Richtiges Einfahren eines neuen Autos

  • Ja, ich denke der Titel sagt ja viel aus.


    Ich werde ja bald ein neues Auto in Empfang nehmen und man liest und hört überall vom wichtigen und richtigen Einfahren des Motors bzw. des Autos.


    Aber was heißt das eigentlich genau?


    Da gibt's die Fraktion, die sagt, nur halbe Drehzahl und max.xxx km/h. Aber: soll ich das Gaspedal bis zum Erreichen dieser Drehzahl ganz durchdrücken oder nur immer sanft beschleunigen?


    Und dann gibt's die Fraktion, die sagt, das sei Quatsch. Fährt man ihn zu schonend ein, ist der Wagen zugeschnürt und verbraucht mehr. Nur das Warm- und kaltfahren sei wichtig. Aber wie macht man das denn nun richtig?


    Was meint ihr? Ich weiß nur, dass es bei //m-Fahrzeugen doch recht genau definiert wird, aber sonst?

  • Du hast es dir im Grunde schon selbst beantwortet, weil es einfach diese beiden Fraktionen gibt. Beide werden mit ihren Argumenten kommen, aber letztlich gibt es keine Garantie für den richtigen Weg.


    Ich selbst halte mich grob daran, was mir in der BMW Welt gesagt wurde. Ab und an bin ich dennoch etwas schneller unterwegs gewesen, aber Vollgas hat der Wagen noch nicht gesehen.

  • Wie auf rohen Eier würde ich maximal bei den ersten 1,2 Fahrten fahren bis man sich an Abmessungen und Fahrleistungen des Autos gewöhnt hat.
    Dann wie du als Alternative auch sagtest, sobald das Öl auf Betriebstemperatur ist, ruhig drauf auf den Pin. Meiner Erfahrung nach entwickeln die Motoren so besser ihre maximale Leistung und die Bildung des Dritten Körpers in den Zylindern wird begünstigt.

  • Ich würde einfach mal beim Kundenservice des Herstellers nachfragen, unter Angabe des genauen Motors. (Nicht beim Händler, der seine Ausbildung 1967 gemacht hat.) Der wird es schon wissen. Oder bei der nächsten Miete mal den BMW Concierge fragen :D


    Mein Gefühl™ sagt mir: Samthandschuhe, bis der Motor warm ist. Danach aber nicht mehr schonen.

  • Sowie ja schon gesagt wurde, einen extra Ölwechsel schadet nicht. Da es ja ein Auto aus 2016 ist und auch die Motoren hoffentlich nicht so ganz alt sind hat sich dieses "Einfahren" im Sinne wie man das früher gemacht hat, weitestgehend erübrigt. Schön schmieren und Warm bzw Kaltfahren, bei Turbos tatsächlich mal auch nachlaufen lassen und ansonsten ganz normal fahren wie man es mit einem 200Tkm Auto auch macht.

  • Was mir gesagt wurde ist , das der Wagen nicht wenn er neu ist 200 km mit Tempomat immer die selbe Geschwindigkeit gefahren werden sollte , sondern immer wechselnde Drehzahlen bekommen sollte. Also auf der Autobahn immer die Geschwindigkeit ändern.
    Habe mich selber immer dran gehalten und hatte nie Probleme welche ich verursacht haben könnte.
    Ansonsten gehe ich die ersten 50 km immer schonend an und danach dann die Drehzahl wechseln und gut Knut.
    Aber wie du ja mitbekommst , hat jeder da seine eigene Meinung.

  • Ich habe mal einen 6er in München für eine Bekannte abgeholt und nach Köln gefahren. Da hat man mir gesagt, Hauptsache nicht die 600km Tempomat 120 fahren, sondern Vollast vermeiden und zwischen 80 und 150 fahren. Die Erklärung hatte irgendwas mit Einschleifen im Zylinder zu tun, aber genau kriege ich das nicht mehr zusammen. War ja nicht mein Wagen also habe ich mich dran gehalten und jedenfalls scheint es nicht geschadet zu haben.

  • tl;dr nhdcs:
    keiner weiß es im Bezug auf den Motor genau; Bremsen und Reifen müssen aber aus Sicherheitsgründen defintiv eingefahren werden, wenn das erledigt ist kann man schon ordentlich angasen.

    Es gibt wohl 100 Meinungen dazu, was das einfahren eines Motors betrifft. Wie ja hier auch, sagen die einen so, die anderen so.
    Wie ja schon von IlBimbo gesagt wurde, hört man davon, dass "falsches" Einfahren einen eklatanten Mehrverbrauch hervorrufen kann, der sich (je nach Aussage) zwischen 1-3 Litern bewegen soll, oder gleich nach wenigen 10 tkm zum kapitalen Motorschaden führt.
    Ganz ehrlich: Ich habe bisher noch keine glaubhafte und verlässliche, empirsche Quelle bezüglich der Auswirkungen des Einfahrens von Motoren gehört. Kein Wunder, es spielen einfach zu viele Faktoren da rein, als dass man das daran sicher festmachen könnte. Ich denke einige Fakten kann man festhalten:

    • Halbwegs Warmfahren vor Volllast sollte man gerade bei Turbomotoren eh immer, das ist einfach Physik, Öl braucht Temperatur um die richtige Viskosität/Schmiereigenschaft zu entwickeln, und ohne richtigen Schmierung ist Metall auf Metall eben keine gute Idee. Gleiches gilt für den Öldruck, gerade in der kalten Jahreszeit bei dickflüssigerem, kalten Öl nicht ganz unwichtig, dass das Öl dorthin gelangt, wo es hinsoll. Das vielleicht die ersten paar hundert km besonders penibel beachten.
    • Extra sorgsam Kaltfahren muss man moderne Motoren mit elektrisch betriebenen Kühlern und Wasserpumpen, etc eigentlich nicht. Ist der Motor zu warm beim Abstellen, laufen die entsprechend nach und regeln das so. Natürlich sollte man den Wagen nicht durchballern und dann direkt 10 Sekunden später abstellen. Das gilt aber ebenso gleichermaßen für die gesamte Lebensdauer.
    • Ein Einfahröl bzw ein erster Ölwechsel nach wenigen hundert bis 1000 km ist heutzutage eigentlich nicht mehr üblich. Das ist wohl ein Relikt aus Zeiten von höheren Fertigungstoleranzen, wo noch signifikante Produktionsrückstande etc im Motorsystem zu finden waren.


    Gerade bei BMW mit den (vermeintlich) anfälligen Turboladern, sollte man das mit dem Warmfahren besser schon beachten. Schaden wird es nicht, und wenn die Lader dadurch den einen oder anderen km länger halten ist es das doch wert.
    Ob am Anfang gar keine Volllast, oder ab und zu Volllast, möglichst nur gleichbleibende Geschwindigkeit/Drehzahl oder möglichst viel schwanken... da bildet der Thread hier eigentlich genau das ab was der TE gesagt hat: Es gibt unterschiedlichste Meinungen und vermeintliche Weisheiten, aber empirische Angaben gibt es nicht.
    Ich denke das ist wohl fast schon eher gerade ein Indiz dafür, dass es relativ egal ist, welche Einfahr-Philosophie man verfolgt, denn offenbar hat noch keine dieser gegensätzlichen Einfahrmethoden zu signifikanten Ausfällen geführt.



    So lange laberei, wie so viele vor mir schon hier im Thread, doch eines möchte ich noch zu bedenken geben: Ein Auto besteht aus mehr Teilen, als nur dem Motor. Und gerade bei Bremsen und Reifen ist es eben tatsächlich von jedem Herrsteller/Zulieferer angegeben, dass diese eingefahren werden müssen, bevor sie ihre eigentlichen Eigenschaften, das richtige Tragbild und Reibwerte erreichen.
    Also je nach Angabe 200-500 km, schonend Einbremsen, Vollbremsungen vermeiden und bei den Reifen drauf achten, dass die noch nicht die maximale Traktion haben.


    Da bei Beachtung dieser Notwendigkeit eh nicht geheizt werden kann/sollte, ist dann auch der Motor und das ganze Auto nach der Strecke mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bereit für erste Spaßfahrten