Verbrenner-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb, die Diskussion

  • Heute ist (mal wieder) so ein Tag, an dem ich froh bin, sehr bald wieder einen Verbrenner zu haben. Ich sitze gerade im Polestar 2 und abgesehen davon, dass das auf 550km recht viele Warteminuten sind (Verbrauch im Moment etwa 24,4kWh/100km), dann ist die Anzahl der Ladesäulen zu beschränkt und die Leute blocken diese regelmäßig. Hier warten gerade 2 Leute (Tesla MY, Audi e-tron GT). An einer Säule steht ein ID4, voll. Eine andere Säule wird von einem Skoda Octavia blockiert. Ich war selbst auch schon der Leidtragende bei solchen Geschichten und mein Nutzungsprofil passt (noch) nicht zum Elektroauto.

  • Ja. Technologieoffenheit und Unterstützung konkurrierender Ansätze sollte eine wesentliche Grundlage der vergebenen Subventionen sein. Dieses Framing von wegen "Die Reichen bekommen ihr Spielzeug subventioniert" ist albernes Framing aus einer bestimmten Richtung, dass man nicht ernst nehmen sollte.

  • Ja. Technologieoffenheit und Unterstützung konkurrierender Ansätze sollte eine wesentliche Grundlage der vergebenen Subventionen sein. Dieses Framing von wegen "Die Reichen bekommen ihr Spielzeug subventioniert" ist albernes Framing aus einer bestimmten Richtung, dass man nicht ernst nehmen sollte.

    Warum sollte etwas unterstützt werden, was weder wirtschaftlich, sozial, ökologisch oder sicherheitspolitisch überlegen ist?

    Hier einmal das Papier als Primärquelle.

    Auch der Letzte muss so langsam merken, dass der Verbrenner ein totes Pferd ist, was man zwar mit Subventionsmilliarden ein wenig weiter am Leben lassen kann, aber eine Zukunft hat der Verbrenner im privaten Bereich nicht mehr.

  • Ob das überlegen ist oder nicht, ist derzeit noch gar nicht absehbar. Das meiste, was dazu bisher geschrieben wurde, ist hochgradig verzerrt und in Unkenntnis der genauen Wertschöpfungskette und Alternativen.


    Die Argumentation sehe ich einfach nicht:


    Wirtschaftlich - noch ungewiss, bzw. was ist die Alternative, wenn einfach nicht genug EE-Strom da ist, was bei uns auch in 20-30 Jahren der Fall sein wird? EE-Strom im Ausland, aus dem E-Fuels hergestellt werden sind viel mehr verfügbar, viel günstiger, und zudem ist das Medium leicht transportierbar und speicherbar. Keine Konkurrenz zu anderen Elektrifizierungsprojekten in der Industrie oder im Gebäudesektor. Strom wird in Zukunft dann billiger sein, wenn wir günstigen Atomstrom von unseren Nachbarländern kaufen, sonst nicht.


    Sozial - irrelevant. Sehe nicht, warum da aus der immer gleichen Ecke ein Klassenkampf draus gemacht werden muss, das ist reiner aktivistischer Blödsinn.


    Ökologisch - CO2-Ausstoß von 0 vs. 0. Kein relevanter Unterschied.


    Sicherheitspolitisch - Hier sehe ich E-Fuels sogar im Vorteil. Multiple globale Quellen, statt angreifbare, fixe Versorgungsstrukturen mit immobilien Netzen und entsprechenden Risiken, falls da Störungen oder Strommangel im fragilen EE-basierten Netz entsteht.

  • nochmal. Die aktuell geplanten Anlagen würden gerade mal 10% des deutschen Bedarfs für Industrie und Co. decken. Wenn man jetzt da auf 80-100% geht und dann noch den Verkehr dazu nimmt und das dann weltweit nimmt. Wie soll das möglich sein? Das müssten ja gigantische Investitionen sein. Zu welchem Zweck? Da kann ich doch einen Bruchteil des Geldes in die Hand nehmen und für ne stabile Stromversorgung sorgen.
    E-Fuels für Flugzeuge oder so kann und muss es natürlich dennoch geben. Aber alles andere ist doch einfach Träumerei oder ausblenden der Realität

  • Was haben die derzeit geplanten Anlagen denn mit dem Gesamtpotential der Technologie zu tun?

    Da hätte man ja auch 1999 sagen können "Gibt ja eh keine Ladesäulen für Elektroautos, na dann lassen wir das doch lieber".


    Na, dann muss man eben mehr Anlagen bauen?


    In Deutschland halte ich eine "stabile Stromversorgung" nur auf Basis von Erneuerbaren Energien für nicht realistisch in den nächsten 20-30 Jahren. Das einzige, was uns da hilft sind Importe, vermutlich weitestgehend auf Basis von Atomstrom. Wie soll bitte der um 30, 40% steigende Strombedarf in den nächsten Jahren mit EE abgedeckt werden, wenn es schon heute nur mit Atom, Gas und sehr viel Kohle funktioniert? Das ist völlig unrealistisch.


    Es ist darüber hinaus zu ergründen, welche Investition günstiger und schneller (oder überhaupt) realisierbar ist:


    1.000 WKA in Chile/Australien/Saudi-Arabien + E-Fuel-Raffinerie + Verladeterminal

    3000 WKA in Deutschland + Netz + Speicher + Backup


    Hast du das schon mal durchgerechnet, oder woher weißt du, dass 2.) billiger ist? Gibt es überhaupt Platz für tausende weitere WKA? Wo? Und wie ist da die Ausbeute, wenn bei den bestehenden Anlagen schon nur 1/3 wie in Chile?

    Einmal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • Bei der ganzen Diskussion wegen Verbrenner und E- Autos , sehe ich für viele die nicht vermögend sind noch ein großes Problem.

    Weil wenn heute jemand einen 10 bis 15 Jahre alten Verbrenner günstig kauft dann kann dort am Motor genug repariert werden und das dann relativ kostengünstig. Wenn bei den E-Autos nach 10 bis 15 Jahren die Batterie Kernschrott ist dann kostet eine neue Batterie locker 10.000 Euro und mehr , wenn dann die Batterie nur als ganzes getauscht werden kann , dann gute Nacht , weil wie soll jemand dann kostengünstig E-Auto fahren.

    Ich hoffe das hier die EU z.b. eingschreitet und sagt die Batterie vom E-Auto muss auch repariert werden können in dem einzelne Zellen getauscht werden können und nicht das die Batteriekomplett verklebt ist mit der Karosse.

  • Naja wenn ich bei einem 10-15 Jahre alten Verbrenner einen gerissenen Zahnriemen o.ä. habe, bringt es mir auch nix, den Zahnriemen einzeln entfernen zu können. Dann brauche ich im worst case einen Austauschmotor, der ebenfalls mehrere 1000€ kostet und im Zweifel einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeutet.

    Und ernstgemeinte Frage: Bei welchem E-Auto kann ich denn wirklich NUR den gesamten Akku tauschen, wenn eine Zelle kaputt ist?

  • Bei der ganzen Diskussion wegen Verbrenner und E- Autos , sehe ich für viele die nicht vermögend sind noch ein großes Problem.

    Weil wenn heute jemand einen 10 bis 15 Jahre alten Verbrenner günstig kauft dann kann dort am Motor genug repariert werden und das dann relativ kostengünstig. Wenn bei den E-Autos nach 10 bis 15 Jahren die Batterie Kernschrott ist dann kostet eine neue Batterie locker 10.000 Euro und mehr , wenn dann die Batterie nur als ganzes getauscht werden kann , dann gute Nacht , weil wie soll jemand dann kostengünstig E-Auto fahren.

    Ich hoffe das hier die EU z.b. eingschreitet und sagt die Batterie vom E-Auto muss auch repariert werden können in dem einzelne Zellen getauscht werden können und nicht das die Batteriekomplett verklebt ist mit der Karosse.

    von wie vielen Teslas, i3, Zoes,… die jetzt langsam zehn Jahre alt sind, hast du bislang nachweislich gelesen, dass die „Kernschrott“ sind? Klingt sehr nach Stammtisch. Das mag es sicherlich irgendwann geben, genau so wie Motorschäden bei älteren Gebrauchten. Aber in Summe wohl kaum (wenn das Auto, wie ein Verbrenner auch, vernünftig gepflegt wurde).


    ChevyTahoe ja, ich frag mich einfach warum den ganzen Aufwand mit e-Fuels?? Warum das Geld in diese gigantischen Projekte stecken? Wie gesagt, ich rede nicht von Anlagen oder Fahrzeugen bei denen es keine Alternativen gibt.
    Das mit dem vielen Geld weiß ich natürlich nicht. Aber das denke ich einfach. Wenn jetzt schon für ein paar Liter (übertrieben gesprochen) so ein Aufwand notwendig ist, wie sieht es dann erst mit echten Massen aus?

    Wenn, dann hätte man das Thema schon viel früher angehen müssen. Jetzt in einem kurzen Zeitraum bin ich da sehr skeptisch

  • wenn dann die Batterie nur als ganzes getauscht werden kann

    Das wäre den Herstellern natürlich am liebsten. In der Praxis lassen sich aber auch einzelne, defekte Zellen zu einem Bruchteil der Kosten austauschen.


    Das können aktuell natürlich nur darauf spezialisierte Werkstätten. Ich gehe aber davon aus, dass das in Zukunft eine übliche Reparatur für normale freie Werkstätten sein wird.

  • von wie vielen Teslas, i3, Zoes,… die jetzt langsam zehn Jahre alt sind, hast du bislang nachweislich gelesen, dass die „Kernschrott“ sind? Klingt sehr nach Stammtisch.

    Man tut auch gleichzeitig so, als würde der Verbrenner nur Sprit schlucken. Und gleichzeitig liest man immer wieder, wie oft sehr neue bis sich noch im Garantiezeitraum befindliche Verbrenner in die Werkstatt müssen.

    Geht man wirklich davon aus, dass die allermeisten 10-15 Jahre alten Verbrenner die 10-15 Jahre ohne größere Reparaturen bis Austausch am Motor und Getriebe durchhalten, wo die Kosten schnell vergleichbar mit Akku werden?


    Und ich würde durchaus davon ausgehen, dass die Kosten für Reparatur und Austausch von Batterien in der Zukunft sinken. Zur Zeit ist die Dienstleistung/Ware eine richtige Stückware. Mit der Zeit wird es da nicht nur technischen Fortschritt geben, sondern es wird sich auch der Bedarf und damit auch das Angebot exponentiell ausbreiten, bis der Markt gesättig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von shachtyor ()

  • Warum sollte etwas unterstützt werden, was weder wirtschaftlich, sozial, ökologisch oder sicherheitspolitisch überlegen ist?

    Hier einmal das Papier als Primärquelle.

    Auch der Letzte muss so langsam merken, dass der Verbrenner ein totes Pferd ist, was man zwar mit Subventionsmilliarden ein wenig weiter am Leben lassen kann, aber eine Zukunft hat der Verbrenner im privaten Bereich nicht mehr.

    Also du möchtest die gesamte Luxuswarenindustrie schließen mit ca. 1mio Arbeitslosen in der Folge in Europa, richtig?

    Das wäre deine Argumentation zu Ende gedacht.

    Bzw jeder bekommt Grundgehalt und wir leben im Sozialismus.

    Wirklich: genau das ist das Ergebnis, wenn man deine Argumente komplett bis zum Ende durchzieht.

    Es braucht keiner, also weg damit.

  • Also du möchtest die gesamte Luxuswarenindustrie schließen mit ca. 1mio Arbeitslosen in der Folge in Europa, richtig?

    Das wäre deine Argumentation zu Ende gedacht.

    Bzw jeder bekommt Grundgehalt und wir leben im Sozialismus.

    Wirklich: genau das ist das Ergebnis, wenn man deine Argumente komplett bis zum Ende durchzieht.

    Es braucht keiner, also weg damit.

    naja, hier wird ja immer davon geredet, dass man das groß aufziehen soll und muss für den Individualverkehr. Das sehe ich -wegen oben genannter Gründe- nicht.
    Womit ich einverstanden bin: soll Porsche auf eigene Kosten halt die Brühe produzieren und wer dann weiterhin unbedingt Verbrenner fahren möchte, muss halt dann entsprechend dafür zahlen.
    Also das Ganze im kleinen Rahmen halten.