Vorwort
Ich habe mich entschieden diesen Bericht aufzuteilen. Da wir hier in einem Mietwagen Forum sind und wohl die Mehrheit vor allem Interesse an Fahrzeugen und weniger an Reiseberichten hat, wird es im ersten Teil um die Anmietung und das Fahrzeug gehen und im zweiten Teil dann um die eigentliche Reise.
Fakten
Abholort: San Francisco International Aiport
Anmietdauer: 8 Tage
Gebuchte und erhaltene Klasse: PFAR / T6
Kilometerstand bei Abholung: 1.160 Kilometer
Gefahrene Kilometer: 3.650
Insgesamte Fahrzeit: 58 Stunden
Leistung: 446 PS
Verbrauch (errechnet): 9,98 Liter Regular / 100 Kilometer
Anmietung
Pünktlich erschien ich im Mietwagen-Parkhaus des San Francisco International Airport. Leider stand mein Name nicht auf der Anzeigetafel, daher ging ich zum Gold Counter, bei dem vor mur nur zwei andere Kunden waren und schilderte mein Anliegen mit dem Wunsch eines Suburbans, falls einer verfügbar wäre (ich finde dies das mit Abstand schönste Fahrzeug in der Klasse). Die Dame rief bei der Disposition an und teilte mir mit, dass leider kein Suburban da wäre und stattdessen einen fast brandneuen Ford Expedition Max XLT bekommen würde. Es wurde noch die Tankoption angeboten, die ich dankend ablehnte und nach Autorisierung des Mietpreis + 200€ Kaution erhielt ich den Mietvertrag samt Nennung der Parkplatznummer ausgehändigt.
Die Schlüssel befanden sich im Fahrzeug. An der Ausfahrtsschranke wurde dann nochmal Führerschein + Mietvertrag gesichtet und eine schöne Reise gewünscht.
Ausstattung, Verarbeitung und Platzangebot
Was mir sofort positiv auffiel, war die sehr gute Verarbeitung und im Vergleich zum Suburban nochmals wertigere Materialanmutung. Sicherlich ist alles ein paar Stufen von einer S-Klasse entfernt, aber die sonst übliche “Plastikbomber” Anmutung war definitiv nicht vorhanden.
Alles wirkte vernünftig verarbeitet und fühlte sich gut an. An Ausstattung habe ich absolut nichts vermisst. Das große Display mit guter Auflösung und Carplay, ein überdurchschnittlich gutes Soundsystem, Sitzbelüftung + Sitz-/ und Lenkradheizung, Rückfahrkamera, 110V Steckdosen, diverse Assistenten inklusive dem wirklich hilfreichen Totwinkelassistent, elektrisch verstellbare und versenkbare Sitze und so weiter war alles an Board und ließ für mich keine Wünsche offen.
Das Platzangebot ist natürlich der absolute Wahnsinn! Alleine die Armauflage in der Mittelkonsole ist so breit wie manche Sitzgelegenheit hierzulande. Es gibt Staufächer ohne Ende und dank der Länge von 5,64 Meter konnte ich selbst meine 1.40 x 2 Meter Luftmatratze aufbauen, ohne überhaupt die 2. Sitzreihe versenken zu müssen 😀.
Die Sitze waren super bequem und auch sehr lange Fahrten über 7 Stunden ließen sich vollkommen problemlos zurücklegen.
Fahrverhalten und Verbrauch
Ich war äußerst positiv von dem 3.5l V6 Turbo Motor überrascht. Sowohl beim Anfahren als auch im sonstigen Betrieb merkt man die 2,6 Tonnen Leergewicht überhaupt nicht. Die 10-Gang Automatik schaltet in allen Lebenslagen vollkommen unauffällig und musste den Motor nie über 2.500 U/Min drehen lassen, was in Kombination mit der äußerst guten Geräuschdämmung zu einem super leisen und entspannten Fahrerlebnis führt. Der größte Vorteil am Expedition MAX in dieser Klasse dürfte aber der Verbrauch sein. Vollkommen problemlos stand trotz zügiger Fahrweise am Ende ein einstelliger Verbrauchswert auf dem Taschenrechner und damit gut 3,5 Liter weniger bei vergleichbarer Fahrweise als beim V8 Sauger Suburban in 2019, was mich bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,15€ / Liter angesichts der Strecke durchaus freute.
In einem Wort würde ich das Fahrverhalten wie folgt beschreiben: Souverän. Und zwar so, dass es das souveränste Auto ist, das ich bisher gefahren bin. Man hat in jeder Lebenslage das Gefühl, dass dieses Fahrzeug einfach überhaupt nichts aus der Ruhe oder erschüttern kann. Das Fahrwerk sorgte dafür, dass selbst auf den schlechtesten Schotterpisten eine unglaubliche Ruhe im Innenraum herrschte.
Ich bin ja bekanntlich absolut kein SUV Fan, aber dieses Fahrzeug ist einfach nochmal eine völlig andere Klasse. Alle anderen Fahrzeugklassen kommen einem ziemlich winzig vor, während man vollkommen relaxt über die hervorragend ausgebauten und immer noch deutlich breiteren Straßen cruist. Lediglich beim Ein- und Ausparken auf Parkplätzen muss man sich trotz der gigantischen Platzverhältnisse etwas konzentrieren. Auch etwas wildere Kurvenlagen mit vielen Anstiegen ließen das Auto nicht aus der Ruhe bringen. Sicherlich kommt da kein Sportwagen Feeling auf, aber zügiges Kurvenräubern war überraschenderweise kein Problem.
Fazit
Für mein Vorhaben war dieses Auto der absolut perfekte Begleiter! Im Vergleich zu einem Camper habe ich lt Dauerpendler weniger als die Hälfte verbraucht bei gleichzeitig deutlich geringerem Mietpreis.
Das Einzige, was mich an dem Fahrzeug störte, war das Carplay. Denn leider hängte sich dies mehrmals in den vergangenen Tagen auf, bzw. fror ein. Was dann dazu führte, dass man Ausfahrten kilometerweit verpasste, bis man geschnallt hat, dass sich die Darstellung seit mehreren Minuten nicht mehr aktualisiert hat. Denn im Gegensatz zur Darstellung wurde der Ton der Musik weiter übertragen, nur da ich die Navigationsansagen grundsätzlich ausschalte, brachte mir das nichts. Auch kam es öfters vor, dass eine bereits eingestellte Routenführung mit mehreren Zwischenstopps in Google Maps beim Anstecken an das Fahrzeug plötzlich abbrach und wieder komplett neu konfiguriert werden musste. Das hatte ich bei anderen Fahrzeugen noch nie.
Ansonsten würde ich dieses Fahrzeug aufgrund des deutlich besseren Ansprechverhaltens des Motors und des geringeren Verbrauchs für eine vergleichbare Reise seinen Konkurrenten in der Klasse definitiv vorziehen!
An dieser Stelle endet der kurze Fahrzeugbericht. Falls es hier jemanden gibt, der an der eigentlichen Reise interessiert ist, freue ich mich wenn ihr weiterlest.
Ansonsten zögert nicht und stellt gerne Fragen zum Fahrzeug, falls es weitere Punkte gibt, die euch interessieren.