Verbrenner-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb, die Diskussion

  • Übrigens habe ich gerade Post von der EnBW bekommen was laden ab 17.01.23 kostet im ADAC-Tarif:

    AC und DC 51 cents/kWh bei EnBW, sonst 60 cents/kWh


    Damit eigentlich kaum teurer geworden, wenn man ohnehin eher der DClader ist. Da ist der Dieselpreis für mein Alfa Romeo in den letzten fünf Jahren aber mehr gestiegen.

  • Übrigens habe ich gerade Post von der EnBW bekommen was laden ab 17.01.23 kostet im ADAC-Tarif:

    AC und DC 51 cents/kWh bei EnBW, sonst 60 cents/kWh


    Damit eigentlich kaum teurer geworden, wenn man ohnehin eher der DClader ist. Da ist der Dieselpreis für mein Alfa Romeo in den letzten fünf Jahren aber mehr gestiegen.

    Dazu ist auch die neue Landingpage mit den neuen EnBW Ladetarife veröffentlicht worden:


    EnBW Tarife

  • Ich bin gestern auf diese Doku aus dem Jahr 2006 gestoßen die beleuchtet warum die erste Welle an Elektroautos 1990 sterben musste.

    Management Summary: Die finanzstarken Öl Konzerne haben massive Kampagnen und zweifelhaften Lobbyismus gegen Elektromobilität gemacht. Einfach nur traurig wenn man denkt wo wir heute schon sein könnten, wenn wir uns bereits schon die letzten 30 Jahre auf diese Technologie fokussiert hätten.


    Interessant ist, dass dafür schon 1990 die selbe Strategie wie heute gewählt wurde. Man quasselt was von Wasserstofffahrzeugen als viel bessere Alternative. Die Regierung Busch hat damals wie Bayern heute richtig viel Geld dafür verbrannt (1,2 Mrd. US Dollar), den Erfolg dieser Investition kann man ja heute sehr gut auf den Straßen sehen (nicht!).


    Einmal editiert, zuletzt von TALENTfrei ()

  • ohne die Doku jetzt angesehen zu haben: ist das heute so viel besser?

    Mittlerweile dreht sich der Wind ein wenig, aber es gibt doch noch immer sehr viele Medien, die keine Gelegenheit auslassen, jede noch so kleine Meldung wieder und wieder auszuschlachten um negative Klischees über E-Autos zu bestätigen. Ippen Media sei da mal ganz vorn genannt. Eigentlich total furzig, aber bei FB haben die bei den Meldungen ne große Reichweite und trifft bei der Zielgruppe (Boomer) halt auf fruchtbaren Boden.

    Aber selbst die ÖRR tun sich verdammt schwer, hier mal was objektives zu bringen.

    Hier ein aktuelles Beispiel von STRG F, ab und an haben die echt gute Sachen wie ich finde, aber hier? Allein der Titel schon…

    Oder dann kommen absolute Zahlen ohne jegliches Verhältnis: die Herstellung eines Akkus verbraucht über 6.000l Wasser. Als ob das jetzt irre viel wäre. Ein Akku für ein Auto, das dann damit Hunderttausende Kilometer fahren kann, da ist das doch geradezu lächerlich wenig…


  • ohne die Doku jetzt angesehen zu haben: ist das heute so viel besser?

    Ich hab doch oben geschrieben:

    Interessant ist, dass dafür schon 1990 die selbe Strategie wie heute gewählt wurde. Man quasselt was von Wasserstofffahrzeugen als viel bessere Alternative. Die Regierung Busch hat damals wie Bayern heute richtig viel Geld dafür verbrannt (1,2 Mrd. US Dollar), den Erfolg dieser Investition kann man ja heute sehr gut auf den Straßen sehen (nicht!).


    Ich empfehle wirklich jedem die Doku zu sehen, wir führen heute 1:1 die selben Diskussionen wie 1990. Nur dass man heute die Autos immerhin kaufen kann und sie nicht von den Herstellern ausschließlich verleast werden damit die Konsumenten bloß nicht merken dass so ein Auto auch viele Vorteile haben kann. Zumindest in Ländern die nicht den höchsten Strompreis der Welt bei gleichzeitig hohem CO2 Ausstoß in der Stromproduktion haben, da bleiben sie leider weiterhin eher unattraktiv.

  • Das geht noch weiter zurück. Im laufe der Ölkrisen gab es viele neue Fahrzeuge, zum Beispiel elektrische Roller, die sich nie durchsetzen konnten, weil alle Planungen auf das Auto mit dem Verbrenner konzentriert war. Gleiches gilt auch für die DDR, die aus heutiger Sicht wegweisende Verkehrskonzepte entwickelt hat, natürlich nicht aus ökologischen oder gesundheitlichen Gründen, die nach der Wende nicht weiter verfolgt wurden.

  • Wer konnte auch ahnen, wie innovativ es ist, Straßenbahnschienen oder Bushaltestellen mit als erstes in neu geplanten Wohngebieten zu installieren?! Das ist so mind-blowing, dass es heute noch immer kaum gemacht wird. Ja, das ist Ironie.

  • ohne die Doku jetzt angesehen zu haben: ist das heute so viel besser?

    Mittlerweile dreht sich der Wind ein wenig, aber es gibt doch noch immer sehr viele Medien, die keine Gelegenheit auslassen, jede noch so kleine Meldung wieder und wieder auszuschlachten um negative Klischees über E-Autos zu bestätigen. Ippen Media sei da mal ganz vorn genannt. Eigentlich total furzig, aber bei FB haben die bei den Meldungen ne große Reichweite und trifft bei der Zielgruppe (Boomer) halt auf fruchtbaren Boden.

    Aber selbst die ÖRR tun sich verdammt schwer, hier mal was objektives zu bringen.

    Hier ein aktuelles Beispiel von STRG F, ab und an haben die echt gute Sachen wie ich finde, aber hier? Allein der Titel schon…

    Oder dann kommen absolute Zahlen ohne jegliches Verhältnis: die Herstellung eines Akkus verbraucht über 6.000l Wasser. Als ob das jetzt irre viel wäre. Ein Akku für ein Auto, das dann damit Hunderttausende Kilometer fahren kann, da ist das doch geradezu lächerlich wenig…

    Ist ja auch einfach falsch. Für jeden "Elektro-Bomber" den ich sehe, sehe ich 10 kleine Hyundai etc. rumfahren.

    Und als ob die 6000l Wasser dann in den Äther des Universums verschwinden und für immer weg sind.

  • Ich hab doch oben geschrieben:


    Ich empfehle wirklich jedem die Doku zu sehen, wir führen heute 1:1 die selben Diskussionen wie 1990. Nur dass man heute die Autos immerhin kaufen kann und sie nicht von den Herstellern ausschließlich verleast werden damit die Konsumenten bloß nicht merken dass so ein Auto auch viele Vorteile haben kann. Zumindest in Ländern die nicht den höchsten Strompreis der Welt bei gleichzeitig hohem CO2 Ausstoß in der Stromproduktion haben, da bleiben sie leider weiterhin eher unattraktiv.

    Citigo, Mii und Up! left the Chat…

  • Hmm. Ich finde den Bericht ganz nett, aber gleichzeitig wird doch die Elektromobilität erst durch die Fortschritte in der Batterietechnologie halbwegs interessant. Sicher, hätte man vor 20 Jahren schon ähnliche Summen in die Entwicklung gesteckt, dann hätte man vielleicht schon eher vorzeigbare Ergebnisse. Aber damals gab es eben noch nicht wirklich sinnvolle Batterietechnik, wie sie heute in jedem Smartphone, in jedem Notebook usw. vorhanden ist. 2006 war ja nicht mal das aller erste Iphone auf dem Markt. Durch die Erfahrungen mit Batteriezellen in den letzten Jahren in anderen Sektoren wurden die Fortschritte auch erst für die Autoindustrie nutzbar. Ich habe 2009-2010 noch an E-Mobilitätsprojekten im Schwerlastbereich gearbeitet, wo etliche Tonnen schwere Bleiakkumulatoren eingesetzt wurden, weil die Alternativen noch nicht wirklich tragfähig waren. Und, auch der Ausbau der erneuerbaren Energien war damals noch nicht wirklich ausreichend. Es nützt ja nix, wenn wir unsere E-Autos pushen und dann mit Braunkohle beitreiben, optimal wäre ein synchroner Hochlauf von EE-Strom und E-Autos. Ob das jetzt alles nur an der bösen Lobby liegt, da bin ich skeptisch. Zumindest hatte die "Lobby" damals valide Argumente, nicht alles auf die Karte E-Mobilität zu setzen.

  • Ich finde den Bericht ganz nett, aber gleichzeitig wird doch die Elektromobilität erst durch die Fortschritte in der Batterietechnologie halbwegs interessant.

    Hast du den wirklich ganz gesehen? Es gab eine Batteriefirma die damals schon Akkus bis 600 Kilometer Reichweite herstellen konnte. Die wurde dann aber schnell von Exxon gekauft und schnell geschlossen.

    Zumindest hatte die "Lobby" damals valide Argumente, nicht alles auf die Karte E-Mobilität zu setzen.

    Alles sicherlich nicht, aber dass plötzlich alle Hersteller trotz vorhandener Nachfrage ihre Elektroautos aus dem Programm genommen und ohne Kaufoption verschrottet haben ist mindestens "seltsam".

  • nicht alles auf eine Karte setzen, LOL. Darum ging’s doch gar nicht. Es ging ja darum mittelfristig 10% elektrische Neuzulassungen zu haben und nicht 100%…


    Aber die Karte nachdem man sie angesehen hat (und es war keine schlechte Karte) einfach zu zerreißen, wegzuwerfen und sie zu ignorieren, das war sicher viel falscher.

  • Ja, die wollten da sicher erst mal die Finger drauf haben, das ist verständlich bei jeglicher Bedrohung des Geschäftsmodells, aber es ist fraglich, welche Performance die Batterien damals wirklich erreichten. Anzahl möglicher Ladezyklen/Lebensdauer, Ladedauer, Serienfertigung, Produktionskosten usw., alles nicht wirklich nachgewiesen. Schön, es gab ein paar wenige Fahrzeuge, die 15 Stunden brauchten um 16 kWh zu laden um damit dann 90 Meilen zu fahren. Die kosteten irgendwie das doppelte bis dreifache wie ein werksneuer F-150.


    Das ist alles etwas skuril und gefärbt, ich glaube kaum, dass es irgendein Startup mit der damaligen Technologie geschafft hat "mal eben" Batterien zu liefern, wo Milliardenschwere Konzerne inklusive Tesla, VW, LG, und Co. dann 10-15 Jahre später Jahrzehnte dran forschen und Milliarden in Entwicklung stecken um das gleiche zu erreichen bzw. noch nicht mal erreichen (ein EV mit einer Reichweite von 600 km unter Realbedingungen inkl. Autobahnfahrt ist mir noch heute nicht bekannt).


    Aber was definitiv stimmt, ist dass wir nicht alles daran gesetz haben, um diese Technologie damals schon vorran zu bringen. Mir fallen allerdings auch nicht viele Gründe ein, warum wir das hätten tun sollen, solange konventionelle Antriebe völlig ausreichend, wettbewerbsfähig und beliebt waren.

    2 Mal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • Ja, die wollten da sicher erst mal die Finger drauf haben, das ist verständlich bei jeglicher Bedrohung des Geschäftsmodells

    Es ist für dich nachvollziehbar dass irgendeine milliardenschwere Branche einfach neue, innovative Firmen kauft und schließt und deren Innovationen im Erdboden versenkt weil man "sich bedroht" fühl? Sorry aber für mich sieht ein innovativer und freier Markt anders aus.

    Mir fallen allerdings auch nicht viele Gründe ein, warum wir das hätten tun sollen, solange konventionelle Antriebe völlig ausreichend, wettbewerbsfähig und beliebt waren.

    Nochmal: Hast du den Bericht wirklich gesehen? Da wird direkt im ersten Teil drauf eingegangen. Hohe Luftverschmutzung durch Smog, hohe Atemwegserkrankungen insbesondere bei Kindern, konfliktreiche Ölimport Länder, Klimawandel. Gründe gab es "damals" schon mehr als genug sich das Thema näher anzuschauen.

  • Das Problem war aber offenbar nicht dringlich genug, bzw. man hatte andere, wichtigere Dinge zu lösen. Und es wurden für die Probleme ja in der Tat Lösungen gefunden: Saubere Motoren, Abgasreinigung, sauberer Sprit, Fahrzeuge mit Propanantrieb, und so weiter. Von 1990 bis 2020 wurden die Emissionen (gemäß pollution trends für NOx, Ozon und anderen Kram dadurch erheblich reduziert.

    Es ist für dich nachvollziehbar dass irgendeine milliardenschwere Branche einfach neue, innovative Firmen kauft und schließt und deren Innovationen im Erdboden versenkt weil man "sich bedroht" fühl? Sorry aber für mich sieht ein innovativer und freier Markt anders aus.

    Geschäftsübernahmen und Zukauf von Firmen und Technologie gehört zu einem freien Markt dazu. Es sagt niemand, dass entwickelte Technologien gemeinnützig sein müssen, und der Eigentümer der IPR kann damit machen was er möchte.

  • Es ist für dich nachvollziehbar dass irgendeine milliardenschwere Branche einfach neue, innovative Firmen kauft und schließt und deren Innovationen im Erdboden versenkt weil man "sich bedroht" fühl? Sorry aber für mich sieht ein innovativer und freier Markt anders aus.

    Wie lange liegt doch gleich das Patent für die Glühbirne die nicht mehr durchbrennt im Safe der Leuchtmittelindustrie?
    Sorry - das ist nun mal die Welt in der wir leben.

  • Hin und wieder bedauerlich, aber:

    1.) Früher oder später setzt sich die überlegene Technologie durch, und wenn es gute Ideen gibt, sickern die irgendwann durch oder werden wieder genutzt. Das sehen wir ja momentan auch. Sobald der Druck für einen Innovationssprung groß genug ist, geht das weiter.


    2.) Was ist denn die Alternative? Wer soll die IPR an diesen Technologien haben? Der Staat? Die Allgemeinheit? Wer investiert dann noch in Forschung und Entwicklung, wenn die Ergebnisse verallgemeinert werden? Oder eine staatlich verordnete Nutzungspflicht für Innovationen, die im allgemeinen Interesse sein könnten? Wer kontrolliert das, wer definiert das? Oder darf man keine Firmen mehr kaufen, wenn man ein strategisches Interesse daran hat?