Straßenverkehr, StVO und Bußgeldkatalog, die Diskussion

  • Ich verstehe Autofahrer manchmal nicht. Statt das Auto bei Grßveranstalltungen im Umland abzustellen und entspannt kostenlose P&R-Anlagen in Anspruch zu nehmen, wird lieber versucht bis an den Veranstalltungsort zu fahren und viele nehmen dort Bußgelder in Kauf und parken im Halteverbot.


    Ein Bericht aus Leipzig zu solchen Fahrern. Die Verkehrswende scheitert nicht technisch, sondern bei vielen im Kopf.

  • Ich verstehe Autofahrer manchmal nicht. Statt das Auto bei Grßveranstalltungen im Umland abzustellen und entspannt kostenlose P&R-Anlagen in Anspruch zu nehmen, wird lieber versucht bis an den Veranstalltungsort zu fahren und viele nehmen dort Bußgelder in Kauf und parken im Halteverbot.


    Ein Bericht aus Leipzig zu solchen Fahrern. Die Verkehrswende scheitert nicht technisch, sondern bei vielen im Kopf.

    Das Problem ist hier für mich die Lage, wenn du noch nicht vor Ort warst. Mitten in der Stadt, aber lediglich über Strassenbahnen angeschlossen. Die Straßenbahnen teilen sich das Bett mit dem restlichen Verkehr und stehen somit auch sofort im Stau fest. Die verwendeten Straßenbahnen sind hier leider der grösste Murks, selbst derart schlecht geplante Modelle erlebt.


    In Stuttgart hatte man 2 leistungsfähige Sbahnstationen in der Nähe, dazu eine extra gebaute Straßenbahnhaltestelle mit Veranstaltungslinie, die die Menschen in wenigen Minuten auf die grossen Knotenpunkte HBF/Zentrum verteilen konnten. Und von da aus auch weiter zu den P&R Plätzen.

  • gestern echt kurz am überlegen gewesen, ne Autofahrerin anzuzeigen.
    Sie fuhr ohne zu blinken, verbotswidrig (nur nach rechts ist erlaubt) an dieser Stelle raus und hat meine Frau mit dem Roller (wir fuhren ebenfalls in Richtung des Pfeils) fast abgeräumt.
    Nicht geblinkt, falsch abgebogen und Vorfahrt mit Gefährdung genommen. Und sich dann nicht mal entschuldigt

  • Mietkunde


    Grundsätzlich eine sehr weise Sichtweise.

    Allerdings habe ich Il Bimbo de Oro so verstanden, dass sich der falsch fahrenden Autofahrerin die Moeglichkeit zur Entschuldigung geboten hat.

    Wenn dann keine Einsicht/Entschuldigung erfolgt, sollte der Lerneffekt schon durch eine Anzeige herbeigefuehrt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von schauschun ()

  • So wie die Leute sich im Verkehr verhalten, könnt ich allein im Berufsverkehr täglich eine machen. Niemand ist frei von Fehlern und jeder, der hier nach Anzeige schreit, wird auch schon mindestens 1 verdient haben, seitdem er am Straßenverkehr teilnimmt. Solange nichts passiert ist, ist mir meine Zeit für sowas zu schade.


    Ich hab einmal ein Anzeige kassiert, von der ich erst was mitbekam, als Staatsanwaltschaft mir mitteilte, dass es eingestellt und zurückgewiesen wurde als OWI. 2 Wochen später kam OWI mit 55 Euro, damit ich auch mal wusste um was es ging. Hab zurückgeschrieben, dass ich nicht bezahle, solange mir keine Beweise präsentiert werden und damit war die Sache gegessen. Mir wurde rechts überholen vorgeworfen.


    Einmal war ich falsch eingespurt. Wollte geradeaus statt nach links. Neben mir an der Ampel stand jemand. Als grün wurde war ich schon weg, bevor der andere überhaupt losfuhr. Derjenige fühlte sich ermutigt, Polizei anzurufen, ich hätte einen Kavalierstart hingelegt. Wenn ich 7er fahre und der andere Opel Astra F. Sorry da brauch ich keinen Wheelspin. Polizei hielt mich rund 3km später an. Gab eine Bitte, das nächste Mal den Blinker zu setzen, auch wenn man ein schönes Auto hat und Glückwünsche zum Geburtstag. Das wars. Natürlich hätte ich auch einfach warten können, bis der ältere Herr in Gang kommt. Aber nu.


    Manche haben Probleme, die hätte ich gern.

  • Ich habe "früher" auch die ein oder andere Anzeige wegen Verkehrsgeschichten geschrieben, insgesamt dürften es wohl so um die acht oder zehn Mal gewesen sein.


    Alle Verfahren bis auf eines wurden früher oder später mit einer Einstellungsmitteilung quittiert - Teilweise weil meine Anzeige einfach unnötig und überzogen war, teilweise weil Aussage gegen Aussage stand, teilweise weil der Fahrer nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte.

    Ein mal gab's unter anderem eine Vorladung zur Wahllichtbildvorlage (Das, was früher mal die Gegenüberstellung war), ich gehe davon aus, dass hier wirklich eine Strafe erlassen wurde. Die Anzeige würde ich auch heute jederzeit wieder so stellen: Der Herr hat mich an einer Ampel bedrängt, weil ihm mein Linksabbiegen wohl scheinbar zu lange gedauert hat - So weit so gut, heute wäre mir das bis dahin keine Anzeige wert. Anschließend hat er mich aber mit gut und gerne 70 oder sogar 80 Sachen innerstädtisch im Gegenverkehr überholt und dabei fast einen Fußgänger umgenietet.


    Ein anderes Mal gab's eine Fahrtenbuchauflage, weil der Halter natürlich nicht der Fahrer gewesen sein wollte und sich auch nicht erinnern konnte, wer es gewesen sein könnte (Also wird's auch nicht der erste Verstoß mit der Argumentation gewesen sein).


    Heute würde ich eine Anzeige nur dann stellen, wenn alle der folgenden Punkte zutreffen:

    - Ich bin mir sicher, den Fahrer identifizieren zu können. Ich habe nichts davon, wenn Polizei, Staatsanwälte und ggf. auch Richter sich um irgendeinen Dränger scheren müssen, den man letzten Endes nicht überführen kann.

    - Ich habe mich in der Situation akut und bewusst gefährdet gefühlt. Man stört sich ja doch häufiger mal an der Fahrweise anderer, oder fühlt sich auch beeinträchtigt oder bedrängt - aber da reden wir von Pillepalle, die man vielleicht selbst auch schonmal hingelegt hat und/oder die aus Unachtsamkeit, Unerfahrenheit, Orientierungslosigkeit oder manchmal auch Dreistigkeit entsteht

    - Das ganze hat Nachdruck. Meist legt sich die Aufregung nach einer Weile. Wenn ich nach ein paar Tagen noch denke "Puhh, das war echt knapp/gefährlich/was auch immer", dann ist es die Sache vielleicht Wert, dass ihr nachgegangen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von shuttie ()

  • Das Problem ist hier für mich die Lage, wenn du noch nicht vor Ort warst. Mitten in der Stadt, aber lediglich über Strassenbahnen angeschlossen. Die Straßenbahnen teilen sich das Bett mit dem restlichen Verkehr und stehen somit auch sofort im Stau fest. Die verwendeten Straßenbahnen sind hier leider der grösste Murks, selbst derart schlecht geplante Modelle erlebt.


    In Stuttgart hatte man 2 leistungsfähige Sbahnstationen in der Nähe, dazu eine extra gebaute Straßenbahnhaltestelle mit Veranstaltungslinie, die die Menschen in wenigen Minuten auf die grossen Knotenpunkte HBF/Zentrum verteilen konnten. Und von da aus auch weiter zu den P&R Plätzen.

    Ich war bis noch nie zum Fußball vor Ort und kann das persönlich nicht beurteilen. Kenne das so wie du das für Stuttgart beschreibst auch aus vielen anderen Städten. Dortmund, Hannover, Bochum, Köln, etc. Da würde nie mit dem Auto bis zum Stadion fahren, sondern immer nur bis zum P&R Parkplatz. Schont die Nerven, spart Zeit und Geld.

  • Ich moechte zu der Geschichte von Il Bimbo de Oro / seiner Frau noch einmal daran erinnern, dass sie mit dem Zweirad unterwegs war. Hier ist der Lerneffekt in Form einer Anzeige nochmals mehr zu priorisieren, da keine Knautschzone vorhanden...

    ich muss noch dazu erwähnen, dass es auch knapp war, weil sie gerade nicht in die Richtung geschaut hat. Ja, aufmerksam soll man immer sein. Aber in dem Augenblick konnte sie ja nicht damit rechnen, weil die Fahrerin so viel falsch gemacht hat, wie es nur ging 😀