Tempolimit ja oder nein, die Diskussion

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    Um auch hier von meiner Seite aus mal das Thema abzuschließen, da ich dir in relativ vielen Punkten beipflichte und auch nicht groß Punkte sehe, wo wir soweit divergieren, als das wir das Thema hier weiter zertreten müssten.:)


    Ich habe nicht den Eindruck, dass du der Idee, dass zielgerichtete Maßnahmen wie temporäre Limits usw., wie ich sie als Kompromiss ansehe, widersprichst. Dass das der aufwändigere Weg wäre ist natürlich unzweifelhaft und das kritisiert du ja auch berechtigterweise. Dennoch ist das aus meiner Position der bessere Weg, aber da sind wir uns vielleicht einfach nicht einig. :P


    Ich sehe ehrlicherweise den Vergleich zur Gurtpflicht als nicht anwendbar. Ich vertrete hier keine generelle Ablehnung gegen alles, was mit Geschwindigkeitsbegrenzungen zu tun hat sondern will lediglich für eine durchdachte, fundierte, zielgerichtete und dabei möglichst milde Maßnahme plädieren. Das war bei der Gurtdiskussion anders. Ich sehe mich hier auch nicht irrational diskutieren.


    Als letzten Punkt, auch wenn er für dich lächerlich ist, sehe ich das Themal politisches Zerwürfnis als real und gefährlich.

    Ich komme aus dem relativ abgehängten Berliner Osten. Viele aus meinem damaligen Umfeld wandern von einer Position, wo Politik irrelevant war, in eine Richtung, die mir als eher liberal-mitte-links denkenden Menschen echt Bauchschmerzen bereitet.


    Wenn ich in die Heimat fahre treffe ich so viele(!) Leute, bei denen ich merke, dass sie sich unfair behandelt fühlen. Sei es, weil die ganzen Asylunterkünfte, die jetzt neu kamen, so modern und schön aussähen, während die eigene Wohnung schimmle. Oder sei es, weil die Flüchtlinge, die dann doch mal abends vor dem Kino am Brunnen pöbeln würden, Geld geschenkt bekämen, wo bei den Leuten die dort schon immer wohnen würden, immer weniger hängen bleibe.

    Das sind für die Leute dort die realen, greifbaren Probleme. Mit Klima kennt sich da keiner aus. Wenn dann Grüne kommen und sagen, dass ein Tempolimit das Wichtigste für Deutschland ist, fühlen sich diese Leute einfach abgehängt. Und das ist super traurig.


    Ich selbst bin aus dem ganzen Sumpf früh raus und hab einen anderen Blick auf die Dinge. Aber ich weiß, dass meine Freunde von damals keine schlechten Menschen und auch keine Nazis sind. Die Menschen sind einfach Verlierer des Systems. Schlechte Bildung, schlechte Informationskultur und fehlendes "über den Tellerand"-Schauen kann man den Leuten nur bedingt vorwerfen.


    Aber ich kann dir aus erster Hand sagen, dass diese Menschen (und das sind viele) immer weiter abhängt sind und immer weiter dahin driften, wo die Stimmensammler mit leichten Antworten á la "DIE FLÜCHTLINGE!" aufwarten. Das sind Handwerker, Lehrer und Polizisten. Versuch denen mal zu sagen, dass die "solche Diskussionen aushalten müssen".


    Und wegen dieser Hintergründe poche ich darauf, dass bei der Lösungsfindung darauf geachtet werden muss, dass wir nicht immer weiter spalten. Auch wenn das für dich nicht real ist.


    Sorry, ist doch länger geworden und ein bisschen vom Thema weg, aber ich bin einfach immer mit beiden Extrema des Spektrums konforntiert und finde das alles sehr besorgniserregend. Aber immerhin zum Tempolimit haben wir soweit alles geklärt und uns verständigt, das ist ja auch gut. :)

  • kann sich nun nach endloser Diskussion eine Mehrheit für eine zeitlich begrenzte Beschränkung, diesem Mittelweg, zusammenbringen lassen?

    Ja auch bei diesem gibt es wieder vor und Nachteile, er würde aber mehr Menschen "abholen".


    Falls ja, wollen wir gemeinsam einen offenen Brief an das Verkehrsministerium schreiben?

    ich würde ja immer noch gern einen offenen Brief an das Verkehrsministerium schreiben bzgl. einer möglichen dynamischen Regelung. Hierzu sollten aber mal mindestens 50-100 "Unterzeichner" zusammenkommen.

  • Die dynamischen Teile auf der A2 sind genial. Wird nur nie passieren, weil kosten.

    Ich bin Heiligabend um 0 Uhr auf 100 Kilometern vollkommen leerer A2 ohne nennenswerte Witterungseinflüsse gefahren, wo an sonst auch nachts unbegrenzten Stellen meist lächerliche 120 / 130 durch diese „dynamischen“ Einrichtungen angezeigt waren. Was daran deshalb genial sein soll, erschließt sich mir nicht. Diese teuren dynamischen Einrichtungen bringen nämlich nur etwas, wenn kompetente Personen in der jeweiligen Verkehrsleitzentrale sitzen, was wohl leider eher selten der Fall ist.


    Wenn man sowas flächendeckend einführen will, muss man denen ganz klare und verbindliche Vorgaben machen, das sie eine Verringerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nur unter erheblich von der Norm abweichenden Verkehrsumständen vornehmen dürfen, ansonsten ist Festbeschilderung wohl angenehmer, da können sie nicht schalten wie sie wollen und das Geld kann in die Behebung von Straßenschäden gesteckt werden.

  • Schwieriges Thema. Ich liebe schnelle Autos und finde es traurig die an der 130-Leine führen zu müssen...wie ein Löwe im Zoo...! Mein Standardgeschwindigkeit liegt zwischen 160 und 180, aber ich würde mich nicht als "Raser" bezeichnen. Bisher klappt das mit diesen Geschwindigkeiten auch ganz gut. Das Problem sind in meinen Augen eher Diejenigen, die mit 100-120 einfach nicht rechts fahren wollen und mit einem Geschwindigkeitsunterschied von 5km/h denken, den nächsten 100-120er überholen zu müssen und die Sorgfaltspflicht des Blinkens, damit befriedigen, dass sie den Blinker betätigen während sie schon dabei sind auf die entsprechende Spur zu wechseln. Es ist zum kotzen, dass im Falle eines Unfalls auch der haftbar gemacht wird, der im Prinzip nichts falsch gemacht hat.

    Genauso sinnfrei ist es doch, dass es Menschen gestattet wird ein Fahrzeug zu führen, die zum Erhalt der Mobilität einen Rollator benötigen. Letzte Woche erst wieder gesehen: ca 90 Jahre, seine Frau steigt aus, geht an den Kofferraum holt den Rollstuhl und hievt ihn da rein. Sorry, aber dafür hab ich kein Verständnis, das sind tickende Zeitbomben.

    Auch komplett hirnverbrand sind 18 Jährige, oder Fahranfänger im allgemeinen, die mit Papi's AMG durch die Gegend heizen.


    Wenn es tatsächlich um die Sicherheit im Straßenverkehr gehen würde, dann würde man, vermutlich, an anderen Punkten anpacken und etwas ändern wollen.


    Allerdings muss ich selbst sagen, dass es mir immer wieder, wenn ich aus dem Ausland komme, auffällt, dass mein Puls auf deutschen Autobahnen in die Höhe schnellt. Einfach weil ohne zu gucken rübergezogen wird, weil man mit 100 auf der Linken schleicht usw. Bei einem Tempolimit kommt es gar nicht erst dazu. Vor 3 Wochen in den Niederlanden gewesen und entspannt gefahren...10min Deutschland und ich bin gefühlt 5mal explodiert.

    Wenn man sich an einfache Verhaltensregeln halten würde, wäre das absolut Thema, aber das wird wohl nicht passiern.

    Vielleicht sollte man drüber nachdenken eine "Mindestgeschwindigkeit" für einzelne Spuren einzuführen!? :D

  • es geht nicht darum 100erte Schilderbrücken für "Dynamik" zu errichten.


    Tempolimit von bis, alles sonst, Beschilderung etc. bleibt gleich. Bei den freihe Fahrt Schilder kann man ja werktags 20-6 Uhr drunter nageln.

  • Ich versteh das schon, aber empfinde das auch nicht wirklich zielführend. Klar ist abends weniger los, als zum Ferierabendverkehr, aber was ist wenn dem nicht so ist? Verkehrsbedingte Geschwindigkeitsanpassung wäre deutlich effektiver. In Benelux klappts doch auch

  • Ich versteh das schon, aber empfinde das auch nicht wirklich zielführend. Klar ist abends weniger los, als zum Ferierabendverkehr, aber was ist wenn dem nicht so ist? Verkehrsbedingte Geschwindigkeitsanpassung wäre deutlich effektiver. In Benelux klappts doch auch

    ja in Bulgarien funktioniert eine Maut auch, in DE gar nicht, weil man wieder versucht hat 100 Dinge besser zu machen. Wenn man mal an einem Brücken-Werktag auch tagsüber schneller hätte fahren können...Schicksal. Es geht darum einen ganz einfach umsetzbaren Mittelweg zu erreichen und damit zumindest den überzogenen Zwang zu verhindern. Das Ende vom Lied ist das natürlich dann auch nicht, in 50 Jahren geht's dann wieder weiter.

  • Es geht darum einen ganz einfach umsetzbaren Mittelweg zu erreichen und damit zumindest den überzogenen Zwang zu verhindern.

    Von staatlichem Zwang zu sprechen ist wohl etwas übertrieben. Bei einem Tempolimit kannst du immer noch schneller fahren, es kostet dann halt. Wurde ja in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass sich hier im Forum eh einige nicht in Ansätzen an die geltenden Limits halten und das Bußgeld in Kauf nehmen.


    Interessant finde ich die Frage, ob durch ein Tempolimit mehr Leute die Bahn nutzen würden. Es könnte durchaus sein, dass viele das monotone Fahren bei 130 km/h abschreckt und dadurch sich lieber von der Bahn durchs Land kutschieren lassen. Andersherum ist es aber genauso gut denkbar, dass ein Tempolimit für ein entspannteres Fahren sorgt und mehr unerfahrene oder alte Fahrer aufgrund des weniger aggressiven Klimas auf den Autobahnen sich wieder für eine Autofahrt entscheiden. Ob es da wohl Untersuchungen gibt, ob ein Tempolimit in der Hinsicht einen Unterschied macht?

  • Von staatlichem Zwang zu sprechen ist wohl etwas übertrieben. Bei einem Tempolimit kannst du immer noch schneller fahren, es kostet dann halt. Wurde ja in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass sich hier im Forum eh einige nicht in Ansätzen an die geltenden Limits halten und das Bußgeld in Kauf nehmen.

    Na, das ist aber auch eine interessante Interpretation. Eigentlich ist dann ja auch nix verboten, man kommt halt nur in Knast, wenn man jemanden umbringt. ^^


    Ich glaube schon, dass das Verkehrsmittel Auto für viele dadurch unattraktiver werden wird, und damit heute wengier attraktive Verkehrsmittel (z.B. Bahn) durch das Tempolimit profitieren können. Das halte ich aber für den falschen Weg - vielmehr sollte man die Bahn dann doch lieber attraktiver machen, für die Leute, bei denen es routentechnisch in Frage kommt.

  • ja in Bulgarien funktioniert eine Maut auch, in DE gar nicht, weil man wieder versucht hat 100 Dinge besser zu machen. Wenn man mal an einem Brücken-Werktag auch tagsüber schneller hätte fahren können...Schicksal. Es geht darum einen ganz einfach umsetzbaren Mittelweg zu erreichen und damit zumindest den überzogenen Zwang zu verhindern. Das Ende vom Lied ist das natürlich dann auch nicht, in 50 Jahren geht's dann wieder weiter.

    Und wieso sollte eine verkehrsabhängige Geschwindigkeitsanpassung nicht funktionieren? Genauso wie die Maut in Deutschland nicht funktionieren würde?

  • Ich bin Heiligabend um 0 Uhr auf 100 Kilometern vollkommen leerer A2 ohne nennenswerte Witterungseinflüsse gefahren, wo an sonst auch nachts unbegrenzten Stellen meist lächerliche 120 / 130 durch diese „dynamischen“ Einrichtungen angezeigt waren. Was daran deshalb genial sein soll, erschließt sich mir nicht. Diese teuren dynamischen Einrichtungen bringen nämlich nur etwas, wenn kompetente Personen in der jeweiligen Verkehrsleitzentrale sitzen, was wohl leider eher selten der Fall ist.

    Ich hatte auch schon den umgekehrten Fall: Eher viel Verkehr, trotzdem unbegrenzt. Obwohl ich gegen ein allgemeines Tempolimit bin: Bei dichterem Verkehr freue ich mich über die angezeigten 120, da es dann weniger Idioten gibt, die unbedingt meinen dort 200+ fahren zu müssen. Dieses ewige Hin- und Her bei den Schilderbrücken finde ich mitunter wiederum ein wenig befremdlich. Der Raser in mir (der ab und zu mal Freigang bekommt) kann dann zwar auch mal genüsslich die Gänge durchladen zwischendrin, aber sinnvoll ist das eben wirklich nicht. Und dann habe ich letztlich wieder beobachtet, dass längst nicht jede Schilderbrücke in Betrieb ist (gekennzeichnet durch ein kleines Schild - dann gelten die vorangegangenen Beschränkungen).

    Sinnvoll sind diese Schilder aber schon alleine dafür, dass sie wichtige Informationen (z.B. Baustelle oder Stau voraus, Gefahrenstelle auf der Fahrbahn, usw.) liefern können. Überall wird mehr Sicherheit um jeden Preis gefordert - warum dann nicht dort, wo man den Verkehr ideal beeinflussen kann?

    Ich kann für mich jedenfalls behaupten, dass ich die A2, die schon früher als Unfallschwerpunkt galt, ziemlich gern befahre. Die dynamische Verkehrsregelung hat daran ihren Anteil. Im Allgemeinen bin ich damit sehr viel zufriedener als mit irgendwann aufgestellten Blechschildern, die längst ihre Wirkung verloren haben (z.B. Tempo 80 für wenige 100 Meter, weil irgendwann kürzlich eine Schutzplanke erneuert wurde). So eine dynamische Anzeige erscheint zunächst stets glaubhafter und sinniger als irgendein dahergelaufenes (oder vergessenes) Blechschild. :P Ich kann da manchmal echt nur noch den Kopf schütteln, warum manche Abschnitte unbegrenzt sind, während andere (deutlich weniger gefährliche) Abschnitte begrenzt sind.

  • Ich verstehe nach wie vor nicht, wie Leute die Schilderbrücken mit dynamischen Tempolimits ablehnen können.


    Klar sind die teurer als "Temoplimit 130 immer und überall" und es dauert auch, bis man hier alles eingedeckt hat. Aber wieso fängt man nicht einfach bei den Abschnitten mit vielen Gefahrenstellen an und arbeitet sich über die Jahre bis nach Mecklenburg? Auf vielen Strecken ist "unbegrenzt" aktuell quasi ungefährlich, sodass dort einfach keine Zeitnot herrscht und mann sich auf Gefahrenpunkte konzentrieren könnte.


    Autofahrer zahlen jedes Jahr immer mehr KFZ-Steuern (zuletzt knapp 10 mrd. jährlich), wovon man die Einführung eines solchen Systems (welche ja nachweislich sicherheitsdienlich sind) tragen kann. Und wenn es dann da ist, hat man ein System, mit dem man zukünftig Kostenneutral auf jede neue Entwicklung reagieren kann. Vielleicht kommt ja mal eine LKW-Spur, Umwelt-Spur, Tempolimit für Verbrenner etc., man weiß nicht, was alles vorstellbar ist.

    Hier wäre man dann gewappnet, weil man investiert hat.


    Mit den Systemen kann man dynamisch auf Staus, Vollsperrungen, Spursperrungen wegen Grünarbeiten usw. hinweisen. Das sind alles Situationen, die immer wieder Unfälle hervorrufen. Man könnte hier ganz massiv die Sicherheit steigern.


    Und dadurch, dass man gleichzeitig "unbegrenzt" bei gegebenen Voraussetzungen erhalten könnte, würde man das ganze Thema "Eingriff in die Rechte" und "Verbotskultur" vermeiden können. Man würde mehr Befürworter in Reihen der Betroffenen (Autofahrer) erreichen und zeigen, dass man versucht gute Lösungen für alle zu erreichen.


    Persönlicher Kommentar:


    Eigentlich sind das alles Gründe, die auch im Interesse der Grünen und Linken sein sollten, weil massiv sicherheitsfördernd. Aber Anti-Auto ist halt politisch einfach sexier zur Zeit. Die Heuchlerei dahinter nervt einfach.


    Wenn ich mich mit Leuten in meinem Freundeskreis unterhalte, kommen die Befürworter des allg. Tempolimits überwiegend aus einem Umfeld, dass selbst kein Auto besitzt/fährt und auch sonst nicht davon betroffen wäre und eher noch das Konzept Auto ablehnt.


    Zeitungsartikel die dann auf "60 % der Bevölkerung für Tempolimit" machen eher schwach und lenkend. Es ist immer leicht, Befürworter für Einschränkungen zu finden, die einen nicht selbst tangieren.

  • Ich bin der Meinung, wenn jeder sich an die Gegebenheiten (Wetter, Verkehr, eigener Fahrzeugzustand sowie eigener Zustand) + die Regeln (kein Handy, Rechtsfahrgebot, Rückspiegel nutzen und nicht selbst andere erziehen wollen und nicht drängeln) hält, dann wäre die ganze Diskussion überflüssig.


    Tatsache ist, die Regeln dafür gibt es alle. Die werden nur nicht überwacht und durchgesetzt. Mittelspurschleicher müssen ebenso wie Drängler bestraft werden, beides liegt im Punktebereich. Dann würde sich ganz schnell einiges ändern. Ebenso die Handynutzung - leider viel zu wenig überwacht.

  • Der Zeitgeist sagt aber, man muss andere erziehen, bevormunden, und Auto ist sowieso böse... vielen Leuten gehts in der Debatte um das Tempolimit doch kaum um die Sicherheit auf den Straßen, sondern einfach darum, dem "bösen, veralteten Dinosaurierkonzept Auto" und Leuten die dieses genießen eines auszuwischen. So ein richtiges "mimimi". Da hört dann nämlich die Meinungsfreiheit, Vielfalt, Toleranz und so schnell auf, leider.


    Sicherheit erhöhen kann man in relevanterem Maße auch durch andere Maßnahmen - da würde ich zum Beispiel gerade in Innenstädten und auf Landstraßen ansetzen, aber auch durch eine bessere Überwachung von Gefahrenstellen. Wie oft fährt man durch 20 Kilometer lange Baustellen mit 80er-Limit, wo alle mit 120 durchfahren, und die Handwerker-Vivaro einen fast von der Straße schieben wenn man sich (auch nur annähernd, d.h. +10-15) an das Limit hält. Baustellenblitzer hab ich die letzten Jahre nirgendwo gesehen. Und sobald dann wieder freie Fahrt ist, kriechen die Dinger mit 170 vor einem und machen keinen Platz.


    Kompromisslösungen sind ja nicht gewünscht, schon gar nicht wenn sie einem nicht das Autofahren verderben. Mein Ansatz wäre ansonsten im Rahmen der Kompromissfindung für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ganz klar, statt alle die gut, schnell und sicher fahren lieber die Leute hart ranzunehmen, die sich auch heute schon nicht an die vorgegebenen Regeln halten: Strafen verdoppelt in Gefahrenbereichen (Schul-/Kindergärtenbereiche, Innenstädte, Baustellen) und dann temporäre Limits in Ballungsräumen mit Verstopfungsgefahr. Vielleicht auch eine engmaschigere technische Überwachung, eine bessere Ausbildung der Fahrer. Vielleicht durch Fahrsicherheitstrainings, Hochgeschwindigkeitsfahrten als Teil der Führerscheinprüfung, vorgeschriebene Assistenzsysteme wie Totwinkelwarner, am besten auch direkt durch Kommunikation der Fahrzeuge untereinander, sodass auch schnell heraneilende Fahrzeuge besser angezeigt werden und Wilhelm Brause in seinem IX20 nicht mit 110 auf die linke Spur geht. Technische Möglichkeiten werden sich da bestimmt weiterentwickeln. Aber einfach pauschal "Limit um des Limits Willen" wie von den Grünen gefordert - da bin ich ganz klar dagegen.