Elektroautos auf Verbrenner-Plattform - Kann das Funktionieren? | BMW i4 eDrive40 | dsmobility by deisenroth & soehne

  • Disclaimer


    Ich versuche ab jetzt mal etwas neues. Bisher habe ich meine Fotos immer von den maßen verkleinert und sie hier im Forum zu präsentieren. Ich werde jetzt mal darauf umstellen die volle Bildgröße (und nur wenn nötig das Format zu verkleinern) einzubinden und stattdessen die Dateigröße selbst zu minimieren. Lasst mir bitte doch mal ein Feedback da, ob euch das besser gefällt, falls es überhaupt unterschiede gibt.


    Wie kam es überhaupt dazu?


    Ich habe schon von jeder Interesse am i4 gehabt, da ich das Auto selbst wirklich wunderschön finde und es auch definitiv noch an Elektrofahrzeugen, die keine SUV sind mangelt. Dazu kommt, dass BMW dem Hörensagen nach sehr gute Elektroautos auf ihre Verbrenner-Plattformen stellen kann und sowas ist für mich immer ein gutes Zeichen. Denn ein Elektroauto auf Verbrenner-Plattform wird sich optisch nicht groß vom dessen Diesel/Benziner-Pendant unterscheiden und sieht entsprechend nicht künstlich hässlich, "veraerodynamisiert" oder wie eine Banane (Hallo Mercedes) aus.


    Die ganze Sache war relativ spontan und kurzfristig, da es sich bei dem i4 um den ersten Teil einer Abmachung zwischen BeMine und mir handelt (mehr dazu dann im nächsten Jahr). Passenderweise fahre ich den i4 zur gleichen Jahreszeit wie letztes Jahr das Tesla Model 3, welches mich ja doch schon sehr enttäuscht hat. Ja, es ist technisch gesehen ein wirklich gutes Auto, aber ich vermisse einfach essentielle Dinge von klassischen Autos.


    Aber gut, wollen wir mal direkt einsteigen!


    Zahlen, Daten, Fakten



    Der BMW i4 ist ein Ableger der 4er Gran Coupé von BMW (intern G26 genannt) und wird seit 2020 gebaut. Der 4er generell befindet sich in der zweiten Produktgeneration und kam 2013 als Nachfolger des E92/E93 auf den Markt. Neben dem Gran Coupé gibt es den 4er auch als zweitüriges Coupé (G22) und Cabriolet (C23) und siedelt sich in der unteren Mittelklasse an.

    Die bekanntesten Mitbewerber dürften die Mercedes C-Klasse und der Audi A5 sein - wobei es die C-Klasse nicht als viertüriges Coupé gab und nun auch durch den CLE ersetzt wurde.


    Für das Elektro-Derivat i4 bietet BMW drei Motorisierungen und zwei Akkugrößen an. Der eDrive35 bietet netto 66,0kWh Akku und der an der Hinterachse verbaute Motor leistet 210kW (286PS). Der eDrive40 und der M50 bieten jeweils einen 80,7kWh großen Akku. Hier liegt der Unterschied im Antrieb. Der 40er hat einen Hinterradantrieb mit 250kW (340PS) und der M50 hat zusätzlich an der Vorderachse noch einen Motor und kommt so auf 400kW (544PS).


    Bei Elektroautos finde ich es auch immer wichtig die Dauerleistung zu nennen. Diese ist die im Fahrzeugschein eingetragene Leistung und ist die, die über einen größeren Zeitraum dauerhaft abgerufen werden kann. Im Falle des eDrive40 sind das 105kW (143PS).


    Gebaut wird der BMW i4 im BMW Stammwerk in München auf der gleichen Produktionslinie mit dem Verbrenner-4er.


    Zur Ausstattung meines Fahrzeuges hatte ich im DSUC-Thread ja bereits etwas gesagt, ich finde das Auto sehr schön gespect und es sind mehr oder weniger Kleinigkeiten die mir fehlen (Laserlicht, Harman/Kardon, DA Prof., andere Felgen).


    Der BMW i4 ist schon ein Einhorn auf der Straße. Die Wartezeit auf ein Fahrzeug betrug zeitweise bis zu 16 Monate und im BMW Werk wurden zeitweise Sonderschichten geschoben um mehr Fahrzeuge produzieren zu können. Schon beim ersten Ladestop nach Abholung wurde ich auf das Fahrzeug angesprochen und ob es denn auch vollelektrisch sei. Generell bekomme ich aber durchaus positives Feedback zu dem Auto und ich habe in meinem privaten Umfeld (bis auf ein, zwei Ausnahmen) keinen gehabt, der das Auto nicht schön fand.


    Look at this beauty

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    Der i4 als Gran Coupé stellt sich für mich als klassische Schräghecklimousine mit rahmenlosen Scheiben dar. Und egal aus welchem Winkel ich mir das Auto angucke, bleibt mir nichts anderes zu sagen als dass es einfach formschön ist. Es sind wirklich Details, die dann wieder ein bisschen da reinspielen.


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    Die Front war damals bei Vorstellung des neuen 4er mehr als kontrovers, auch ich hatte so meine Probleme damit. Inzwischen habe ich mich aber mehr als dran gewöhnt und finde, dass es einfach mal etwas anderes ist. Der große Kühlergrill ist hier beim i4 fast komplett geschlossen, nur Unterhalb des Kennzeichens gibt es Lufteinlässe.


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    Da komme ich auch zum ersten Detail, welches sich leider nicht wirklich ändern lässt. Das Kennzeichen ist plan mittig über dem Kühlergrill platziert. Da würde ich mir manchmal wünschen, dass wir (wie in teilen der USA) keines vorne bräuchten. Eines meiner größten Trigger bei Autos ist es, wenn etwas nicht symmetrisch platziert ist. Aufgrund der Bauform des Grills ist der Radarsensor nur in einer der beiden Nieren platziert. Der Sensor des Da Prof. würde sich hier dann aber noch ein bisschen besser einfügen, da er das das Design des Grill aufgrund seiner Größe aufweist.


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    Hier ist leider nicht die erweiterte Shadowline verbaut, das wäre noch der Tüpfelchen auf dem i (Höhö). Um den i4 eindeutig erkennbar zu machen, gibt es auch genau dieses i als Logo im Kühlergrill.


    In diesem Fahrzeug sind leider nur die Basis-Scheinwerfer verbaut. BMW macht sich besser als andere Hersteller daran ihre Basis-Lichter designtechnisch nicht gänzlich zu versauen, aber das Laserlicht hat dann doch noch mal die coolere Lichtsignatur und Matrix-Licht ist sowieso etwas was für mich in keinem Auto fehlen darf.

    Aber da die Scheinwerfer eh nur An und Aus beim Fernlicht kennen, ist es auch nicht weiter schlimm dass der Fernlichtassistent hier gänzlich fehlt (der Knopf am Blinkerhebel ist natürlich da).


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    Die Seitenansicht bietet schlichte Eleganz, besonders schön finde ich hier die halb versenkten Türgriffe.

    Verbaut sind hier die 20" BMW Individual Räder die ich ausdrücklich nicht schön finde. Ich persönlich würde immer auf eines der 19" Räder gehen, was dann auch der Effizienz zu gute kommt. Leider ist hier auch kein wirklicher Felgenschutz seitens der Reifen dabei, was ich dann leider auch schon schmerzlich zu spüren bekommen habe.


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    Am Heck gibt es einen sehr sportlich gestalteten Diffusor, der für meinen Geschmack dezenter sein könnte, aber sich so auch nicht verstecken muss. Die Rückleuchten sind immer dabei, egal welches Licht man kauft und die sind sehr schön. BMW typisch ein schmales Blinklicht und großes Rücklicht. Das Bremslicht versteckt sich im weißen Bereich oberhalb des Rücklichts.


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    Relativ groß geraten ist das BMW Logo am Heck. Der Grund dafür ist, dass hier auch die Rückfahrkamera integriert ist, was ich für eine gute Lösung halte. Durch die Position hatte ich es bisher auch nicht, dass ich sie explizit reinigen musste. Analog zu anderen elektrischen oder elektrifizierten BMW sind alle BMW Logos am Fahrzeug mit einem blauen Rand versehen.


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    Auf der Heckklappe prangt dann auch noch einmal das i4 Logo, welches sich entgegen der Antriebsbezeichnung NICHT abbestellen lässt.


    Dieser Mini-"Spoiler" auf der Heckklappe kostet übrigens knapp 300€ Aufpreis und nennt sich sogar M-Heckspoiler. ;)


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    Wenn man die Heckklappe öffnet offenbart sich einer der größten Vorteile von Fließhecklimousinen (meiner Meinung nach): die riesige Kofferraumöffnung. Ich habe hier keinerlei Probleme alles reinzuladen was ich brauche. Leider ist der Kofferraum für meine Kia Regenschirm einen Tick zu kurz, aber auch nicht breit genug um ihn quer reinzulegen. Das ist für mich ein Manko, weil ich den IMMER dabei habe. Ansonst reicht mir der Platz vollkommen aus.

    Direkt hinter der Ladekante gibt es noch ein Fach unter dem Kofferraumboden, was ohne Harman/Kardon ausreicht um das Typ-2-Kabel und den Ladeziegel unter zu bringen. Mit H/K würde hier der Subwoofer 2/3 belegen.


    Ein Problem was diese Art der Heckklappe mit sich bringt ist, dass hier fast immer das Wasser in den Kofferraum läuft/tropft dass auf dem Auto steht wenn es geregnet hat. Man sieht es auf dem Bild auch an den Seiten schon, es tropft aber je nach wie doll nass es ist auch IN den Kofferraum rein.


    Von innen ein BMW - aber das ging auch schon mal besser

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    Wenn man die Fahrertür öffnet erblickt man einen BMW, wie man ihn schon kennt wenn man in den letzten Monaten 3er oder 4er gefahren ist. Ungewöhnlich, aber verdammt schön, finde ich hier die Kombination aus dem Leder in Tacorarot mit dem dunklen Holzeinlegern in Esche offenporig. In Kombination mit dem Außenlack in Brooklyn Grau Metallic ist das einfach eine Kombination die keine Langeweile aufkommen lässt UND noch sehr understated bleibt. So beim Kunden vorfahren? Ich hätte keine Bedenken!


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    Die Sportsitze sind sehr bequem und bieten hier leider keine elektrische Verstellung. Braucht es bei mir als alleiniger Fahrer aber sowieso nicht wenn man mal ehrlich ist. Das BMW Sportlenkrad kennt man nun auch, wenn man in den letzten 5-10 Jahren mal BMW gefahren ist und es fasst sich einfach super an. Die dickere Polsterung im Vergleich zur Konkurrenz ist etwas, was ich gerne immer erwähne. Da brauche ich auch kein abgeflachtes Lenkrad...


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    Die Lenkradtasten (im speziellen die Taste für die Lenkradheizung) fassen sich im Vergleich mittlerweile nicht mehr so wertig an wie bei der Konkurrenz, aber ich bin schon froh dass es hier überhaupt noch physische Tasten gibt. Die Bedienung ist vertraut und wirft keine Fragen auf.



    Hinter dem Lenkrad befindet sich das neue BMW Live Cockpit Professional, welches dann auch immer das BMW Head-Up Display und BMW OS8 (inzwischen OS8.5) mit sich bringt. Und hier fangen dann die Probleme für mich an. Ich war vom OS7 ein großer Fan. Mit dem Tacho und seinen beschränkten Möglichkeiten konnte ich bei BMW nie wirklich etwas anfangen, aber ich hatte mich daran gewöhnt.

    Das neue Betriebssystem treibt es für mich nun leider ein bisschen auf die Spitze.


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    Im Tachodisplay kann man zwischen drei Ansichten wählen, von denen sich die ersten beide nicht wirklich unterscheiden. Die dritte Ansicht ist einfach ein Backslash?!


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    Die BC Taste kann nun nur noch für das durchschalten der verdienen Fahrspeicher genutzt werden, alle anderen verfügbaren Ansichten muss man erst einmal einstellen. Hier gibt es dann Navigation, Bordcomputer, G-Meter und die Musikanzeige. Das wars. Es gibt keine andere Designs, es sind immer diese Bronze-Farbenen (ich weiß gar nicht wie ich diese Farbe wirklich nennen soll) Elemente überall verstreut, die BMW sonst nirgends aufgreift.


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    Im Media-Display starten wir dank OS8 noch mit dem klassischen BMW Menü, wie man es kennt. Da habe ich so keinerlei Probleme mit - das kennt man halt und das ist gut! Sobald man auf das Kachel-Logo (oder könnte es auch bei Microsoft geklaut sein?) drückt, kommt man ins App-Menü. Wie bereits erwähnt, ich war ein großer Fan vom OS7 und fand die Infotainment-Komponente auch besser als das MMI von Audi. OS8 versucht hier sehr auf den Smartphone-Trip aufzuspringen und gliedert viele Einstellungen, die früher gebündelt waren, in eigene "Apps" aus. Ich muss nun fast jedes Mal durch das komplette Menü suchen, wenn ich eine bestimmte Einstellung benötige. Das empfinde ich als lästig, kann mir aber vorstellen dass man sich daran gewöhnt wenn man es lange genug nutzt. Unter OS7 habe ich jedenfalls nicht so viel Eingewöhnungszeit gebraucht.


    Schön gelöst finde ich dafür, dass man für fast jedes Untermenü einen Shortcut anlegen kann, welcher mittels BMW ID auch in andere Fahrzeuge synchronisiert werden kann. Flaw daran ist nur, dass man das Shortcut-Menü nicht aus Apple CarPlay aufrufen kann. Möchte ich während der Fahrt als die Batterie vorkonditionieren, muss ich erst ins Hauptmenü, dann in die Shortcuts und komme dann zu der gewünschten Einstellung. Kleinigkeit, die ich für Verbesserungswürdig halte. Ansonsten habe ich ja relativ wenig mit dem Infotainment selbst zu tun, da ich fast alles über CarPlay mache was ich während der Fahrt brauche.


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    Nächster Punkt, der mich gerade in der aktuellen Zeit zur Weißglut treibt:

    Die Klimasteuerung. Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, wenn ein Hersteller die Klimasteuerung in das Haupt-Display integriert, auch wenn ich gerade hier ein Verfechter physischer Tasten bin. Aber bitte, gebt mir dann doch einen Shortcut für die Sitzheizung, der DAUERHAFT sichtbar ist. Im falle von OS8 muss ich immer ins Klima-Menü und dort dann mit "Pfeil nach oben" oder "Pfeil nach unten" einen der 4 Sitzheizungseinstellungen wählen, die mir gerade am besten passt. Bei solch essentiellen Einstellungen sage ich nur: "Never change a running system".


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    Was mir auch schmerzlich fehlt sind Kleinigkeiten wie der Verbrauchsgraph in den Live-Vehicle-Daten. Es gibt nach wie vor die bekannten Speicher Ab Werk, Ab Individual, Ab Laden (Tanken) und Ab Fahrtbeginn. Aber der Graph und auch die Durchschnittsgeschwindigkeit fehlen einfach. Das und so Kleinigkeiten wie das Entfernen von "Flieder" im Ambientelicht sind Dinge, bei denen ich mich frage warum man das so tut.


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    Der große Infotainment-Bildschirm kommt CarPlay dann aber wieder zu gute und liefert ein klares, großes Bild. Da kam ich mir beim Umstieg in den RS4 doch schon ein wenig in der Zeit zurück versetzt vor.


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    Unterhalb der Bildschirme gibt es noch eine "Taster"-Leiste und echten Drehregler für die Lautstärke. Ansonsten bewegt sich immer das gesamte Tastenelement, wenn man eine Taste drückt. Funktioniert aber gut und da gibt es für mich mal nichts zu meckern.


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    Was ich BMW nun wirklich zu gute Halten muss und eine riesiges Danke sagen kann, ist der iDrive Controller in der Mittelkonsole. Ein relikt einfacher und unkomplizierter Bedienung, welches Audi und Mercedes aus ihren Programmen gestrichen haben. BMW bietet den in den unteren Fahrzeugklassen inzwischen auch nicht mehr an, aber das ist einfach eine Art der Bedienung die ich jedem Touchscreen (und wenn man ihn mir unter die Nase hängt) vorziehe. Außen rum verteilt gibt es noch ein paar Shortcut-Tasten, die auch über das iDrive hinaus funktionieren. Wenn ich in Carplay Navigiere schickt mich auf druck auf "NAV" nicht in das BMW Navi sondern in CarPlay in die aktive Navigations-App.


    Nicht so schön finde ich dann wieder den Gang-Wahl-Knubbel. Entweder bitte einen richten Gangwahlhebel (auch wenn ich die Dinger ja auch immer ausladend finde) oder eine schöne Lösung (ja bewusst schön, weil VW jetzt zeigt wie man es nicht schön macht) als rechten Lenkstockhebel wie Mercedes.


    Was ich definitiv nicht mitbestellen würde, wäre das Glasdach. Finde es dessen absolut nicht würdig und mein wallendes Haar berührt auch gerne mal den Dachhimmel. Dann spare ich das Geld lieber und nehme das Soundsystem oder den DA Prof. dazu.


    Connection, Bruder.

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    Neu für mich ist in diesem fall auch die Anbindung an die MyBMW App. Der Verknüpfung funktioniert hier spielend leicht, man braucht keinen Code der am Schlüssel hängt oder eine Freischaltung durch irgendeinen Händler. So stelle ich mir das vor.


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    Die App selbst finde ich schön gestaltet, sie gibt mir primär die Basis-Informationen. Sind alle Fenster und Türen zu, ist das Fahrzeug überhaupt verriegelt...


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    (hochkant)


    Ähnlich wie bei Tesla kann man über die App auch ein Bild der Umgebungskameras (sofern verbaut) abgreifen. Wenn die letzte Aktualisierung des Fahrzeugstatus etwas länger her ist, ist das auch ein Workaround eine Aktualisierung zu erzwingen.


    Die Befehle werden grundsätzlich für mich ausreichend schnell übertragen, mal fix was aus dem Auto holen obwohl der Schlüssel im Haus liegt - kein Problem.


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    (hochkant)


    Spannend finde ich die Aufzeichnung der letzten Fahrten und der Ladevorgänge. Man kann dort auch tageszeitabhängig die Ladetarife hinterlegen, dann zeigt die App einem pro Ladevorgang auch die Kosten an. Dazu kann man auch immer die Ladehistorie exportieren und bekommt einen ganz netten Excel-Export.

    Manchmal funktioniert das mit der Kostenansicht nicht bei mir, obwohl der Preis pro kWh hinterlegt ist, keine Ahnung wieso. Zu 100% genau ist das alles eh nicht, da sowohl geladene kWh als auch die Kosten gerundet werden. Daher mache ich nebenher (aber mit der BMW Vorlage) eine eigene Ladehistorie.


    Die letzten Fahrten sind eigentlich nur interessant wenn man sich die Verbräuche angucken will. Für längere Strecken, auf denen mach auch mal Pause macht, ist das dann wieder nichts. Denn die App trackt dann von Pause - Pause, eine Statistik über die gesamte Route müsste man dann wieder selbst machen.


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    Neben dem normalen Schlüssel (ja, nicht so schwer wie der von Mercedes so Klavierlack wie der von Audi, aber solide und Gott sei Dank nicht dieser Display Key), liegt dem Fahrzeug auch noch die BMW Keycard dabei, die ich ja wunderschön finde. Würde ich mir auch einfach so in die Geldbörse stecken. :D

    DAZU kann man als Besitzer einer iPhones (keine Ahnung ob das mit Android auch schon geht) einen digitalen Schlüssel anlegen, womit man das Auto dann per Karte im Apple Wallet öffnen kann. Finde ich auch spannend, aber weder Keycard noch Digital Key habe ich nicht eingerichtet. Hab ja Keyless-Entry, so klobig ist der Schlüssel ja auch nicht und ich würde es im Alltag wohl gar nicht benutzen.


    Kernkompetenz - Fahren.

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    An der Hinterachse des BMW i4 ist ein Fremderregter Synchronmotor (FSM) verbaut. Das ist in meinen Augen eine Besonderheit, da die meisten Hersteller und Fahrzeuge hier auf Permanent-Erregte Synchronmotoren (PSM) setzen.

    Kurz erklärt:

    Beim PSM sitzen am Läufer Magnete, die permanent (daher der Name) ein Magnetfeld erzeugen. Beim FSM wird dieses Magnetfeld bei Bedarf durch Stromzufuhr erzeugt. Das bedeutet, dass für einen FSM weniger seltene Erden benötigt werden, hat aber den Nachteil dass ein FSM in der Regel nicht so effizient ist wie ein PSM.


    Wie schon erwähnt werden beim i4 eDrive40 ausschließlich die Hinterräder angetrieben. Und so kommt tatsächlich auch sehr schön das BMW typische Fahrgefühl auf. Ich finde er fährt sich schon irgendwie - anders? - aber dennoch fühlt man sich wie in einem BMW. Beispielweise finde ich die Lenkung selbst in Comfort ungewohnt leichtgängig, das war schon ein krasse Kontrast zum 330d. Und ich habe das Gefühl, dass das ESP selbst im reduzierten Modus deutlich weniger durchlässt, als es sonst bei BMW der Fall ist.


    Insgesamt reichen die Fahrleistung mir komplett aus, gäbe es den eDrive35 auch mit dem größeren Akku, wäre das wohl noch eher meine Wahl. Wobei ich sagen muss dass die 80,7kWh netto auch noch ausbaufähig sind. Auf der Autobahn bei 160km/h (wenn erlaubt) habe ich unter Einsatz von 75% Akkuladung 225km geschafft. Und da gerade der i4 langstrecken-prädestiniert ist, würden ihm glaube ich 100kWh schon nicht schlecht stehen.


    Generell liegt der Verbrauch, im Vergleich zum Tesla Model 3 LR, rund 20% höher, was ich dem Auto aber nicht krumm nehme. Mein niedrigster Wert waren auf der Landstraße, sehr vorausschauend fahrend, 15,5kWh/100km auf knapp 100km Strecke.

    Bei 160 auf der Bahn geht es dann halt in Richtung 25-30kWh/100km.


    BMW gibt beim Laden eine Peak von 205kW an, die habe ich nach 50km zügiger Autobahn dann auch mal geschafft, aber so im Alltag bekomme ich das Auto nicht wirklich dazu bewegt so schnell zu laden. Ich lande eher bei max. 150-160kW. 22kW AC Laden gibt es nicht gegen Geld oder gute Worte, für mich zuhause oder im Büro wäre das aber auch komplett uninteressant.


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    Immerhin - es ist möglich die Vorkonditionierung der Batterie händisch zu starten, was vielen Herstellern als Option fehlt. Ich möchte nicht immer mit dem Navi zur nächsten Ladesäule fahren müssen nur damit ich zügig laden kann.


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    Hier verbaut sind auch die BMW Iconic Sounds Electric. Diese wurde von Hans Zimmer für BMW komponiert. Die ersten zwei Tage hatte ich die auch aktiviert, seit dem sind sie aus (außer für Demonstrationszwecke).


    Was ich schade finde, ist der vergleichsweise recht große Wendekreis. Wo ich bei mir zuhause mit anderen Autos fast im 90 Grad Winkel auf den Parkplatz rangieren kann, muss ich beim i4 schon einen deutlich größeren Winkel fahren. Auch in einem Parkhaus wurde mir das leider schon zum Verhängnis.


    Im Gegenzug schön finde ich, dass der i4 an der Hinterachse mit einer Luftfederung ausgestattet ist. Mich hat das erst überrascht, weil ich dachte das wäre erst ab dem 5er Serie, aber es hilft dem i4 auf jeden Fall noch ein sehr gute Maß an Komfort auf die Straße zu bringen.


    Abschließend möchte ich den fahrerischen Teil mit ein paar Rolling-Shots. Danke an dieser Stelle an Sundose fürs Knipsen und an x-conditioner für das Fahren des Fotofahrzeugs =)


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    Fazit

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    Bin ich mit dem Auto zufrieden? Ja! Ich hatte, ähnlich wie beim Tesla damals, recht hohe Erwartungen. Diese kann das Auto zum Großteil auch erfüllen und es macht einfach Spaß. Die Kritik am Infotainment bspw. will ich hier nicht zu sehr gewichten lassen, weil das etwas ist was alle BMW betrifft.


    Man kann noch drüber streiten ob der fehlende Frofferraum (Frunk) tragisch ist, aufgrund des Antriebsaufbau beim M50 wäre bei dem sowieso kein Platz dafür, und solange ich für den Zugriff zum Frunk das Gefühl habe die Motorhaube zu öffnen kann ich auch drauf verzichten.


    Natürlich ist der i4 nichts für die Hardcore-Elektrofahrer, die genau das wollen was Tesla mit ihren Autos macht. Aber für Leute wie mich, die Spaß an klassischen Autos haben und bewährtes erhalten möchte (aber mit "dem Antrieb der Zukunft") sind Autos wie der BMW i4 genau das richtige.


    Insofern auch noch mal ein riesiges Danke an BeMine dass ich das Auto sogar 3 Monate fahren kann, obwohl ich das Gefühl hatte dass er mir keine Elektro-Autos mehr geben wolle nach meinem Feedback zum Tesla :P


    Wenn ihr noch Fragen oder Anmerkung habt, scheut euch nicht! Ich freue mich über eure Kommentare. Und wenn ich noch etwas detaillierter Darstellen kann - gerne! Bis Ende Dezember ist dafür noch Zeit. :)


    Ich bedanke mich bei euch fürs Lesen und schließe den Bericht, wie üblich, mit ein paar Bildern ab die nicht weiter verwursten konnte. Bis zum nächsten Bericht!


    Bilder

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  • Ich habe schon von jeder Interesse am i4 gehabt, da ich das Auto selbst wirklich wunderschön finde und es auch definitiv noch an Elektrofahrzeugen, die keine SUV sind mangelt. Dazu kommt, dass BMW dem Hörensagen nach sehr gute Elektroautos auf ihre Verbrenner-Plattformen stellen kann und sowas ist für mich immer ein gutes Zeichen. Denn ein Elektroauto auf Verbrenner-Plattform wird sich optisch nicht groß vom dessen Diesel/Benziner-Pendant unterscheiden und sieht entsprechend nicht künstlich hässlich, "veraerodynamisiert" oder wie eine Banane (Hallo Mercedes) aus.

    Das hat BMW halt anders gemacht als z.B. Mercedes: Die haben direkt die Plattformen so entwickelt, das sie jeweils verschiedene Antriebskonzepte aufnehmen können, damit der E-Kunde nicht so aus der Masse heraussticht wie es bei den EQ*-Modellen der Fall ist.


    Hat sicherlich alles Vor- und Nachteile, aber ich finde da BMW persönlich tatsächlich interessanter.

  • Immerhin - es ist möglich die Vorkonditionierung der Batterie händisch zu starten, was vielen Herstellern als Option fehlt. Ich möchte nicht immer mit dem Navi zur nächsten Ladesäule fahren müssen nur damit ich zügig laden kann.

    Nach mehr als drei Monaten mit dem Auto kann man immer noch was Neues dazu aus MWT erfahren ;)

    Für so einen ausführlichen Bericht hätte meine Geduld niemals gereicht, das ist einfach genial :D

  • Vielen Dank für dein Zwischen-Resume und die top Bilder zum i4!:thumbup:
    Für mich ist das elektrische Gran Coupé (besonders in dieser Konfiguration - Innenraum <3) aktuell das attraktivste (bezahlbare) Elektroauto auf dem Markt. Gerade weil er optisch nicht so doll aus der Reihe tanzt, wie seine Konkurrenten. Die gebotenen Fahrwerte und die Effizienz sind dafür verhältnismäßig echt gut.

  • Wunderschönes Fahrzeug - das steht völlig außer Frage! Hätte ich auch gerne :-)


    Aber nur mal so: Der kostet gut 12.000 € BLP mehr als das Tesla M3LR. Ja, dafür keine 20" Felgen, aber das Ausstattungsmonster ist der i4 hier (abgesehen vom optischen) ja auch nicht. Wenn man dann noch den Unterschied der Bafa reinrechnet, wird der Abstand effektiv noch größer. Da würde mich ein Vergleich von Tesla M3SR und i4 35 doch mal interessieren. Da redet man ja ausstattungsbereinigt von bald 20.000 € Unterschied. Dafür nimmt man bzgl. Ladeperformance, Effizienz und Connectivity (Stichwort Tesla App) ja doch ein paar "Minuspunkte" beim BMW in Kauf (egal ob 35er oder 40er), die eigentlich beim E-Auto rausstechen müssten.

    Dennoch ist BMW da sicherlich mitunter auf dem besten Weg sehr gute E-Fahrzeuge anzubieten und auch verkauft zu bekommen. Freue mich auf performante BMW Elektro-Kombis :)

  • Trotzdem bleibt der TESLA ausstattungsbereinigt deutlich günstiger. Aber auch wenn sie sich auf dem Papier vielleicht ähneln, so sind das doch zwei Klassen Unterschied.


    Das heißt nicht, dass TESLA schlechte Autos baut, aber ist halt eher in der Liga Kia, Hyundai und Co.


    Danke für den klasse Bericht, optisch innen und außen gefällt er mir ebenfalls besser als Meiner. Aber gut. Geld kacken kann ich leider nicht :P

  • Dafür kann BMW im Gegensatz zu Tesla Assistenzsysteme und Sensoren. Der i4 ist halt zu 100% ein Firmenwagen bei dem der BLP nicht so wichtig ist, Tesla zielt im Gegensatz dazu ja auch stark auf den Privatkundenmarkt ab, wo dafür dann die Assistenten und das fehlende HUD nicht so wichtig sind. Am Ende haben beide Autos ihre Daseinsberechtigung. Was stellt Audi eigentlich als Konkurrenz zum erfolgreichen i4?

    2 Mal editiert, zuletzt von TALENTfrei ()

  • Bald kommt ja der A4 e-tron mit dem nächsten Modell, der wird sicher auch cool. Lohnt sich aber eben nicht das noch beim aktuellen Modell zu bringen.


    Bei BMW ist das für mich persönlich aber irgendwie so, dass ich immer das Gefühl habe, dass das Auto einfach passt wie ein guter Anzug. Sitze, Instrumente, Optik, das ist einfach alles stimmig.

  • Das kommt drauf an, welche. Genesis ist sicherlich auf Premium Niveau. Aber so ein Kona Elektro, naja.

    Ich meine natürlich Ionic 5-6 und den Kia-Bruder.

    Kona würde ich auch nicht mit Tesla M3 vergleichen. Einen ID3 aber auch nicht ;)


    So wirklich auf Premium-Niveau würde ich auch einen i4 nicht einstufen. Kann man wahrscheinlich irgendwie machen, wenn man 90 k+ für nen 4er ausgeben will. Deutsches Premium kann bei Bezug auf einen Wagen mit manueller Sitzverstellung und ohne Keyless leider nur ironisch gemeint sein :(


    Dafür kann BMW im Gegensatz zu Tesla Assistenzsysteme und Sensoren. Der i4 ist halt zu 100% ein Firmenwagen bei dem der BLP nicht so wichtig ist, Tesla zielt im Gegensatz dazu ja auch stark auf den Privatkundenmarkt ab, wo dafür dann die Assistenten und das fehlende HUD nicht so wichtig sind. Am Ende haben beide Autos ihre Daseinsberechtigung. Was stellt Audi eigentlich als Konkurrenz zum erfolgreichen i4?

    Ein stimmig konfigurierter i4 mit Assistenz kratzt schon an 75-80 k und damit bei weitem auch nicht für jeden als Firmenwagen drin. Tesla M3 und i4 sind halt Äpfel und Birnen sowohl in Bezug auf Qualität, als auch auf Preis. Einfach kaum zu vergleichen - bis auf die Tauglichkeit als E-Auto.

    2 Mal editiert, zuletzt von shachtyor ()

  • Deswegen sprach ich auch davon einen Tesla M3SR mit einem i4 35 in Standardausstattung ohne Extras zu vergleichen. Da sehe ich bei Antrieb/Batterie große Vorteile bei Tesla und beim Fahrwerk bei BMW.


    Aber sonst sehe ich viele "Premium-Geschichten" dann nicht als existent an beim i4 in Basis und mit jedem Euro Sonderausstattung bei BMW bekommt man hoffentlich auch einen Mehrwert i.V. zu Tesla wo es die Ausstattungsorgie nicht gibt - logisch (hoffentlich) :106:

    Daher: Ich bin jetzt kein Tesla-Fanboy aber nur mal für mich: bloß weil der 4er/i4 jetzt eben schon länger nicht mehr 3er heißt, ist er jetzt 2 Klassen über dem M3 von Tesla? Bloß wegen der Aufpreisliste, die man erstmal bezahlen muss oder als Basisprodukt?


    Ich sehe ausstattungsbereinigt den Tesla MY auf einer Ebene mit Ionic 5 und Kia EV6 - bekanntermaßen sehr gute E-Autos. Die mögen in einigen Punkten qualitativ unter dem i4 liegen, aber in vielen Punkten auch nicht und das gleiche gilt für den Tesla. Ich behaupte es wurde einfach ein anderer Fokus gesetzt. Von daher finde ich den Vergleich nicht unbedingt "Äpfel und Birnen". Vergleiche ich irgendein Ledergestühl und Bezüge von Armaturenbrett - ok. Aber bei Batterie, Leistung, Ladeperformance? Wo ist der Tesla da hinten dran (und auf einem Niveau mit einem Kona?)? Wo ist der Tesla das beim Thema Connectivity?


    Ich denke es gibt durchaus Punkte, die man vergleichen kann und die aktuell bei E-Autos heiß diskutiert werden.


    Edit: Ich füge noch das Thema "reale Effizienz" mit ein. Der i4 ist da sicherlich super. Aber dann vergleich ich doch den Premium iX1 / iX3 mit dem MY. Oder gar einen Q4 etron (auch Premium).