. So kann ich aber eine Marke in meiner imaginären Liste abhaken.
Danke an Frankfurt. Ich komme wieder.
Und weil der Maserati auf Bildern am Besten wegkommt, hier noch ein paar Impressionen.