Tempolimit ja oder nein, die Diskussion

  • Um da auch mal meinen Senf dazu zu geben:


    Ich bin grundsätzlich gegen ein Tempolimit weil ich einfach die Möglichkeit haben will schneller als 130 zu fahren wenn ich das will. So einfach ist das für mich. Ich will einfach die Möglichkeit dazu haben auch wenn mein SUV nur max. 190km/h schnell ist will ich den aber auch ausfahren dürfen wenn ich das will/kann.

  • Um da auch mal meinen Senf dazu zu geben:


    Ich bin grundsätzlich gegen ein Tempolimit weil ich einfach die Möglichkeit haben will schneller als 130 zu fahren wenn ich das will. So einfach ist das für mich. Ich will einfach die Möglichkeit dazu haben auch wenn mein SUV nur max. 190km/h schnell ist will ich den aber auch ausfahren dürfen wenn ich das will/kann.

    Dann wundert mich, dass die restlichen 99,9% aller Erdenbürger auch ohne diese Möglichkeit bisher überlebt haben.

  • Weil sie es nicht besser wussten. Wer es sich leisten kann, kommt nach Deutschland, um das Gefühl mal zu erleben. Wenn ich mit Amerikanern spreche, wollen die immer wissen, in welcher Richtung die unlimited Autobahn ist. Frankfurt-Darmstadt ist zum üben ganz gut in den Randzeiten, geht fast nur geradeaus. Warum soll man da 130 fahren müssen?

  • Der Rest vom Beitrag stimmt aber den Absatz gehe ich nicht mit. Ich kann keinen Unterschied zwischen Geschlecht und Alter beobachten. Stattdessen haben mich aber tatsächlich bisher überdurchschnittlich viele Dacias fast umgebracht weil die aus heiterem Himmel auf einer leeren Autobahn kurz bevor ich überholen würde plötzlich ohne blinken nach links ziehen und einem dann noch den Mittelfinger zeigen.


    Entweder der Blinker kostet bei den Aufpreis oder die Marke zieht solche Charaktere magisch an.

    Dacia- Das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von dodolino ()

  • Weil sie es nicht besser wussten. Wer es sich leisten kann, kommt nach Deutschland, um das Gefühl mal zu erleben. Wenn ich mit Amerikanern spreche, wollen die immer wissen, in welcher Richtung die unlimited Autobahn ist. Frankfurt-Darmstadt ist zum üben ganz gut in den Randzeiten, geht fast nur geradeaus. Warum soll man da 130 fahren müssen?

    Jo top, dann brettert ein Ami, der noch nie im Leben schneller als 150 gefahren ist, mit 250km/h im Geschwindigkeitsrausch über die Autobahn. Bestes Beispiel dafür ein Tempolimit einzuführen.

  • Will nicht sagen, dass in Deutschland anständiger gefahren wird, zumindest im Süden, wenn man zb A5 Basel Karlsruhe fährt, geben sich die deutschen und die anderen alle nix. Aber: Solange man nicht weiss, wie ein Reißverschluss funktioniert, nicht weiss wann man wie von einer Autobahnauffahrt einzuspuren hat und man nicht begreift, dass von 3 Spuren Autobahn auch alle zu benutzen sind...kann von Entspannung bei Tempolimit nicht die Rede sein. Stau gibt es hier en Masse und schuld sind die Schweizer daran selbst. Wenn in D ein Tempolimit eingeführt wird, wird sich der deutsche Autofahrer recht schnell wünschen, das wäre nie passiert.


    Weil nicht das Tempolimit ist das Problem, sondern die Autofahrer selbst machen sich ihr Problem auf der Strasse. So kann eine brauchbare entspannte Verkehrsdynamik überhaupt nicht entstehen.


    In D vor 3 Wochen über 50km beobachtet. 5er BMW aus BaWü....Strecke unbegrenzt...Er klebt wie Vogelschiss auf der linken Spur mit 120....und keine Sau überholt ihn....er macht stur über Ewigkeiten kein Platz. Solange das nicht funktioniert, funktioniert entspannte Fahrt mit Tempolimit schon gar nicht.

  • Kami1 Wie möchtest du das denn verhindern? Das machen sie einfach.
    Mit dem C180 schaffst aber keine 250. Meine Erfahrung mit irischen und amerikanischen Mitfahrern: ab 160 werden sie sehr still. Viele werden es also nicht sein, die VMAX ausnutzen. Ich spreche aber nur von normalen Geschäftsreisenden und nicht von Beruf Sohn und n Lambo daheim. Die mieten sich hier auch entsprechendes Equipment. Dafür gibt es spezialisierte „Reisebüros“.

  • Ja klar, ich denke auch nicht, dass es das große Problem ist in Deutschland, sonst würde man da mehr drüber lesen und hören. Wobei Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung schon allgemein nicht ganz ungefährlich sind und das wäre halt wiederum ein Riesen-Argument für ein Tempolimit. Auch glaube ich nicht, dass der Highspeedtourismis so ein krasser Faktor ist, dass es ein Argument gegen ein Tempolimit wäre.


    PS cram: Hier fahren ja wohl die bösen Schweizer dauernd Rennen :)

  • Ein Vergleich zwischen einer baustellenfreien 2spurigen zu bezahlenden italienischen Autobahn und einer 3spurigen mit Baustellen und deutlich mehr Verkehr deutschen Autobahn in Bezug auf das Tempolimit passt für mich irgendwie nicht.


    Auf ner 2spurigen Autobahn mit Überholtverbot für LKW kann man auch gerne maximal 160 erlauben :)

    Und am Wochenende, wenn die LKW eh Fahrverbot haben, braucht man dann sowieso kein Limit mehr.

  • Raserei ist ungleich schnellem fahren bei freier Strecke

    Ganz klar nein und zwar unabhängig von der Diskussion ob ein Tempolimit sinnvoll ist oder nicht. Rasen hat nicht ausschließlich etwas mit der Einhaltung eines Tempolimits zu tun. Wenn jemand bei freigegebener Strecke und sehr viel Verkehr jede kleine Lücke nutzt, um voll durchzutreten, dann rast er, auch wenn es formal gesehen kein Limit gibt. Es gibt einen Grund, warum man bei Unfällen auf der Autobahn unter Umständen eine Teilschuld zugesprochen bekommt, wenn man stark überhalb der Richtgeschwindigkeit unterwegs ist und woanders drauf fährt. Genauso rast jemand der in der Stadt an jeder Ampel nen KickDown bis 50 km/h macht, auch wenn das keine Geschwindigkeitsüberschreitung ist.


    Wenn Rasen ausschließlich = Geschwindigkeitsüberschreitung wäre, dann wäre automatisch alles rasen, wo der Gesetzgeber ein Schild aufstellt, damit wäre dann automatisch bei einem generellen Tempolimit alles Rasen, was über Tempo X ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dresdner ()

  • Weil sie glücklich sind wenn ihnen ihr Staat immer mehr vorschreibt.

    Es wäre schön, wenn jeder vernünftig mit seinen Freiheiten umgehen würde. Dann bräuchte es nirgendwo Tempolimits, denn jeder würde immer angepasst fahren. Alle könnten Waffen haben wenn sie es wollen, denn sie würden sie ausschließlich zur ultima ratio nutzen, um ihr unschuldig bedrohtes Leben zu verteidigen oder um auf Dosen zu schießen. Genauso hätte es keinen Lockdown gebraucht, denn alle hätten von sich aus ihre Kontakte reduziert und Hygienemaßnahmen eingehalten.


    Die Realität ist aber, dass viele Empfehlungen bzgl. Corona eher als könnte man sich dran halten, eher aber nicht angesehen haben, einige auf der Autobahn 200 fahren in Situationen in denen sie nicht mal mehr annähernd die Kontrolle über das haben was sie da tun und dass die Freiheit in den USA Waffen zu tragen und zu besitzen mehr Leid als Schutz verursacht. Daher braucht es nun mal Regeln.

  • Ganz klar nein und zwar unabhängig von der Diskussion ob ein Tempolimit sinnvoll ist oder nicht. Rasen hat nicht ausschließlich etwas mit der Einhaltung eines Tempolimits zu tun. Wenn jemand bei freigegebener Strecke und sehr viel Verkehr jede kleine Lücke nutzt, um voll durchzutreten, dann rast er, auch wenn es formal gesehen kein Limit gibt. Es gibt einen Grund, warum man bei Unfällen auf der Autobahn unter Umständen eine Teilschuld zugesprochen bekommt, wenn man stark überhalb der Richtgeschwindigkeit unterwegs ist und woanders drauf fährt. Genauso rast jemand der in der Stadt an jeder Ampel nen KickDown bis 50 km/h macht, auch wenn das keine Geschwindigkeitsüberschreitung ist.


    Wenn Rasen ausschließlich = Geschwindigkeitsüberschreitung wäre, dann wäre automatisch alles rasen, wo der Gesetzgeber ein Schild aufstellt, damit wäre dann automatisch bei einem generellen Tempolimit alles Rasen, was über Tempo X ist.

    Ich glaube wir meinen schon das selbe. Bei meiner "freien Strecke" bezog ich mich nicht auf ein unlimitiertes Stück Autobahn, sondern eben auf die Fahrzeuge, die auf der Straße unterwegs sind.
    Ich sage nicht, dass Rasen = Geschwindigkeitsüberschreitung sein muss. Rasen ist (für mich) unverhältismäßiges fahren. Und wie du schon meintest, kann das eben an jeder Ampel der Kickdown bis 50 km/h sein.

    Um es nicht ganz off-topic werden zu lassen: Genau das Rasen/unverhältnismäßige Fahren ist im Endeffekt das Problem. Nicht die 220km/h nachts um 4 Uhr auf freier Strecke, also ohne nennenswert andere Fahrzeuge. Sondern u.a. die, die im Berufsverkehr mit Lichthupe und Blinker den Kofferraum ins Handschuhfach schieben.

    5 Mal editiert, zuletzt von antonneu ()

  • antonneu Verstanden. Aber genau deswegen finde ich, dass ein deutlich situationsabhängigeres Tempolimit eine gute Alternative wäre. Außerdem gerne auch ein Verbot für Fahranfänger über Richtgeschwindigkeit zu fahren - ja ich weiß, schwer zu kontrollieren, d.h. aber nicht dass man im Falle dass man erwischt wird (z.B. bei einem Unfall) nicht um so härtere Konsequenzen zu spüren bekommen hat.


    Das Problem ist doch einfach, dass das unlimitierte Fahren aus Zeiten stammt, in denen Geschwindigkeiten von 200 km/h und mehr eher eine Thema für sehr wenige Fahrzeuge war, heute schafft das jeder Golf ohne Probleme und jeder auch noch so unerfahrene Fahrer oder Fahrerin kann das machen und daher sollte man die Regeln einfach auch mal auf den Stand der Zeit bringen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dresdner ()

  • Dresdner

    Fahranfänger in irgendeiner Weise langsam an hochmotorosierte Autos oder schnelle Geschwindigkeiten ranzuführen fände ich absolut sinnvoll. Wie man das genau gestalten will lasse ich mal offen, etwas ähnliches gibt es doch aber in Kroatioen wenn ich mich nicht irre?


    Situationsabhängige Tempolimits finde ich grundsätzlich auch nicht verkehrt, habe da nur die Befürchtung dass einfach durchgehend das Tempo auf 120 gesenkt wird. Getreu dem Motto "Wir können dem Bürger kein dauerhaftes Tempolimit aufdrücken, also wird die Autobahn zwischen 3 - 4 Uhr in der Nacht mal kurz unbegrenzt"


    Wenn das sinnvoll umgesetzt, und nicht in den Situationen eingesetzt wird in denen man trotz moderaten Verkehr relativ entspannt 160 fahren kann, würde ich ebenfalls dafür plädieren.

  • Evtl. sollte man die Debatte mal unter dem Aspekt sehen , wie viele Meter pro Sekunde man bei 100, 130, 160 "fliegt" und welche Rückmeldung man im Auto davon bekommt. Evtl. sieht der ein oder andere dann den "Geamtprozess" Geschwindigkeit kritischer.

    Ich bin die letzten Jahre im Jahr ca. 60 bis 80 T KM gefahren. Davon sehr viel BAB.

    Eigentlich kein Verfächter von Limits aber ich denke auch, dass es einfach auch auf Grund des Verkehrsaufkommens, den zur Verfügung stehenden begrenzten Kapazitäten auf den BAB, für den Verkehrsfluss gut wäre, das ganze im Geamtkomplex dynamisch im Bereich zwischen 120 - 180 zu regeln. Das ganze muss man aber auch unter dem Aspekt sehen wie man z.Bsp. die Strecken absolviert, macht man das im Handwerker Transporter, 1.0 TSI, Drehmoment starken Diesel , E Auto etc. . Allein die Motorisierung und der Wagen habe einen sehr grossen Einfluss darauf ob ich mit einem Schnitt von 100 entspannt oder abgekämpft am Ziel ankomme.... // Und noch eine "Lebensweisheit" hinterher, Höchstgeschwindigkeit ist nicht alles im Leben :-)