Mobilität der Zukunft. Weniger Autos in den Städten, mehr ÖPNV und Fahrräder?

  • Ich sehe da auch gar kein Problem, verschiedene Produkte gleichzeitig anzubieten, sofern es sich für die Hersteller lohnt. Die Milliardenschweren Investitionen müssen auch erst mal verdient werden, die Mitarbeiter weitergebildet werden, gleichzeitig jederzeit ein gutes Auto bestellbar sein. Ist ja jetzt nicht so als könnte man sich erlauben den Laden jetzt erstmal für 3 Jahre zu schließen und dann mit fertig ausentwickelten Elektroautos an den Markt gehen. Es wird weiter entwickelt, es werden Erfahrungen gesammelt (über PHEV und Mild Hybrid Systeme zu reinen E-Autos), es wird parallel die Infrastruktrur aufgebaut.


    Und man darf auch nicht vergessen, dass hier offenbar eine ziemliche Blase herrscht, in der der Abgesang auf den Verbrenner sehr frühzeitig eingeleitet wurde, da kommt es einem ja manchmal so vor, als gäbs nächstes Jahr nur noch Elektroautos und gar keinen Verbrenner mehr und wer das verschläft der hat eben Pech gehabt und steht auf der Straße. Die Realität ist eher, auch heute, in 2023, beträgt (laut letzter Zahlen vom Februar) der Anteil von E-Autos nur ca. 15%, das heißt, 85% sind ganz oder teilweise Verbrenner. VW ist die beliebteste Marke in Deutschland, der VW Golf das meistzugelassene Auto im Februar 23.

  • POrsche wird eine Marktuntersuchung gemacht haben und dabei wird rausgekommen sein: die taycan Verkäufe sind neue und somit zusätzliche Kunden.

    und dann kommt man halt schnell auf die Idee: na dann können wir ja die 911 weiter verkaufen, wenn sie nicht verboten werden.

    und schwupps, her mit den E-Fuels.


    mir scheint das ganze eine reine Neiddebatte zu sein. für die Umwelt vollkommen irrelevant, ob da ein paar 911er mit E-Fuels rumfahren oder nicht.

  • Aber ich bekomme doch mit einem Elektromotor deutlich bessere Beschleunigungswerte etc. hin und auch der Höchstgeschwindigkeit sind da keine Grenzen gesetzt?

    Ich steig gerade aus einem 911 Sport Classic, bin zwar nur knapp 100 km gefahren, aber meine Güte habe ich das vermisst. Ist doch egal ob der Taycan (Turbo S) schon auf 100 km/h ist bevor ich den ersten Gang überhaupt eingekuppelt habe (Handschalter!). Was danach passiert wird die kein Elektroauto (aktuell) bieten. Darum macht man das.

  • entweder gefällt einem das oder man fragt sich ob der andere n Schuss hat.


    nur: der Porscheenthusiast verurteilt auch nicht den Frugalisten sondern sagt: lass du mich in Ruhe, dann lass ich dich in Ruhe und alle sind happy.

  • Du bist doch schon genug Sportwagen gefahren, wenn auch keinen 911 vermutlich. Beschleunigung ist nicht alles - das ist nach 5 mal Vollgas irgendwann auch langweilig. Handschalter, Schaltvorgänge, Ladedruck baut sich auf, Motor schreit dich immer lauter an, Bremsen, Kurve und wieder von vorn! Ich bin viele zehntausend Kilometer im Taycan gefahren, aber die schönste Zeit hatte ich mit einem 911 Carrera T (kleinste Motorisierung, keine Dämmung, Handschalter) auf einem Wochenende im Harz (und heute mit dem Sport Classic).

  • Fürs Klima sind diese Fahrzeuge mit ein paar hundert Betriebsstunden im Jahr eben auch völlig unerheblich. Aber es geht diesen Leuten, die sich im Moment den bösen Porschefahrer als Ziel von albernen Kommentaten auserkoren haben auch nicht ums Klima, sondern um "Klassenkampf" und nun entfallende Schadenfreude, den bösen Porschefahrenden alten weißen Männern es mal so richtig gezeigt zu haben. Am Ende ist es doch für jeden gut, wenn sich Leute diese sündhaft teuren Autos kaufen, und damit gut bezahlte Arbeitskräfte gesichert werden. Und wenn es Porsche gut geht, kann auch mehr in E-Autos oder E-Fuels als zukunftsfähige Technologien investiert werden.

  • auch, wenn es besser ins andere Thema passt:

    So gern ich im Alltag elektrisch fahre und da immer noch sehr viele Vorteile (für mich) sehe, so toll finde ich auch immer noch einzelne Autos mit Verbrenner.

    Hat beides seinen Reiz.


    Aber für den Normalo (und so ehrlich muss man sein) ist ein E (wenn die Infrastruktur passt) doch eigentlich die deutlich bessere Wahl. Mir kann doch kein Ford Kombi Diesel Fahrer sagen, dass er mehr „Emotionen“ verspürt wenn er den Gang einlegt und sein Diesel dann lauter wird, wenn er beschleunigt und dann mit dem Kopf nickt, wenn er den nächsten Gang einlegt. Da kann ich dann auch ein „emotionsloses“ E-Auto nehmen.

  • Eine Lokomotive ist allerdings ein reines Investitionsgut, das von Unternehmen für die Erfüllung einer bestimmten Aufgabe beschafft wird. Sobald eine neue Technologie diese Aufgabe rational betrachtet besser erfüllt und/oder preislich attraktiver wird, wird eben diese neue Technologie beschafft. Emotionen spielen dabei keine Rolle - anders als bei individueller Mobilität, wo die Präferenzen der Benutzer eine große Rolle spielen.

  • Mir kann derweil mal jemand erklären, wie man sicherstellen möchte, dass die E-Fuel-Autos auch nur mit E-Fuel betankt werden. Aber darüber hat man sich bestimmt auch noch keine Gedanken gemacht.

    das wurde ja zur Bedingung gemacht. da wird man sich schon irgendwas einfallen lassen können, denke ich mal.

    ist ja noch 12 Jahre Zeit.

  • Fürs Klima sind diese Fahrzeuge mit ein paar hundert Betriebsstunden im Jahr eben auch völlig unerheblich.

    Für sich betrachtet sicher und vieles ist für sich betrachtet unerheblich. Wenn aber nun alles, was für sich betrachtet unerheblich ist, zusammengenommen wird, wird es dann nicht vielleicht doch erheblich? Ich meine das dabei durchaus ernst.


    Malen wir uns alle nicht ein wenig die Welt wie sie uns gefällt, weil Veränderung einfach unheimlich schwer ist?

    , sondern um "Klassenkampf"

    Arrrrrrg, können wir das bitte ernsthaft diskutieren?! Um den 911er wäre es wirklich schade, aber Kritik an E-Fuels mit "Klassenkampf" und Hass auf "alte Weiße Männer" abzutun, finde ich etwas platt und führt die Diskussion hier in die falsche Richtung.

  • leider nein RosaParks

    schau dir mal markus lanz von gestern an.

    was ulrike hermann von der taz da macht, ist Klassenkampf in absoluter Perfektion.


    EDIT: ist eher zum Ende hin als Habeck raus ist und Dürr dazukommt.


    das sind am laufenden Band Beleidigungen von FDP Wähler = Porsche Fahrer.


    und wenn das wirklich so ist, dass man das ohne CO2 herstellen kann, dann wird das Argument rausgeholt, dass man ja die co2 frei hergestellte Energie für was anderes verwenden könnte. klar, man könnte auch die Druckausgabe der taz einstellen. das würde auch richtig was bringen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eurowoman. ()

  • Du bist doch schon genug Sportwagen gefahren, wenn auch keinen 911 vermutlich.

    Doch, bin ich!

    Porsche 911 Carrera (991) | Motion Drive

    . Aber es geht diesen Leuten, die sich im Moment den bösen Porschefahrer als Ziel von albernen Kommentaten auserkoren haben auch nicht ums Klima, sondern um "Klassenkampf" und nun entfallende Schadenfreude, den bösen Porschefahrenden alten weißen Männern es mal so richtig gezeigt zu haben.

    Das war nun wirklich überhaupt nicht meine Absicht. Jeder soll das fahren was er will, ich stand nur auf dem Schlauch warum man unbedingt nach 2035 noch neue Verbrenner Porsche hierzulande zulassen will, dank der Erklärung von JoshiDino ist der Knoten aber nun geplatzt und mir jetzt auch klar was gemeint ist und sehe damit auch den Sinn :)

  • Arrrrrrg, können wir das bitte ernsthaft diskutieren?! Um den 911er wäre es wirklich schade, aber Kritik an E-Fuels mit "Klassenkampf" und Hass auf "alte Weiße Männer" abzutun, finde ich etwas platt und führt die Diskussion hier in die falsche Richtung.

    Sicher ist es nicht "nur" das. Das Problem ist eben, dass es für sehr viele Leute, sehr viele unterschiedliche Dimensionen hat, die alle miteinander vermengt werden, insbesondere natürlich in den sozialen Medien und in den Talk-Shows, in denen immer die gleichen bestimmten "Experten" eingeladen werden. Dadurch schweift es immer weiter vom grundsätzlich guten Anliegen ab, auf welches wir uns sicher alle einigen können: "Reduktion der CO2-Emissionen unter Beibehaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft".


    Der eine stört sich am Porschefahrer, der andere stört sich am Kapitalismus oder an Konzernen, der dritte generell an Autofahrern oder generell an Reichen, und ja, es gibt auch sicherlich viele Leute, die die gesamte Produktionskette von E-Fuels ganz rational und sinnvoll hinterfragen. Das ist auch völlig in Ordnung, denn der Diskurs und viele verschiedene Lösungswege sind immer gut. Dass die Diskussion in der Öffentlichkeit so kontrovers geführt wird, liegt auch an den ganzen verschiedenen "Blasen" in der Diskussion - die Fahrradbubble, die E-Auto-Bubble, die Antikapitalismus-Bubble, und wenn man sich dann mal die Webseiten von "FFF" und Co. anschaut welche anderen Dinge da noch alle angesprochen werden, vom Patriarchat, bis hin zu Rassismus und Kolonialismus, toxischer Männlichkeit, bli bla blub, da stehen einem ja die Haare zu Berge, das sind alles Themen die wir möglichst aus der Diskussion heraushalten sollten. Das Hintergrundwissen, dass es diese ganzen verschiedenen Strömungen, Interessen und Blasen gibt und diese sich teilweise auch überlappen oder gänzlich widersprechen können ist aber wichtig, um die öffentliche Diskussion und die verschiedenen Meinungen einzuordnen: Es gibt Leute, denen es nicht nur ums Klima geht, sondern die ihre ganz eigenen anderen Interessen versuchen da unterzubringen, und vor allem die hohe Aufmerksamkeit, die das Thema Klima erfährt damit versuchen zu nutzen. Diese verschiedenen Themen hier inhaltlich aufzugreifen ist allerdings unpassend.


    Der 911er ist eben eine Ikone der Deutschen Automobilkultur und daher natürlich sowohl für Freunde als auch für "Hater" ein Sinnbild. Und man kann es auch so sehen: Wenn sich jemand so ein Fahrzeug für 200.000 Euro kauft, zahlt er ja damit auch unmengen Steuern (MWSt, KFZ-Steuer, Mineralölsteuer,...), nicht auszudenken wieviel Infrastruktur (z.B. Stromtrassen, Bahntrassen) man mit diesem Geld bauen könnte. Wenn ein Unternehmen für sich die Entscheidung trifft sein privates Kapital in Lösungen zu investieren, die am Ende zur Klimaneutralität des Antriebes führen, ist es doch völlig egal, welche Lösung das ist. Ich staune immer nur, dass Politiker und "Experten" das schon immer alles besser wissen wollen.

  • schau dir mal markus lanz von gestern an.

    Nee, danke, das schaue ich schon sehr lange nicht mehr. Ich mag das Format nicht.

    ist Klassenkampf in absoluter Perfektion.

    Mag sein, mir geht es um die Diskussion hier.

    klar, man könnte auch die Druckausgabe der taz einstellen.

    Das ist meines Wissens sogar geplant, aber ich weiß nicht, ob aus Klimagründen :)

  • Dadurch schweift es immer weiter vom grundsätzlich guten Anliegen ab, auf welches wir uns sicher alle einigen können: "Reduktion der CO2-Emissionen unter Beibehaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft".

    Können wir.

    das sind alles Themen die wir möglichst aus der Diskussion heraushalten sollten.

    Ganz besonders hier im MWT ;-) Nur darum ging es mir.


    Dass anderswo unsachlich diskutiert wird und Themen vermengt werden, bekomme ich doch auch mit. Wir können das hier ja besser machen.