Verbrenner-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb, die Diskussion

  • Das kommt natürlich auch immer auf den Vergleichsfall an. Ab einem gewissen Tempo sind die Wind- und Abrollgeräusche sowieso überwiegend. Wenn ich jetzt bei 150-160 auf der Autobahn lange Strecken fahre, muss ich weder Schalten noch hör ich den Motor besonders dominant. Und wenn ich ihn dann beim Rausbeschleunigen aus einer Baustelle von 80 auf 180 doch mal höre, find ich das gar nicht sooo schlimm. Die Leistungsentfaltung ist einfach ganz anders, ich will mich ja nicht mit 18-Jährigen im GTI an der Ampel battlen sondern schnell cruisen. Wenn ich auf der Autobahn zum Überholen bei höheren Geschwindigkeiten beschleunige, sind die meisten E-Autos auch nicht kräftiger trotz drölzigtausend NM Drehmoment.


    Aber wie gesagt, würde ich sehr viel Kurzstrecke, Stadtverkehr, Stau usw. fahren, würde mich das auch nerven.

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  • Ich weiß auch nicht warum immer dieser Absolutismus bei solchen Themen herrschen muss.


    Soll doch jeder das fahren, was für ihn am besten passt. Für uns ist es dank Eigenheim mit Wallbox und überwiegend Strecken unter 100 Kilometer definitiv das Elektroauto, für jemand anderen ein Diesel oder schöner V8.

    Hallo? Du musst dich entscheiden. Schwarz oder weiß. Ganz oder gar nicht. Und diese Methode ist dann für alle gleichermaßen richtig. Und wem diese Methode nicht passt, der soll gefälligst gar kein Auto fahren. ;)


    Interessant finde ich ja bei solchen Diskussionen dann am Schluß den Satz: ja also für mich wäre das dann so nichts.


    Ja und? Dann eben nicht. Ist doch vollkommen in Ordnung. Hat eben nicht jeder den gleichen Bedarf.

  • was man beim Thema Zeit noch mit betrachten kann. Ja, ich stehe natürlich länger an der Ladesäule, aber was mir jetzt schon auffiel. Ich kann währenddessen Sachen machen, die ich sonst vorher mache. Im konkreten Falle: essen.

    Ich kann also eine halbe Stunde früher losfahren, dann auf der Strecke 30min laden und währenddessen frühstücken, oder halt zu Hause frühstücken und dafür später losfahren.


    Natürlich auch das sehr individuell und bei mehr als einem Stop geht die Rechnung nicht mehr auf, aber ich hatte eben diesen Fall jetzt bereits 2x.


    Ansonsten wiederhole ich mich gern. Ich geh davon aus, dass E-Mobilität für deutlich mehr Leute geeignet ist als es aktuell nutzen. Aber sicher nicht für jeden und man natürlich Kompromisse eingehen muss und es daher alles eine sehr individuell Entscheidung ist. Ich bin weiterhin sehr zufrieden und möchte aktuell nicht freiwillig zurück (für Alltagsautos)

  • Hier muss ich TALENTfrei leider recht geben. Im beruflichen Umfeld, aber auch Freundeskreis, kenne ich mittlerweile mehrere die mit Auslaufen des Leasing wieder weg gehen vom reinen Elektroauto. In der Regel nicht zum reinen Verbrenner, gerne aber zu den aktuellen Plug-In Hybriden. Viele empfinden das Laden einfach nur als nervig auf längeren Touren.

    Fairerweise fahren die meisten auch alle recht zügig (böse Zungen behaupten, dass ein Tesla Model Y hervorragend zwischen Wiesbaden und Würzburg leergefahren werden kann). Gleichzeitig haben viele Firmen noch keine Ladeinfrastruktur. Selbst wenn der Termin nur 200km entfernt ist bedeutet das am Ende auf der Heimfahrt einen Besuch an der Ladesäule. Das nervt manche dann doch.

    Ich gehöre ja auch zu denen, die zurück zum Verbrenner gegangen sind. Nur liegt es nicht an der schlechten Technik, sondern daran, dass die Zeiten sehr attraktiver Leasingangebote vorbei ist und ein Gebrauchter ein zu hohes finanzielles Risiko ist, da die Technik in den nächsten Jahren einen großen Sprung nach vorne machen wird, was den Wert von heutigen Elektrofahrzeugen sicher nicht steigern wird. Man muss betrachten, was da in den nächsten Jahren alles in der Pipline sein wird. Zum Beispiel R4, Twingo, VW ID.2

  • Bei Dienstwagen ist es relativ einfach. Dort können E-Autos auf das Nivau von Verbrennern gehoben werden.


    Bei der Kompensation der Mineralölsteuer wird es komplexer, da eine Steuer auf öffentliche Ladevorgänge zwar sicher möglich wäre, aber sozial das Ungleichgewicht zwischen denen, die zu Hause laden können, sei es nur mit dem Ladeziegel und denen, die das nicht können, weiter vergrößern würde.


    Ich würde mir eine Besteuerung über die KFZ Steuer und da über das Gewicht wünschen, um so Anreize zu schaffen, dass Autos wieder kleiner bzw. leichter werden.

  • Man kann auch zulangen bei Leuten mit einer Wallbox. Gar kein Problem - Smartmeter etc machen es möglich. Und der Staat ist sich da auch gar nicht zu schade, eine Sache zu versprechen und sich dann doch zu erbarmen, dich gnadenlos mit Anlauf von hinten Hops zu Schlingeln.

  • Aber mal ehrlich: wenns bei Verbrennern weniger zu holen gibt, wo soll es sonst herkommen ausser vom "Rest". Und dann müssen die eben als nächstes Bluten. Und dass es auch kaum noch Planbarkeit und Rechtssicherheit gibt, merken wir ja auch immer öfter. Wenn mal eine Förderung von heute auf Morgen spontan eingestellt wird etc.

  • Elektroautos kosten Fiskus 50 Mrd. Euro bis 2030


    Ich bin wirklich sehr gespannt wie die fehlenden Einnahmen der Kraftstoffbesteuerung und verringerten Dienstwagenbesteuerung zukünftig ausgeglichen werden sollen.

    Erstmal will ich sehen, wie die in der Studie angenommene Zahl von 13,2mio. E-Autos bis 2030 erreicht werden soll (aktuell 2,3mio.). Die Regierung hat 15mio. als Ziel und Statista prognostiziert knapp über 10mio. Fahrzeuge. Das sind ja schon sehr unterschiedliche Zahlen und sehr große Wachstumsraten in den nur 6 verbleibenden Jahren.

  • Nach rund 3 Jahren E-Twingo als Zweitwagen zum Diesel im kleinstädtischen Bereich gebe ich den Stromer nun vorzeitig ab. Es fehlt die Spontanität und die Reichweite schwankt teilweise extrem. Zudem habe ich mich auf zwei öffentliche Ladesäulen in <5 Minuten fußläufiger Entfernung verlassen, welche in der Praxis aber nie zuverlässig funktioniert haben. Die neuen Ladesäulen im Ort sind alle DC und helfen nicht weiter. Auch in größeren Städten wie Münster sind oft Ladestationen defekt oder blockiert. Begeistert bin ich allerdings von der Ladeinfrastruktur in Enschede, da bin ich weder auf defekte Säulen gestoßen, noch musste ich lange nach einer freien Säule suchen.


    Dazu kommt die enorme Erhöhung der Ladetarife seit 2021.


    Der neue Zweitwagen wird jetzt ein Sandero mit LPG ab Werk.

    Auch bei unserem Erstwagen steht Ende des Jahres ein Wechsel an. Anfangs überlegte ich vom Koleos Diesel auf irgendeinen größeren Stromer zu wechseln, aber ohne Förderung und mit den Reichweiten im Winter bei schlechter Ladeinfrastruktur wird es dann wohl der neue Espace Hybrid werden oder alternativ ein Sorento Diesel, je nach Leasingangebot.


    Als für mich relevanten einzigen Vorteil sehe ich die 0,25 Besteuerung. Ich befürchte aber, dass bei dem ambivalenten und unplanbaren Verhalten der Politik diese Regelung schnell kippen kann.

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  • Aber mal ehrlich: wenns bei Verbrennern weniger zu holen gibt, wo soll es sonst herkommen ausser vom "Rest". Und dann müssen die eben als nächstes Bluten. Und dass es auch kaum noch Planbarkeit und Rechtssicherheit gibt, merken wir ja auch immer öfter. Wenn mal eine Förderung von heute auf Morgen spontan eingestellt wird etc.

    Jegliche Förderungen und Steuervorteile gehören generell abgeschafft wenn’s die private Mobilität betrifft. Verstehe das sowieso nicht, warum man für sowas Geld rauswirft. Genauso wie früher die Abwrackprämie. Der Markt regelt das schon.

  • Ich würde mir eine Besteuerung über die KFZ Steuer und da über das Gewicht wünschen, um so Anreize zu schaffen, dass Autos wieder kleiner bzw. leichter werden.

    Wäre ich auch dafür. Weg mit der intransparenten Besteuerung über Kraftstoff (also keine "Strom für Fahrzeuge"-Steuer), dafür eine nachvollziehbare und vor allem kostendeckende Kfz-Steuer, die sich aus Größe, Gewicht und Effizienz in Abhängigkeit von der Fahrleistung berechnet.

  • Viel los heute auf der Autobahn und auch an den Ladesäulen.

    Konnte noch eine einzelne EnBW 300 kW Säule ergattern und hab fleißig mit 280 kW geladen. Bei 50%/200kW kam dann ein ID4 dazu.

    Die EnBW Säule hat dann knapp 6min gebraucht um das Load Balancing hinzubekommen und den Ladeleistung von 6 kW (!) auf 150 kW hochzuziehen.

  • Der Ferienverkehr wird langfristig noch ein großes Problem werden, denn es verstärken sich zwei Herausforderungen.

    1. Mehr Fahrzeuge

    2. Weitere Strecken werden gefahren, wo es nicht ausreichen wird mit 100% im Akku los zu fahren und am Ziel zu laden, wie es sonst bei vielen Fahrten üblich ist.

  • An der Autobahn oder morgens tanken kann man eigentlich nur mit Dienstwagen, sonst macht das ja keinen Sinn.


    Die Verkehrsspitzen sind für die E-Mobilität sicherlich ungünstig. Man kann ja schlecht die Infrastruktur für solche Spitzen 5x im Jahr ausbauen, die dann den Rest des Jahres ungenutzt rumsteht, wer soll das bezahlen? Man kann das natürlich dynamisch bepreisen, aber wenn dann zum Ferienstart die kWh 2 Euro kostet wird auch geschimpft. Wobei mit zunehmender Weiterentwicklung der BEV die Ladung von der heimischen Ladesäule immer weiter reicht.

  • Viel los heute auf der Autobahn …

    Die EnBW Säule hat dann knapp 6min gebraucht um das Load Balancing hinzubekommen und den Ladeleistung von 6 kW (!) auf 150 kW hochzuziehen.

    Das gleiche heute auf der BAB2. Super voller Osterverkehr auf der Gegenrichtung nach Berlin, EnBW Ladepark in Peine mittags allerdings 3/4 leer. Unser Wagen lädt am Limit, bis sich ein Megane ausgerechnet an unsere Säule stellte, da brach die Leistung auch für eine Minute weg.

    IMG_1482.jpeg

    (bereits in der aktuellen Miete gepostet)

  • Stop gerne mal deine Ladezeiten in Summe. Ich halte gegen im Macan nach auch ~1200 km über Ostern.

    TALENTfrei
    Hier die ersten Werte:
    Ich habe auf der Strecke insgesamt 6x geladen (6x DC, 1x davon in der Stadt).

    5x wurde an der Autobahn geladen mit in Summe 02:06h Ladezeit und 313,2 kWh - meist 5-10% bis 80-90%. Macht in Summe eine mittlere Ladeleistung von 149 kW.
    Einmal dann noch in Würzburg in der City - ~1h und 63 kWh (bis 100% - hab langsamer Kuchen gegessen als das Auto (voll)geladen hat).

    Gefahren wurde wie sonst auch. Tempomat 150-170 wo möglich und zu ~80% Autobahn + Überland im Harz. Hinter dem LKW mit dem Elektroauto kann ja jeder. ;-)


    In ein paar Wochen dann der nächste Trip - diesmal mit Sommerreifen und hoffentlich ohne Starkregen.

    Dateien

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