Tempolimit ja oder nein, die Diskussion

  • Das Problem beim Autofahren und beim Tempolimit ist doch, dass es grade "en vogue" ist, dagegen zu hetzen, die bösen Raser, die bösen Leute mit den "dicken Karren", und das meistens sehr unreflektiert. Daher wird dieses eine Thema als einer von sehr sehr vielen Risikoquellen für die Unversehrtheit der Menschen und eines von sehr sehr vielen Emissionsquellen von Treibhausgasen herausgepickt.


    Ja, der Staat muss den Menschen in mancher Hinsicht vor sich selbst beschützen. Dann müsste er aber auch Alkohol, Zigaretten, Discobesuche, und andere Sachen verbieten. Oder auch das Thema Ernährung - der Mensch ist ja offensichtlich zu dumm, um sich selbst ausgewogen zu ernähren, wodurch gigantische CO2-Mengen entstehen und gigantische Kosten aus dem Gesundheitssystem. Also besser jeden intravenös ernähren!


    Ja, man muss auch was für die Umwelt tun, aber nicht wahllos aus eigenem Idealismus heraus den Autofahrer drangsalieren. Auch hier werden die Motoren immer effizienter, und wir sind auf dem richtigen Weg. Sicherlich macht auch hier und da ein zusätzliches, situationsabhängiges Tempolimit Sinn. Aber generell mit dem Dampfhammer draufhauen ist immer der falsche Weg.

    Einmal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • Du kannst eine Diskussion nicht mit völlig an den Haaren herbeigezogenen unrealistischen Beispielen führen. Also kannst du schon, nur erübrigt sich dann jegliches weitere Gespräch.

    Als hätte ich es nicht gesagt, springt mir gerade dieser FAZ-Artikel ins Auge.


    Sag noch einmal an den Haaren herbeigezogen und ich schick dir den Habeck nach Hause. :D


    PS: Ist Rasen nicht jetzt schon ein Privileg von Gutverdienern? Also ich verbrauche bei 250 mehr als bei 120 und das möchte auch bezahlt werden. Und vorher braucht man natürlich noch das Auto, das so schnell fährt.

    Einmal editiert, zuletzt von DerAktionaer ()

  • Warst du schon mal im Ausland (gutes Beispiel USA)? Da weißt du was es bedeutet wenn sich niemand daran hält. Das ist ja hier in DE eine reine Wonne im Vergleich.

    Des übrigen bin ich kein Fan von dem "Raser-Rechtsfahrgebot". Wenn jemand in einem Punto einen LKW überholen will, hat er das Recht dazu. Auch wenn Herr-Über-Wichtig in seinem 550er mit 250km/h zum Vorstandsmeeting rast.

    Die USA haben aber auch kein Rechtsfahrgebot im Verkehrsrecht implementiert, so das sich auch niemand dran halten kann oder muss, da es ordnungswidrig wäre. In den Staaten gilt das „Keep in your Lane“ System. Da darf man auf allen Spuren überholen.


    Edit: Hatte die anderen Beiträge darunter noch nicht gelesen gehabt, wurde schon durch Crashkiller ausgeführt.

  • Und jetzt die DUH mit der Tempolimit-Gegenaktion zur CSU... klick

    Wenn man sich die passenden Argumente raussucht und ohne Kontext hinstellt gibt's natürlich immer Unterstützer.


    - Was ist 'überhöhte Geschwindigkeit'? Nach meinem Verständnis z.B. 70km/h Innerorts, aber nicht 250km/h auf der Bahn - letztes wäre höchstens abhängig von äußeren Umständen 'nicht angepasste Geschwindigkeit'.


    - 5 Millionen Tonnen CO² pro Jahr. Boah, Wahnsinn! Sind allerdings nur ~0,5% Ersparnis, macht also den Kohl nicht fett.


    P.S. Ich bin auch gegen schwarz/weiß-Denke, aber dieser Populismus...

  • Jetzt mal ganz nüchtern. Welche echten Argumente (sachlich) sprechen für unbeschränkte Autobahnen?

    Die theoretische Zeitersparnis auf langen Strecken? Und selbst da bin ich überzeugt davon, dass das in der Praxis oft weniger ist als man denkt.

  • Jetzt mal ganz nüchtern. Welche echten Argumente (sachlich) sprechen für unbeschränkte Autobahnen?

    Die theoretische Zeitersparnis auf langen Strecken?

    Bei viel Verkehr... lächerlich wenig. Aber viele (zu denen ich mich auch zähle) fahren, wenn sie die Wahl haben, z.B. Nachts und da ist der Unterschied nicht nur ein paar Minuten. Deshalb bin ich klar für eine verkehrsaufkommenabhängige Geschwindigkeitsregelung. :thumbup:

  • Jetzt mal ganz nüchtern. Welche echten Argumente (sachlich) sprechen für unbeschränkte Autobahnen?

    Die theoretische Zeitersparnis auf langen Strecken? Und selbst da bin ich überzeugt davon, dass das in der Praxis oft weniger ist als man denkt.

    Kommt halt drauf an.


    Mein Beispiel ist immer:

    600km Dortmund-Straubing am Sonntag Abend -> ~4:30h

    600km Straubing-Dortmund am Freitag Nachmittag -> ~6:00h wenn's gut läuft ohne 'richtigen' Stau und besondere Vorkommnisse

    beides der Verkehrslage angemessen und ohne Messer zwischen den Zähnen (Sonntags je nach Abschnitt 180-220 km/h wenn freigegeben)


    Durch das höhere Verkehrsaufkommen bin ich Freitags deutlich näher an der Richtgeschwindigkeit, was also in etwa einem Tempolimit von 130km/h entsprechen würde. Rechne noch ein paar Effekte raus, dann habe ich effektiv vielleicht 1std. gespart ohne viel Stress, wenn auch mit mehr Verbrauch.


    Ergo wäre ich bei einem Limit auf 130km/h Freitags unwesentlich länger unterwegs (vielleicht 10-15min?), Sonntag aber deutlich.


    Klar, nüchtern betrachtet fahre ich oft nur schnell weil ich's kann und mag und auf der Kurzstrecke spart man nicht wirklich relevant Zeit. Am liebsten wäre mir persönlich auch ein dynamisches Leitsystem überall, wie von Dresdner glaube ich schon beschrieben (also freigegeben wenn's passt, sonst eben im Rahmen des fließenden Verkehrs). Ist aber natürlich eine teurere Lösung als ein generelles Limit was nicht einmal beschildert werden muss. Aber 120km/h oder weniger muss ich aber echt nicht haben, zur Not 160km/h ;-)

  • Das wahre Unwort der Jahre 2010 - ..... ist das Wort "Verboten" In unserer Gesellschaft schreit immer jeder nach verbieten. Irgendwann wird uns noch das Atmen verboten.

    Ist das unsere freie Gesellschaft die bei jedem Mist nach Verboten schreit?

  • Jetzt mal ganz nüchtern. Welche echten Argumente (sachlich) sprechen für unbeschränkte Autobahnen?

    Die theoretische Zeitersparnis auf langen Strecken? Und selbst da bin ich überzeugt davon, dass das in der Praxis oft weniger ist als man denkt.

    Dass es rational gesehen nicht sinnvoll ist, kann sein. Da würde ich sogar mit Einschränkungen zustimmen. Aber muss man alles verbieten, was rational gesehen nicht sinnvoll ist? Wie begründet man dann Alkohol- und Nikotinkonsum, Fernsehen, oder sonstige Unterhaltung? Das ist halt, was mich ander Sache besonders stört, hier wird sich auf eines von vielen Themen aus völlig ideologisch verbohrten Gründen eingeschossen. Nur weil es eben für gewisse Gruppierungen einen anderen Stellenwert hat als vielleicht andere Themen - am Ende ist es trotzdem Willkür.

  • Das wahre Unwort der Jahre 2010 - ..... ist das Wort "Verboten" In unserer Gesellschaft schreit immer jeder nach verbieten. Irgendwann wird uns noch das Atmen verboten.

    Ist das unsere freie Gesellschaft die bei jedem Mist nach Verboten schreit?

    Der Hinweis kam ja schon...zumindest Umfrageergebnissen zufolge spricht sich eine Mehrheit für ein grundsätzliches Tempolimit aus. Was, wenn nicht die Umsetzung des Mehrheitswillens, ist denn die Aufgabe der Politik?


    Ansonsten kann man dazu nur sagen: „Was dem Ami der Waffenbesitz, ist dem Deutschen das Recht >200kmh zu fahren“.