Mit der Bahn ans Ziel - Fragen rund um die Bahn

  • Andere Länder, andere Bahnen.


    Ich war in Spanien ohne Auto unterwegs, aber dafür mit der Bahn. Gefahren bin ich mit einem Regionalzug. Für die Strecke von 110 Kilometern hat der Zug ca. 90 Minuten benötigt.


    Positiv:

    - Der Wartebereich. Er war klimatisiert, sauber und funktionsfähig.

    - Die Station war frei von Graffiti.

    - Der Preis. Ein Einzelfahrschein kostete 7,7€

    - Der Zug war pünktlich. Bei der Abfahrt, wie bei der Ankunft.

    - Der Fahrscheinkauf war einfach am Automaten auf Englisch möglich. Die typische Servicekraft stand daneben. Spanische Produktivität halt.

    - Der Zug war sauber und der Sitzabstand war gefühlt größer als bei uns.

    - Die App tut was sie soll. Sie zeigt auf Englisch an, was die Fahrt kostet und wann der Zug abfährt.


    Neutral:

    - Die Fahrzeit ist mit 90 Minuten und nur 6 Zwischenhaltestellen ok. Mit dem Auto ist man auch nicht schneller, aber die Pünktlichkeit wird auch mit langen Wartezeiten an den Bahnhöfen erkauft.

    - Der Zug war kaum ausgelastet. Hätte da mit mehr Fahrgästen gerechnet.

    - Es gab am Startbahnhof keine Bahnsteigschranken und Zugbegleiter habe ich in Spanien noch nie gesehen. Was mich bei dem üblichen verstecken der Arbeitslosigkeit in Spanien etwas wundert.


    Negativ:

    - Die Strecke wird extrem selten bedient. Auf dieser Linie gibt es am Wochentag fünf Fahrten. Auch mit Umsteigen sind es nur 10 am Tag.

    - Die Züge sind alt und ohne Laptoparbeitsplätze.

    - Die Fahrt ist "rauer". Man wird teilweise ordentlich durchgeschüttelt, obwohl der Zug selten richtig schnell fährt. Das habe ich so noch nie in Deutschland erlebt.


    Insgesamt eine positive Erfahrung, aber ob es am Ende wirklich besser als bei uns ist, kann ich nicht beurteilen. Als Tourist lohnt es sich auf jedenfall Spanien auf Schinen zu erleben. Im Winter steht eine Fahrt mit dem AVE von Barcelona nach Madrid an und das "vergessene Spanien" will ich teilweise auch auf Schinen erleben. Sonst darf nicht unerwähnt bleiben, wie gut unser Eisenbahnnetz insbesondere in der Fläche ausgebaut ist. In Spanien sieht das insbesondere abseits der wohlhabenen Regionen bzw. Touristengegenden ganz anders aus.

    Dateien

  • Dass die Züge in Spanien schon teils ganz nett sind, ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem auch oftmals sehr viel sauberer und angenehmer. Die Metro Bilbao zum Beispiel fand ich gut, die Stationen und Züge waren supermodern. Wird eben sehr viel auch durch EU-Gelder/EIB-Kredite und so weiter bezahlt.


    Aber als Tourist hat man schon oft einen anderen Blick auf die Systeme. Zum einen fährt man oftmals nicht zu den Pendler-Stoßzeiten und zum anderen passt man sich einfacher an den Zugfahrplan an, da man nicht zu bestimmten Zeiten irgendwo sein muss. Wenn ich jetzt um 8 bei der Arbeit sein müsste und es fährt nur ein Zug der um 7:10 oder um 8:10 ankommt, ist das vom Takt eben einfach unbrauchbar.

  • Zumindest wird die Bahn sie ablehnen.

    Weil sie dich lange genug vorab informiert haben.


    min das rechtens ist, keine Ahnung. Ich sag dir nur was passieren wird.

    Update zum Thema Fahrgastrechte bei Zügen mit vorgezogener Abfahrtzeit (hier: Berlin-Leipzig), die der Fahrgast aufgrund der Vorverlegung nicht nutzen kann:


    Die Bahn hat zumindest für die Hinfahrt anstandslos die planmäßige Ankunft des genutzten - späteren - Zuges als Verspätung akzeptiert. Ausgezahlt wurden 25% Verspätungsentschädigung plus 2x4,90 für die Reservierungen (1x ursprüngliche Reservierung, 1xneue Reservierung im späteren Zug).


    Eigentlich hatte ich nur die Erstattung einer Reservierung erwartet, da die andere ja genutzt wurde.


    Mal sehen, ob das ebenso bei der Rückfahrt und der getrennt gebuchten Hinfahrt der Gattin behandelt wird.

  • Von wo bis wo bist du gefahren?


    Die Regionalzüge die ich in Spanien kenne sind auch immer sehr sauber, nutzt aber ja auch kaum jemand.

    Von Salou nach Barcelona.


    Letzteres kann ich so nicht bestätigen. Auch Regionalzüge habe ich schon sehr voll erlebt. Teilweise mit einer Mischung aus Touristen und Einheimischen. Aber das Eisenbahnnetz ist außerhalb der Städte sehr viel schlechter ausgebaut, so dass es häufig keine Alternative zum Auto ist.

    Dass die Züge in Spanien schon teils ganz nett sind, ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem auch oftmals sehr viel sauberer und angenehmer. Die Metro Bilbao zum Beispiel fand ich gut, die Stationen und Züge waren supermodern. Wird eben sehr viel auch durch EU-Gelder/EIB-Kredite und so weiter bezahlt.


    Aber als Tourist hat man schon oft einen anderen Blick auf die Systeme. Zum einen fährt man oftmals nicht zu den Pendler-Stoßzeiten und zum anderen passt man sich einfacher an den Zugfahrplan an, da man nicht zu bestimmten Zeiten irgendwo sein muss. Wenn ich jetzt um 8 bei der Arbeit sein müsste und es fährt nur ein Zug der um 7:10 oder um 8:10 ankommt, ist das vom Takt eben einfach unbrauchbar.

    In Katalonien stimmt das mit der Modernität nicht. Es fühlt sich ohne die Laptoparbeitsplätze und ohne das Wlan an, wie eine Zeitreise in die 00er Jahre, was als Tourist verschmerzbar ist. Wirklich unangenehm ist häufig nur die schlechte Laufruhe der Fahrzeuge.

  • Da eine Bahnfahrt Anfang nächster Woche nicht zu 100% feststeht, bleiben aktuell 2 Optionen.

    1) Flexpreis jetzt buchen (bei Storno würde am Reisetag bekanntlich eine Gebühr anfallen.)

    oder

    2) am gleichen Tag der Reise kurzfristig buchen.


    Was würdet ihr machen?

  • Sitzplatz reserviere ich nicht mehr. Das geht meistens schief, zumal mir die BahnBonus Punkte hierfür zu schade sind.


    vor ca. 2 Tagen war der Preis für kommenden Dienstag noch bei ~45€, jetzt bei 62€ für das Flexticket. Ist das normal, dass die Preise innerhalb weniger Stunden um 1/3 nach oben steigen?

  • Der wurde doch 2016 zum differenzierten Flexpreis. Ist wie an der Börse. Ich buche trotzdem mit der Bahncard 50% immer erst im Zug nach einsteigen im Fernverkehr. Ist dann der höchste Preis, soweit ich weiß. Aber anders ergibt es für mich gar keinen Sinn. Man muss einfach einsteigen können, wie beim PKW. Das System mit vorher buchen wie in Frankreich wäre der Super-GAU für meine Sprunghaftigkeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pinspot ()

  • Ich liebe die Bahn einfach.
    Seit Mittwoch teilt man mir mit, dass meine heutige Fahrt ausfällt.
    Wenn man in der App sucht findet die Fahrt aber statt. Auf meinem Ticket steht aber ebenfalls „Fahrt fällt aus“.


    Bei der DB kann mir aber auch niemand mitteilen, welcher Zug ausfallen soll.


    In der Email werden dann freundlicher Weise alternative Verbindungen angezeigt:

    IMG_0212.jpeg

    DBakel

  • Hier hat doch jemand letztens nach einer Zugverbindung bis nach Spanien gesucht?


    Vielleicht vereinfacht das neue Projekt zum OSDM zzkünftig das Buchen. Damit sollen Tickets europaweit durchgebucht und Preise besser verglichen werden können. Auch Interrail-Reisen sollen darüber gebucht werden können. Der Aufbau des Projektes startet im September. Die SBB ist an der Entwicklung beteiligt. Das ganze soll etwa ein Jahr dauern, bis das neue Portal online geht.


    https://www.blick.ch/wirtschaf…g-billett-id19755001.html

    Einmal editiert, zuletzt von cram ()

  • Für mich ist nicht die Buchung das Problem, sondern die lange Reisedauer. Z.B brauch man aus dem Raum Stuttgart nach Valencia 19 Stunden. Mit dem Flugzeug ab Frankfurt sind es Zugfahrt an den FRA und Wartezeiten eingerechnet großzügige 8-9 Stunden.


    Sobald ich mit der Bahn von Bahnhof zu Bahnhof „nur noch“ 10-12 Stunden brauche (was mit einer direkteren, durchgängigen Schnellverkehrsverbindung durchaus möglich wäre), dann wäre die Fahrt auch für mich interessant.