Finger weg von Goldcar (Sevilla Flughafen)!!

  • Hallo miteinander,
    :206:


    war im Juni 2018 für 2 Wochen in Andalusien und habe für diese Zeit vorab über Rentalcars ein Auto reserviert bei der Firma Goldcar für den Hammerpreis von 180,18 €. Es war ein nagelneuer Golf Diesel, ein tolles Auto. Doch dann am Flughafen in Sevilla hat mir die schlecht Englisch sprechende Verkäuferin von Goldcar plötzlich diverse Kosten vorgelegt, ohne die ich angeblich das Auto nicht bekommen könnte. Ich habe ihr den Buchungsbeleg mit der Zahlungsbestätigung vorgelegt und dieses Auto, das ich bestellt und bezahlt hatte zu diesem dort angeschriebenen Preis verlangt. Sie ignorierte dies und legte mir stattdessen eine neue Rechnung vor, in der so interessante Kosten wie 'Recargo Aeropuer' (Flughafengebühr, obwohl ich bei der Reservierung dies angegeben hatte), 'Flex Fuel' (weiß nicht, was das ist!), 'Extra für Diesel' (weil ich einen Diesel fahren durfte), 'Cobertura Super' (Extra Versicherung) und 'Cross Border Cover' (weil ich im vereinten Europa die Grenze nach Portugal überfahren wollte) vorkamen. So kamen schnell noch zusätzlich 316,40 € zusammen. Weil mir diese Mitarbeiterin sonst nichts anbot, ich unter Zeitdruck war und bei den anderen Vermietern lange Schlangen waren, unterschrieb ich den Zahlungsbeleg in der Überzeugung, zuhause nach dem Urlaub alles wieder zurückfordern zu können. War wohl nichts! Rentalcar hielt sich raus: " Wir sind nur der Vermittler!", hieß es da. Einmal unterschrieben gilt, auch wenn die Modalitäten unter Druck entstanden. Jetzt musste ich 50 Jahre alt werden, um auch einmal übers Ohr gehauen zu werden.
    Also aufpassen! Macht einen großen Bogen um diese Firmen! Ich werde es auf jeden Fall zukünftig tun!


    Euer zwar jetzt um ein paar hundert Euro ärmerer, aber an Erfahrung reicherer Klaus!

  • Hallo miteinander,
    :206:


    Firma Goldcar für den Hammerpreis von 180,18 €.


    Erstmal herzlich willkommen hier.


    Habe mal den einen Satz rauskopiert. Lies den nochmal durch. Denke darüber nach. Jetzt lass dir den Satz: " Es verschenkt niemand etwas" auf der Zunge zergehen. Und jetzt zum Finale:


    Merkste was?



    Also die Cross Border Fee hättest du bei einigen anderen Vermieter auch bezahlt. Nur weil Europa noch vereinigt ist, heist das nicht dass man einfach kostenlos so ein Mietwagen über die Grenzen fahren darf.
    Die Flex Fuel ist eigentlich die Kaution für den Tankinhalt welcher dir bei Abgabe mit vollem Tank wieder Rückerstattet wird. Da muss man aber vorsichtig sein und genau auf die AGB der AV achten. Bei manchen ist es auch die FPO (Fuel Purchase Option).

  • Recargo Aeropuer' (Flughafengebühr, obwohl ich bei der Reservierung dies angegeben hatte), 'Flex Fuel' (weiß nicht, was das ist!), 'Extra für Diesel' (weil ich einen Diesel fahren durfte), 'Cobertura Super' (Extra Versicherung) und 'Cross Border Cover' (weil ich im vereinten Europa die Grenze nach Portugal überfahren wollte)

    Um die Flughafengebühr kommt man nicht herum, wenn man am Flughafen mietet. Wobei Goldcar sie nicht direkt angibt, glaube ich. Viel ist es aber nicht.
    Flex Fuel ist die Option, mit der man mit einem biliebigen Tankstand abgeben darf, ohne viel zusätzlich draufzuzahlen. Wenn man es nicht unbedingt will, sollte man eben "nein" dazu sagen.
    Die Extra Versicherung musste wohl der teuerste Posten gewesen sein. Aber wenn man keine Selbstbeteiligungsversicherung hat, ist der Posten bei Goldcar noch vernünftig.
    Cross Border Fee erheben, wenn mich nicht alles täuscht, die meisten Vermieter in Spanien. Da muss man sich nicht unbedingt beklagen, zumal die Versicherer Europa nicht unbedingt als ein Gebiet mit offenen Grenzen sehen und durchaus die Einfahrt in einige EU-Staate verbieten können.


    Insgesamt würde ich sagen, dass ein unrfahrener Mieter eine ähnliche Erfahrung mit den meisten spanischen Anbietern machen würde. Bei den größeren Anbietern eher nicht, aber der Gesamtpreis wäre dann nicht unbedingt niedriger.


    In südlichen Ländern und insbesondere in Spanien sollte man ein paar grundlegene Sachen zur Automiete kennen (z. B., dass es Cross Border Fees gibt und wie die Betankung geregelt wird) und sich nichts Unnötiges aufschwatzen lassen. Das, was in einem Vertrag steht, den man unterschrieben hat, kann man im Nachhinein schwer abstreiten. Und ich würde viel lieber direkt über goldcar buchen, als über Vermittler. Dann hat man bei der Buchung wohl schon die meisten möglichen Extras gesehen und weiß, was auf einen zukommt. Teuerer wird es auch nicht sein, insbesondere wenn man davor nach Gutscheincodes gegoogelt hat.
    Und Vermittler halten sich eigentlich bei den meisten möglichen Problemen raus.

  • Die Dieselgebühr gibt's hier in Deutschland auch, selbst wenn man sie nicht bestellt hat. Tröstet natürlich nicht. Aber immer lieber gucken, was man unterschreibt und ggf. reklamieren.


    Habe bisher nur eine Erfahrung mit Goldcar auf Mallorca gemacht und die war sehr positiv...

  • Mir ist schon klar, dass ich ein wenig blauäugig war und die verschiedenen Gebühren kenne ich mittlerweile auch. Habe schon mehrmals in verschiedenen Ländern Autos gemietet, allerdings immer über billiger-mietwagen.de. Da hatte mir niemand versucht, Kosten zu berechnen, die nicht im vorher abgemachten Vertrag standen.
    Eigentlich ärgere ich mich über mich selbst, dass ich unter Druck nicht auf den bestehenden Vertrag gepocht hatte. Über die Suchmaske bei Rentalcars hatte ich extra Anbieter am Flughafen gewählt, da stand nirgends was von einer zusätzlichen Gebühr, bisher hatte ich den Tank immer voll übernommen und voll zurückgegeben, diese Flex-Gebühr ist reine Geldmacherei...dass die Fahrt über die Grenze extra kostet, das sehe ich ja noch ein, aber alles andere ist schon ein wenig unseriös...
    Aber im Urlaub sind die Antennen halt doch nicht so sensibel, wie sie sein sollten, denn logischerweise gilt gerade da auch die freie Marktwirtschaft, und wer nicht mitdenkt, der zahlt.


    Aber egal, der Urlaub war trotzdem schön und damit ist das Thema für mich auch beendet.


    Schönen Abend noch an alle! :206:

  • Mein Gott. Nicht jeder, der einen Urlaubsmietwagen bucht, ist Experte.
    Warum muss man dann jedes Mal dem Neuling in solchen Sachen so überheblich antworten? Lest ihr euch vor jedem Online-Kauf die AGB des Shops durch?
    Ich verstehe, dass man das weglässt. Und wenn man dann nach der Reise und langem Warten endlich am Counter steht und nur die Hälfte versteht, aber endlich ins Auto möchte, dann unterschreibt man auch mal Sachen, die man eigentlich nicht unterschreiben würde.
    Aber klar, ihr würdet alle ohne Auto den Schalter verlassen und dann mit dem Bus zu eurem Ferienort fahren.


    Natürlich hat der TE nicht ganz Unschuld an der Situation, aber ich finde das absolut menschlich und für Anfänger auch nachvollziehbar. Von daher hat so ein Thread schon seine Berechtigung. Weil der allergrößte Teil der Urlaubsmieter hat nun mal keine Ahnung von der Materie. Und wenn nun ein Google-User vor seiner Buchung hier landet und dann statt Goldcar doch einen besseren Anbieter nimmt, hat es sich doch bereits gelohnt.

  • Wobei Goldcar per se als schlecht hinzustellen, sicherlich auch nicht stimmt oder hilfreich ist. Verallgemeinerungen helfen niemandem. Versicherungen versuchen sie Nicht-Muttersprachlern in jedem Land anzudrehen (auch hier).

  • Das Abgleichen der Summe auf dem Mietvertrag mit der Reservierung sollte im Rahmen des Menschenmöglichen liegen - auch im Urlaub. Ansonsten sehe ich das so, dass es wohl kaum ein "Goldcar" oder "Spanien" Problem ist, denn auch die "Vorzeige-Premium-Nr.1"-Autovermietung Sixt verkauft einem alles, wenn man nicht "nein" sagen oder zwei Zahlen vergleichen kann - und das ganz legal auf deutschem Staatsboden.


    Ich denke eher, dass hier ein Mietneuling überrumpelt war, ob der zusätzlichen Möglichkeiten/Optionen, die da auf einen einprasseln, aber man nicht kennt oder einzuordnen weiß. Dann sagt man vielleicht sogar z.T. erstmal "ja" und im Nachgang ärgert man sich jetzt. Das kann man dann aber auch einfach als Lehrgeld einordnen. Schließlich wird der freundliche Autoverkäufer von Nebenan einem auch nicht gleich die 20% Rabatt aufn Tisch hauen, wenn man sich nicht entsprechend informiert und verhandelt.

  • Wobei Goldcar per se als schlecht hinzustellen, sicherlich auch nicht stimmt oder hilfreich ist.


    Ich muss sagen, wenn ich mir die Google Erfahrungsberichte von Goldcar ansehe, weiß ich, dass ich dort nie buchen werden. Für Sevilla sind es schon nur 2,4 Sterne. Sehr, sehr viele davon 1-Sterne-Bewertungen. Für Madeira hatte ich auch nachgesehen, als ich auf Mietwagensuche war und dort sind es sogar nur vernichtende 1,7 Sterne.


    Also bei dem Anbieter scheint durchaus einiges im Argen zu liegen.


    Aber natürlich passt auch hier die Aussage: "You get what you pay for."

  • Ich muss sagen, wenn ich mir die Google Erfahrungsberichte von Goldcar ansehe, weiß ich, dass ich dort nie buchen werden. Für Sevilla sind es schon nur 2,4 Sterne. Sehr, sehr viele davon 1-Sterne-Bewertungen. Für Madeira hatte ich auch nachgesehen, als ich auf Mietwagensuche war und dort sind es sogar nur vernichtende 1,7 Sterne.


    Also bei dem Anbieter scheint durchaus einiges im Argen zu liegen.


    Aber natürlich passt auch hier die Aussage: "You get what you pay for."

    Mit Bewertungen für Mietwagenanbietern kann man nie was anfangen. Es melden sich hauptsächlich Leute zu Wort, die ein schlechtes Erlebnis hatten. Kaum jemand schreibt Bewertungen für Stationen, wo alles nach Plan verlaufen ist.
    Und ein deutlicher Teil der Bewertungen ist einfach allerlei Quatsch von Menschen, die etwas anderes erwarten, als im Mietvertrag und in den AGbs steht.

  • ..zumindest sehen seit einiger zeit auch die behoerden goldcar kritischer

    goldcar-bekommt-strafe-von-680.000-euro-aufgebrummt !


    Zitat


    ....Anfangs bei der Buchung im Internet war der Mietwagen preiswert, bei der Abholung wird er plötzlich teuer. Ein Ärgernis, mit dem sich zahlreiche deutsche Urlauber an das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland wenden.


    So auch eine Frau aus Schleswig-Holstein, die bei Goldcar einen Mietwagen mit Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung buchte. Am Flughafen von Palma wurde sie zum Abschluss von Zusatzversicherungen gedrängt. Aus 67 Euro wurden schließlich 291 Euro. Was die Verbraucherin dafür an Leistungen bekommen sollte, blieb unklar. Alles andere als ein Einzelfall, denn auch anderen Mallorca-Urlaubern sind solche Geschäftspraktiken bekannt.

  • Mit Bewertungen für Mietwagenanbietern kann man nie was anfangen. Es melden sich hauptsächlich Leute zu Wort, die ein schlechtes Erlebnis hatten. Kaum jemand schreibt Bewertungen für Stationen, wo alles nach Plan verlaufen ist.
    Und ein deutlicher Teil der Bewertungen ist einfach allerlei Quatsch von Menschen, die etwas anderes erwarten, als im Mietvertrag und in den AGbs steht.

    Ich gebe dir recht. Bewertungen werden eher von Leuten geschrieben, bei denen etwas schief lief, als von denen, bei denen alles super war. Dies betrifft aber alle Anbieter und wenn ein Anbieter dann eben 1,5 Sterne hat, ein anderer aber 3,0, dann kann ich (eine ausreichende Menge an Rezensionen vorausgesetzt) daraus schon ableiten, dass ich mit dem 3-Sterne Anbieter weniger Probleme zu erwarten habe.


    Und wenn ich mir die Bewertungen von Goldcar so ansehe, scheint da schon Methode dahinterzustecken, irgendwelche nutzlosen Zusatzversicherungen oder Tankregelungen zu verkaufen. Das ist bei Touristen, die ein oder zwei mal im Jahr ein auto mieten dann eben auch leichter, weil hier mithilfe der Unerfahrenheit Ängste geschürt werden. Einmal die Angst, gar kein Auto zu bekommen, wenn man sich nicht auf die Zusatzverkäufe einlässt, und noch dazu die Angst, einen Schaden nicht von einer Versicherung ersetzt zu bekommen.

  • Es läuft am Ende leider immer, immer, immer auf die Konsequenz am Schalter raus. Der Vermieter bzw. RA kennt die Situation ganz genau, vor ihm steht ein Mieter, der gerne schnell ins Hotel will, platt ist und genervt vom Flug und 20 drängelnde Leute hinter sich und keine Ahnung hat von örtlichen Mietgepflogenheiten. Und der Mieter müsste eigentlich auch wissen, dass sich ein nagelneuer Golf nicht für 13 Euro pro Tag vermieten lässt inkl. Versicherung, Verschleiss, Reinigung, Provisionen für Rentalcars und fast zwangsläufig ein Versuch kommen muss, diesen Preis hochzujazzen.


    Die Frage ist dann, ob man die Nerven aus Drahtseile hat, die Sache auch durchzuziehen am Schalter, denn das ist der einzige Ort, das zu klären, sobald man den Schalter mit Schlüssel verlassen hat, ist die Sache "durch", auch das muss man sich in aller Konsequenz vor Augen führen.

  • Ist hier ja nicht anders. Regelmäßig "Abzocke bei XY-Rent-a-car in Z-Town", aber nur wenige positive Erfahrungen im selben Segment. Wenn alles läuft, meldet man sich auch nicht extra in einem Forum an, um Dampf abzulassen, wie toll alles war. Da nehme ich mich nicht aus. ;)

  • Ich gebe dir recht. Bewertungen werden eher von Leuten geschrieben, bei denen etwas schief lief, als von denen, bei denen alles super war. Dies betrifft aber alle Anbieter und wenn ein Anbieter dann eben 1,5 Sterne hat, ein anderer aber 3,0, dann kann ich (eine ausreichende Menge an Rezensionen vorausgesetzt) daraus schon ableiten, dass ich mit dem 3-Sterne Anbieter weniger Probleme zu erwarten habe.

    Dann muss man aber auch am selben Standort vergleichen. Europcar SVQ hat 2,6 Sterne, Hertz 2,8.
    Außerdem kann es manchmal sein, dass einzelne Anbieter entweder die Kunden motivieren, die Station positiv zu bewerten (macht man auch bei mir in Stuttgart Zuffenhausen), oder eben selbst ein paar mal mit 5 Sternen bewerten. Das kann schnell den Unterscheid ausmachen. Und gerade bei urlaubsorten kann der Unterschied darin liegen, wie gut der Vermieter die Erwartungen eines komplett unerfahrenen Mieters erfüllt.


    Es kann einen gewaltigen Unterschied an Bewertungen ausmachen, ob an einer Station nur Kredit- oder sowohl Kredit- als auch Debitkarten akzeptiert werden. Ist aber für einen Kunden mit einer Kreditkarte völlig wurscht.

  • ich kann nur wiederholen: Google ist dein freund.




    ...und dann findet man zu goldcar (fast) sofort die Meldung, dass sie in 2016 zu 2.ooo.ooo EUR Bußgeld verurteilt wurden. Da Goldcar trotzdem mit seinen geschaeftsgebajhren unbeirrt fortfuhr sind sie jetzt nochmalsd zu 680.ooo EUR Bussgeld verurteilt worden.


    ...wer danach immer noch einen wagen von goldcar mietet, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.