Morgens kurz nach Sieben auf dem Münchener Flughafen gelandet, wurde ich bei Sixt mit den Worten "Möchten Sie Ihren Mietwagen auch versichern?" begrüsst.
Auf meine Frage hin "Wie? Der ist gar nicht versichert?" (Bin um 4 Uhr morgens aufgestanden, kein Frühstück und dann 80 Minuten im Flieger eingepfercht - war also dementsprechend noch nicht ganz bei mir)
Antwort: "Nö!"
"Sie vermieten unversicherte Fahrzeuge? Ich dachte, in Deutschland geht alles immer eher überkorrekt zu"
"Tja, das geht immer extra. Ich schau mal, was das kostet .... Wissen Sie was: Nehmen Sie die Versicherung und ich gebe Ihnen dafür eine E-Klasse statt des gebuchten Corsa. Kostenlos!"
"Ich mache es Ihnen sogar ohne Selbstbeteiligung. Wenn Sie hier unterschreiben wollen. Achten Sie nicht auf den Gesamtbetrag, da ist eine Kaution mit drin, die lediglich blockiert wird. Die müssen Sie aber nur bezahlen, wenn Sie den Wagen nicht zurückgeben"
Abgebucht wurden dann netto 505€. Meine ursprüngliche Online-Buchung belief sich auf 240€!
Wagen gestartet: Erste Warnmeldung "Navi ausser Betrieb"; Also Mitarbeiter gesucht (habe ja sonst nichts zu tun), der meinte dann lakonisch "Das kommt oft vor. Die SD-Karte wackelt" sprachs und klemmte einen Pappstreifen in das Fach der SD-Karte - dann ging auch das Navi (tolle Wartungsarbeit bei Sixt)
Auf der Autobahn, ab 80 km/h: Zweite Warnmeldung samt eindringlichem Warnpiepser "Gefahr! Motorhaube nicht verriegelt!" Mehrfaches öffnen und schliessen brachte keine Verbesserung, erst ein beherzter Faustschlag auf den Stern brachte Abhilfe. (Ich komme aus Frankreich, spreche aber zum Glück Deutsch und habe so zumindest verstanden, was mir der Wagen so alles mitteilen wollte. Ein Ausländer hätte da vermutlich erst Mal seine Vormittagstermine absagen können und auf den Pannenwagen gewartet)
Die überlange und sehr breite E-Klasse erwies sich im Münchener Verkehr und mit den weit aufschwingenden Türen v.a. in Parkhäusern dann als relativ unpraktisch - deswegen hatte ich ursprünglich eigentlich einen Kleinwagen gebucht.
Als ich eine Sixtmitarbeiterin bei der KFZ-Rückgabe ansprach, hat sie sich für die technischen Probleme überhaupt nicht interessiert und auf den Trick mit der Gebührenschinderei nur geantwortet: "Steht aber alles in unseren AGBs. Also nächstes Mal auch das Kleingedruckte lesen. Willkommen in Deutschland!" (Zitat!)
In den darauffolgenden 3 Monaten folgten dann aus demselben familiären Grund noch mehrere Münchenaufenthalte diverser Familienmitglieder - jeweils Wochenende mit Mietwagen - aber natürlich nicht mehr bei Sixt. Da hat die Thekenkraft von Sixt, Frau God...an, mit ihren Verkaufstricks dem Haus eine einmalige Umsatzverdoppelung erwrtschaftet - und dann sechs Totalausfälle. War wohl doch nicht so schlau.
Unnötig zu erwähnen, dass ich nie wieder bei Sixt einen Wagen mieten werde.